Hier kommt die versprochene Fortsetzung unserer Burgen-Wanderungen: Ebenfalls vor einem Jahr, im Juli 2020, haben wir eine Wanderung zur Sausenburg unternommen. Unser Auto hatten wir in Sitzenkirch abgestellt. Zur Burg geht es erst einmal steil bergauf – anstrengend und schweißtreibend, aber schön. Vom Turm der Sausenburg hat man eine wundervolle Aussicht. Kurz nachdem wir dort waren, wurde der Turm aber aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Treppe war nicht mehr sicher und wurde vor kurzem zwar instand gesetzt, der Turm ist aber weiterhin gesperrt, auf der Webseite der Gemeinde Sitzenkirch steht in einer Meldung vom 14. Mai 2021:
„Die defekte Treppe ist zwar mittlerweile repariert, jedoch stehen nun noch weitere Reparaturen aus. Weil die Arbeiten vermutlich erst im Juli ausgeführt werden können, bleibt der Zutritt auf den Turm der Sausenburg leider noch eine ganze Weile gesperrt.”
Aber der Zugang zur Burg ist möglich, im Schatten der Bäume gibt es einen Grillplatz.
Karte
Auf der frisch gemähten Wiese am Ortsrand von Sitzenkirch gehen Störche auf Futtersuche.
Infotafel in Sitzenkirch
Zuerst geht es ein kurzes Stück durch den Ort, vorbei an Wiesen und Bauernhöfen, bis wir in den schattigen Wald kommen.
Und dann endlich ein Wegweiser zur Sausenburg, es geht weiter bergauf.
Ruine Sausenburg Die Ruine Sausenburg liegt östlich des Kanderner Ortsteils Sitzenkirch auf dem 665 Meter hohen Sausenberg. Heute sind vom einstigen Burgberg ein alter Ringwall, ein Turm sowie einzelne Mauerreste erhalten. Die Burgruine ist jederzeit zugänglich.
Infotafel am Fuße der Burg
Zur Geschichte
1120 Die Herren von Kaltenbach übergeben ihren Besitz, zu dem der 668 m hohe Sausenberg gehört, dem Kloster St. Blasien.
1232 Markgraf Hermann der Jüngere von Hachberg tauscht mit dem Abt von St. Blasien den Sausenberg gegen ein anderes Gut. Die Markgrafen von Hachberg waren die weltlichen Vertreter (Vögte) über die Besitzungen St. Blasiens im Breisgau.
1232-1246 Bau der Burg nach dem Grundriss der Burg Zähringen in Freiburg.
1311 Die Sausenberger erben die Burg Rötteln und verlegen 1314 ihre Residenz dorthin. Ein Burgvogt verbleibt auf der Sausenburg. Die Herrschaft Sausenberg wurde begrenzt: durch die Herrschaft Rötteln im Süden, den Rhein im Westen, die Herrschaft Badenweiler im Norden und den „österreichischen Schwarzwald“ im Osten.
1444 Graf Johann von Freiburg schenkt dem Markgrafen Rudolf IV und seinem Bruder Hugo die Herrschaft Badenweiler, Rötteln und Sausenberg – die eigentliche Markgrafschaft. Das vornehmste Recht der Herren war die Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit. 1444 ist auch die Geburtsstunde des Markgräflerlandes.
1503 Prinz Ernst (Begründer der protestantischen Linie Baden-Durlauch) erhält die Markgrafschaft Sausenberg. Seither nennen sich die Herrscher „Landgrafen am Sausenhard oder zu Sausenberg“.
1525 Im Bauernkrieg übernehmen Freischärler die Burg, es fand aber keine Zerstörung statt.
1633 Im 30-jährigen Krieg wird sie zunächst von Kaiserlichen, später von Schweden eingenommen.
1678 Die Franzosen schleifen und zerstören die Sausenburg ebenso wie Badenweiler und Rötteln. Es erfolgt eine notdürftige Renovierung.
1960 Seit 1960 sichern und renovieren das Staatliche Hochbauamt, das Forstamt Kandern, das Landesdenkmalamt und der Schwarzwaldverein die Burg.
Dann geht es über eine Treppe auf alten Mauerresten zum Burghof mit Grillplatz im Schatten einer Linde.
Zuerst besteigen wir den Turm, um die Aussicht zu genießen, dann setzen wir uns, wie es die übrigen Besucher der Burg an diesem sonnigen Tag gemacht haben, in den Schatten und packen unser mitgebrachtes Vesper aus.
Blick auf Schloss Bürgeln und den Blauen
Eidechsen auf der Turmmauer
Und dann geht es wieder bergab nach Sitzenkirch, durch den Wald und vorbei an Blumenwiesen mit Schmetterlingen und Bächlein mit Libellen.
Blühende Brombeeren, die Beeren sind leider noch grün
….zurück im Ort
Eine alte Mühle
In der Nähe dieses Bauernhofs befindet sich auch die Kirche von Sitzenkirch, die wir leider nicht besichtigen konnten, weil rundherum eine Baustelle war. Dort stand einst das Kloster Sitzenkirch. Es war ein kleines Benediktinerinnenkloster. Die einstige Klosterkirche ist heute die Evangelische Kirche Sitzenkirch.
Mehr Bilder und weitere Infos gibt es im Beitrag vom Markgräfler.
Ende 2019 haben wir mit unseren Patenkindern und Familie zwischen Weihnachten und Neujahr einen Ausflug ins benachbarte Elsass zur Ferme aux Rennes – einem Bauernhof mit Rentieren- gemacht.
Anschliessend sind wir noch in der Wirtschaft eingekehrt und haben eine „Kleinigkeit” gegessen.
Für den Markgräfler gab es Hirschgulasch mit Spätzle, Saisongemüse und Preiselbeeren:
Nachtisch für Erwachsene, die nicht Auto fahren müssen: Fromage Blanc mit Kirschwasser
Für die Kinder….
Eine hübsch angerichtete Salatplatte:
Und Elsässer Brägele mit viel Käse überbacken für die Markgräflerin, das war eigentlich schon eine Art Raclette Topf mit einer kleinen Portion Salat 🙂
Und für die Markgräflerin gab es zum Dessert ein Kastanien Tiramisu:
Ausserdem haben wir uns noch Münsterkäse, den es im Laden der Ferme zu kaufen gab, mit nach Hause genommen und die Kinder bekamen als Souvenir je ein Plüsch-Rentier.
