Neulich waren der Markgräfler und die Markgräflerin zum Bummeln in Lörrach. Es war Samstag, und es bot sich die Gelegenheit, einmal über den Marktplatz zu schlendern.
Dass man hier so richtig im Markgräflerland ist, beweist das Angebot an den Bauernständen.
Heimischer Spargel, Obst und Gemüse, Kräuter, Tomaten- und Chilipflanzen und allerlei Selbstgemachtes – von Eierlikör über Eingemachtes bis hin zur Linzertorte mit ihren Varianten Mailänder (heller Teig mit Aprikosenmarmelade gefüllt) und Hüsi(n)ger (mit Nuss- und Marmeladenfüllung).
Von der Stadt Lörrach gibt’s übrigens einen netten Flyer „Wochenmärkte in Lörrach“ mit den Wochenmarkt-Terminen. Auf der Rückseite ist ein Kalender, der zeigt, welches Gemüse gerade Saison hat.
An einem Bauernstand habe ich weißen Spargel aus dem Örtchen Fischingen mitgenommen. An einem anderen gab es Brunnenkresse im Topf. Ausserdem haben ein paar Oliven, gefüllte Weinblätter, Grünspargel und neue Kartoffeln und frisches Holzofenbrot von der Bäckerei „Heiners Backparadies” … den Weg in den Ikea-Einkaufstrolley („Hackenporsche”) gefunden.
Blumen
Gemüse
Kräuter und Gemüsepflanzen
Brunnenkresse
Chilipflanzen
Tomaten
Und dann, auf unserem Rückweg zum Parkhaus waren wir froh, dass wir auf dem Markt noch Spargel bekommen hatten:
Unser Besuch der offenen Gärten führte also von Dattingen nach Britzingen.
Vorbei am relativ kleinen „Ortskerngarten” mit den üblichen Kräutern (dort gab es Steakbrötchen, Bier und Säfte) im Sonnholenweg 1 (Familie Engbers) führte uns die Karte in die Kaffeegasse Nr. 5, zum Alten Winzerhof der Familie Romann.
Dort lockte der gemütliche Innenhof, wo wir ein schattiges Plätzchen unter Reben ergattern konnten. Das kulinarische Angebot: Kaffee, Kuchen, Winzerbrot, Sektsorbet, Wein, Holundersaftschorle.
Zur Kühlung von innen gab es laut Karte ein Sektsorbet: Das war dann dieses leckere Erdbeersorbet in Winzersekt, mit einem Zweiglein Zitronenmelisse garniert…
…mmmmmh! Aber Vorsicht – langsam genießen…
Bei dieser Wärme musste deshalb nochmal ein wenig Grundlage her, damit der Sekt nicht so zu Kopf steigt (ich musste dann noch die Hälfte vom Markgräfler auslöffeln…)
Es hätte ja auch Holundersaftschorle gegeben…
Was ich schon als „Winzerweck” gepostet hatte, so wie man es eigentlich im Markgräflerland kennt, wurde hier vom Winzer zum Winzerbrot gemacht. Und… es war etwas anders, als das Winzerweck, wie ich es gemacht hatte. Denn es schmeckte nach Wein und ein wenig wie Chäsfondue.
Den Winzer habe ich gefragt, wie er es gemacht hat. Geriebenen Käse mit Pfeffer und etwas Knoblauch würzen, etwas Weisswein untermischen. Bauernbrot bzw. Winzerbrot in Scheiben schneiden, die Käse-Weinmischung darauf verteilen, im Ofen überbacken. Mit Speckwürfelchen und frischem Schnittlauch bestreut servieren….
Und wenn man durch den Innenhof -vorbei an einem riesigen Kuchenbuffet, auf dem kein Wunsch offen bleibt- eine schmale, steile Steintreppe hochgeht, findet man einen kleinen Rosengarten, der der Winzerfamilie offensichtlich als Rückzugsort zur Entspannung und für den sonntäglichen Kaffeeklatsch dient.
