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27. März 2021 – erste Kirschblüten im Markgräflerland


Der Markgräfler und die Markgräflerin haben gestern eine kurze Wanderung in Badenweiler unternommen. Dabei haben wir oberhalb von Lipburg an einer geschützten, sonnigen Stelle schon die ersten Kirschblüten entdeckt. Auf den Wiesen und waldnahen Böschungen blühen Schlüsselblumen, Buschwindröschen und Veilchen und im Kurpark von Badenweiler kann man ganz viele Osterglocken bestaunen.


 


Entlang des Skulpturenwegs entdeckt man, wenn man genau hinsieht kleine Kunstwerke – so zum Beispiel eine kleine Zwergenwelt.


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Maronenkuchen mit Walnüssen – und ein ganz besonderes Geschenk

Illustration von Janne Birck zum Rezept „Maronenkuchen nach Hildegard von Bingen”

Es ist wieder Maronen (Edelkastanien, Esskastanien) – Zeit!
Beim Spazierengehen oder Wandern findet man derzeit in der Natur allerlei Schätzchen, die sich zum Kochen, Backen oder auch zum Basteln anbieten.
Das macht sich auch im Blog der Markgräflerin bemerkbar: Rezepte wie der glutenfreie Maronenkuchen nach Hildegard von Bingen

oder Hüsinger Torte sind wieder sehr beliebt.

Auch Janne hatte bei mir im Blog das Maronenkuchenrezept gefunden und ausprobiert – es wurde schnell zu einem ihrer Lieblings-Kuchen-Rezepte und sie hat daraufhin das Rezept illustriert, mit der Idee, es in dieser Form irgendwann in einem Kochbuch für Kinder zu veröffentlichen.
Janne ist eigentlich Kostümbildnerin für TV und Film, die Illustration ist nebenbei entstanden. Inspiration dafür war ihr Kater Bertl, den sie sehr liebt und der auf diese Weise ein Denkmal bekommt.
Im Mai hatte mich Janne mit einem ganz besonderen Geschenk überrascht – ein Schneidebrett aus Glas mit ihrer Illustration des Maronenkuchen-Rezepts.
Zum Benutzen finde ich es viel zu schade, und so habe ich es in meiner Küche als Bild bei meiner Arbeitsfläche aufgestellt.
Und heute gibt es noch eine neue Variante des Maronenkuchens – mit Walnüssen, statt Mandeln und mit ein wenig Dinkelmehl und Backpulver – wer kein Gluten verträgt, kann das Dinkelmehl durch eine glutenfreie Mehlmischung ersetzen.
Zum Maronenkuchen passt Schlagsahne – darauf haben wir verzichtet. Statt den Kuchen mit Puderzucker zu bestäuben, kann man ihn auch mit einer Schokoladenglasur überziehen.



Maronenkuchen mit Walnüssen


Zutaten
Für eine Kastenform mit ca. 25 cm Länge
• Butter und Mehl für die Backform
• 250 g vorgegarte, vakuumierte Esskastanien
• etwas heiße Milch
• 3 Eier
• 1 Prise Salz
• 150 g Puderzucker, gesiebt
• 100 g weiche Butter
• 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker (8 g)
• 1/4 Teelöffel Zimt, gemahlen
• 2 Esslöffel Kirschwasser (kann auch durch Rum ersetzt werden)
• 150 g Walnußkerne, gemahlen
• 50 g (Dinkel-) Mehl
• 1/2 Päckchen Backpulver (8 g)
• Puderzucker zum Betäuben

Zubereitung
Die Innenseite der Backform mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
Die Kastanien aus der Verpackung nehmen und mit etwas heißer Milch im Mixer pürieren. Die Masse sollte sehr fest, aber glatt sein.
Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz und 75 g Puderzucker steif schlagen und beiseite stellen.
Die Butter schaumig aufschlagen. 75 g Puderzucker, Vanillezucker, Zimt und Kirschwasser zufügen und alles zusammen zu einer weißschaumigen Masse rühren. Dann das Eigelb unterschlagen.
Die gemahlenen Walnußkerne und das Kastanienpüree unterrühren.
Das Mehl und das Backpulver mischen, sieben, auf die Kastanienmasse sieben und zusammen mit dem Eischnee vorsichtig unterheben.
Den Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen.
Den Teig in die vorbereitete Backform füllen, glatt streichen und 45 – 55 Minuten in der Mitte des Ofens backen.
Den Kuchen etwa 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig erkalten lassen.
Zum Sevieren mit Puderzucker bestäuben.



