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Urlaubserinnerungen: Das Heimatmuseum in Gräsmark, Schweden und der Kymmen See


Beim Durchsehen von alten Urlaubsfotos habe ich entdeckt, dass ich euch im Blog zwar schon vom schwedischen Lunchbuffet an unserem letzten Urlaubstag in Schweden berichtet hatte, aber das Heimatmuseum von Gräsmark noch nicht erwähnt hatte und euch auch noch nicht die Bilder vom letzten abendlichen Spaziergang am Kymmen See gezeigt habe. Nach unserem Lunch haben wir uns also noch das Heimatmuseum von Gräsmark angesehen.



Hier gibt es auch ein Café mit Bewirtung, an diesem Tag hätte es auch Nävgröt med fläsk gegeben, eine Spezialität aus dem Värmland, die aus geröstetem Hafermehl (Skrädmjöl) besteht. Ich hatte mir aus Schweden auch von dem Mehl mitgebracht und das Gericht nachgekocht.


Värmländische Spezialität „Nävgröt med fläsk“ – zu Hause nachgekocht

Die Hauptsehenswürdigkeit des Heimatmuseums von Gräsmark ist das Haus mit Rauchkate, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Waldfinnen aus ihrer Heimat ins Värmland mitgebracht hatten. In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein grosser Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.


Gräsmark Hembygdsgarden 19

In dem Schrank sind zwei Betten untergebracht
Gebrauchsgegenstände und Flechtwerk aus Birkenrinde
Die Schuhe (Größe 54) von Nils Olsson, auch Peckerudsgutten genannt:

Kennen Sie die Geschichte von Nils Olsson? Auch Peckerudsgutten genannt – 2 Meter und 10 Zentimeter groß! Er wurde 1826 geboren und war der stärkste Mann in Värmland. Man erzählt sich, dass er schon im Alter von erst 15 Jahren, ganz alleine die Egge ziehen und pflügen konnte, statt ein Pferd einzuspannen. Er konnte sogar seinen Pferdewagen ziehen – ohne Pferd. „Ja, aber es ist nicht so schwer, einen Pferdewagen zu ziehen“ mögen viele von Ihnen natürlich denken! Versuchen Sie doch einmal, einen mit 2 ½ Schiffspfunden beladen Holzkarren zu ziehen – das sind 425 Kilo! Aber für jemanden, der Schuhgröße 54 hatte, war so ein Wagen vielleicht nicht so schwer!?!
Möchten Sie die echten Schuhe von Peckerudsgutten sehen? Sie werden tatsächlich im Heimatmuseum „hembygdsgård“ von Gräsmark aufbewahrt.

Peckerudsgutten nahm in seiner Jugend an der sogenannten Arbeitsreise nach Stockholm teil, wo er mit seiner riesigen Größe und seinem ländlichen Aussehen Aufmerksamkeit auf sich zog. Als Peckerudsgutten eines Abends in der Hauptstadt war, traf er auf eine aggressive Bande, die mit ihm kämpfte. Trotz der wiederholten Warnungen wurde Nils nicht in Frieden gelassen. So schlug er sie im Gegenzug. Einer der Männer fiel dabei tot um und Peckerudsgutten wurde verhaftet. Damals wurde in Schweden noch die Todesstrafe verhängt und Nils Olsson riskierte nun, sein geliebtes Värmland nie wiederzusehen.
Aber König Karl XIV. hörte von dem gewaltigen Mann und verlangte, ihn zu treffen. Peckerudsgutten wurde seine Freiheit versprochen, wenn er mit bloßen Händen eine Spur auf einem Holztisch hinterlassen konnte. Nils nutzte seine raue Kraft und mit einem einzigen Schlag entfernte er ein Stück des Tisches. Der König hielt sein Wort unter der Bedingung, dass Nils die Hauptstadt für immer verließ und sich nur noch in seinem Heimatbezirk unter seinem Volk aufhielt.

Nils kehrte zurück und lebte für den Rest seines Lebens im Wald von Peckerud. Noch heute können Sie die Überreste des Hauses Peckerudsguttens sehen, wenn Sie entlang der Gruvrunden gehen, einer der vielen schönen Wanderwege rund um Sunne. Und wenn Sie dabei sind, den Bach zu passieren, werden Sie einen Stein über dem Bach bemerken, den Nils dort platzierte, als es eine Flut gab. Es ist wirklich schwer zu verstehen, dass dieser große Stein nur von einer Person dorthin getragen wurde, einem Mann, der, wie so vielen andere alte Menschen damals, den letzten Teil seines Lebens in Armut verbringen musste.




