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Knusper, knusper kneischen… ein Lebkuchenhaus

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Und hier habe ich noch ein besonderes Leckerli für euch. Anfang des Jahres haben wir auf unserem Weg nach Venedig an einer Raststätte in der Schweiz eine Kaffeepause gemacht. Dort wurde als Attraktion ein echtes, riesengroßes Lebkuchenhaus aufgebaut. Respekt an den Bäcker/Patissier und Erbauer.
Die Bilder habe ich erst vor ein paar Tagen wieder in meinem Archiv entdeckt. Ich hatte sie damals nicht mehr gepostet, weil Weihnachten schon vorbei war. Aber jetzt passt das noch ganz wunderbar zu meinem Post über den Gingerbread Man – denn aus Lebkuchen kann man natürlich auch Lebkuchenhäuser bauen – und was für große….

And here I’ve got a special treat for you. Earlier this year we were on our way to Venice and stopped at a service station in Switzerland for a coffee break. As an attraction for the people they had built up a huge gingerbread house. Compliments to to the baker / pastry chef and builder! It’s amazing!
These pictures I have re-discovered in my archives only a few days ago. I did not post the images then, because Christmas had already been over. But now it fits quite nicely with my post about the Gingerbread Man – because of gingerbread you can of course also build gingerbread houses – I mean really big ones….

Lebkuchenhaus2Man achte auch auf die liebevollen Details – Zuckerstange, Zuckerguss, Mailänderli und kandierte Kirschen als Dekoration.
Have a look at those lovely and charming details, candy cane, icing, shortbread and candied cherries…

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Lebkuchen sind also auch im Tessin bekannt – auf Italienisch heissen sie also panpepato (gewürztes oder gepfeffertes Brot – pepe = der Pfeffer).
So gingerbread is known in Ticino as well – in Italian language the name for it is „panpepato“ (spiced or peppered breat – pepe means pepper).

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Auf den Bildern aus Zucker sind Szenen aus dem Märchen Hänsel und Gretel dargestellt:

Wikipedia:

Hänsel und Gretel

Inhalt nach der Fassung von 1812

Hänsel und Gretel sind die Kinder eines armen Holzfällers, der mit seiner Frau im Wald lebt. Als die Not zu groß wird, überredet sie ihren Mann, die beiden Kinder im Wald auszusetzen. Der Holzfäller führt die beiden am nächsten Tag in den Wald. Doch Hänsel hat die Eltern belauscht und legt eine Spur aus kleinen weißen Steinen, anhand derer die Kinder zurückfinden. So kommt es, dass der Plan der Mutter scheitert. Doch der zweite Versuch gelingt: Dieses Mal haben Hänsel und Gretel nur eine Scheibe Brot dabei, die Hänsel zerbröckelt, um eine Spur zu legen. Diese wird jedoch von Vögeln gefressen. Dadurch finden die Kinder nicht mehr nach Hause und verirren sich. Am dritten Tag finden die beiden ein Häuschen, das ganz aus Brot, Kuchen und Zucker hergestellt ist. Zunächst brechen sie Teile des Hauses ab, um ihren Hunger zu stillen. In diesem Haus lebt jedoch eine Hexe, die eine Menschenfresserin ist. Sowohl in der Urfassung der Brüder Grimm von 1812 als auch in den späteren Ausgaben einschließlich der „Ausgabe letzter Hand“ von 1857 ruft sie in einer Art von Lautmalerei: „Knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?“

In Ludwig Bechsteins Deutschem Märchenbuch 1856 lautet der Text, abweichend von den Brüdern Grimm: „Knusper, knusper, kneischen! Wer knuspert mir am Häuschen?“.Die Antwort der Kinder dagegen ist bei Bechstein und in der erweiterten Fassung der Brüder Grimm von 1819 identisch: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“.

Die Hexe lässt sich nicht täuschen, fängt die beiden, macht Gretel zur Dienstmagd und mästet Hänsel in einem Käfig, um ihn später aufzuessen. Hänsel wendet jedoch eine List an: Um zu überprüfen, ob der Junge schon dick genug ist, befühlt die halbblinde Hexe jeden Tag seinen Finger. Hänsel streckt ihr nun jedes Mal einen kleinen Knochen entgegen, um sie zu täuschen. Als sie erkennt, dass der Junge anscheinend nicht fett wird, verliert sie die Geduld und will ihn sofort braten. Die Hexe befiehlt Gretel, in den Ofen zu sehen, ob dieser schon heiß sei. Gretel aber behauptet, zu klein dafür zu sein, sodass die Hexe selbst nachsehen muss. Als sie den Ofen öffnet, schiebt Gretel die böse Hexe hinein. Die Kinder nehmen Schätze aus dem Hexenhaus mit und finden den Weg zurück zum Vater. Die Mutter ist inzwischen gestorben. Nun leben sie glücklich und leiden keinen Hunger mehr.