Chestnut Cake with walnuts


Ingredients
For a cake tin with approx. 25 cm in lenght
Butter and flour for the baking tin
250 g pre-cooked, vacuum-packed chestnuts
some hot milk
3 eggs
1 pinch of salt
150 g icing sugar, sieved
100 g soft butter
1 sachet bourbon vanilla sugar (8 g)
1/4 teaspoon cinnamon powder
2 tablespoons kirsch (cherry brandy – can be replaced by rum)
150 g walnut kernels, ground
50 g flour
1/2 sachet baking powder (8 g)
icing sugar for dusting

Preparation
Butter the inside of the baking tin and dust with flour. Remove the chestnuts from the package and puree them in a blender togetzer with a little hot milk. The mass should be very firm but smooth.
Separate the eggs. Beat the egg white with a pinch of salt and 75 g icing sugar until stiff and set aside. Whip the butter until fluffy. Add 75 g icing sugar, vanilla sugar, cinnamon and kirsch and stir everything together to form a white and frothy mass. Then add the egg yolks and whip.
Stir in the ground walnut kernels and the chestnut puree. Mix the flour and the baking powder, sift onto the chestnut mixture and carefully fold in together with the beaten egg whites. Preheat the oven to 160 °C = 320 °F convection oven. Fill the dough into the prepared baking tin, smooth it down and bake in the middle of the oven for 45 – 55 minutes. Leave the cake to cool in the mould for about 10 minutes, then remove it and let cool completely on a cake rack. Dust with icing sugar to serve.





Amerika, Fotografie, Markgraeflerland, Schweiz

Edward Hopper in der Fondation Beyeler


Edward Hopper (1882 – 1967) ist einer der bedeutendsten amerikanischen Maler. Zahlreiche seiner weltberühmten Bilder, die für gewöhnlich nur in den USA zu bewundern sind, werden derzeit in der Fondation Beyeler in Riehen präsentiert.
Der Markgräfler und die Markgräflerin haben die Ausstellung am ersten Wochenende besucht. Zwar hatten viele andere bei dem scheusslichen Regenwetter am Sonntag die gleiche Idee, aber wir waren frühzeitig dort und vor dem ganz großen Besucherandrang am Nachmittag wieder auf dem Heimweg.
Die Ausstellung ist sehr sehenswert und eigentlich kommt man, wenn man im Markgräflerland zu Hause ist, gar nicht daran vorbei – nicht nur in Basel und der näheren Umgebung von Basel wird man darauf aufmerksam gemacht – selbst auf dem Bahnsteig des Müllheimer Bahnhofs hängt ein riesiges Ausstellungsplakat mit einem der bekanntesten Bilder des Künstlers – Cape Cod Morning / Morgen in Cape Cod (1950)


In Lörrach auf dem Weg zur Fondation Beyeler


In der Ausstellung war das eines der Bilder, die nicht fotografiert werden durften, aber einen Ausschnitt davon gibt es als kostenloses Poster auf der Innenseite des Folders zur Ausstellung, den man am Eingang des Museums bekommt.

Menschen sind in Hoppers Bildern meist allein oder zu zweit wiedergegeben.

In Cape Cod Morning ist eine Frau im Profil zu sehen.  Sie steht im Erker eines Hauses und ist durch die Architektur physisch von der Aussenwelt abgeschirmt. Ihre Körperhaltung ist angespannt: Sie stützt sich mit den Händen auf einen Tisch, lehnt sich nach vorne und schaut aufmerksam nach draussen. Ihr Blick richtet sich auf etwas, das sich ausserhalb des Bildraums befindet. Die Fokussierung auf das für den Betrachter nicht Sichtbare ist typisch für Hoppers Figurendarstellungen. Dadurch erzeugt er in diesem Gemälde eine besondere Spannung.

Das Bild hängt im Saal 6, genauso wie Two Puritans (Zwei Puritaner), 1945 – welches auch nicht fotografiert werden darf. Bei Letzterem handelt es sich um zwei Gebäude. Die Darstellung von Häusern ist eines der wichtigsten Themen in Edward Hoppers Werk, und er hat fast nur Häuser gemalt, die alt genug sind, um Geschichten zu erzählen oder um verborgene Erinnerungen bei den Betrachtern wachzurufen.


Lombard’s House, 1931
Lombards Haus



Mowfield Plantation, 1942
Die Mowfield-Plantage
(Das Familienanwesen der Schriftstellerin Elisabeth Amis Cameron Blanchard in North Carolina)



Häuser stehen bei Hopper für die unsichtbaren Welten derer, die in ihnen gewohnt haben.