Es gibt in der Gegend noch viel zu sehen…



Landschaft auf dem Rückweg zum Ferienhäuschen:



Abendspaziergang am Kymmen See


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Der 7-Torpsleden – Eine Wanderung auf den Spuren der Waldfinnen in Schweden und Norwegen


Und jetzt geht es weiter zur Wanderung auf den Spuren der Waldfinnen in Schweden und in Norwegen.
Ihr habt richtig gelesen, während der Wanderung überqueren wir die Grenze, um uns zwei Finnenhöfe anzusehen, die in Norwegen liegen und dann kehren wir wieder zurück nach Schweden.
Vor ein paar Tagen hatte ich euch bereits von KVARNTORP , einem Hof der Waldfinnen in Schweden, erzählt – dies ist die versprochene Fortsetzung.

Unterhalb des Finnenhofs RITAMÄKI befindet sich im Wald ein kleiner Parkplatz am Lomsen See, wo der gut ausgeschilderte Weg auf einer Tafel beschrieben ist.
Auf den Schildern steht zwar überall, dass der Weg 7,9 km lang ist, aber meine Fitnessuhr hatte mehr angezeigt, etwa 9 km, auf dem Schild hat sogar jemand die Strecke auf 10 km geändert.



Die Kolonisation der Finnen – Hintergrund


Die Besiedlung der Waldgebiete im Värmland begann Ende des 16. Jahrhunderts, als die aus Savo stammenden Brandrodungsfinnen, die sogenannten Waldfinnen, in Gebiete im skandinavischen Nadelwaldgürtel umsiedelten.

Vom 13. Jahrhundert bis 1809 war Finnland Teil des schwedischen Königreichs, was bedeutete, dass die Waldfinnen schwedische Staatsbürger waren, deren kultureller Hintergrund sich aber von der traditonellen schwedischen und westfinnischen unterschied. Daher wurden Sie auch als Waldfinnen bezeichnet.

Darüber hinaus war die Verbindung zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil Schwedens während der gesamten Zeit als ein Königreich  in Bezug auf Handel, Innovationen, Arbeit und Kultur sehr stark. Im Mittelalter war Finnland nur dünn besiedelt, wobei sich die Besiedelung mit Menschen an den Küsten und großen Flüssen konzentrierte.
Die großen unbewohnten Waldgebiete wurden zum Jagen und Fischen sowie zur Landbewirtschaftung genutzt. Dieses extensiv genutzte Land wurde auf Finnisch erämaa genannt (schwedisch: erämark).

Gustav Vasa (König 1523-60) war derjenige, der ernsthaft eine politische Kolonisationspolitik initiierte, um sowohl schwedische als auch finnische Bauern zu ermutigen, neue Gehöfte in diesen Randgebieten zu errichten. Er und seine Söhne versuchten, sie mit Angeboten, wie 6-15 Jahren Steuerbefreiung und neuen Gebieten zur Kolonisierung, anzulocken. Die Bauern und ihre Kinder, sowohl in Schweden als auch in Westfinnland, zeigten wenig Interesse an der Idee. Die fruchtbaren Küstengebiete und größeren Flüsse waren bereits besiedelt und die tiefen Wälder zogen die etablierte Bauernpopulation nicht an. Die Brandrodungs-Finnen aus Savo sahen diese Angebote jedoch als Chance an.

Mit ihrer sehr effektiven Brandrodungs-Methode (finnisch: huuhta), um neues Land für den Anbau zu gewinnen, konnten sie im 16. Jahrhundert die großen Eramaa-Gebiete in Finnland relativ schnell besiedeln. Die Hauptgebiete, die kolonisiert wurden, waren die im Norden Tavastlands, darunter die neue große Gemeinde Rautalampi, einige Teile der angrenzenden Region Österbotten und das Gebiet Ruovesi. Die Kolonisation selbst reichte jedoch nicht weiter nach Westfinnland, da diese Teile bereits von Bauernsiedlungen besetzt waren.