Ich hatte euch die Fotos noch gar nicht gezeigt, weil wir ursprünglich geplant hatten im Sommer 2020 die Ferme nochmal zu besuchen, was ja dann wegen Corona ins Wasser gefallen ist. Auch wenn zwischendurch die Grenze für kurze Zeit wieder geöffnet war, sind wir seither nicht mehr ins Elsass gefahren. Der Markgräfler hatte in seinem Blog bereits darüber berichtet. Dann müssen wir eben selbst kochen und Käse, Baguette und Croissants bekommen wir auch freitags an einem Marktstand einer Ferme aus dem benachbarten Elsass.
Und so geht’s:
Elsässer Bratkartoffeln mit Schinken und Münsterkäse
Zutaten (für 2 Personen) • 500 g geschälte Kartoffeln in dünnen Scheiben • 1 Esslöffel Butterschmalz • Salz • Pfeffer • 50 g roher Bauernschinken (Speck) in Würfeln • 1 kleine Knoblauchzehe in Würfeln • 1 mittelgroße Zwiebel in Würfeln • 125 g Münsterkäse in Scheiben • etwas Sahne • etwas Kümmel
Zubereitung Kartoffeln in Butterschmalz 10 Minuten goldbraun braten, mit Salz und Pfeffer würzen. Schinken (Speck), Zwiebeln und Knoblauch dazugeben, 3-4 Minuten weiterbraten. Aus der Pfanne nehmen und in eine feuerfeste Auflaufform füllen, ein wenig flüssige Sahne darüber giessen und mit etwas Kümmel bestreuen.
Münsterkäse in dicken Scheiben gleichmässig darauf verteilen und unter dem Grill des Backofens auf höchster Stufe (275 °C) schmelzen lassen.
Beilage: Feldsalat
Alsatian fried potatoes with ham and Muenster cheese
Ingredients (serves 2) 500 g peeled potatoes, thinly sliced 1 tablespoon clarified butter Salt Pepper 50 g diced country ham (bacon) 1 medium-sized onion, diced 1 small clove of garlic, diced 125 g sliced Muenster cheese a little cream a little cumin
Preparation Fry the potatoes in clarified butter for 10 minutes until golden brown, season. Add ham, onions and garlic, fry for another 3-4 minutes. Fill into an ovenproof casserole dish, then pour a little liquid cream over the top. Spread the muenster cheese evenly in thick slices on top and melt under the grill of the oven on the highest setting (275 °C= 527 °F). On the side: Lamb’s lettuce.
Es war vor fast genau einem Jahr – am ersten Adventsonntag, den 1. Dezember 2019 wurde ich von meiner lieben Nachbarin zu einer Fahrt zum Königlichen Adventszauber auf die Burg Hohenzollern eingeladen. Dieses Jahr kann die traditionelle Veranstaltung aufgrund von Covid-19 nicht stattfinden, aber da ich im vergangenen Jahr gar nicht dazu gekommen bin, euch davon zu berichten, zeige ich heute ein paar meiner Eindrücke – für den virtuellen Weihnachtsmarkt zu Hause.
Es war neblig und sehr kalt, aber trotzdem königlich stimmungsvoll, durch den oberen Burghof und die Sääle zu schlendern. An den Ständen gab allerlei Leckereien, mit denen man sich stärken konnte und auch viele schöne kunsthandwerkliche Geschenkideen. Ausserdem konnte man in der Burgkapelle von der Hausdame Geschichten und Anekdoten aus dem Leben der Burgherren erfahren und es gab verschiedene Vorführungen für Groß und Klein. Natürlich haben wir uns auch die „Kronjuwelen” angesehen – Fotos gibt es davon keine, das ist nicht erlaubt und ausserdem war es unmöglich, von den Ständen im Inneren der Burg Fotos zu machen – teilweise auch nicht erlaubt und ausserdem waren so viele Menschen da, dass einfach kein Platz zum Fotografieren war. Als Souvenir habe ich mir ein paar Postkarten und einen Burgführer mit historischen Details mitgebracht. Selbstverständlich haben wir bei den königlichen Hoheiten vorbeigeschaut.
Friedrich Wilhelm IV. König von Preussen, Erbauer der Zollernburg
Mitbringsel vom Adventszauber – gebeiztes Reh vom Stand eines Metzgers aus Bonndorf mit Feldsalat und in Honig gerösteten Walnusskernen
ist unser Besuch in der Petite Camargue d’Alsace – ein Naturschutzgebiet in den teils renaturierten Rheinauen, das sich im Dreiländereck bei Weil am Rhein – Deutschland, Basel – Schweiz, Hüningen – Frankreich befindet.
Wir haben eine kleine Wanderung durch die Natur unternommen und dabei wunderschöne Fotomotive entdeckt. Genaues Hinsehen und Verweilen lohnt sich.
Seht ihr den kleinen Frosch, der auf dem Blatt hinter der Seerosenblüte sitzt?
Leider hat uns auf halber Strecke ein heftiger, nur lokal begrenzter Regenschauer erwischt, und wir mussten uns vorzeitig auf den Rückweg machen.
Carpe Frites im Schaeferhof in Kembs
Auf dem Heimweg sind wir noch im Restaurant Schaeferhof in Kembs eingekehrt – denn es war an einem Freitag und es gab Karpfen im Bierteig! Davon berichte ich aber kurz in einem folgenden Beitrag.
Klein und in dem Teppich aus grünen Wasserlinsen gut getarnt – einer der viele Frösche, die sich in diesem Tümpel wohlfühlen.
Seerosen, Schilf und Rohrkolben
Dreifurchige Wasserlinse
Blutweiderich
Das Museum / Informationszentrum
Die Kaiserliche Fischzucht
Aussicht vom Beobachtungsposten am Wasser
Über bewirtschaftete Felder geht es weiter – auf den Wegen bleiben – der Bauer dankt es euch!
Blick von Frankreich auf den heimischen Blauen
Wilde Möhre
gewöhnlicher Schneeball
Schwarzdorn/Schlehe
An den Wegrändern kann man auch wunderschöne Libellen bestaunen:
Es ist schwül-warm und am Himmel braut sich was zusammen…
Beim Schleusenhaus am Canal de Huningue
Nach einer kurzen Vesperpause beim Schleusenhaus am Canal de Huningue spüren wir die ersten Regentropfen. Kurz darauf wandern wir in strömendem Regen weiter – ohne Möglichkeit, sich irgendwo unterzustellen.
Somit war das Foto beim Kanal in Rosenau das letzte von dieser Wanderung.