Cape Cod Morning 1950 (Detail)


Unter den mehr als 60 Gemälden und Aquarellen aus Museen und Privatsammlungen finden sich ikonische Meisterwerke ebenso wie grossartige Entdeckungen. Erstmals rücken dabei die faszinierenden Landschaftsbilder in den Mittelpunkt einer Ausstellung. In ihnen erkundete Edward Hopper die Beziehung von Mensch und Natur. Während auf dem Land die Spuren der modernen Zivilisation immer deutlicher sichtbar wurden, entstanden in den Städten neuartige Landschaften. Zu Hoppers Lieblingsmotiven zählten Leuchttürme, Segelboote, ebenso wie Strassen, Tankstellen, Scheunen und Eisenbahnen.

In seinen Kompositionen prägte der Künstler einen neuen Blick auf die Landschaft und die Welt. Die raffinierte Farbwirkung und das dramatische Spiel von Licht und Schatten machen die Darstellungen der Weiten Amerikas, der Strände der Ostküste und der Grossstadt-Landschaften zu einem visuellen Erlebnis. Mit unvergleichlicher Meisterschaft ist es dem Künstler gelungen, dem Einfluss der Umwelt auf das Innenleben der Menschen Anschaulichkeit zu verleihen. Zu Recht gilt Hopper als der grosse Maler des modernen Lebens. Seine Werke hallen bis heute in Kunst, Literatur und Kino nach.

Als weiteres, Highlight wird in einem Ausstellungsraum der 3D-Kurzfilm Two or Three Things I Know about Edward Hopper des renommierten Regisseurs und Fotografen Wim Wenders (Paris, Texas; Der Himmel über Berlin; Don’t Come Knocking) gezeigt. Die von Edward Hoppers „American Spirit“ angeregten Aufnahmen sind in spektakulärer 3D-Projektion zu sehen.

Organisiert von der Fondation Beyeler in Kooperation mit dem Whitney Museum of American Art, New York, in dessen Beständen sich die weltweit grösste Hopper-Sammlung befindet.


Saal 1: Railroad Sunset, 1929
Bahndamm bei Sonnenuntergang



Saal 2: Square Rock, Ogunquit, 1914
Quadratischer Felsen, Ogunquit



Mir persönlich hat dieses Küsten-Bild besser gefallen:



Le Bistro or The Wine Shop, 1909
Das Bistro oder Die Weinhandlung



Saal 3: Cobb’s Barns, South Truro, 1930-1933
Cobb’s Scheunen, South Truro



The Camel’s Hump, 1931
Der Kamelhöcker



Saal 4: 5 A.M., 1937
Fünf Uhr morgens



Bei einem Aufenthalt in Maine 1927 hat Edward Hopper eine ganze Reihe mit Bildern einem der zwei Leuchttürme auf Cape Elisabeth gewidmet, deren Grundmauern aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Hoppers Vorliebe für das Motiv der Leuchttürme hängt wohl mit seiner Idee von unbegrenzten Landschaftsdarstellungen zusammen: Leuchttürme bieten Orientierung in der grenzenlosen, sich stetig verändernden Natur.


Saal 4: Lighthouse Hill, 1927
Hügel mit Leuchtturm



Saal 4: The Lee Shore, 1941
Die Leeküste



Jo Sketching at Good Harbor Beach, Gloucester (MA)“, 1925-28



Für Edward Hoppers Frauendarstellungen spielte Josephine Nivison Hopper eine besonderer Rolle.  Seit ihrer Heirat 1924 stand sie ihrem Mann für alle weiblichen Figuren Modell, wobei ihre charakteristischen Züge in den Gemälden jedoch stets abgewandelt und abstrahiert wurden.


Saal 4: The Bootleggers, 1925
Die Schmuggler



Von der Küste und Landschaften in die Stadt:

Saal 5: Bridle Path, 1939
Reitweg
im New Yorker Central Park



Saal 5: The City, 1927
Die Stadt



Saal 6: Second Story Sunlight, 1960
Sonnenlicht im ersten Stock



Edward Hopper malte Second Story Sunlight sieben Jahre vor seinem Tod während seiner letzten Schaffensphase, in der die Lichtwahrnehmung zu seinem Hauptthema wurde. Auch in diesem Gemälde hat er die Hausfassaden im gleissenden Sonnenlicht wiedergeben.