Die Huuhta-Brandrodung hatte viele Vorteile, vor allem die großen Ernten.
Ein Nebeneffekt war jedoch, dass für jedes Gehöft riesige Mengen an Land benötigt wurden. So kam es in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einer Überbevölkerung oder zumindest zu einer Sättigung des Expansionsfeldes. Diejenigen, die bereit waren, neue eigene Gehöfte zu bauen, mussten noch weiter nach Westen gehen, über den Golf von Bothania (Bottnischer Meerbusen) bis ins Värmland und nach Norwegen.



7-Torpsleden Wanderung


Der Lomsen See


Vom Parkplatz am Lomsen See aus geht man nach Süden, ein kurzes Stück über den Schotterweg bis zum Hof Lomstorp hinauf.

Auf dem Bild oben sieht man deutlich, dass der See am Rand sehr trocken ist. Auch in Schweden gab es im vergangenen Sommer viel zu wenig Regen und überall wo wir hinkamen klagten die Leute über die große Trockenheit und dass die Vorräte in den Trinkwasserspeichen langsam knapp würden.



Kurz bevor man den  Bauernhof erreicht, sieht man links eine kleine graue Hütte. Sie ist offen und kann kostenlos zur Übernachtung genutzt werden.



1. Hof – Lomstorp



Lomstorp hat eine schöne Lage mit Blick über den See.




Der Platz war seit Ende des 18. Jahrhunderts besiedelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte Hier Harald Andersson und betrieb im Haus ein kleines Geschäft. Seit 1970 ist der Hof ein privates Ferienhaus. Bis etwa 1930 hatten viele Waldfinnen-Höfe eine „rökstuga“, ein Rauchhaus, auf ihrem Grund – heute sind fast alle nicht mehr da. Auf Lomstorp stand das Rauchhaus nördlich vom heutigen Wohnhaus.
Ganz oben auf dem Acker, wo der 7-Höfe-Weg in den Wald Richtung Svartbäcken führt, liegen die Ruinen einer Rauchsauna. Sie war bis zum Spätwinter 2009 intakt, als sie bis auf die Grundmauern abbrannte.



2. Hof – Svartbäcken / Mustaporro



Svartbäcken liegt auf einer kleinen Erhebung, die zum See weist. Seit 1995 wurden die Gebäude umfangreich instand gesetzt und ein Teil des Waldes rings um die Häuser wurde entfernt.



Der finnische Vokskundler Carl Axel Gottlund kam 1821 auf seiner Reise hier vorbei und machte sorgfältige Aufzeichnungen.
Gottland notierte, dass vier Generationen im selben Haus lebten. Im Jahr 1900 waren eine Witwe und ihre vier Töchter als Bewohner des Bauernhofs eingetragen. Sie hatten drei Kühe und ein Pferd auf dem Hof. Heute ist der Hof ein Ferienhaus in Privatbesitz und die Eigentümerfamilie ist im Sommer oft hier, seien Sie also sehr rücksichtsvoll.
Das Rauchhaus, in dem Gottlund war, ist ein Teil des heutigen Hauptgebäudes, jetzt aber völlig umgebaut.



Wasser war in Schweden im Sommer 2018 Mangelware. Entlang des 7-Torpsleden kamen wir mehrmals durch Moorgebiete, durch die man normalerweise nur über Holzstege mit trockenen Füßen durchkommt. Dort, wo sonst im Frühsommer üppig Wollgras und Knabenkräuter wachsen, findet man nur vereinzelt welche.
Und auch hier, wo ein aus Birkenrinde und Holz eine Schöpfkeller bereitsteht, damit man seine Trinkflaschen füllen kann, haben wir nichts gefunden.



Wir gehen weiter nach Nordwesten in Richtung Norwegen.



Wenn Sie die Landesgrenze überqueren, beachten Sie die breite Grenzstraße.

Bevor wir die letzen 300 m ab Landesgrenze bis nach Österby gehen, werfen Sie gleich hinter der Grenze einen Blick nach links. Hier verläuft ein alter, schöner Karrenweg seitwärts hinauf zur Grenze, – auch dieser ist ein wichtiges Kulturdenkmal.


Die Grenze zwischen Schweden und Norwegen



Die Grenze ein breiter Saum, der mit Heidelbeeren bedeckt ist.



3. Hof – Österby



Österby wurde um 1730 von Ole Larsen Passio gerodet und war für die Verhältnisse des Finnskogens ein ziemlich großer Bauernhof. Das heutige Wohnhaus wurde in der Zeit zwischen den Weltkriegen gebaut.
Die Scheune ist ebenfalls jüngeren Datums. Das  hiesige Rauchhaus wurde in das Glomsdalsmuseum in Elverum verlagert. Auf dem Hof wurde bis zum Wegzug in den 1970er Jahren Landwirtschaft betrieben.



