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Ein Ausflug ins Burgund: BEAUNE

Hôtel-Dieu in Beaune

Unser Urlaub ist schon wieder zwei Wochen vorbei – es wird Zeit, eimal die Fotos zu sichten und darüber zu berichten.

Unter anderem haben wir einen Ausflug ins Burgund gemacht.
Nach meinem letztjährigen Wanderurlaub mit AVANTI im Burgund, wollten wir uns noch die Stadt Beaune ansehen, die damals ausgelassen wurde – denn es gibt viel zu sehen und für die Besichtigung sollte man schon einen ganzen Tag einplanen.



Beaune ist bekannt für das „Hôtel-Dieu” mit seinen bunt glasierten Terrakottaziegeln, ein ehemaliges Krankenhaus und außerdem für den guten Wein der Côte-d’Or, das gute Essen und den Dijon Senf der Moutarderie Fallot.
Wir waren wieder mit einem Bus von AVANTI-Reisen unterwegs, der restlos ausgebucht war. Da wir Beaune noch nicht kannten, haben wir uns entschieden, die angebotene Stadtführung – zu Fuß – mitzumachen.

Danach haben wir uns in einer Brasserie ein feines dreigängiges Mittagessen mit einem Glas Burgunderwein gegönnt, uns im Anschluss das Hôtel-Dieu genauer angesehen und natürlich haben wir auch Spezialitäten der Region eingekauft.
Für eine Besichtigung der Moutarderie hat es leider nicht gereicht, aber wir waren natürlich im Senf-Shop, der dazugehört und haben uns mit Souvenirs eingedeckt.



Stadtrundgang



Hôtel de Saulx

Im Innenhof des altes Hauses aus dem 16. Jh. (Place Fleury Nr. 13)



Im ruhigen Innenhof des Hôtel de Saulx bekamen wir zunächst einige Informationen über die Geschichte von Beaune.
Am Ort eines keltischen und später römischen Heiligtms hatten die Herzöge von Bugund ihre Residenz, bevor sie nach Dijon übersiedelten.

Im Stadtarchiv wird noch die Originalurkunde bewahrt, in der Herzog Eudes dem Ort 1203 das Stadtrecht verbriefte. Ab dem 15. Jh. errichtete man die noch heute erhaltene Stadtmauer. Nachdem der letze Burgunderherzog Karl der Kühne 1477 gefallen war, wehrte sich Beaune hartnäckig gegen die Annexion durch Ludwig XI. von Frankreich, die erst nach einer 5 Wochen andauernden Belagerung erfolgen konnte.


Hotel Le Cep, 27 Rue Maufoux – 21206 Beaune


Im Hotel Le Cep befindet sich ein Sterne-Restaurant – wer nach Beaune kommt, um zu schlemmen, der kann das hier ausgiebig tun.



Remparts (Stadtmauern)



Die Stadtbefestigung ist gut erhalten. Sie bildet einen 2 km langen Ring um die Altstadt, der allerdings stellenweise durch Privatgrundstücke unterbrochen ist.
Der fast rechteckige Mauergürtel wurde von Ende des 15. bis Mitte des 16. Jh.s errichtet und ist mit mehreren Türmen sowie acht Bastionen (einschl. die doppelte Bastion Saint-Jean), in denen die größten Weingüter heute ihre Keller haben, besetzt.
Gärten, Tennisplätze u. ä. wurden in den Gräben angelegt. Sie beeinträchtigen etwas die Sicht, so dass man die Stadtmauer am besten vom Straßenring aus in Augenschein nimmt.



Maison du Colombier, 2 Rue E. Fraysse
– ein Gebäude aus der Renaissance




Collégiale Notre-Dame



Der Bau der Stiftskirche, einer „Tochter Clunys”, wurde 1120 begonnen. Er ist weitgehend von Saint-Lazare in Autun inspiriert und stellt, trotz der späteren Anbauten, ein schönes Beispiel für die burgundische Romanik dar.
Vor der Fassade liegt eine dreischiffige Vorhalle aus dem 14. Jh.
Als einziger Rest des in der Französischen Revolution zerstörten Skulpturenschmucks sind die Türflügel (15. Jh. ) erhalten.