Im ersten Stock des mittleren Hauses sonnt sich eine auf einer Balkonbrüstung sitzende Frau im Bikini. Es scheint, als habe die Person neben ihr für einen Moment ihre Zeitung sinken lassen, um die Sonnenstrahlen im Gesicht zu geniessen.
Durch seine Lichtregie lässt der Maler in diesem Werk ein eindrucksvolles Spiel von Hell und Dunkel entstehen. Während die Farben im konzentrierten Licht leuchten, scheint von den Schatten daneben eine unmittelbare Bedrohung auszugehen.
Die kantigen Formen der lichtüberfluteten Häuser treten durch die Schatten umso deutlicher hervor und setzen sich markant von dem angernzenden Wald im Hintergurnd ab.


 


Road and Rocks, um 1962
Strasse und Felsen


 


First Branch of the White River, 1938
Erster Flussarm des Wite River



Portrait of Orleans, 1950



Gas, 1940
Benzin



Hoppers Gemälde einer Tankstelle zählt zu seinen wichtigsten Bildschöpfungen. Die Komposition ist zunächst  einmal eine ausgeklügelte Inszenierung von ineinander übergehenden Lichtstimmungen: auf der einen Seite die Dämmerung, der Wechsel vom Tag zur Nacht, der die Atmosphäre des Werks ausmacht; auf der anderen Seite das artifizielle Licht in den Fenstern der Tankstelle, dessen Quelle nicht zu sehen ist und das sich in Lichtflecken ausserhalb des Gebäudes abbildet. Der Unergründlichkeit des Waldes, der eine sich im Dunkel verlierenden Strasse säumt, steht die regelmässige Reihe der drei Zapfsäulen gegenüber. Ihre perspektivische Verkürzung verstärkt den „Sog“ in die Tiefe des Bildes.
Pegasus, das geflügelte Ross der Dichter, Sinnbild für die Höhenflüge der Fantasie, scheint sich hier über dem Wald zu erheben. Wie klein und unbedeutend wirkt der Tankwart demgegenüber. Es ist nicht klar, was er eigentlich tut, jedenfalls scheint er nicht an den Gedankenflügen teilzuhaben, die das Bild auslöst.



Die Zitate stammen aus den Saaltexten.

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Klatschmohnfeld im Markgräflerland – Monet hätte seine Freude gehabt


Ein Künstler wie Monet hätte bei diesem Anblick sofort seinen Pinsel gezückt – ein kleines Stück Provence im Markgräflerland….
Für Pinsel und Leinwand hatte die Markgräflerin leider keine Zeit, aber ein kleiner Fotoapparat war mit dabei.



Und wo wir gerade bei Monet sind – die Markgräflerin und der Markgräfler hatten es Anfang Mai endlich mal geschafft, die inzwischen beendete Monet-Ausstellung in der Fondation Beyeler anzusehen. Es hatte sich wirklich gelohnt – eine wunderschöne Ausstellung, die von 290.000 Besuchern gesehen wurde.
Bilder mit Klatschmohnfeld waren nicht mit dabei, aber viele andere schöne Gemälde von Monet.
Der kleine Park rund um die Fondation Beyeler ist übrigens auch sehr sehenswert.


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Mailand am Abend – Apéro und Bummel in Hinterhöfen an den Navigli


Gegen Abend sind wir dann nochmal mit der Metropolitana zu den Navigli, den mittelalterlichen Wasserstraßen gefahren – diesmal nur mit leichtem Gepäck, den Rucksack mit schwerem Fotoapparat hatten wir im Hotel gelassen und nur die kleine, kompakte Kamera mitgenommen.
An den Ständen des Sonntagsflohmarkts wurde langsam zusammengepackt, aber in den kleinen schnuckeligen Hinterhöfen konnte man noch bei den Künstlern und in den kleinen Läden ein wenig bummeln.
Wir haben uns zuerst in einer Bar mit einem reichhaltigen Panino gestärkt und noch einen Espresso getrunken und haben uns noch ein wenig umgesehen, bevor wir in einer Bar zum Apéro eingekehrt sind.




Als die Kelten beschlossen, sich hier anzusiedeln, erstreckten sich in der Poebene weite Sumpfgebiete, in denen sich mehrere Handelswege kreuzten.
Bald stellte sich heraus, dass diese sehr lohnenswert waren und man mit dem Handel ein gutes Auskommen hatte.
Man begann deshalb darüber nachzudenken, wie man den Handel noch effizienter gestalten könnte und kam zu dem Schluss, das Gebiet trockenzulegen und mit einem Netz von Kanälen zu durchziehen.
Im 12. Jahrhundert wurde ein ausgetüfteltes System von Wasserstraßen geschaffen, die Mailand mit den Flüssen Ticino, Adda und Po und somit mit der Adria und den oberitalienischen Seen verbanden.
Sämtliche Waren konnten nun über den leichteren Wasserweg transportiert werden – auch die unzähligen Tonnen Marmor, die für den Bau des Mailänder Doms benötigt wurden, erreichten Mailand über die Navigli. Gleich neben der Baustellle befand sich eine Mole, an der die Schiffe anlegen konnte.
Der Handel boomte und auch Leonardo da Vinci wollte seinen Beitrag dazu leisten – er beschäftigte sich nämlich damit, das Schleusensystem zu verbessern, damit noch mehr Schiffe die Kanäle passieren konnten.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eisenbahnen und Straßen die Rolle der Kanäle als Transportwege übernommen.
Als die Navigli immer mehr zu Kloaken verkamen, schüttete man die meisten in den 1920er Jahren kurzerhand zu.
Als Mussolini dann große corsi brauchte, verschwanden die letzten Wasserstraßen unter den Paradestraßen des Stadtrings.