Österby ist heute in Privatbesitz. Der finnische Name für Österby ist „Autiomäki”, was „Berg des verlassenen Hofs” oder „Hügel des verlassenen Hofs” bedeutet.


Heidelbeeren

Krähenbeeren
unreife Preiselbeeren

Dann ist es noch knapp ein Kilometer nach Norden bis Lebiko, zuerst über den Grund und Boden von Österby, dann durch offenen Kiefernwald, bevor sich die alten Felder auf Lebiko vor uns öffnen.



4. Hof – Lebiko



Lebiko ist einer der letzten Finnen-Höfe, die im Finnskogen gebaut wurden. Hier gab es, als Gottlund vorbeikam keine Besiedlung, aber 1865 wurde der Hof bei der damals durchgeführten großen Bauernhofzählung aufgeführt.
Vermutlich war Lebiko ab 1840 bewohnt, es ist ein typischer Bauernhof aus jener Zeit. Die Höfe waren klein und zahlreich, weshalb viele Menschen sich neue Plätze suchten.



Eine schwedische Deutung ist, dass Lebiko auf Schwedisch „Alhult” auf Norwegisch „Oderholtet” auf Deutsch „Erlenwäldchen” bedeutet. „Lebi” ist eine Abwandlung von „leppie”, das auf Finnisch die Holzart Erle bezeichnet. Die Nachsilbe „ko” ist eine finnische Endung, die Wäldchen oder Gehölz bedeutet.



Heute befindet sich Lebiko; ebenso wie der Großteil des Waldes Varaldskogen, in Besitz von Statskogä.

Die letzten, die auf dem Hof gelebt haben, waren Ole und Lina Lebiko, die 1969 nach Varaldgrenda gezogen sind.
Lebiko wird heute vom Verein Finnskogen Turistforening bewirtschaftet. Der Verein versucht, den Besitz instand zu halten, indem die Wiesen jedes Jahr Anfang August gemäht werden.
Dann findet das Lebiko-Wochenende statt, mit Tag der offenen Tür und mit einfacher Bewirtschaftung. Manchmal ist auf Lebiko auch am Wochenende geöffnet und es gibt eine Kleinigkeit zu essen, Verkauf und Gelegenheit, Informationen über den Wanderverein und den Finnskogen zu erhalten.

Sie können auf Lebiko übernachten, benötigen aber einen Schlüssel. Wenden Sie sich an das Touristenbüro Torsby oder an Finnskogen Turistforening.



Wir hatten Glück und es war jemand vor Ort, der die vorbeikommenden Wanderer begrüßt und Auskunft gegeben hat.
Wir konnten uns dann im Haus umsehen, bekamen einen Kaffee angeboten und haben uns ins Gästebuch eingetragen.


Im Aufenthaltsraum des Wandererheims

Übernachtungsmöglichkeiten für müde Wanderer unterm Dach


Dann ging es weiter in Richtung Kissalamp.




5. Hof – Kissalamp



Kissalamp war ein relativ großer Bauernhof im Finnskogen



Die Reste von Scheune und Stall sind deutlich zu sehen und der gemauerte Erdkeller ist erhalten. Falls Sie Wasser benötigen, gibt es welches im Brunnen hinter dem Haus.
Hier kann man sich bei Unwetter sowohl im Haus (es ist offen) als auch in der Braustube unterstellen.



Kissalamp war ursprünglich in der zweiten Hälfte der 1780 er Jahre von zwei Brüdern aus Norwegen bewohnt. 1964 sin die letzten Bewohner weggezogen. Haus und Grund sind in Privatbesitz.
Kissalamp war im zweiten Weltkrieg ein wichtiger Hof. Hier kamen viele Flüchtlinge durch.



Ein paarmal am Tag kam ein Norweger mit Pferdewagen und hatte Flüchtlinge dabei. Auf Kissalamp kümmerte man sich um sie, bevor sie in ein Militärquartier gebracht wurden.
Damals wohnte hier Hjalmar Mattson Orainen (1905-1980), der später für seinen Einsatz während des Krieges die Freiheitsmedaille König Haakons erhielt.
Von der Anhöhe auf Kissalamp, so erzählte Hjalmars Sohn Gunnar, sah man nachts auf der norwegischen Seite die die Feuerbälle der Bomben und bei klarem Wetter sah man die Festung Kongsvinger.
Der Name des Hofes bedeutet „Katzen-Wald-See. Die letzte Silbe „lamp” oder „lampi” bedeutet Waldsee und „Kissa” bedeutet Katze. Der See Kissalamp liegt einige hundert Meter weiter nördlich.