Wenn man nach links um das Gebäude geht, blickt man auf das schön proportionierte Chorhaupt, an dem die verschiedenen Bauphasen gut zu erkennen sind.
Chorumgang und -kapellen in reiner Romanik, Chor 13. Jh. und Strebewerk 14. Jhd.
Der mit spitzbogigen Fensteröffnungen über Blendarkaden geschmückte Vierungsturm trägt eine glockenförmige, sogenannte welsche Haube mit Laterne (16. Jh. ).



Im Innenraum




Typischer Kellereingang in Beaune
– die Tür muss mindestens so groß sein, dass ein Weinfass reinpasst….



Hôtel de Ville
– Das Rathaus



Das Rathaus ist im ehemaligen Ursulinenkloster (17. Jh. ) untergebracht. Im rechten Flügel befinden sich zwei Museen, das Kunstmuseum und das Musée-Étienne Jules Marey.


Étienne-Jules Marey



Der aus Beaune stammende Arzt und Physiologe Étienne-Jules Marey (1830-1904) begeisterte sich für das Phänomen der Bewegung.
Seit 1869 hatte er einen Lehrstuhl am Collège de France, was ihm seine Forschungsarbeit ermöglichte. Er erfand mehrere medizinische Meßinstrumente, die in dem ihm gewidmeten Museum in Beaune ausgestellt sind, darunter ein Gerät zur Aufzeichung des Pulses und die nach ihm benannte Trommel, die bei Drehung die Illusion des Vogelflugs entstehen lässt.
Durch momentphotographische Serienaufnahmen mit dem Photochronographen wurde er zu einem der Wegbereiter der Kinematographie, die dann bekanntlich von den Brüdern Lumière weiterentwickelt wurde, denen er einen Teil seiner Arbeiten überließ.



Mittagessen in einer Brasserie am Place Carnot



Café Brasserie La Concorde
am Place Carnot


Jambon Persillé

Coq au vin

Boeuf Bourguignon


Nach dem Essen haben wir das Hôtel-Dieu besichtigt und haben uns Souvenirs in der Moutarderie – der Senfmühle besorgt.
Davon berichte ich euch in einem weiteren Blogbeitrag…


Der Innenhof des Hôtel-Dieu in Beaune
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Lyon am Abend – Brasserie Georges

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Blick durch das Fenster neben dem Eingang der Brasserie Georges in Lyon

Eigentlich wollten wir an unserem ersten Abend in Lyon wie vor einigen Jahren wieder im Café Joseph in unmittelbarer Nähe von unserem Hotel Essen gehen.
Aber das Restaurant war leider geschlossen. Und wir waren auch schon etwas spät dran.

In Lyon ist abends einiges los – nicht nur am Wochenende… Die Leute gehen gern zum Essen aus und das üblicherweise gegen 19.30 Uhr.
Wer später kommt, sollte in dem Restaurant seiner Wahl unbedingt reservieren.
Also sind wir einer Empfehlung gefolgt und ein paar Straßen weiter zur Brasserie Georges (30 cours de Verdun) gegangen, weil man dort am ehesten eine Chance hat, einen Platz zu bekommen. Aber wir mussten trotzdem etwa 20 Minuten warten, bis ein Tisch frei wurde.

Kurz nach dem Eingang wird man von einem Herrn empfangen, der die Anzahl Personen aufnimmt und im Reservierungssystem speichert.
Man bekommt dann eine Art Sender in die Hand gedrückt. Sobald ein entsprechender Tisch frei wird, wird man per Signal angefunkt. Man gibt den Sender bei dem freundlichen Herrn ab, der einen dann zum frei gewordenen Tisch führt.

Die Brasserie Georges ist noch eine der wenigen, traditionellen Brauhäuser (Brasserien) von Lyon. In diesem Jahr wird das 180 jährige Bestehen gefeiert.