Darsena Hafenbecken – ein beliebter Treffpunkt am Abend


Übrig geblieben ist das Hafenbecken (Darsena), welches ab 1603 unter der spanischen Herrschaft angelegt wurde. Das sichelförmige Hafenbecken markiert den Endpunkt der beiden übriggebliebenen Kanäle Naviglio Grande und Naviglio Pavese.


Verwunschene Hinterhöfe, in denen man so manche Entdeckung machen kann



Das alte Waschhaus



Ein verwittertes Waschhaus erinnert an die alten Zeiten des Navigli-Viertels:
Holzbalken halten ein krummes Ziegeldach und es ist gar nicht so lange her, da knieten hier noch Hausfrauen, schrubbten Schlafanzüge und Blaumänner und spülten sie mit Wasser, das sie aus dem Naviglio Grande abzweigten.


Apéro in der UGO BAR BISTRO



Die Markgräflerin hatte einen Apérol Spritz (hier mit Olive im Glas serviert) der Markgräfler einen Campari Soda.
Und wieder gab es eine reichhaltige Platte mit Häppchen – Brot mit Olivenpaste, geröstetes Brot mit Olivenöl, Oliven, Karottensticks, Brot mit rohem Schinken, Mortadella, Taralli (Knabbergebäck) Spießchen mit Tomate und Mozzarella und natürlich die obligatorischen leicht gesalzenen Kartoffelchips.
Nach dem Panino am späten Nachmittag und diesen Apéro Happen waren wir eigentlich satt und kurzerhand haben wir den ursprünglichen Plan, noch Essen zu gehen,verworfen.



Unterwegs gesehen…



Mit der Tram sind wir dann bis zum Domplatz gefahren und haben uns im Edel-Kaufhaus La Rinascente, das am Sonntagabend noch geöffnet hatte ein wenig umgesehen.



Süßes im Kaufhaus La Rinascente



Dann ging’s zurück in Richtung Hotel…



Unterwegs haben wir uns dann noch ein Eis bei GROM – derzeit die angesagteste Gelateria in Italien – gegönnt. Denn ein Trip nach Italien ist kein richtiges Erlebnis ohne Eiscreme!!!
GROM wirbt mit dem Slogan „Il gelato come una volta” – Ein Eis wie früher.
Nur mit natürlichen, qualitativ hochwertigen Zutaten und ganz ohne Zusatzstoffe!
Sowas hat natürlich seinen Preis – 2,60 € für die kleine Portion = eine große Kugel im Becher. Aber es lohnt sich wirklich.



Fortsetzung folgt…

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Auf kulinarischer Entdeckungsreise (2): Brügge/Belgien – Markttage mit reicher Vielfalt

Bruegge Markt 1
Samstag – unser zweiter Tag der nicht nur kulinarischen Entdeckungsreise in Brügge.

Nach dem reichhaltigen Frühstück (Croissants, verschiedenen Brotsorten, Kaffee, Tee, Orangensaft, gekochtem Ei, Rosinenbrot, Spekulatiuscreme, Obst, Wurst, Käse) und kurzem Spaziergang in Richtung City entdeckten wir den ersten Stand des Samstagsmarkts.

Bruegge Markt_

Zuerst sah der Markt nur nach kleinem Quartiermarkt aus, aber mit jedem Schritt bot sich ein immer vielfältigeres Angebot – von Blumen, Kräutern, Obst, Gemüse mit Marktschreiern fast wie auf dem Hamburger Fischmarkt und lebendem Federvieh, über Brot, Käse, Feingebäck, Waffeln bis zur Hundenahrung in Form von getrockneten Hühnerfüßen und den Anbietern von Ananasschneidern, scheinbar Wunder wirkenden Putzmitteln und Gurkenhobeln, Klamotten … alles dabei.

Saturday – the second day of our culinary trip to Bruges / Belgium.