Hier wachsen im Sommer wilde Feuerlilien. Das Haus ist inzwischen ziemlich verfallen und leider mussten wir feststellen, dass nicht jeder vorbeikommende seinen Müll mitnimmt…

Wir wenden uns nach Süden und wandern weiter. Beachten Sie das zusammengesunkene kleine Haus auf der rechten Seite, wenn Sie vom Hofplatz aus den Hügel hinuntergehen. Es ist eine Rauchsauna, die Saunaform der Waldfinnen. Es ist ein kleines, gezimmertes Haus mit einem ohne Mörtel gemauerten Steinofen.
Die Rauchsauna hat, ebenso wie das Rauchhaus, keinen Schornstein.



Weiter geht es durch den Wald. Uns wird bewusst, was für ein ärmliches und hartes Leben das früher hier sein musste. Und im Winter dann noch mit Schnee.
Kein Wunder, dass die Höfe verlassen wurden.



6. Hof – Valli


Valli ist die nächste Station. Hier gibt es zwei Sehenswürdigkeiten: einen hervorragenden Erdkeller und Reste des Rauchhauses. Die verbreitete Erklärung für den Namen „Valli” ist, dass es eine ins Finnische übertragene Variante vom schwedischen Wort „vall” ist, – Weide.

Das Haus wurde um 1800 bezogen, aber die Siedlungsgeschichte blieb kurz.
Bereits 1905 wurde es verlassen, es waren harte Zeiten. Von sechs Familien, die in hundert Jahren auf dem Hof gelebt haben, wanderten drei nach Amerika aus. Zwei Familien wurden von schweren Krankheiten getroffen, jede verlor drei Kinder, die eine Geschwisterschar durch Dysenterie, die andere durch Diphterie. Sigfrid und Maria verloren die Kinder Henrik, Johan und Sigfrid innerhalb gut einer Woche im Herbst 1857.

Östlich des Pfads befindet sich ein großer Steinhaufen, der mit einem Pfosten markiert ist. Das sind die sichtbaren Überreste des Rauchhauses mit dem Rauchofen.
Westlich des Pfads befindet sich der Erdkeller. Nehmen Sie sich die Zeit, in das wundervolle, gemauerte Kellergewölbe hineinzugehen.
Schauen Sie, wie schön die Steine den ganzen Keller tragen, obwohl mehrere Bäume im Dach Wurzeln geschlagen haben.



Gehen Sie ein Stück weit an den Resten des Rauchhauses vorbei und Sie haben eine fantastische Aussicht nach Osten zum Kronhalla-Hof. Wenn die Leute auf Valli nach Lekvattnet mussten, z. B. zur Kirchen, kamen Sie an Kronhalla vorbei und hatten dann knapp die halbe Strecke hinter sich.

Unsere Tour geht jetzt weiter nach Ritamäki.



7. Hof – Ritamäki



Nehmen Sie sich Zeit, dort wo der Pfad durch den Holzzaun verläuft, stehen zu bleiben. Die offenen Flächen sind vermutlich dieselben, die Sie vor 150 Jahren gesehen hätten. Vernehmen Sie das Muhen der Kühe und den Klang der Glocken, riechen Sie den Duft von frisch gemähtem Heu…


Der Boden ist von Maiglöckchen bedeckt – wie muss das hier während der Blütezeit duften….


Das gesamte Hofensemble mit Umgebung steht heute unter Schutz. – und ist als Gebäudedenkmal und Naturschutzgebiet eingestuft.
Der Hof ist in Besitz des Heimatvereins Lekvattnets Hembygdsförening, der Gebäude und Grund pflegt. Ritamäki ist im Sommer geöffnet und es gibt eine einfache Bewirtschaftung.



