Während unserer Hamburg-Reisen waren wir abends wiederholt in der Deichstraße zum Abendessen.
Diesmal soll es für Hamburg typische Gerichte geben. Dafür kehren wir im historischen Restaurant (seit 1650) „Zum Brandanfang” , in der Deichstraße Nr. 25 ein.
Das Haus wurde ca. 1570 vor dem Deich, in das derzeitige Hafenbecken, auf Pfählen und grob behauenen Findlingen gebaut. Durch die Gezeiten wurden und werden noch heute die Grundmauern stetig unterspült. Der Vorteil lag darin, dass die Schiffe direkt am Lager- und Handelsplatz anlegen konnten, da die hintere Hälfte des Hauses als Lager zur Verarbeitung und Verpackung diente. Der vordere Teil wurde als Kontor, Wohnraum und Mitarbeiterwohnung genutzt. So wurde dieses Haus 80 Jahre alt. Danach kam der erste Wirt in das Haus. Es war ein Branntweinhersteller. In zwei beheizten Kupferkesseln wurden nun allerhand Getränke gebraut. Ein Getränk aus dieser Zeit ist er Hamburger Bittern. Der vordere Schauraum wurde zum Probierstübchen. Es wurde allgemein nur außer Haus verkauft. Dann änderte sich die Nutzung stetig in Richtung Restaurant. Der heutige „Brandanfang” ist somit die älteste, noch bestehende Schankwirtschaft Hamburgs. Der steigende Handel machte es erforderlich, dass die Händler durch wiedrige Umstände (Ebbe und Schlechtwetter) die Stadt bis zum Toreschluss nicht verlassen konnten. So wurde sieses Haus zum Quartiershaus (Hotel). Der Wirt hatte die Aufsicht und Versorgung der Gäste zu übernehmen. Darum wurde der Portaleingang mit in den Gastraum einbezogen, damit der Wirt immer kontrollieren konnte, wer ein- und ausging.
Nach dem Hamburger Brand von 1842 wuchs Hamburg aus seinen Mauern und die wiederhergestellten Obergeschosse wurden getrennt und vermietet.
Der „Brandanfang” wurde dann zu einem begehrten Wein- und Speiselokal.
Im Zuge der Altstadtsanierung 1974 wurde bei Ausbesserungsarbeiten das nach dem Brand zugeputzte barocke Portal wiederentdeckt. Ausserdem bestätigte sich, dass dieses Gebäude den Hamburger Brand von 1842 in seiner Grundstruktur überstanden hatte. So wurden noch wertvolle Deckenmalereien im Hause freigelegt. Bei der Restaurierung wurde jetzt wieder alles in den alten Zustand versetzt. Vor einigen Jahrzehnten erhielt das Restaurant den Namen „Zum Brandanfang”.
Dies war lange Zeit der einzig mahnende Hinweis auf die Katastrophe, , welche am 5. Mai 1842 in der Deichstraße begann und der damals zwei Drittel des alten Hamburgs zum Opfer fielen. Nur dem sich drehenden Wind war es zu verdanken, dass nicht ganz Hamburg in Schutt und Asche erstarb.
In den letzten zehn Jahren entwickelte sich die Deichstraße zu einem beliebten Anziehungspunkt in Bezug auf Kultur, Kleinkunst und Gastronomie.
Auf der Speisekarte stehen lauter köstliche Gerichte.
Die Markgräflerin entscheidet sich für Hamburger Pannfisch mit einem kleinen bunten Salat, der Markgräfler wählt Seelachsfilet in Eihülle gebraten – mit Weißweinsauce.
Und natürlich hat die Markgräflerin auch ein Rezept für Hamburger Pannfisch als Souvenir mitgebracht.
Hamburger Pannfisch
Zutaten
(für 2 Personen)
400 g Fischfilet
400 g Pellkartoffeln
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
1 Spritzer Zitronensaft
1 Esslöffel Butterschmalz zum Braten
etwas mehl zum Mehlieren
Für die Sauce
200 ml Fischfond
1 Esslöffel Weisswein
150 ml Creme Double
1 Esslöffel grobkörniger Senf
1 Esslöffel feiner Dijonsenf
Zubereitung
Das Fischfilet waschen, trocken tupfen und leicht mehlieren, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und beiseite stellen.
In einer Pfanne die Hälfte des Butterschmalzes hinein geben. Pellkartoffeln in Scheiben schneiden und in die Pfanne geben. Unter gelegentlichem Wenden in ca. 15 Minuten goldbraun braten lassen.
In der Zwischenzeit in einem Topf 200 ml Fischfond aufkochen. Creme Double, Weisswein und Senf dazu geben. Mit Salz, Pfeffer und einem Sprizter Zitronensaft abschmecken.
In einer weiteren Pfanne die andere Hälfte des Butterschmalzes erhitzen. Die Fischfilets in die Pfanne geben und knusprig braun braten. Zusammen auf einen Teller geben und servieren.
Pan Fried Fish a la Hamburg
Ingredients
(serves 2)
400 g fish fillet
400 g jacket potatoes, peeled
Salt
freshly ground pepper
1 squeeze of lemon juice
1 tablespoon clarified butter for frying
some flour for flouring
For the sauce
200 ml fish stock
1 tablespoon white wine
150 ml double cream
1 tablespoon coarse mustard
1 tablespoon fine Dijon mustard
Preparation
Rinse the fish fillet, pat dry and lightly flour it, season with a little salt and pepper and set aside. Heat half of the clarified butter in a pan. Slice the potatoes and add them to the pan. Fry until golden brown, turning occasionally, for about 15 minutes.
In the meantime, bring 200 ml of fish stock to the boil in a saucepan. Add the double cream, white wine and mustard. Season with salt, pepper and a squeeze of lemon juice.
Heat the other half of the clarified butter in another pan. Add the fish fillets to the pan and fry until crispy and brown. Place together on a plate and serve.
Zum Abschluss gibt es Hamburger Rote Grütze mit flüssiger Sahne. Die Hamburger essen rote Grütze gern, wenn sie nicht ganz so fest ist.
Hamburger Rote Grütze
Zutaten
(Für 4 Personen)
250 g Johannisbeeren
125 g Erdbeeren
125 g Blaubeeren
500 g Kirschen aus dem Glas
und den Saft
250 g Himbeeren
250 ml Kirschsaft
40 g Speisestärke
80 g Zucker
Zubereitung
Sämtliche Früchte bis auf die Himbeeren waschen und von evtl. Stielen, Blätern und Blütenansätzen befreien. Erdbeeren vierteln, Himbeeren und Blaubeeren verlesen. Etwas von dem Kirschsaft abnehmen und mit der Speisestärke verrühren.
Den restlichen Kirschsaft mit den Johannisbeeren zum Kochen bringen und 5 Minuten sanft köcheln lassen. Zucker und Früchte in den Topf geben, aufkochen, dann die angerühte Speisestärke nach und nach unter Rühren dazugeben und so lange köcheln, bis die gesünschte Konsistenz erreicht worden ist. Mit leicht geschlagener oder flüssiger Sahne servieren.
Fortsetzung folgt…
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