An der Alb, wo der Höllbach mündet
Vergangenes Jahr Ende Juli sind wir mal ein Stückchen weiter weg gefahren, um eine Wanderung durch die Höllbachschlucht zu unternehmen.

Ausgangspunkt war der Ort Görwihl. Für diese Wanderung solle man sich einen Tag vornehmen, an dem es nicht so heiß ist, denn auf der Strecke geht es mehrmals steil berauf. Hier hatten wir schon den ersten Anstieg hinter uns – es geht an Feldern vorbei bis wir in ein Waldstück eintreten.



An der Lochmühlehalde folgen wir dem Wegweiser zum Höllbachwasserfall.
Wir müssen ein kurzes Stück an der Straße entlang, bis wir diese kreuzen, um auf den Weg zum Kaibenfelsen zu gelangen.

Wir entdecken Färber-Ginster am Straßenrand – kurz darauf ein schöner Ausblick (im Tal: Gasthof Löwen in Görwihl-Tiefenstein)

Der Kaibenfelsen

Wir steigen den Berg zum Kaibenfelsen hoch, von dort kann man tief unten in die Albschlucht sehen. Wir machen auf der Bank, die oben auf dem Felsen steht eine kleine Pause.
Rundum Felsen mit Moosen und Flechten, ausserdem Heidelbeersträucher und Mischwald mit Eichen.


Blick tief nach unten in die Schlucht der Alb



Dann gehen wir zurück zum Wanderweg, unterwegs sehen wir Disteln und viele Schmetterlinge.



Forellenbach oder „Hintere Wühre”
Rückfluss der hinteren Wühre – abgeleitet vom Höllbach – und der vorderen Wühre – abgeleitet vom Eschenbach – in die Alb

Im späten Mittelalter angelegter 2 km langer künstlicher Wasserlauf. Er führt Wasser vom Höllbach nach Görwihl. Das Wasser diente früher zur Wiesenbewässerung, zum Antrieb von Mühlen und Sägen und als Löschwasser.
Bärenklau
Kratzdistel
Bärenklau und Kratzdistel


Wir machen einen kurzen Abstecher zum Steg über die Alb (Albhalde). Folgt man dem Weg über den Steg, gelangt man nach etwa vier Kilometern zur „Teufelsküche“. Wir kehren aber um und wandern weiter zur Höllbachschlucht.

Mündung des Höllbachs in die Alb






Für uns geht es ab jetzt wieder bergauf, durch den Wald bis zum Höllbach-Wasserfall – vorbei an riesigen Steinen, Moos und Farnen.


Waldsauerklee


Der Höllbach
Wer weiß denn, wo mein Weg beginnt,
wo mein Quell aus der Erde rinnt?
Im Zenomättle, tief im Wald,
quirl ich aus einem Felsenspalt
unweit von Engelschwand, im Moos,
nach langem Lauf im Erdenschoß.
Ans helle Licht der Welt gehoben
tränke ich gleich im Etziboden
mit meinem Wasser schon die satten,
an Kräutern reichen Waldesmatten.
Durch d’Stollenmatt eilt flink mein Lauf,
rechts nehm‘ ich’s Wittebächle auf,
das kommt von Engelschwand behend.
Zusammen geht’s durch’s Allischwend.
Der Bifig naht, die Petersmatten,
der Buchwald gibt mir seinen Schatten.
Vom Berghang grüßt Hartschwand herunter.
In meinem Spiegel segeln munter
des Himmels Wolken weiß in Blau –
ungern verlasse ich die Au.
Am Höllbachhof rausch‘ ich vorüber,
Forellen springen auf und nieder
am Fischteich flink; mit großem Spaß
tummeln sie sich im frischen Nass.
Und von dem hohen Mühlenrain
winkt mir des Müllers Töchterlein,
nachdem ich dort das Wasserrad
mit meiner Kraft getrieben hab‘.
Die Mühlenmatten sind im Nu
schon weg, da fließt der Rohrbach zu
kurz vo rder Brück‘; jetz bin ich stark,
da treiben sie es mit mir arg:
Sie nehmen mir – ’s gab manchen Krach –
nach Görwihl den Forellenbach.
Vor Wut, wie man mich sonst nicht kennt,
schäum‘ ich drum rasend durch d’Bertschwend.
Das Tal wird eng, die Schlucht beginnt,
vom Dorf her nochmals Wasser rinnnt.
Jetzt werd ich wild, Mit Wucht und Schnelle
rausch ‚ ich ins „Tal der Wasserfälle”
und tobe mich in Gischt und Braus
über die Felsen stürzend aus.
Bald nimmt nach diesem wirren Lauf
die Alb mich in ihr Flussbett auf.
Albbruck erreichen wir im Nu,
der Rhein trägt uns dem Meere zu,
und Sonn‘ und Wind treiben vom Meer
mich Höllbachwasser wieder her.
Und aus de´der Wokenwand als Regen
komm‘ ich vom Himmel – euch zum Segen.
Der Kreis schließt sich durch Gottes Hand
zum Glück für mich und für Hartenschwand.
Paul Eisenbeis
1982


Es geht weiter bergauf…


…bis wir unterhalb des großen Wasserfalls mit 8,50 m sind


Die Höllbachwasserfälle liegen in einer malerischen Nebenschlucht der Alb und bieten ein wildromatisches Naturschauspiel. Der Höllbach entspringt in einer vermoorten Glazialmulde nördlich von Engelschwand und erreicht nach 9,1 km die Alb. Wasser aus dem Höllbach wird teilweise in kleine Kanäle, die Wühren, ausgeleitet und zur Wiesenbewässerung oder Stromgewinnung genutzt. Kurz bevor der Höllbach in die Alb mündet, stüzrt der kleine Wildbach über mehrere Wasserfälle in die Tiefe und bildet einen idyllischen Ort zum Staunen, Ruhe und Kraft tanken und Verweilen.

Waldweidenröschen
Wegweiser und Waldweidenröschen – von hier aus ist es noch ein Kilometer bis nach Görwihl.

Wir sind wieder oberhalb von Görwihl angekommen.
Staude des Jahres 2021 – die Heilpflanze Schafgarbe
Johanniskraut
Thymian und Glockenblume

Eberesche
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