Geography of Belgium

The terrain of Belgium can be devided into three categories: coastal plains, fertile central areas and the highlands of the Ardennes. Each of these is especially suited for growing and rearing dirfferent foods, which has given rise to regional specialities made from ingredients that are available on the markets. In Bruges there are markets twice a week – on Saturday all around the concert hall and on Wednesday in front of the Belfort. From Tuesday to Saturday in the afternoon there is a fish market at the old Vizmarkt where you can get fresh fish that comes from the main fishing ports that are situated along the short North Sea coastline- Zeebrugge and Ostend.

And here I will show you, what’s on offer:

Bruegge Markt 2

Belgien kann aus geografischer Sicht in drei Abschnitte eingeteilt werden:
Die flachen Küstengebiete, die Gebiete mit fruchtbaren Böden im Zentrum und das Hochland der Ardennen. Jede dieser Regionen bietet vielfältige Möglichkeiten für den Anbau und die Gewinnung verschiedenster Nahrungsmittel.

Dies spiegelt sich auch in der Angebotsvielfalt auf den Märkten wieder. In Brügge gibt es ausser dem großen Wochenmarkt am Samstag rund um das Konzerthaus (Concertgebouw) noch den etwas kleineren Markt am Mittwoch, auf dem Marktplatz vor dem Belfried, dem Wahrzeichen Brügges. Ausserdem gibt es auf dem alten Fischmarkt jeweils Dienstag bis Samstag vormittags frischen Fisch (Vizmarkt am Steenhouwersdijk).

Bruegge Markt 3

Meer und Küste:

Von den beiden größten Fischereihäfen Zeebrugge und Oostende kommen fangfrische Fische wie Scholle, Seezunge, Hering, Kabeljau aber auch Austern, Muscheln, Shrimps und Nordseegarnelen.

The coastal plains

Daily catches of plaice, sole, herring, cod, grey shrimps, oysters and mussels…

Bruegge Markt 11
Wer den Fisch probieren möchte, kann das direkt gegenüber im Restaurant tun (links im Bild) ….

Bruegge Markt 6

 

Und wer kein Interesse an Fisch hat, kann sich tagsüber über Künstler und Kunsthandwerker freuen, die hier ihre Erzeugnisse feilbieten.

If you don’t like fish, maybe you would like to buy some pieces of arts or handcraft from Bruges artists‘ that are also on offer.

Bruegge Markt 16

…. oder man nutzt den Fischmarkt einfach als Unterstellplatz für sein (motorisiertes) Zweirad:

Bruegge Markt 19

Die zentralen Regionen von Belgien

Hier gibt es vor allem fruchtbare Täler mit lehmigen und sandigen Böden, die von zahlreichen Wasserwegen durchflossen werden. Die Region Flandern ist hauptsächlich für Viehzucht und Milchwirtschaft bekannt. Auch verschiedene Getreidearten wie Hafer, Roggen, Weizen, Dinkel sowie Zuckerrüben, Chicoree, Obst und Gemüse, Kartoffeln und , Hopfen, Flachs und Zierpflanzen werden hier angebaut.

Central Belgium

Further inland are ferteile valleys with clay and sandy soils, irrigated by a number of waterways. The area of Flanders is mostly dedicated to intensive cattle breeding, dairy farming, rearing calves or veal, and pig-keeping. A range of crops also flourish in this region, including oats, rye, wheat, spelt, sugar beets, belgian endive, hops and flax, as well as potatoes and other vegetables, fruits and ornamental plants.

Bruegge Markt 24

Obst und Gemüse

Bruegge Markt 36

Blumen, Pflanzen und Kräuter

Federvieh und Hundefutter

Oder gleich gebraten und gegrillt:

Bruegge Markt 45

Vielleicht noch ein paar Kroketten dazu? (mit Käse, Garnelen, Kartoffeln….) – die müssen allerdings erst noch in die Fritteuse.

Bruegge Markt 51
Zum Dessert Käse?

 Oder doch lieber frisch gebackene Waffeln?

Bruegge Markt 52
Wir haben uns für die Waffeln entschieden – in der kleinen Snack-Version:

Bruegge Markt 56

Bruegge Markt 57

Bruegge Markt 59

Natürlich muss man auch ein geeignetes Transportmittel für die ganzen Einkäufe haben – und da Fahrradfahren in Belgien sehr beliebt ist, gibt es hierzu auch verschiedene Arten von Fahrradkörben:

People in Belgium love to ride their bikes – and there have to be suitable containers to transport the food you bought on the market to your home- here are various baskets for all purposes.