Wir haben uns wenige Tage später in einem Sportgeschäft mit Regencapes, die zum Wandern geeignet sind, eingedeckt – falls wir beim Wandern wieder mal von solch einem Wetter überrascht werden.
Jedenfalls sind wir dann auf dem kürzesten Weg wieder zum Auto zurück gegangen und anschließend zum Abendessen im Schaeferhof in Kembs eingekehrt.
Die Petite Camargue Alsacienne steht auf jeden Fall nochmal auf unserem Ausflugsprogramm – im Frühsommer sind dort auf einer Wiese auch Orchideen zu sehen!
In unserem Urlaub daheim hatten wir im vergangenen Jahr das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof im Schwarzwald besucht. Ein lohnendes Ziel auf einem weitläufigen Gelände. Es gibt viel zu sehen und man erfährt viel über das Leben auf den Schwarzwaldhöfen in vergangenen Zeiten. Es finden täglich verschiedene Vorführungen statt – so wird zum Beispiel im Brennhäusle Schnaps gebrannt und Brot gebacken.
Der Hippenseppenhof 1599 Furtwangen-Katzensteig
Das Longinuskreuz
An der Stallwand zur Talseite des Hippensepppenhofs ist ein sogenanntes Longinuskreuz angebracht. Das figurenreiche Schnitzwerk zeigt um den gekreuzigten Jesus herum einzelne Gegenstände, wie sie aus den Passionsgeschichten der vier Evanglisten bekannt sind. Die Martererwerkzeuge erfuhren eine volkstümliche Verehrung, da sie die Waffen, die Arma Christi waren, mit denen Jesus den Tod besiegt hatte. Neben den Leidenswerkzeugen, seitlich vor der Christusfigur ist der Reiter dargestellt, der den Gekreuzigten mit seiner Lanze in die Brust stieß, um dessen endgültigen Tod zu beweisen. Nach den sogenannten (nicht biblischen) Pilatusakten soll dieser Reiter, vom Rang her ein einfacher römischer Soldat, Longinus geheißen haben. Er soll sich unmittelbar nach dem Tod Jesu den Jüngern Christi angeschlossen haben und schließlich als Bischof von Kappadokien den Märtyrertod gestorben sein. Longinuskreuze sind in der Umgebung des Rohrhardsbergs bei Triberg, Furtwangen, Schönwald sowie im Prech- und Elztal verbreitet. Die Landesherren in diesen ehemals vorderösterreichischen Gebieten, die Habsburger, förderten den Longinuskult, da Legenden zufolge die Splitter der Lanzenspitze in Wien als Reliquien aufbewahrt wurden. Bei diesem Kreuz handelt es sich nicht um ein Original, sondern um eine Nachbildung eines Kreuzes von einem Bauernhof in Hornberg-Niederwasser, da der dortige Bauer sich weigerte, das Kreuz von katholischem Boden in das Museum Vogtsbauernhof im protestantischen Gutachtal zu geben.
Blick in die Stube des Hippenseppenhofs
Die Stube war der einzig beheizbare, rauchfreie Arbeits- und Aufenthaltsraum des Hauses. An der zur Küche grenzenden Wand steht der Kachelofen mit dem gestuften Anbau, der Kunst.
In der hellsten Ecke der Stube steht der große Tisch, an dem gegessen und gearbeitet wurde. Im den meisten Gebieten im Schwarzwald wurde fünfmal am Tag gegessen:
z’Morge (Frühstück)
z’Nini (Pause um neun Uhr)
z’Middag (Mittagessen)
z’Vieri (Pause um vier Uhr nachmittags)
z’Nacht (Abendessen)
Die Familie und das Gesinde nahmen die Mahlzeiten gemeinsam ein. Der Bauer saß oben am Tisch, die Bäuerin hatte ihren Platz entweder oben beim Bauern oder als erste links vor ihm auf der Bank. Rechts von ihm saßen der Oberknecht, der Unterknecht und dann die Buben. Auf der langen lehnenlosen Bank vor dem Tisch saßen die Frauen, die Obermagd, Untermagd und die Mädchen. Vor und nach jeder Mahlzeit wurde gebetet. Das Essen wurde meist in einer großen Schüssel serviert, aus der sich zuerst der Bauer bediente. Danach ging es der Reihe nach vom Oberknecht bis zu den Mägden. Legte der Bauer seinen Löffel nieder, mussten alle das Essen beenden. Die Löffel wurden an der Kittelschürze sauber gerieben und zurück in den dafür vorgesehenen Lederriemen an der Wand gesteckt.
Hochschwarzwälder Speicher
Der Schwarzwälder Speicher wurde um 1590 auf dem Winterhalderhof in Schollach erbaut. Er wurde bis zur Umsetzung ins Museum im Jahr 1969 genutzt. Im Museum wurde er dem Hippenseppenhof als Nebengebäude zugeordnet.
Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schädlingen steht der Speicher auf Pfählen. Die dicken Bohlenwände aus Nadelholz garantieren ein trockenes, kühles Klima im Innern.
Darin aufbewahrt wurden Getreide in Kästen, Brot, Speck, Würste, Schmalz, Sauerkraut, Most und auch Schnaps. Im linken Getreidekasten an der Rückwand des Gebäudes befindet sich ein Einstieg in ein Geheimfach für Dokumente und Wertgegenstände. Speicher standen im Normalfall immer in 20 bis 30 m Abstand vom Hofgebäude. So waren bei einem Brand die Vorräte gesichert.
Die Hofkapelle
Die Hofkapelle wurde 1736 auf dem Simonshof im Jostal erbaut. Sie wurde bis zur Umsetzung ins Museum (1967) genutzt. Im Museum ist sie dem Hippenseppenhof zugeordnet.
Hofkapellen dienten zur täglichen Andacht der Hofbewohner. Die Glocke wurde regelmäßig zu den Gebetszeiten – im Sommer um fünf, elf und zwanzig Uhr, im Winter um sechs, elf und siebzehn Uhr – geläutet. Sie ersetzte den Bauern auf den Feldern auch den Zeitschlag der Kirchturmgocken, die in den abgelegenen Tälern nicht zu hören waren.
Der Vogtsbauernhof
Der Vogtsbauernhof wurde 1612 am Standort im Museum im Gutachtal (260 m ü. M. ) erbaut. Der Vogtsbauernhof ist die Keimzelle des Museums, welches 1964 entstand. Der Besitzer Martin Schumacher war um das Jahr 1650 Talvogt, d.h. Richter und Verwaltungsbeamter, in Gutach.