See Wikipedia Hansel and Gretel in English language

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Fast wie im Schlaraffenland – gefüllte Taube mit Oliven

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(…) Das könnt ihr glauben, dass die Vögel dort gebraten in der Luft herumfliegen, Gänse und Truthähne, Tauben und Kapaunen, Lerchen und Krammetsvögel, und wem es zu viel Mühe macht, die Hand danach auszustrecken, dem fliegen sie schnurstracks ins Maul hinein. (…)

Aus Gebrüder Grimm – Das Märchen vom Schlaraffenland

Heute gibt es mal etwas aussergewöhnliches auf dem Teller. Täubchen landete früher wohl öfters auf den Tellern, und die waren dann besonders köstlich, sonst hätten die Gebrüder Grimm sie bestimmt nicht als eine besondere Speise aus dem Schlaraffenland beschrieben.  Damals gab es auch noch nicht so viele müllschluckende Tauben, die Wildtauben waren noch sauber und gepflegt. Auch Goethe zählte angeblich Täubchen zu seinen Leibspeisen.

Diese Taube haben wir in Mulhouse auf dem Markt gekauft – eine Zuchttaube, ordentlich gefüttert.

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Wir hatten vorsichtshalber nur eine für zwei Personen gekauft, falls uns das Tierchen nicht munden sollte. Dann wäre der stolze Preis von 8,50 Euro für das Abendessen ein wenig zu teuer gewesen. Aber sie hat ja geschmeckt….

Die Zubereitung war allerdings anfangs etwas gewöhnungsbedürftig – Kopf und Krallen waren noch dran, und selbstverständlich musste ich die Taube auch noch ausnehmen, da war nämlich auch noch alles drin. Die Details möchte ich euch ersparen, deshalb gibt es hier auch ein Bild auf dem man Kopf und Krallen nicht sehen kann.

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Ein Hackebeil und eine Geflügelschere sollte man im Haus haben, wenn man sowas vorhat…

Man entfernt also Kopf und Krallen und scheidet dann vom Kopf her mit der Geflügelschere den Brustkorb auf. Die Leber (das ganz dunkle Teil der Innereien) behält man zurück, den Rest der Innereien wirft man weg. Dann spült man die Taube mit viel kaltem Wasser gründlich ab.

Und nun kommt das Rezept – übrigens aus einem ganz alten italienischen Kochbuch – für Taube mit Oliven (das Grundrezept ist für drei Tauben.

Piccioni alle olive – Tauben mit Oliven

3 Tauben
1 dicke Scheibe Prosciutto, etwa 150 g schwer
(ich habe Schwarzwälder Speck verwendet)
2 Frühlingszwiebeln, gehackt
(ich habe normale, weiße Zwiebel verwendet)
2 Lorbeerblätter
1 Esslöffel frische Wacholderbeeren
(3-4 getrocknete)
60 ml natives Olivenöl
250 ml klare Rinderbrühe
60 ml trockener Marsala
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
3 Scheiben Pancetta
180 g grüne Oliven, entkernt

Die Tauben wie oben beschrieben vorbereiten. Den Prosciutto in kleine Stücke schneiden. In einem Topf Prosciutto, Taubenlebern, gehackte Frühlingszwiebeln, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und zwei Esslöffel Öl vermischen. Einige Minuten bei starker Hitze garen. 120 ml Brühe und den Marsala hinzufügen. Die Temperatur reduzieren. Mit Salz und Pfeffer würzen und den Deckel auflegen. Den Topfinhalt etwa 30 Minuten garen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Füllmasse fein hacken (Lorbeerblätter vorher entfernen) und in die Tauben füllen.

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Die Pancetta-Scheiben um die Tauben wickeln und zusammenbinden.

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Mit 1 Esslöffel Öl bestreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa eine Stunde braten, zwischendurch mit dem restlichen Öl bepinseln. Die verbliebene Brühe und die Oliven hinzufügen. 5 Minuten garen und dabei rühren, um den Bodensatz zu lösen. Die Tauben auf einer großen, ovalen Servierplatte anrichten (Faden aufschneiden und entfernen). Die Oliven darum verteilen, mit dem Bratenfond überziehen und servieren.

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Bei uns gab es frisches Baguette (auch vom Markt in Mulhouse) dazu.

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