Fotografie, Reisen

Zu Besuch in Hamburg – Teil 5

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Am zweiten Tag unserer Hamburg-Reisen zog es uns in Richtung Hafencity, Überseequartier und Speicherstadt, wo Neues auf Altes trifft.


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Rund um die Elbphilharmonie und im Quartier dahinter wird kräftig gebaut. Es entstehen moderne, teils sehr exklusive Wohnhäuser, Büro- und Geschäftsgebäude.
Am Ostbug der HafenCity befindet sich das Spiegel-Gebäude.



Bereits fertiggestellt ist das Überseequartier, das direkt an die alten Gebäude der Speicherstadt angrenzt.


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Wir spazieren weiter in die Speicherstadt, vorbei am Störtebeker Denkmal und in Richtung Internationales Maritimes Marine Museum, das wir uns bei unserem zweiten Besuch in Hamburg im vergangenen Jahr angesehen haben.



Klaus Störtebeker soll ein Seeräuber und neben den berüchtigten Kapitänen Gödeke Michels, Hennig Wichmann, Klaus Scheld und Magister Wigbold einer der Anführer der Vitalienbrüder, gewesen sein.
Legenden zufolge hat sich der Freibeuterkapitän den Namen Störtebeker (aus dem Niederdeutschen von „Stürz den Becher“) wegen seiner Trinkfestigkeit als Spitznamen verdient.
So soll er einen 4-Liter-Humpen (einen ellenhohen Becher) Wein oder Bier in einem Zug leergetrunken haben.

Im April 1401 wurde Klaus Störtebeker auf seinem Schiff „Toller Hund” von einem Verband hamburgischer Friedeschiffe unter Nikolaus Schocke und Hermann Lange, beide Hamburger Ratsherren und Englandfahrer, vor Helgoland gestellt und nach erbittertem Kampf gefangen genommen. Am 21. Oktober 1401 wurde er mit 72 Gefährten auf dem Grasbrook vor Hamburgs Hafeneinfahrt vom Scharfrichter Rosenfeld aus Buxtehude enthauptet.
Es heisst, der damalige Bürgermeister von Hamburg, Kersten Miles soll versprochen haben, allen Männern das Leben zu schenken, an denen Störtebeker nach seiner Enthauptung vorbeiginge. An elf Männern schritt der Geköpfte vorbei, bevor ihm der Henker den Richtblock vor die Füße warf (bzw. ihm laut einer anderen Version ein Bein stellte). Nach dem Sturz des Piraten brach der Bürgermeister sein Versprechen, und alle 73 Seeräuber wurden enthauptet.



In der Speicherstadt haben sich ganz viele Museen angesiedelt, unter anderem auch das Deutsche Zollmuseum gleich um die Ecke, ein Gewürzmuseum, ein Kaffeemuseum und schliesslich auch der Besuchermagnet in der Speicherstadt, das Miniatur Wunderland.


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Das Internationale Maritime Museum ist im ältesten, noch existierenden Speicher Hamburgs (1878/79) untergebracht. Es erstreckt sich über 9 Stockwerke („Deck”), die man über zahlreiche Treppen erklimmen und über knarrende Holzböden gehend erkunden kann.


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Schiffsmodell, das im Treppenaufgang hängt



Eine Nachbildung der Queen Mary II,  die in ca. 1.200 Stunden (Januar bis Juni 2008) aus ca. 780.000 LEGO Teilen im Maßstab 1:50 von René Hoffmeister (Schiff) und Klaas H. Meyaard (Werft & Technik)  gebaut wurde.
Länge: 690 cm, Höhe: 144 cm, Gewicht: ca. 870 kg



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Goldmodell der „Santa Maria”


Die „Santa Mariawar das Flaggschiff von Christoph Columbus bei der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492. Dieses Modell ist das einzige Schiffsmodell der Welt, das aus Edelmetallen in der auhentischen Spanten- und Plankenbauweise hergestellt wurde. Es besteht aus Feingold, Münzgold, Rot- und Blaßgold.
Das Tauwerk ist aus Platin und die Grundplatte aus Sodalit, Hersteller: Firma H.J. Wilm, Hamburg, 1992


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Dann geht es weiter mit unserer Sightseeing Tour. Über den Brooktorkai geht es rüber zum St. Annenufer, vorbei am Fleetschlösschen mit Blick auf das Gebäude der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft.



Das Fleetschlösschen ist ein altes Zollhaus und wurde im Zuge des Speicherstadt-Baus als zweites Gebäude erbaut. Zuvor stand hier die St.-Annen-Kapelle.
Später wurde das Fleetschlösschen als Brandwache und als Kaffeeklappe genutzt und galt als nobelste Toilette Hamburgs, die sogar über einen eigenen Fleetzugang verfügt.
Im Jahr 1961 wurden übrigens vor dieser Kulisse die „Themse”-Aufnahmen des Edgar-Wallace-Klassikers „Die toten Augen von London” gedreht.


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Blick auf die St. Katharinenkirche



Die Speicherstadt


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Die backsteinerne Speicherstadt ist eine der Hauptattraktionen Hamburgs.
Hamburg lag bei der Reichsgründung von 1871 noch ausserhalb des des einheitlichen Zollgebietes, so dass Importware im gesamten Stadtgebiet zunächst zollfrei gelagert und weiterverarbeitet werden konnte. Politisch war dieser Sonderstatus bald nicht mehr haltbar und so einigte sich die Hamburger Bürgerschaft mit Vertretern des Reiches auf einen Kompromiss, dem Zollgebiet des Deutschen Reiches prizipiell beizutreten und gleichzeitig eine fest umgenzte Freihandelszone einzurichten – die Speicherstadt.
Dieser größte, auf Eichenpfählen gebaute Lagerhauskomplex der Welt entstand ab 1885 auf den Elbinseln Kehrwieder und Wandrahm.  Eingeweiht wurde das Freihafenareal bereits 1888 durch Kaiser Willhelm II, fertig war es aber erst 1927.

Das Hamburger Wasserschloss kann man am besten von der Poggemühl-Brücke aus sehen. Das vierstöckige „Wasserschlösschen” liegt an der Spitze zwischen zwei Fleeten und gilt als eines der Wahrzeichen der Speicherstadt. Bis ins 20 Jahrhundert diente es den Windenwärtern als Wohnung und Werkstatt. Heute wird hier die Kinderserie „Die Pfefferkörner” gedreht.
Leider haben wir es nie geschafft, abends hier vorbeizukommen, wenn es beleuchtet ist, soll es besonders schön aussehen.


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Die Brooksbrücke und Barbarossa



Die Brooksbrücke wurde 1887 als Hauptbrücke zur Hamburger Speicherstadt fertiggestellt. Gleichzeitig trat Hamburg der Zollunion des deutschen Reiches bei.
Der sogenannte Barbarossafreibrief vom 7. Mai 1189 gilt als einer der bedeutendsten Schätze des Staatsarchivs Hamburg. In diesem Privileg wird Hamburg die Zollfreiheit auf der Elbe unterhalb Hamburgs und Zollfreiheit in der Grafschaft Holstein gewährt. Zudem wurde im Umkreis von 2 Meilen (etwa 15 Kilometer) ein Burgenbauverbot verhängt und Fischereirechte in der Elbe je zwei Meilen oberhalb und unterhalb der Stadt gewährleistet.



Fortsetzung folgt…


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