Gutacher Speicher
Der Gutacher Speicher wurde beim Lehmeshof in Oberharmersbach laut Inschrift um 1606/1626 erbaut. Er besteht aus einem steinernen Untergeschoss, auf das der hölzerne Speicher aufgesetzt ist. Das Mauerwerk des Kellergeschosses ist 50 cm dick. Im Untergeschoss wurden neben Schmalzhäfen und Sauerkraut Most, Kartoffeln, Gemüse, Eier und Äpfel aufbewahrt.
Das hölzerne Obergeschoss ist in Ständer-Bohlen-Bauweise errichtet. Die Wände sind mit gut 8 cm dicken Bohlen ausgefacht. Ein Gang umläuft das Obergeschoß auf zwei Seiten. Das Dach ist mit Stroh gedeckt. Der vordere Walm reicht schützend über den Außengang und ist in der oberen Hälfte offen, damit Luft und Licht in das Dachgeschoß gelangen. Im trockenen Klima des Obergeschosses wurden Getreide, Brot, Speck, Schnaps und gedörrtes Obst gelagert, aber auch die Spinnräder, die nur im Winter gebraucht wurden, sowie die Darrbretter, auf denen das Obst zum Trocknen in den Backofen geschoben wurde.
Stube des Vogtsbauernhofs
Spinnen, Weben und Schneidern
Typische Schwarzwälder Schilderuhr
Gerätschaften zum Buttermachen
Die Rauchküche
Schwarz von Ruß sind die Wände der Küche, in denen unzählige Male offene Feuer mit Reisig entfacht und Mahlzeiten zubereitet worden sind. Da der Rauch, der in den Herden entsteht, nicht über einen Kamin das Haus verlässt, sondern ungelenkt die Küche durchzieht, spricht man im Schwarzwald von der Rauchküche oder auch einfach von der schwarzen Küche.
In den frühen Morgenstunden hatten Bäuerin und Magd das Herdfeuer zu entfachen. Auf dem Herd, der vormals gemauert und ab dem 19. Jahrhundert mit gusseisernen Platten umschlossen war, wurden alle warmen Mahlzeiten zubereitet. Daneben befeuerte man den Kachelofen in der Stube durch ein Loch in der Küchenwand. Der entstandene Qualm stieg in das Gewölm. Dieses Geflecht aus Haselruten war mit einem Lehm-Stroh-Gemisch verkleidet und als Rauchfang und Funkenschutz über die Feuerstelle gespannt. Unter der Decke hingen Speck und Würste, die vom aufsteigenden Rauch konserviert wurden. Auf seinem Weg vom Herd durch das Haus bis hinauf in den Dachraum erfüllte der Rauch gleich noch weitere Funktionen. Er vertrieb das Ungeziefer und glich die aufsteigende Feuchtigkeit aus den Viehställen aus.
Das Dachgeschoss des Vogtsbauernhofs
Das Back- und Brennhaus
Auf abgelegenen Schwarzwaldhöfen brauchte man eigene Backhäuser, um Brot zu backen. Der Ofen wurde von einem Ofensetzer aufgemauert und mit Lehm ausgeschmiert. Im Backraum hatten bis zu 30 Laibe Brot Platz.
Einmal im Monat war Backtag. Es wurde auf Vorrat gebacken, da der Holzverbrauch und der Arbeitsaufwand groß waren. Mit Reisigwellen wurde der Ofen angefeuert.
War er heiß genug, wurde die abgebrannte Glut mit einem Tannenreisigbesen herausgekehrt. Danach wurden die geformten Brotlaibe mit einem hölzernen Schieber, dem Schießer in den Ofen geschoben. Nach einer Stunde Backzeit wurden sie herausgeholt, zum Abkühlen auf Bretter gelegt und anschließend in den Speicher gebracht. Am Backtag wurden oft auch einfache Kuchen gebacken. Die Restwärme des Ofens wurde zum Dören von Äpfeln, Birnen und Zwetschgen genutzt, um sie haltbar zu machen.
Wir hatten Glück – am Tag unseres Besuchs wurde gerade gebacken und Schnaps gebrannt – Rita Vitt zeigte uns, wie man herzhaft belegte Fladenbrote (Flammkuchen) in der ersten Hitze des Ofens bäckt und beantwortete geduldig unsere Fragen rund ums Schnapsbrennen und Backen anno dazumal. Die Fladenbrote haben wir als verspätetes z’Nini verspeist und kurz bevor wir uns wieder auf den Heimweg gemacht haben, konnten wir noch eines der an diesem Tag gebackenen Brote kaufen und mit nach Hause nehmen.
Fladen / Flammkuchen vegetarisch (mit Quark/Schmand Kräutern) und mit Quark/Schmand und Speck belegt
Die Brennanlage
In der Brennanlage wurden verschiedene Früchte wie Kirschen, Zwetschgen und Zibarten (wilde Pflaumen) zu Schnaps gebrannt. Das Kernobst wurde in Fässern eingemaischt. Die Maische wurde in den eingemauerten Topf mit dem kupfernen Hut eingefüllt und erhitzt. Der hochsteigende Dampf – Alkohol verdampft bei 78 °C, Wasser bei 100 °C – wurde durch ein Rohr geleitet. Dieses Rohr wurde zur Kühlung durch ein Fass geführt, in das laufend kaltes Wasser floss. Der Dampf kondensierte und tropfte in flüssiger Form in ein Gefäß. Ein zweiter Brand war nötig, um eine bessere Alkoholqualität zu erreichen.
Ein Brennrecht besitzten die meisten Schwarzwaldhöfe heute noch. Das Brennrecht legt die maximale Menge fest, die der Besitzer brennen darf. Vor dem Brennen müssen Zeitpunkt, Brennmaterial und Menge beim Zollamt gemeldet werden. Die Einhaltung wird kontrolliert. Schwarzbrennen kam immer schon teuer zu stehen.
Der Bauern- und Kräutergarten
Oberhalb des Vogtsbauernhofs sind im Heilkräutergarten des Freilichtmuseums über 130 Arten von Heilkräutern versammelt. Die Anlage ist unterteilt in sieben Beete, die jeweils einem Anwendungsgebiet entsprechen: Verdauung, Entwässerung, Kreislau , Nerven, Verletzungen, Hautkrankheiten, Erkältungen.