Was gibt es schöneres, als einen Blumenstrauss aus dem eigenen Garten? Gestern musste unbedingt die wuchernde Hartriegel-Hecke geschnitten werden. Ein Rosenstrauch wuchert an einem Ende der Hecke, und deshalb musste ich vorher noch die Rosen retten. Zusammen mit den grünen Blüten des Frauenmantels und Bartnelken gibt das einen wunderbar romantischen Rosenstrauss.
Ein paar Rosen in meinem Garten:
Louise Odier (gezüchtet von Margottin 1851)
Rose de Resht:
Rose Westerland (Cordes):
Rambler Blushing Bride (Landhaus Ettenbühl):
Rose Schneewittchen:
Und jetzt kommen alle Rosen, von denen ich den Namen nicht merh weiss:
Hier eine klassische rote Rose mit idealem Begleiter: Mutterkraut
Das Mutterkraut ist voller Läuse und hält diese so von der Rose ab!
Den gleichen Effekt soll übrigens Kapuzinerkresse haben – die sind für Läuse auch attraktiver als Rosen.
Und zum Schluss noch die Pfingstrosen / Päonien, deren Blüte langsam dem Ende zugeht:
Warum muss es immer etwas Süßes in Herzform sein??? Der Handel hat einiges an Ideen auf Lager, sogar Wurst und Käse in Herzform gibt es. Ich habe spontan an eine Pizza gedacht, Herzform ist vorhanden und den Rand habe ich aus zwei dünnen Teigstreifen zusammengedreht.
Das bekommt sogar ein Mann für seine Liebste hin – für die Herren, die kein Talent für die Zubereitung von Hefeteig haben, ist hier ausnahmsweise ein fertiger Pizzateig aus dem Kühlregal erlaubt. Wer den Teig doch selbst machen möchte, muss genügend Zeit für das Gehen einplanen.
Ich habe heute auch einmal mit fertigem Teig geschummelt, da an einem normalen Wochen- und Arbeitstag abends einfach die Zeit für einen Hefeteig fehlte…
Den Teig rund ausrollen und eine Herzform auflegen, mit einem Messer den Rand entlangfahren und so die Herzform ausschneiden, oder besser gesagt ausstechen. Den Teigboden vorsichtig auf ein mit Dauerbackfolie oder Backpapier belegtes Blech legen. Aus zwei übrigen, dünnen Teigstreifen dreht man einen Rand, d. h. wie bei einer Kordel von einem Ende her zusammendrehen. Auf den Rand des Teigbodens legen. Dann Tomatensugo oder Tomatenstücke aus der Dose mit etwas Salz, getrockneten italienischen Kräutern, Pfeffer und ein wenig Knoblauch würzen. Den Teigboden mit ein wenig Olivenöl bestreichen:
Dann die Tomaten auf dem Boden verteilen:
Nach Wahl belegen, z. B. mit italienischer Salami:
Käse darüberstreuen (heute habe ich ebenfalls aus Zeitgründen ausnahmsweise mal den fertig geriebenen Mozzarellakäse für die Pizza verwendet):
Den Backofen auf 240 °C vorheizen, die Pizza auf der mittleren Schiene bei 230-240 °C ca. 12 Minuten backen.
Ein Ausflug nach Freiburg im Breisgau – natürlich mussten wir die traditionelle „Rote“ mit Zwiebeln essen, auf dem Münsterplatz, umgeben von Marktständen und bei strahlend blauem Himmel und Sommerhitze. Überall locken Sonderangebote, unser Kleiderschrank hat wieder mal ein paar neue Stücke und wir haben einen ausgiebigen Bummel durch die Innenstadt gemacht. Es ist eine wahre Sinnes-Freude, über den Markt zu gehen:
Nebenbei entdeckt man schöne Ecken, auf die man bisher nie geachtet hat, so wie hier ein Seiteneingang des Münsters:
Übrigens gibt es hier ja neuerdings für die Vegetarier (vermutlich auch für Veganer) einen Bio-Tofu Imbiss mit pflanzlicher Currywurst oder Döner…
Er reiht sich friedlich in die Schlange der Freiburger Wurststände ein, und scheint sogar recht gut besucht zu sein.