Bruegge Markt 58

Und es gibt ausserdem noch den klassischen Obst- und Gemüsehändler:

Bruegge Markt 61

Ach ja, und die Ardennen hätten wir dann noch:

Wälder, in denen Wild gejagt wird, Berge, Hügel, Bäche und Flüsse in denen Süßwasserfische wie die Forelle gefischt werden und natürlich der bekannte Ardennen Schinken kommen von dort. Vom Schinken habe ich leider kein Bild gemacht – ihr werdet es mir verzeihen.

The Ardennes highlands

This hilly landscape of forests, streams and steep river valleys is home to a wealth of indegenous animals, making it prime hunting and fishing territory.
(fishing trouts, hunting game – and of course the famous Ardennes ham comes from this region)sorry I forgot to take pictures of that one…

Fortsetzung folgt / to be continued...

Bruegge Markt 60

 

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Knusper, knusper kneischen… ein Lebkuchenhaus

Lebkuchenhaus1
Und hier habe ich noch ein besonderes Leckerli für euch. Anfang des Jahres haben wir auf unserem Weg nach Venedig an einer Raststätte in der Schweiz eine Kaffeepause gemacht. Dort wurde als Attraktion ein echtes, riesengroßes Lebkuchenhaus aufgebaut. Respekt an den Bäcker/Patissier und Erbauer.
Die Bilder habe ich erst vor ein paar Tagen wieder in meinem Archiv entdeckt. Ich hatte sie damals nicht mehr gepostet, weil Weihnachten schon vorbei war. Aber jetzt passt das noch ganz wunderbar zu meinem Post über den Gingerbread Man – denn aus Lebkuchen kann man natürlich auch Lebkuchenhäuser bauen – und was für große….

And here I’ve got a special treat for you. Earlier this year we were on our way to Venice and stopped at a service station in Switzerland for a coffee break. As an attraction for the people they had built up a huge gingerbread house. Compliments to to the baker / pastry chef and builder! It’s amazing!
These pictures I have re-discovered in my archives only a few days ago. I did not post the images then, because Christmas had already been over. But now it fits quite nicely with my post about the Gingerbread Man – because of gingerbread you can of course also build gingerbread houses – I mean really big ones….

Lebkuchenhaus2Man achte auch auf die liebevollen Details – Zuckerstange, Zuckerguss, Mailänderli und kandierte Kirschen als Dekoration.
Have a look at those lovely and charming details, candy cane, icing, shortbread and candied cherries…

Lebkuchenhaus4

Lebkuchen sind also auch im Tessin bekannt – auf Italienisch heissen sie also panpepato (gewürztes oder gepfeffertes Brot – pepe = der Pfeffer).
So gingerbread is known in Ticino as well – in Italian language the name for it is „panpepato“ (spiced or peppered breat – pepe means pepper).

Lebkuchenhaus3

Auf den Bildern aus Zucker sind Szenen aus dem Märchen Hänsel und Gretel dargestellt:

Wikipedia:

Hänsel und Gretel

Inhalt nach der Fassung von 1812

Hänsel und Gretel sind die Kinder eines armen Holzfällers, der mit seiner Frau im Wald lebt. Als die Not zu groß wird, überredet sie ihren Mann, die beiden Kinder im Wald auszusetzen. Der Holzfäller führt die beiden am nächsten Tag in den Wald. Doch Hänsel hat die Eltern belauscht und legt eine Spur aus kleinen weißen Steinen, anhand derer die Kinder zurückfinden. So kommt es, dass der Plan der Mutter scheitert. Doch der zweite Versuch gelingt: Dieses Mal haben Hänsel und Gretel nur eine Scheibe Brot dabei, die Hänsel zerbröckelt, um eine Spur zu legen. Diese wird jedoch von Vögeln gefressen. Dadurch finden die Kinder nicht mehr nach Hause und verirren sich. Am dritten Tag finden die beiden ein Häuschen, das ganz aus Brot, Kuchen und Zucker hergestellt ist. Zunächst brechen sie Teile des Hauses ab, um ihren Hunger zu stillen. In diesem Haus lebt jedoch eine Hexe, die eine Menschenfresserin ist. Sowohl in der Urfassung der Brüder Grimm von 1812 als auch in den späteren Ausgaben einschließlich der „Ausgabe letzter Hand“ von 1857 ruft sie in einer Art von Lautmalerei: „Knuper, knuper, kneischen, wer knupert an meinem Häuschen?“

In Ludwig Bechsteins Deutschem Märchenbuch 1856 lautet der Text, abweichend von den Brüdern Grimm: „Knusper, knusper, kneischen! Wer knuspert mir am Häuschen?“.Die Antwort der Kinder dagegen ist bei Bechstein und in der erweiterten Fassung der Brüder Grimm von 1819 identisch: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“.