Die schützenswerten Pflanzen auf dem 7-Torpsleden



Feuerlilien – gesehen beim 5. Hof – Kissalamp



Katzenpfötchen – gesehen vor Ritamäki



Geflecktes Knabenkraut – Ritamäki
(auch gesehen im Wald zwischen Svartbäcken (2. Hof) und Österby (3. Hof)



Sumpfherzblatt – Ritamäki



Sumpf-Blutauge  – Ritamäki



Wollgras – Ritamäki



Was bedeutet der Name Ritamäki?
Auf Karten wird manchmal der Name Ritaberg oder Ritamakk verwendet. Die letzte Silbe „mäki” bedeutet „Berg”, was aber bedeutet „Rita”?
Die Antwort liegt vielleicht im finnischen „riita”, das Streit oder Twist bedeutet. Den Quellen zufolge haben wir es mit einem Berg zu tun, um den es Besitzstreitigkeiten gab.



Der westliche Teil des Wohnhauses ist ein intaktes Rauchhaus. Im östlichen Teil befinden sich die Küche, Feuerstelle mit Schornstein sowie Kammer. Hier können Sie sehen, wie der Rauchofen aufgebaut ist. Der Ofen speichert die Wärme und spendet den ganzen Tag über eine angenehme Temperatur im Raum. Meistens brauchte man nur einmal am Tag Feuer zu machen, auch wenn es draußen richtig kalt war.



Olof Jansson Uotinen hat auf Ritamäki ein hartes Leben gelebt. Er verlor seine vier Kinder und seine Ehefrau Annika zwischen dem 17. August und 12. September 1587 durch die schwere Durchfall-Erkrankung Dysenterie. Es war dasselbe Schicksal, das die Familie auf Valli traf.
Olaf Jansson gründete eine neue Familie und wurde Großvater der Geschwister Beda und Henning, die bis 1964 auf Ritamäki lebten.



Das westliche Värmland wurde schon früh von finnischen Siedlern besiedelt. Hier sollen Finnenhöfe und -katen schon ab etwa 1610 gebaut worden sein.
Ritamäki stammt wahrscheinlich vom Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts.

Die erste Bebauung von Ritamäki lag etwa 200 m höher am Abhang als die jetzige. Um 1840 wurde an dem südlicheren Platz ein neues Wohnhaus gebaut und irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die nördliche Siedlerstelle ganz aufgegeben. Heute sind nur noch einzelne Mauerreste dieser Gebäude vorhanden. Einige der Wirtschaftsgebäude, die wir heute hier sehen, könnten von der nördlichen Siedlerstelle nach der südlichen verlegt worden sein.



Im Mittelpunkt des Finnenhofes liegt die Rauchkate, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Finnen aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein grosser Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.



Draussen bei den Äckern und Wiesen gab es auch Wiesenscheunen, wo die Ernte aufbewahrt wurde, bis es möglich war, sie nach dem Hof zu verfrachten. Der Transport erfolgte im Winter, wenn der Boden hartgefroren war und man mit Schlitten über die Wiesen und Sumpfwiesen fahren konnte. Zu jedem Hof gehörte meist auch ein Stall für die Tiere, eine Sauna, ein Vorratshaus sowie manchmal auch eine Mühle, ein Kochhaus und eine Säge.



Die Umgebung des Hofes ist Naturschutzgebiet. Die Vegetation ist hier von regelmässiger Heuernte geprägt, d. h. von Pflanzen, die zu ihrem Überleben eine jährliche Heuernte brauchen. Unter den ausgeprägteren und seltenen Arten findet man Sumpfherzblatt und Ferkelkraut.



Der Hof wurde bis 1964 von den Geschwistern Henning und Beda Jansson bewirtschaftet. Ritamäki war damit der letzte ständig bewohnte Finnenhof in Schweden.
Ritamäki gehört heute dem Heimatverein Lekvattnet und steht seit 1967 unter Denkmalschutz.



Wir haben uns mit der Frau, die im Sommer den Hof mit einfacher Bewirtung betreibt unterhalten – nachdem wir in Englisch angefangen hatte und sie uns gefragt hatte, woher wir kommen, hat sie sich mit uns in Deutsch unterhalten.
Sie erzählte uns, dass sie eine solche Dürre in dieser Gegend noch nie erlebt hätte und dass es langsam kritisch für die Natur werden würde.
Da Ritamäki nur über einen schmalen Weg zu Fuß zu erreichen ist, müsse sie jeden Tag Wasser auf den Berg tragen.
Sie entschuldigte sich vielmals, dass es den angebotenen Kuchen auf Papptellern und den Kaffee aus Pappbechern gab. Nicht sehr umwelfreundlich, aber da in der Zisterne auf dem Hof kein Wasser mehr war, könnte das Geschirr auch nicht vor Ort gespült werden.
Es gab an diesem Tag übrigens Apfel- und Rhabarberkuchen zum Kaffee. Wir haben uns dann draußen auf eine Bank gesetzt.