Unser Reiseführer schreibt folgendes dazu:

Hier findet man kommunikatives Ambiente und genügend Raum, um sich beim Essen auch allein wohlzufühlen.
Diese elsässische Brauerei hinter dem Bahnhof Perrache ist schon seit 1836 in Lyon beliebt. Die riesige verspiegelte Halle im Art-déco-Stil bietet über 500 Plätze.
Hier  wurden schon Sauerkraut- und Omeletteportionen für das Guinnessbuch der Rekorde serviert.
Viel Prominenz hinterließ ihre Spuren. Biergläser und Teller kann man käuflich erwerben.

Für meinen Geschmack etwas zu quirlig, aber naja – man muss es mal erlebt haben.
Das Essen und Preis-Leistungs-Verhältnis waren gut, die Bedienung flott und aufmerksam und es geht trotz der Massen sehr gediegen zu.

Der Markgräfler hat sich eine der berühmten elsässischen Platten mit Sauerkraut und ein Bier bestellt – ich wollte typische Lyoneser Küche probieren. So habe ich als Vorspeise einen Linsensalat gewählt und als Hauptgericht ein Quenelle, dazu einen Beaujolais.
Danach waren wir beide pappsatt – ein Dessert hätten wir nicht mehr geschafft. Das Originalrezept für Quenelles findet ihr hier.
Hier sind ein paar Bilder.


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Fortsetzung folgt…

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Lille: Croque gallois oder Welsh rarebit mit Maroilles Käse

 

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Zum heutigen Spiel in Lille ein reichhaltiger Imbiss aus den Brasserien der Region Nord-Pas de Calais. Der Welsh, auch Welsh Rarebit oder Croque gallois genannt.

Den Welsh Rarebit kennt man normalerweise aus Großbritannien.
Daher wird er in Frankreich wohl mancherorts auch mit Cheddar Käse zubereitet. Wir haben passend zur Region einen Maroilles Käse verwendet.

Schmeckt am besten mit einem Trapistenbier aus einer nordfranzösischen oder belgischen Abtei. Dazu passen als Beilage ein Chicorée-Salat oder Pommes frites.

In einigen Brasserien wird zusätzlich – wie beim Croque Madame – ein Spiegelei oben drauf gesetzt.


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Maroilles Tarte 3


 Croque gallois oder Welsh rarebit mit Maroilles Käse


Zutaten
(für 2 Personen)

• 200 g Maroilles Käse
• 2 Scheiben Toastbrot
• 2 Scheiben gekochter Schinken
• 2 EL dunklen Senf
• Bier
• Salz, Pfeffer
Für die Variante mit Spiegelei
• Butter zum Anbraten
• 2 Eier

Zubereitung

Das Brot toasten und jede Scheibe in ein ofenfestes Auflaufschälchen geben. Eine Scheibe Schinken auf das Brot legen.

Den Maroilles Käses in Stücke schneiden und unter ständigem Rühren in einem Topf bei schwacher Hitze schmelzen lassen.
Sobald der Käse geschmolzen ist, Bier und Senf hinzuzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die noch warme Masse in die kleinen Auflaufformen geben.

Rund 10 Minuten bei 200 °C im Ofen überbacken.Sobald der Käse goldbraun ist, servieren.

Für die Variante mit Spiegelei, dieses in einer Pfanne anbraten und vor dem Servieren auf den Welsh setzen.


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 Croque gallois or Welsh rarebit with Maroilles cheese


Ingredients
(serves 4)

400 g Maroilles cheese
4 slices of bread
4 slices of ham
4 tablespoons dark mustard
Amber beer
Salt
Pepper

For the Welsh Croque Madame
Butter for frying
4 eggs

Toast the bread and put each slice in an ovenproof casserole dish. Place a slice of ham on top.

Cut the Maroilles cheese into pieces. In a saucepan,  melt the cheese over low heat while stirring constantly. Once the cheese has melted, add beer and mustard and season with salt and pepper. Pour the still warm mixture over the bread in the ramekins.

Bake in a preheated oven at 200 °C = 392 °F for about 10 minutes until the chees is browned. Let cool a bit then serve.


Weitere Croque-Rezepte:


Croque Madame 2
Croque Madame