Die Hexe lässt sich nicht täuschen, fängt die beiden, macht Gretel zur Dienstmagd und mästet Hänsel in einem Käfig, um ihn später aufzuessen. Hänsel wendet jedoch eine List an: Um zu überprüfen, ob der Junge schon dick genug ist, befühlt die halbblinde Hexe jeden Tag seinen Finger. Hänsel streckt ihr nun jedes Mal einen kleinen Knochen entgegen, um sie zu täuschen. Als sie erkennt, dass der Junge anscheinend nicht fett wird, verliert sie die Geduld und will ihn sofort braten. Die Hexe befiehlt Gretel, in den Ofen zu sehen, ob dieser schon heiß sei. Gretel aber behauptet, zu klein dafür zu sein, sodass die Hexe selbst nachsehen muss. Als sie den Ofen öffnet, schiebt Gretel die böse Hexe hinein. Die Kinder nehmen Schätze aus dem Hexenhaus mit und finden den Weg zurück zum Vater. Die Mutter ist inzwischen gestorben. Nun leben sie glücklich und leiden keinen Hunger mehr.

See Wikipedia Hansel and Gretel in English language

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Ein Besuch im Café Inka, Ötlingen

Cafe Inka11


Wir wollten schon lange mal ins Café Inka in Ötlingen – nicht nur wegen der Kuchen, sondern auch wegen der kunstvollen Panoramatapete, welche die Wände im Café zieren und nach deren Thema das Café benannt wurde.

Die Tapete stammt aus dem Jahre 1819 und wurde in einer Pariser Manufaktur gefertigt – was mich ein wenig erstaunt hat, da doch früher Mulhouse für seinen Tapetendruck bekannt war…. Wer sich dafür interessiert, sollte sich in Rixheim bei Mulhouse einmal das Musée du Papier Peint ansehen.


Cafe Inka9


Jedenfalls wurde die Panoramatapete erst 1988 wiederentdeckt und man fand heraus, dass es sich bei den Darstellungen um Szenen aus dem Roman „Les Incas, ou la destruction de L’Empire du Perou” von Jean François Marmontel handelt. Daher der Name „Café Inka”


Cafe Inka12

Cafe Inka17

Cafe Inka15

Cafe Inka16
Das Sonnenfest

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Der Markgräfler hatte sich also für ein Stück Käsekuchen mit Ovomaltine entschieden, ich wollte eine Saison-Waie haben, nämlich einen Zwetschgenstreusel und dazu – am hellichten Nachmittag (die Italiener müssen jetzt mal kurz diese Stelle überlesen) – einen Cappuccino…


Cafe Inka10


Die Fensterbänke sind in passendem Stil mit Liebe zum Detail dekoriert.


Cafe Inka18

Cafe Inka19


Ein schönes Ambiente im Cafe – aber auch super nett, wenn man draussen im Hof  oder auf dem Holzbalkon sitzen möchte.


Cafe Inka20


Der Eingang zum Café Inka:


Cafe Inka1


Gegenüber:


Cafe Inka3

Cafe Inka21
Café Inka, Ötlingen – der Innenhof


Cafe Inka23

Cafe Inka6

Cafe Inka7


Daneben ein alter Bauernhof, wo einst der in Lörrach-Stetten geborene Maler Hermann Daur sein Atelier hatte:


Cafe Inka22

Cafe Inka4
Verkaufsstand des Bauernhofs – Obst, Marmelade, Beeren, Blumen und Schnäpse


Cafe Inka5

Cafe Inka8


Nicht nur das Café ist sehens- und erlebenswert, man sollte auch einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort machen. Ötlingen nennt sich selbst „Freilichtgalerie” und ART-Dorf – überall sind Kunstwerke zu sehen. Von Ötlingen kann man ausserdem über die Rebhänge nach Basel hinunterschauen, auf der anderen Seite sieht man auf unseren Hausberg, den „Blauen”. Übrigens kommt man auf einer Wanderung auf dem Markgräfler Wii-Wegli durch Ötlingen durch ….


Oetlingen 1

ART-Dorf Ötlingen

Fotografie, Reisen

Colmar – und mit Napoleon über den Canal zurück – Teil 4: Sightseeing

Unser Rundgang (manchmal muss man sich ein wenig strecken, um über ein Tor schöne Winkel zu entdecken):

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Die Madonna im Rosenhag von Martin Schongauer in der Stiftskirche St. Martin

…an einer Seitentür findet man diese Skulptur: