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Jahrmarkt-Weggen aus dem Markgräflerland

Jahrmarkt 2


Jedes Jahr, am ersten Donnerstag und Freitag des Monats November findet in meiner Heimatstadt Müllheim im Markgräflerland der traditionelle Jahrmarkt statt.
Die Leute kommen von nah und fern. Der Müllheimer Jahrmarkt bietet aber nicht nur die Gelegenheit, sich mit Gewürzen für die Weihnachtsbäckerei und anderen nützlichen Dingen einzudecken, sondern er ist vor allem ein Treffpunkt für Jung und Alt.


Jahrmarkt 1


Neben einem kleinen Vergnügungspark mit Autoscootern („Boxautos”), Karussell und Schießbude gibt es natürlich allerlei Leckereien.

So bleiben während der Jahrmark-Tage die Küchen der Müllheimer und anderer Markgräfler aus dem Umland meist kalt.
Es gibt feine Bratwürste, Pommes, einen Raclette-Stand, Striebele, Glühwein, heiße Schokolade (auf Wunsch mit „Schuss”) von Konditormeister Krauss in der Hebelstraße, gebrannte Mandeln, Magenbrot, Liebesäpfel, heiße Maroni….

Die Gasthäuser rund um den Marktplatz bieten natürlich auch typische Herbstgerichte an, wie zum Beispiel „Metzgete” / Schlachtplatte…


Jahrmarkt 3


Rezepte rund um die Metzgete:

Metzgete/Schlachtplatte

Weiße Rüben mit Speck


Weitere herbstliche Rezepte aus dem Markgräflerland:

Schäufele mit Kartoffelsalat

Feldsalat mit Speck und Kracherle

Ochsenbrust oder Suppenfleisch mit Meerrettichsauce


Als ich vor zwei Wochen an einer Stadtführung „Bäckertour” teilgenommen habe, in der es um die Bäckerzunft in Müllheim ging, erzählte uns Zunft- und Bäckermeister Martin Magnus von den Jahrmarkt-Weggen, die es schon seit langer Zeit immer zum Jahrmarkt gibt.
Über die Bäckertour in Müllheim werde ich demnächst in einem separaten Beitrag ausführlich berichten.

Jedenfalls wusste ich bis dahin nichts von den Jahrmarkt-Weggen und ich hatte sie bisher auch noch nicht auf dem Müllheimer Jahrmarkt gesichtet.
Heute, beim Metzger unseres Vertrauens in Müllheim-Hügelheim habe ich dieses traditionsreiche Gebäck entdeckt.
Er erzählte mir, dass die Jahrmarktweggen in unserer Gegend wirklich eine lange Tradition haben. So bäckt man sie auch zum jährlichen Augge Märt (im benachbarten Weinort Auggen).
Und so gab es zum Mittagessen eben diese Jahrmarkt-Weggen.
Das Wort Weggen kommt vom Brot oder Brötchen, die im Alemannischen Weggli, Weckli oder Wegg/Weck genannt werden.

Sie bestehen aus Blätterteig und sind mit aromatisch gewürzter Bratwurst-Masse/Brät gefüllt.


Jahrmarkt 5


Bäckermeister Magnus sprach von einer gewürzten Hackfleischmasse und meinte, die Jahrmarkt-Weggen seien vermutlich  die aus der Schweiz bekannten Wurstweggen, die aber keinesfalls mit Wurst, sondern ebenfalls mit einer Fleischmasse gefüllt sind.
Um die Füllung wurde immer ein großes Geheimnis gemacht, denn jeder Bäcker oder Metzger hatte sein eigenes Hausrezept.

Ich habe daraufhin in mehreren alten Kochbüchern recherchiert und habe tatsächlich ein Rezept gefunden, das diesen Angaben entsprechen könnte.
Eigentlich ein typisches Rezept zur Resteverwertung, denn es können Braten- Wurst oder Fleischreste dafür verwendet werden.
Oder man nimmt Hackfleisch.


Jahrmarkt 4


Jahrmarkt-Weggen oder Wurstwecken


Zutaten
Für 6 Personen
(10-12 Stück)

• 400 g ausgerollter Blätterteig

Für die Füllung:

• 250 g Hackfleisch, Bratenreste, Wurst, Schinken oder Speck
• ½ Bund Petersilie
• Salz
• Pfeffer
• 1 Prise Nelkenpulver
• ½ Handvoll getrockente Rosinen oder Weinbeeren
• 1-2 Esslöffel Rahm
• 1-2 Esslöffel Bratensaft- oder sauce
• 1 Esslöffel Essig
• 1 Prise Zucker

• verquirltes Ei zum Bestreichen

Zubereitung

Den ausgerollten Blätterteig in 12-15 cm lange und breite Vierecke schneiden. Die Teigränder leicht mit Wasser befeuchten.

Für die Füllung Fleischreste und Petersilie fein hacken.
Mit Salz, Pfeffer, Nelkenpulver, Rosinen, Rahm, Bratensaft- oder Sauce und Essig verrühren. Mit einer Prise Zucker abschmecken.
Die Fleischmasse soll saftig, aber nicht flüssig sein.
Aus der Fleischmasse längliche, fingerdicke Würstchen formen und auf die Vierecke legen. Den Teig darüberklappen und die Teigränder festdrücken.
Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit etwas verquirltem Ei bepinseln.
Den Backofen auf 200 – 220 °C vorheizen und 15-20 Minuten backen, bis der Teig aufgegangen und goldgelb ist.
Warm oder kalt servieren.
Dazu passt Salat.


Jahrmarkt 6


These puff-pastry rolls can be filled with leftover roast meat, ham or sausage mass.
The recipe comes from Switzerland. In my area they are sold on fairs and markets.

Swiss Sausage Rolls

Ingredients
For 6 people
(10-12 pieces)

400 g rolled out puff pastry

For the filling:

250 g ground beef, roast leftovers, sausage, ham or bacon
½ bunch parsley
Salt
Pepper
1 pinch ground cloves
½ handful sundried raisins or grapes
1-2 tablespoons cream
1-2 tablespoons gravy or sauce
1 tablespoon vinegar
1 pinch of sugar

beaten egg for brushing

Preparation

Cut the rolled out pastry into 12-15 cm long and wide squares. Brush the edges with a bit of water.

For the stuffing, finely chop parsley and meat leftovers.
Season with salt, pepper, cloves and add raisins, cream, gravy or sauce and vinegar and add a pinch of sugar to taste.
Mix well.  The meat mixture should be juicy but not too liquid / runny.
Form the meat mixture into oblong, finger-thick sausages and place them on the pastry squares. Fold the pastry over it and firmly press the edges together.
Put on a baking sheet lined with baking paper. Slighly brush with beaten egg.
Preheat the oven to 200-220 ° C (392 – 428 °F) and bake for 15-20 minutes until the pastry is golden brown.
Serve warm or cold.

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Einkaufen am Sonntag: Grenzüberschreitender Markt in Neuenburg

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Was ist denn das? Grundlage für Macarons, so dass man sich nur noch eine Füllung überlegen muss?
„Mais non – keine Macarons!” sagte der Elsässer an diesem Stand in Neuenburg beim grenzüberschreitenden Markt am vergangenen Sonntag. Dieses Gebäck sei wie Anisbredele (Anisplätzchen im Elsass und im Badischen) nur eben ohne Anis, stattdessen eingefärbt und mit verschiedenen Früchten aromatisiert. Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel, exotische Früchte….

Und dann noch so hübsch in hohe Weck-Gläschen verpackt, das war ein richtiger Renner auf dem Markt – und ich konnte natürlich auch nicht dran vorbeigehen, ohne gleich zwei Gläser davon mitzunehmen.

An einem weiteren Stand gab es frischen Knoblauch, frische Schalotten und neue weisse Zwiebeln. Und auch die kleinen weißen Perlzwiebeln hätte es gegeben, genau die, die ich neulich für das Boeuf Bourguignon gebraucht hätte…

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Hier habe ich mich dann auch mit Knoblauch und Schalotten eingedeckt – ebenfalls ein Stand aus dem benachbarten Elsass.

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Kräuter gab es auch noch – ich musste unbedingt noch eine Schoko-Cosmea haben, einen Purpurbasilikum und einen robusten Strauchbasilikum („African Blue”) – zu dem gab es noch einen wertvollen Tipp geliefert: ich soll ihn in einen Topf pflanzen und vor dem nächsten Winter ins Haus nehmen, dann hätte ich den ganzen Winter über frischen Basilikum. Im folgenden Jahr, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann man die Pflanze wieder nach draussen stellen. Das könnte man anscheinend über mehrere Jahre so machen.

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An einem anderen Stand konnte man Kräuter und Teemischungen kaufen, oder Salben und verschiedene Sirupsorten. Die Dame an diesem Stand ist pensionierte Lehrerin. Ihre Köstlichkeiten sollen auch gegen das eine oder andere Wehwehchen helfen – ihr Wissen hat sie durch Zusammenarbeit mit einer Ärztin, die viel von Naturheilkunde hält, erworben, wie sie mir erzählte.

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An diesem Stand gab es übrigens auch den Kapuzinerkresse-Blüten-Essig, den ich auch schon gemacht habe. Sie hat mir nochmals bestätigt, dass Kapuzinerkresse als natürliches Antibiotikum eingesetzt werden kann. Sie hatte ausser den Kapuzinerkresse Blüten auch noch ein paar Ringelblumen-Blütenblätter hinzugefügt – wirkt nicht nur im Allgemeinen bei Erkältungen, sondern ganz speziell als Gurgelwasser bei Halsschmerzen und Heiserkeit.

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Grenzueberschreitender Markt NbgSüsses – Nougat aus Montélimar… Ausserdem Bauernhof-Eis, natürlich auch was für den Würstchenhunger…

Ansonsten gab es die üblichen Stände, die teilweise auch auf dem Wochenmarkt in Neuenburg anzutreffen waren, Bauernbrot, Teigwaren usw. Die Geschäfte hatten größtenteils auch offen und man konnte schon das eine oder andere Schnäppchen bei der schon reduzierten Sommerware machen.

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Und mit vollgepackten Taschen machte ich mich wieder auf den Heimweg – ich musste ja noch meine Pflanzen in die Erde bringen.

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Sommerlicher Käsekuchen mit Johannisbeeren und Martini Guss

Mein Rezept für diesen fruchtigen Käsekuchen ist im Ratgeber Heft 6/2010 unter der Rubrik

Bestseller-Rezepte unserer Leser erschienen.

Johannisbeer Kaesekuchen

Für eine Form von 26 cm Durchmesser

Zutaten:

Für den Mürbeteig:

250 g helles Dinkelmehl Type 630
60 g Zucker
1 Prise Salz
1 Eigelb
1-2 Essl. Kirschwasser oder eiskaltes Wasser
125 g kalte Butter

• Das Mehl auf eine Arbeitsfläche häufen, in der Mitte eine Mulde formen, den Zucker, das Salz, das Eigelb und das Kirschwasser hineingeben, die Butter in Flöckchen darüberschneiden.

Alles mit dem Messer durchhacken und mit kühlen Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten.

Den Teig zugedeckt 30 Minuten in den kühl stellen.

Für die Käsemasse:

30 g Butter
6 Essl. Zucker
2 Eier
½ Tasse dicker Sauerrahm
ca. 625 g weißer Käse (fromage blanc, 20% Fett)
4 Essl. Speisestärke
Saft und abgeriebene Schale einer halben Bio Zitrone

• Die Eier in Eiweiß und Eigelb trennen.

Die Butter schaumig rühren, Zucker und Eigelb hinzugeben, ca. 20 Minuten weiterrühren. Die Speisestärke, den Rahm sowie den Käse, der zuvor durch ein Sieb gestrichen wurde, Zitronensaft und geriebene Zitronenschale hinzufügen.

• Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und unter die Käsemasse heben.

• Die Springform einfetten. Den Backofen auf 250 °C vorheizen.

• Die Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und den Mürbeteig darauf ausrollen.

Den Boden der Form mit dem Teig auslegen und einen Teigrand, ca. 2cm Höhe formen.

Den Teigboden mehrmals mit der Gabel einstechen.

• Die Käsemasse in die Form füllen und glattstreichen.

• 15 Minuten bei 250 °C auf der mittleren Schiene des Backofens backen, dann auf Oberhitze (190-200 °C) umschalten und für ca. 45 Minuten fertigbacken.

• Den Kuchen abkühlen lassen, aus der Form lösen, mit einem Kuchengitter wenden und auf eine Tortenplatte legen.

Für den Belag:

Ca. 300 g rote Johannisbeeren, 1 Päckchen Tortenguss, 1/8 l Johannisbeersaft, 1/8 l Martini Bianco oder Vermouth (ersatzweise weißer Traubensaft)

• Einen Tortenring um den Kuchen legen, mit Johannisbeeren belegen.

• Johannisbeersaft und Vermouth oder weißer Traubensaft mischen und daraus den Guss zubereiten.

Von der Mitte her auf dem Kuchen verteilen und den Guss fest werden lassen.

Für die Garnitur:

Ein Zweig frische Minze, 1 Becher Schlagsahne, 1 Essl. Vanillezucker

• Die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen, in eine Spritztülle füllen und die Torte damit garnieren. Zum Schluss mit frischen Minzblättchen dekorieren.