Die bei Bauernhöfen angelegten Gärten lieferten lebensnotwendige Beiträge für das Leben auf dem Hof. Mit dem Haus untrennbar zu einer Einheit verwachsen, lieferte das gut behütete Stück Land vor dem Haus Gemüse, Gewürze und Heilkräuter. Der Gartenboden war zu kostbar für etwas, das nicht von Nutzen war. Selbst ungenießbare Blumen wuchsen weniger ihrer Schönheit wegen, sondern weil sie vom Taufkranz bis zum Grabschmuck und vom Oster-bis zum Palmssrauß ihren festen Platz im Leben sowie im christlichen Jahresverlauf hatten.
Die Bauerngärten im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof sind nach historischen Vorbildern aus den Herkunftsregionen der Häuser angelegt. Neben vielerlei Kräuter- und Salatarten sind eine Reihe alter Gemüsearten wie Pastinaken, Gartenmelde, Mangold und Markstammkohl angepflanzt.
Die Klopf- und Plötzsäge
Bienenfreiständer
Die Hausmahlmühle / Getreidemühle
Das Mahlwerk der Getreidemühle
verschiedene Getreidearten
Der Kleiekotzer – Schutzgeist der Mühle
Der Lorenzhof
Milchhäusle
Der Brunnen, die Wasserversorgung der Schwarzwaldhöfe für Mensch und Tier, befindet sich außerhalb der Wohnräume. Das Wasser wird von der Quelle durch Deucheln (Holzstammrohre) zum Brunnestock geleitet. Das Wasser fließt unter dem Milchäusle durch in einen langen Brunnentrog, der auch als Viehtränke genutzt wird.
Das Milchhäusle ist direkt neben dem Brunnenstock über dem Brunnentrog aufgebaut. Durch das beständig fließende kühle Wasser (Quellwasser hat eine nahezu konstante Temperatur von 3 bis 4 °C ) werden die darin aufbewahrten Nahrungsmittel (Milch, Käse, Butter, Most…) auch an heißen Sommertagen frisch gehalten. Die Behältnisse stehen direkt im Wasser oder auf Regalbrettern.
Kinzigtäler Speicher
Bildstöcke
Bildstock am Kinzigtäler Speicher
Dieser Bildstock erinnert an ein tragisches Ereignis im jahr 1835. Die Inschrift lautet:
HIER AN DIESER TRAUERSTÄTTE FAND MICHAEL MATT, KNECHT DES PHILIPP HARTER, AM 25TEN OKTOBER 1835 ABENS ZWISCHEN 6 UND 7 UHR BEIM NACHHAUSGEHEN VON EINER KUGEL UNSCHULDIG GETROFFEN IN EINEM ALTER VON 26 JAHREN SEINEN TOD DIE TRAUERNDEN ELTERN JOSEPH MATT.
Ein bisschen abgesetzt erscheint ein zusätzlicher Name FRAN. KELLER. Auf der rechten Seite des Steins findet er sich ausgeschrieben eingemeißelt: FRANZISKA KELLER AUS DEM BEHRENBACH. Schriftliche Quellen über das Unglück liegen nicht vor. Nach mündlichen Aussagen handelt es sich um einen Mord aus Eifersucht. Der getötete Knecht soll ein Verhältnis mit einer Magd des Hofes gehabt haben und von einem Nebenbuhler erschossen worden sein.
Der sogenannte Moser-Bildstock stand ursprünglich am alten Weg zur Kreuzbergkapelle oberhalb Hausachs. Er ist aus Sandstein und reich verziert: Ein Engelskopf mit Flügeln, Zopfstab und Lilien sind zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich ein Hinweis auf den Beruf des Schumachers, ein Flößerstiefel mit hohem Schaft. Der Schuhmacher Conrad Moser (1694-1768), der zeitweise auch Lehrer und einer der beiden Amtsbürgermeister von Hausach war, stiftete ihn zum Gedächtnis an seine verstorbene Frau Magdalena Schmider (gest. 1747).
Mittagspause im Museumsrestaurant Hofengel Salat mit gebratenen Pfifferlingen und reich garnierter Wurstsalat.
Das Effringer Schlössle
Das Effringer Schlössle stammt aus Effingen, heute ein Stadtteil von Wildberg, Kreis Calw. Nach archäologischem Befund wurden die Grundmauern vermutlich bereits im 11. Jahrhundert erbaut. Nach Verfall des ursprünglichen Gebäudes erfolgte ab 1379 der Ausbau zum herrschaftlichen dreistöckigen Landsitz mit Turm. In der Bevölkerung wie in den archivalischen Akten seitdem als „Schlössle” bezeichnet. Der Turm besteht heute nicht mehr, da dieser bei Umbaumaßnahmen – vermutlich um 1860 – entfernt wurde.
Alte Küche im Effringer Schlössle
In der neuen Küche – im 1960er Jahre Stil
Wäschekammer auf dem Dachboden
Die Hanfreibe
Die Hanfreibe gehörte zur oberen Mühle in Steinach Kinzigtal. Sie wurde bis 1928/29 genutzt. 1966 wurde sie ins Museum umgesetzt.
Hanf war – wie auch Flachs (Lein), dessen Verarbeitung sehr ähnlich verlief – in den mittleren Regionen des Schwarzwalds verbreitet. Aus den Fasern wurden Stoffe, Säcke und Seile hergestellt, die in großer Zahl für die Wald- und Feldarbeit benötigt wurden. Hanfreiben wurden von Kundenmahlmühlen betrieben. Für einen Bauernhof allein hätte sich der bauliche Aufwand nicht gelohnt.
Die Hanfpflanzen wurden auf den Höfen verarbeitet. Bei der Ernte riss man die Pflanzen mitsamt der Wurzel aus dem Boden. Die Hanfstängel wurden nach der Ernte zur Verrottung in einen Weiher oder auf eine Feuchtwiese gelegt, die sogenannte Reeze. Nach drei Wochen waren die holzigen Innenteile der Stängel angefault und wurden auf die Hanfdarre gebracht, die aus zwei Bruchsteinmauern und einem darüberliegenden Rost bestand.
Unter dem Rost wurde ein Feuer angzündet. Die Hanfstängel wurden darauf gelegt und gedarrt. Das machte den inneren Holzkern der Stängel spröde und brüchig. Ziel der Hanfbearbeitung war, die äußeren Fasern vom inneren Holzkern der Stängel zu trennen. Anschließend wurden die Stängel auf der groben Hanfbreche mit einer Längsrippe geborchen. Die spröden Holzteile zersplitterten und lösten sich. Hölzerne Restteile blieben in den Fasern hängen. Sollte der Hanf zu Stoffen verarbeitet werden, wurde er zusätzlich auf Brechen mit mehreren Längsrippen gebrochen.
Aus den Faserbündeln drehten die Frauen Zöpfe und gingen damit zur Hanfreibe. Die Zöpfe wurden in zwei Reihen nebeneinander mit dem dickeren Ende nach unten in das runde, aus Sandstein bestehende Reibebett gelegt. Der aus Granit bestehende Umläufer, auch Pudelstein genannt, rollte darüber, zerquetschte die restlichen Holzteilchen und rieb die Hanffasern weich. Der Müller erhielt von jedem gewalzten Bett einen Hanfzopf und ein festgelegtes Entgelt.
Nach dem Reiben wurden die Fasern zuerst durch die Grobhechel und anschließend durch die Feinhechel gezogen. Die hölzernen Teilchen und die kürzeren Fasern, das Werg, kämmte man aus. Die gehechelten Fasern wurden zu Fäden gesponnen und zur Weiteverarbeitung zum Weber oder Seiler gepbracht
Hanfdarre gegenüber der Hanfreibe
Das Leibgedinghaus
Das Gebäude wurde 1652 auf dem Neubauernhof in Gutach (300 m ü. M.) als Altenteil errichtet und wurde im Laufe der Jahre sowohl als solches genutzt als auch an verschiedene Parteien, Tagelöhner und Handwerker verpachtet. Es wurde bis 1929 von einem Schuhmacher bewohnt. 1964 erfolgte die Umsetzung ins Museum.
Die Gutacher Tracht mit Bollenhut
Alte Postkarten aus dem Schwarzwald
Bei den Postkarten hat die Markgräflerin auch ihre Tracht entdeckt:
Taglöhnerhaus und Innenräume des Falkenhofs
Das Hotzenwaldhaus
Am späten Nachmittag, noch immer bei sommerlicher Hitze und nach einem eindruchsvollen Tag (es gäbe noch viel mehr zu zeigen und zu berichten) machten wir uns wieder auf dem Heimweg.
Ein Schäferwagen auf der Wiese vor dem Vogtsbauernhof
Es ist Feiertag, die Sonne scheint und ich habe heute ausnahmsweise mal kein Rezept für euch auf Lager, sondern einen Ausflugstip:
Vergangenes Jahr waren der Markgräfler und die Markgräflerin an einem sonnigen Tag Ende September unterwegs am Winklerberg im Kaiserstuhl.
Wenn man diese Bilder sieht, meint man, sie wären in südlicheren Gefilden entstanden.
Tatsächlich wurden die Opuntien, die hier wachsen, vor vielen, vielen Jahren hier angepflanzt, vielleicht ein Urlaubsmitbringsel, das hier verwildert ist.
Aber müssten die denn nicht im Winter eingehen, weil es zu kalt ist?
Nein, da sie auf Vulkangestein wachsen – der Kaiserstuhl war nämlich vor langer, langer Zeit (ca. 15-23 Mio. Jahre) Vulkangebiet – und diese Steinart Wärme hervorragend speichert, finden die Kakteen hier in einer der sonnenreichsten und wärmsten Gegenden Deutschlands optimale Bedingungen vor.
Nicht umsonst wächst hier auch hervorragender Wein (besonders Burgunder- und Muskatellerweine):
Der Ihringer Winklerberg bildet den südlichen Ausläufer des Kaiserstuhls und gilt als wärmste deutsche Lage mit fast subtropischem Klima.
Opuntia ficus-indica ist eine Pflanzenart in der Gattung der Opuntien (Opuntia) aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton ficus-indica bedeutet indische Feige. Die oft als Kaktusfeigen bezeichneten Früchte und die jungen Triebe sind essbar und gehören zur mexikanischen Standardküche. (https://de.wikipedia.org/wiki/Opuntia_ficus-indica)
Die kleine Wanderung, die wir unternommen hatten war zwar von der Strecke her nicht so lang, aber die Steigungen mit den vielen zu bewältigenden Treppenstufen war bei dem sommerlichen Herbstwetter ganz schön anstrengend.
Hier sind die Bilder:
Hier spielen die Gehäuseschnecken den „Wetterfrosch”: Klettern die Schnecken in der Nacht zuvor die Stängel der Grashalme hoch, so wird es ein heißer Tag – in luftiger Höhe ist es nämlich kühler als auf dem von der Sonne aufgeheizten Vulkangestein, auf dem die Schnecken dann nicht überleben würden.
Eine Gottesanbeterin haben wir leider nicht gesehen, aber ganz viele Eidechsen waren unterwegs..
Bei diesem Rebhäuschen hoch oben auf dem Berg haben wir im Schatten ein Päuschen eingelegt, gevespert und die schöne Aussicht genossen.
Rebhäuschen mit Schatten und Aussicht
Hagebutten
Feigenbaum
Blick auf das Breisacher Münster und die Vogesen im Hintergrund
Dann ging es durch die Reben wieder bergab….
Und hier wächst eine ganz neue Rebsorte – die Pomodoro-Traube – nein, ist natürlich ein Scherz. Hier hat ein Winzer inmitten seiner Weinstöcke auch Tomaten angebaut.
Vielleicht sogar als Schutz vor der Essigflieg, wer weiß?! Ich meine einmal gelesen zu haben, dass der Duft von Tomaten Stechmücken vertreiben kann und dass man deshalb Tomatenpflanzen vor’s Fenster stellen soll…
Ich hatte euch doch noch eine Fortsetzung zum Bericht von unserem Ausflug an den Fryken See und dem Tossebergsklätten versprochen….
Nachdem wir die Stöpafors Mühle besucht hatten, sind wir weiter auf der Europastraße E45 aus Richtung Sunne kommend zum Tossebergsklätten, einem 343 m hohem Berg, gefahren.
Auf halber Strecke zwischen Sunne und Torsby in Värmland gibt es einen Rastplatz mit beeindruckender Aussicht, der nach dem Berg benannt ist.
Und wir haben natürlich Halt gemacht. Es gibt dort mehrere überdachte Holzbänke und auch ein WC-Häuschen mit Wasserspülung!
Wir hatten den Rastplatz per Zufall entdeckt, denn wir hatten die Abfahrt zum Tossebergsklätten verpasst und so haben wir den Rastplatz auch zum wenden benutzt.
An diesem Tag war es wieder sonnig und sehr heiß, deshalb sind wir anschließend nicht auf den Tossebergsklätten gewandert, sondern mit dem Auto bis zum Aussichtsturm auf dem Berg gefahren. Selbst die Steigung der Autostraße (2 km ab Stöpafors) ist mit 20% enorm.
Auf dem Tossebergsklätten gibt es einen Aussichtsturm, auf dem man steigen kann, ausserdem ein Restaurant/Café in dem man Kaffee, Kuchen und typisch Värmländische Spezialitäten genießen und Souvenirs kaufen kann.
Wir hatten hier bei unserem ersten Besuch vor 12 Jahren Kaffee getrunken und Kuchen, der mit geröstetem Hafermehl von der Stöpafors Mühle gebacken war, gegessen.
Diesmal hatten wir aber etwas anderes vor.
Café / Restaurant auf dem Tossebergsklätten
Die Traditions-Eiscreme aus Südschweden SIA Glass & Sorbet, bekannt als das „Eis mit dem Schutzengel“ hat in Schweden Kultstatus – wir haben leider versäumt, es zu probieren.
Auf dem Weg zum Tossebergsklätten kamen wir an einem amerikanischen Diner vorbei, wo wir einen Burger probieren wollten.
Die Schweden, insbesondere die im Värmland, scheinen nicht nur einen ausgeprägten Sinn für Nostalgie zu haben, sie haben auch ein Faible für alte amerikanische „Schlitten”.
Und so passt ein Diner ganz hervorragend hierher.
Aber erst einmal wieder zurück zum Tossebergsklätten.
Wir sind zuerst einmal über eine sehr schmale Treppe auf den Aussichtsturm gestiegen.
Blick von der unteren Plattform (Bild oben) und Blick durch’s Panoramafenster ganz oben (Bild unten)- der Blick nach unten sieht fast aus wie ein Gemälde.
Wer nicht auf den Turm steigen möchte – es ist ziemlich anstrengend, besonders wenn es so heiß ist wie an diesem Tag – kann sich die Landschaft auch vom Aussichtsfelsen aus ansehen.
Hier kann man das harteHyperitgestein sehen, aus dem der Tossebergsklätten besteht.
Dann hatten wir aber wirklich langsam Hunger. Ein kurzer Blick ins Café / Restaurant – dort habe ich die 1 dl Maße gefunden, in denen in Schweden die Backzutaten abgemessen werden.
In Schwedischen Rezepten werden nämlich Zucker und Mehl in dl angegeben. Damit die Markgräflerin zukünftig nicht alle schwedischen Rezepte umrechnen muss, hat sie sich natürlich das wichtige Accessoire als Souvenir mitgenommen.
Die Tische sind mit Tischdecken bzw. Tischläufern aus der Leinenweberei Klässbols eingedeckt. Bei schönem, nicht zu windigem Wetter sitzt man mit herrlichen Ausblick auf dem hölzernen Aussichtsbalkon.
Typische Souvenirs aus dem Värmland:
Körbe, die aus Birkenrinde geflochten wurden, geröstetes Hafermehl (Skrädmjöl) von der Stöpafors Mühle, 1 dl Maß mit dem man Mehl und Zucker abmessen kann …
Dann sind wir zurück in Richtung Sunne zum Diner gefahren…
Fortsetzung folgt.
Am Pfingsmontag haben wieder zahlreiche Mühlen anlässlich des deutschen Mühlentags geöffnet.
Im vergangenen Jahr haben wir die Ölmühle der Familie Eberhardt in Oberweiler besichtigt. Sie hat am 10. Juni 2019 auch wieder geöffnet.
Hier ist ein kleiner Bericht von unserem Besuch der Mühle – damals war es sommerlich heiß. Wir hatten das Auto beim Sportplatz in Niederweiler abgestellt und sind dann etwa einen Kilometer zu Fuß nach Oberweiler spaziert.
Kurz vor Oberweiler gibt es eine große Wiese, auf der glückliche Kühe grasen – als Schutz vor der Sonne hatten sich die meisten von ihnen in den Schatten unter die Bäume verzogen.
Die Ölmühle befindet sich von Müllheim kommend am Ortseingang von Oberweiler.
aktuelles Bild 2019
2018 wurde im Innenhof der Mühle bewirtet – es gab Fleisch und Würstchen vom Grill, dazu verschiedene Salate. Ausserdem Kaffee und Kuchen.
Die 300 Jahre alte historischen Ölmühle der Familie Eberhardt am Klemmbach in Badenweiler-Oberweiler wird nur noch im Nebenerwerb betrieben.
Gerade noch einmal pro Woche presst Jürgen Eberhardt hochwertiges Öl aus Walnüssen aus der Region. Ausserdem werden Haselnüsse und Kürbiskerne verarbeitet.
aktuelles Bild 2019
Am Klemmbach zwischen Schweighof und Müllheim liefen einst 40 Wasserräder, die Getreide- und Ölmühlen, Sägen und Hammerschmieden antrieben.
Die einzige, die davon heute noch mit ihrem alten Mahlstein in Betrieb ist, ist die der Familie Eberhardt, die schon seit Generationen im Besitz der Familie ist.
Klemmbach in Oberweiler – 2019
Das Wasser im Mühlkanal bewegt das Mühlrad. Im Inneren der Mühle wird die Kraft über hölzerne Zahnräder auf Transmissionsriemen übertragen und so werden verschiedene Geräte angetrieben.
2019
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Die Walnusskerne werden von Landwirten und Nussbaumbesitzern aus der Regio in Säcken à 50 kg angeliefert.
Der erste Arbeitsschritt beim Ölpressen ist das Mahlen der Nüsse. Der Mahlstein stammt noch aus der Zeit der Gründung der Mühle.
Nach dem Mahlen werden die Nüsse über einem Holzfeuer langsam erwärmt, ein Rührwerk sorgt dafür, dass die Temperatur gleichmäßig verteilt wird.
So werden die gemahlenen Nüsse schonend auf 38 bis 40 Grad erhitzt.
2019
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Die erwärmte Nussmasse wird in Tücher aus Kokosfasern gelegt. Mit Hilfe der Schlagpresse, unter welche diese gelegt werden, wird das wertvolle Öl gewonnen.
Etwa alle 30 Sekunden fällt ein langer, schwerer Balken, der sogenannte Stempel, auf die Schlagpresse. Aus einem unscheinbaren dünnen Rohr im Sockel fließt das goldgelbe Öl in einen kleinen Krug.