Naja, wer’s mag soll es essen, aber warum man für die Dinger keinen eigenen Namen finden kann, habe ich noch nicht so ganz verstanden-vielleicht kann mich da mal jemand aufklären??! Wenigstens kann man am Stand schon genau erkennen, worum es geht – Tofu Snacks…
Ach, und ich will ja keinem den Appetit auf Tofu verderben, aber soll ich Euch mal kurz einen Auszug aus einem Kochbuch der chinesischen Küche vortragen, damit ihr wisst, wie Tofu gemacht wird?
Er besteht zwar nur aus natürlichen Zutaten – aber aus was für welchen…Calciumsulfat muss rein, bekannt als Gipspulver. Also dann, kleistern wir unseren Darm mit Gips zu und wundern uns, warum wir Verstopfungen bekommen(sorry, aber ich habe Tofu noch nie gemocht, da er doch nur schmeckt, wenn man ihn entsprechend würzt). Und wie war das mit dem Knabenurin? (was in dem deutschen Tofu vermutlich nicht drin ist… 😉 – aber spätestens hier würde mir ganz gewaltig der Appetit vergehen und Bilder von Louis de Funès in „Brust oder Keule“ kommen mir dabei augenblicklich in den Sinn.
„Im Oktober ernten die Bauern die reifen Sojasträucher ab und lassen die Bohnen acht Wochen lang trocknen, bis ihre Haut strohfarben erscheint.
Jetzt können die steinharten Sojabohnen erst weiterverarbeitet werden, nachdem sie vier bis fünf Stunden in Wasser eingeweicht wurden. Ihre Härte ist schließlich dahin, sie können anstandslos in der Mühle püriert werden. Als nächstes wird die Milch kurz, ganz kurz aufgekocht und dann von Schalen und festem Fleisch befreit. Noch zeigt sich kein Gerinnen, noch fehlt das Bindemittel.
Ohne Gips kein Gerinnen
Erst beim Zusatz von Calciumsulfat, bekannt als Gipspulver, flockt die Milch aus. Um dem angehenden Tofu einen ganz besonderen „Kick“ zu geben, träufeln Kenner Knabenurin in die gärende Milch. Die quarkartige Paste, vom Wasser getrennt, gießt man in eine durchlässige Bambussteige, die mit einem feinmaschigen Tuch ausgeschlagen ist. Um eine glatte Oberfläche zu erreichen und die überschüssige Flüssigkeit nach unten wegzudrücken, wird das Ganze mit einem Brett und mit Steinen beschwert. Nach einer halben Stunde ist der Quark schwammig, die Steige kann umgedreht und das Tuch gelüftet werden.
Um ihn richtig schnittfest zu bekommen, bedarf es eines Ofens. Zugegeben, derart zubereiteter, himmlisch weicher Sojabohnenkäse schmeckt schrecklich fad. (….)“
Aus: Die echte chinesische Küche / GU Verlag
Wie dem auch sei, hier sind noch ein paar schöne Bilder aus Freiburg:
Wo der Schwarzwald in der Nähe ist, sind auch die Cockoo Clocks nicht weit
hier en minniature:
Brunnen und merkwürdige Gestalten an Häuserecken
Die berühmten Bächle (bei Hitze kann man sich darin die Füße kühlen – aber Vorsicht, man sagt, wer aus Versehen in ein Freiburger Bächle tappt, heiratet mal eine(n) Freiburger(in).
Fischerau/Gerberau
Hier wird manches Fensterbrett als Ausstellungsfläche für die feilgebotenen Waren benutzt.
Freiburger Türen und Tore:
Freiburg ist eine sehr sehens- und lebenswerte Stadt :
und es gibt noch viel mehr zu entdecken,
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