Im August 2022 und 2023 hat die Markgräflerin zusammen mit dem Markgräfler Hamburg besucht. Mit dem Nachtzug ging es spätabends von Freiburg über Offenburg, Karlsruhe, Mannheim bzw. Heidelberg (2023), Frankfurt, Fulda, Göttingen und Hannover nach Hamburg. Leider hatten wir keine Möglichkeit, einen Platz im Liege- oder Schlafwagen zu bekommen. Dafür gibt es zu wenig – der Nachtzug besteht überwiegend aus Wagons der ÖBB und der SBB. An der Nachfrage kann es meines Erachtens nicht liegen, die Züge waren auf dem Weg nach Hamburg in beiden Jahren sehr voll. Im ersten Jahr sind wir 1. Klasse gereist, im vergangenen Jahr gab es nur noch Plätze in der zweiten Klasse. Aber wir konnten noch zwei gegenüberliegende Fensterplätze in einem SBB-Abteil bekommen. Dort kann man die Sitze zumindest zu einer ebenen Fläche auseinanderziehen. Es empfiehlt sich also, noch zwei zusätzliche Plätze zu buchen, wenn man zu zweit ist, dann hat jeder seine – wenn auch schmale – Liegefläche. Kurz vor 8 Uhr am nächsten Morgen kamen wir im Hamburger Hauptbahnhof an.
Hier ist der erste Teil des Reiseberichts aus beiden Jahren.
Der Informationsschalter, an dem die Hamburg Card erhältlich ist, öffnet erst etwas später. Also ist erst mal Frühstück angesagt. In der Wandelhalle suchen wir vergeblich nach einem gemütlichen Plätzchen, also deponieren wir unser Gepäck in einem Schließfach und gehen in Richtung Heidi-Kabel-Platz zum „Mutterland“ Stammhaus, einem Delikatessenladen mit angeschlossenem Café / Restaurant. Frühstück gibt es dort auch erst etwas später, aber die Kaffeebar mit Sitzgelegenheiten hat schon geöffnet und es gibt köstliche Franzbrötchen, die bei Mutterland wie Zimtschnecken aussehen. Die Markgräflerin entscheidet sich für die Variante „Klassisch” (mit einer Füllung aus Butter und Zimtzucker) der Markgräfler probiert die ebenfalls köstliche Variante mit Apfel.
Anschließend geht es zurück zum Bahnhof, wir besorgen uns für die Dauer unseres Aufenthalts eine Hamburg Card, mit der man im ÖPNV inklusive Fähren freie Fahrt hat. Ausserdem gibt es mit der Hamburg Card verschiedene Vergünstigungen (Rabatte in Museen etc. ).
Wer in der Wandelhalle des Bahnhofs unterwegs ist, trifft auf „Atlas“.
„Solange die Anwohner:innen in Hamburg-Wilhelmsburg zurückdenken konnten, stand schon immer eine mysteriöse Skulptur in ihrem Quartier. Der sogenannte „Atlas-Mann”. Eine Figur aus der griechischen Mythologie, auf einem Stein sitzend, mit einer geschulterten Weltkugel, die er mit beiden Händen stützt.
Scheinbar aus Raum und Zeit gerissen, hatte er seinen Platz in einem kleinen Teich – für Spazierende gut sichtbar, aber nicht zugänglich. Zwei Jahre Recherche ergaben, dass die Skulptur ursprünglich mit einer zweiten, baugleichen Figur auf der historischen Achse der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes stand.
Bombenangriffe zerstörten den Hauptbahnhof im Zweiten Weltkrieg – beide Figuren wurden dabei beschädigt und von der Bundesbahn in Sicherheit gebracht. Eisenbahner:innen fertigten Jahre später aus den beiden Skulpturen eine und brachten den Atlas in die damalige Eisenbahnersiedlung in Wilhelmsburg, welche später an das Wohnungsunternehmen Vonovia verkauft wurde.