2019
Für einen Liter Öl benötigt man zwei Kilogramm Nüsse. Walnussöl gilt wegen seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren besonders wertvoll.
Mit seinem nussigen Aroma passt es besonders gut zum Feldsalat (bzw. Nüssli- oder Döchterlisalat) der nicht nur im Markgräflerland im Herbst und Winter sehr beliebt ist.
Feldsalat mit Speck und Kracherle
Das frische Öl wird zunächst in große Plastikkanister gefüllt. Nach drei Wochen haben sich die Trübstoffe abgesetzt und das Öl ist klar und kann zum Verkauf in Flaschen abgefüllt werden.
Die übriggebliebene Nussmasse bzw. Nussmehl kann zum Backen verwendet werden.
Das Öl ist – kühl und dunkel gelagert – etwa ein Jahr haltbar. Am Mühlentag kann man das Öl probieren.
Wir haben uns natürlich auch ein Versucherle eingekauft, je eine kleine Flasche Walnuss- und Haselnussöl. Beide wurden im Herbst geöffnet und als Salatdressing verwendet – beide Sorten übrwiegend für Nüsslisalat (Feldsalat). Das Haselnussöl passt aber auch wunderbar zu Süßspeisen!
Jedenfalls werden wir und dieses Jahr nicht nur mit kleinen Fläschchen für unseren Vorrat begnügen…
Walnussöl • kaltgepresst
Walnussöl ist, ähnlich dem Distelöl, durch seinen extrem hohen Gehalt an Linolsäure ein sehr wertvolles Öl. Es stärkt das Immunsystem, wirkt positiv auf den Fettstoffwechsel und das Gehirn, fördert die Regeneration der Haut und bringt den Hormonhaushalt in Schwung.
Das kaltgepresste Walnussöl schmeckt hervorragend. Mit dem feinen Walnussaroma werden vor allen Dingen Salate zu einer besonderen Köstlichkeit.
Haselnussöl • kaltgepresst
Haselnussöl ist durch seinen hohen Anteil von einfach ungesättigter Ölsäure leicht verdaulich. Es ist mit seinem zarten Duft ein ideales Hautpflegemittel (ähnlich wie Mandelöl).
Haselnussöl hilft bei vielen Hautproblemen, insbesondere bei empfindlicher, trockener Haut. Haselnussöl ist in der Küche eine delikate Kostbarkeit. Salate, Gemüse aber auch Nusskuchen und Plätzchen kann man mit Haselnussöl verfeinern.
Kürbiskernöl • kaltgepresst
Das Öl ist von dickflüssiger, dunkelgrün/ brauner Konsistenz und hat einen intensiv nussigen Geschmack. Kürbiskerne und –Öl sollen bei Reizblase aber insbesondere bei Prostataproblemen hilfreich sein. Kürbiskernöl scheint tatsächlich die Harnwegsorgane günstig zu beeinflussen. Dafür ist ein kleiner Fettbegleitstoff, ein Phytosterol verantwortlich.
In der Küche lassen sich mit Kürbiskernöl salat-, Fondue– und Kräutersoßen vorzüglich verfeinern. Sein unverwechselbares Nussaroma eignet sich ausgezeichnet zum Abschmecken von Gemüse, Reis, Nudeln und mehr.
Mit Blumen geschmückter Brunnen in Oberweiler 2018
Und weil es ein paar Meter weiter in Richtung Badenweiler eine kleine Eisdile mit sensationell gutem Eis gibt, haben wir uns nach dem Mittagessen in der Ölmühle noch zum Dessert ein Eis auf die Hand (in der Waffel) für den Rückweg gegönnt.
Die folgenden Bilder stammen von unserem ersten Besuch im Eiscafé zum Kuckuck im April 2018.
Das Eis ist super, kommt aber leider – selbst beim Verzehr vor Ort – im Einweg-Plastikbecher daher. Hierfür gibt es doch bestimmt eine umwelfreundlichere Lösung!!!
Stimmt! Und das hat mich wieder daran erinnert, dass ich noch gar nicht darüber berichtet habe.
Das letzte mal waren wir vor zwei Jahren dort.
Hier geht es zu den Berichten von 2012 und 2013.
Dieses Jahr gibt es keine Bilder vom Schwimmen, wir hatten schlichtweg die wasserdichte Einweg-Kamera vergessen.
Es war so warm, dass ich diesmal auf meinen Neopren-Shorty verzichten konnte… Am Start war es zeitweise sehr windig, und es war zuerst noch unsicher, ob wir überhaupt mit den Booten von Mumpf zum Startpunkt in Bad Säckingen losfahren würden, denn der Wind und die damit verbundene starke Strömung hätte für die Schwimmer gefährlich werden können.
Aber wir haben es dann doch geschafft – 3,5 km dr’Bach ab. Am Ziel erwartete uns wieder ein köstliches Fischessen und als Andenken gab es diesmal einen Schlüsselanhänger.
Mindestens einmal im Frühjahr steht ein Besuch in der Staudengärtnerei „Gräfin von Zeppelin” in Laufen auf dem Programm der Markgräflerin. Zum einen, um sich die Pfingstrosen- und Bartiris-Blüte anzusehen, zum anderen um sich neue Anregungen für den Garten zu holen und natürlich auch, um ein paar neue Pflänzchen zu kaufen. Ganz nebenbei gibt es auch einen Laden mit allerlei Büchern (Garten, Kochen, Backen) und Gärtner-Zubehör und kleines Café, wo man ein leckeres Frühstück genießen oder zur Mittagszeit eine kleine Mahlzeit einnehmen kann. Am Nachmittag gibt es Kaffee, Kuchen und kleine Desserts…
Mein bereits zweiter Besuch in diesem Jahr habe ich zusammen mit meiner Nachbarin am bisher heißesten Tag unternommen. Die Blüten waren wieder mal eine wahre Pracht.
Am 16. und 17. Mai findet übrigens das Gartenfest statt:
Die Natur zeigt sich im Mai von ihrer allerschönsten Seite – dazu gehört auch das beeindruckende Schauspiel der blühenden Iris- und Pfingstrosenfelder in der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin.
These are the photos from a visit to the nursery of the „Gräfin von Zeppelin” in Laufen which is most of all famous for its varieties of peonies, irises and day lilies.
Die Pfingstrosen / The Peonies
Die Bartiris und die Malerin / The Irises and the painter