Da die Skulptur idenditätsstiftend für den Hamburger Hauptbahnhof ist, hat Vonovia entschieden, sie umfassend zu restaurieren und der Deutschen Bahn zurückzugeben. So entstand das gemeinsame Projekt „Rückkehr der Atlas-Skulptur”.
Wer mehr über die Skulptur und ihre lange Reise erfahren möchte, findet weitere Informationen unter deutschebahn.com/atlas”
(Quelle: Informationstafel im Hamburger Hauptbahnhof)
Unser Hotel liegt in der Nähe des „Hamburger Michel“, der Hauptkirche Michaelis, also ziemlich zentral für sämtliche touristischen Aktivitäten.
Am ersten Tag unseres Besuchs in Hamburg steuern wir als erstes die St. Pauli Landungsbrücken an. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg.
Thielickestieg
nach Prof. Dr. Helmut Th. (1908-1986) ,
ev. Theologe 1955 – 1985 Prediger an der St. Michaelis-Kirche
Die Finnische Seemannskirche
Unterwegs kommen wir auch durch das vor allem abends angesagte Portugiesenviertel, das sich zwischen Landungsbrücken und Venusberg erstreckt. Es weist eine hohe Dichte an portugiesischen und spanischen Restaurants auf. Im Sommer werden Tische und Bänke nach draußen gestellt und das bunte Treiben auf den Straßen vermittelt mediterranes Urlaubsflair. Am Vormittag ist hier noch nicht viel los und für einen Tag im August ist das Wetter an diesem Vormittag auch nicht besondes schön – es ist neblig und kühl.
Wir entscheiden uns dennoch für eine Hafenrundfahrt mit Speicherstadt. Da wir vorher noch ein wenig Zeit haben, sehen wir uns Hamburg erst einmal vom gegenüberliegenden Ufer der Elbe an. Mit dem Personenaufzug geht es im Kuppelbau am Ende des Landungsbrücken-Gebäudes in die Tiefe.
Der alte Elbtunnel
Als der alte Elbtunnel 1911 fertiggestellt wurde, galt er als Weltsensation. Er ist 426,5 Meter lang und diente zunächts den Hafenarbeitern auf ihrem Weg von St. Pauli zur Arbeit in Steinwerder. Der Kuppelbau an den Landungsbrücken hatte das Pantheon in Rom zum Vorbild.
Die Fahrt mit dem Fahrstuhl ist abenteuerlich, es ruckelt und rattert. Man ist froh, oben angekommen zu sein und wieder ans Licht zu kommen.
Blick von Steinwerder auf die St. Pauli Landungsbrücken
Danach geht es wieder zurück zu den Landungsbrücken. Wir steigen auf den Hang oberhalb der Landungsbrücken, den Stintfang, von dem man eine geniale Aussicht hat. Der Name ist vom Stint abgeleitet, einem wohlschmeckenden Fisch, der früher im Hafenbecken gefangen wurde. Seit 1993 ist der Stintfang ein kleiner Weinberg.
Aus den Trauben der 100 Rebstöcke, die hier gepflanzt wurden, wird der „Stintfang Cuvée“ Wein hergestellt. Jedes Jahr sind das 40 bis 50 Flaschen, die ausschließlich Ehrengästen der Stadt überreicht werden
Und dann ist es Zeit für die große Hafenrundfahrt mit Speicherstadt.
Nach so viel Sightseeing (und einem St. Pauli Bier während der Hafenrundfahrt) sind wir doch ziemlich geplättet. Es ist zwar erst früher Nachmittag, wir gehen trotzdem zuerst ins Hotel zurück, wo wir am Vormittag nur eingecheckt und unsere Koffer abgestellt hatten.
Wir ruhen uns erst mal aus.
Was wir an diesem Tag – und am ersten Tag unserer zweiten Reise 2023 – noch unternommen haben, erfahrt ihr in einem weiteren Beitrag.
…Fortsetzung folgt…
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