Von Ritamäki ist es noch gut ein Kilometer auf dem Karrenweg den Berg hinab zum Parkplatz am Lomsen.
Es war schon später Nachmittag und wir fahren über Lekvattnet und Gräsmark zurück zum Ferienhäuschen.
Unterwegs sehen wir am Straßenrand wunderschöne Lupinen.


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Der „7-Torpsleden“ – auf den Spuren der Waldfinnen, im Grenzgebiet zwischen Schweden und Norwegen – KVARNTORP


Ich habe euch schon lange nichts mehr von unserem Schweden Urlaub vom vergangenen Sommer erzählt… Wie doch die Zeit vergeht. Wenn die Tage noch kurz sind und es im Garten noch trist und leer ist, kann man schonmal ein wenig in Urlaubserinnerungen schwelgen, oder nicht?
Hier ist also die Fortsetzung…

An unserem siebten Tag in Schweden beschlossen wir, eine Wanderung auf dem „7-Torpsleden“ zu unternehmen.
An diesem Tag war es morgens mit 14 °C noch recht kühl und deshalb hatten wir erst gemütlich gefrühstückt und in dem Hüttentagebuch gestöbert, in dem die Gäste über ihre Ausflüge und Erlebnisse berichten und so auch über den „7-Torpsleden“.

Bei unserem ersten Besuch in Schweden hatten wir schon einiges über die Waldfinnen erfahren, die sich ab dem 16. Jahrhundert in der Gegend angesiedelt hatten und wir haben damals auch schon zwei der ehemaligen Finnenhöfe besucht, aber für die ca. 10 km lange Wanderung entlang der 7 Finnenhöfe, von denen 2 in norwegischem Gebiet liegen, hatten wir nicht genügend Zeit.
Also haben wir unsere Rucksäcke mit einem Vesper, Wasser und einer dünnen Regenjacke bepackt und sind mit dem Auto über Schotterpisten zum nächstgelegenen Finnenhof gefahren, den wir vor 11 Jahren bereits gesehen hatten.


typische skandinavische Schotterpiste, die auf der Karte als befestigte Landstraße ausgewiesen ist

Zuerst haben wir also einen Abstecher zum  Finnenhof KVARNTORP gemacht, der nicht direkt am 7 Torpsleden liegt, aber auf dem Weg dorthin mit dem Auto gut zu erreichen ist.
Man kann vor dem Hof auf einem kleinen Platz parken und muss nur wenige Schritte zu Fuß gehen.


7 Torpsleden 7 KVANTORP_


KVNARNTORP


7 Torpsleden 5


Das westliche Värmland wurde schon früh von Finnen besiedelt. Hier sollen Finnenhöfe und -katen schon ab etwa 1610 gebaut worden sein.
Kvarntorp (Myllyla) stammt etwa aus dem 17. Jahrhundert.



Hier konnte man ohne Konkurrenz durch andere Wirtschaftszeige die traditionelle Schwendewirtschaft betreiben und mit Hilfe des Feuers wurden durch Brandrodung Ackerflächen, Wiesen und Weideland gewonnen.
Der Schwenderoggen, der in die noch warme Asche gesät wurde, ergab reiche Ernten. Aber bald schuf man auch dauerhaft bebaute Ackerflächen in der Nähe der Höfe.


7 Torpsleden 4


Im Mittelpunkt des Finnenhofes liegt die Rauchkate aus 1774, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Finnen aus ihrer Heimat mitgebracht hatten.
In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein großer Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und dann nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.



Die moderne Forstwirtschaft hat eine Veränderung des Landschaftscharakters eingeleitet und dazu geführt, dass die Spuren der Vergangenheit nach und nach ausgelöscht werden.
Das Waldgebiet rund um den Finnenhof weist Beispiele für verschiedene Arten der Waldwirtschaft auf.


7 Torpsleden 8 KVANTORP_


Zuerst haben wir uns das Hauptgebäude des Hofs von innen angesehen.
Hier werden verschiedene typisch Schwedische und Värmländische Spezialitäten angeboten. Neben Köttbullar gibt es auch Waffeln aus geröstetem Hafermehl und die tradtionelle Speise der Waldfinnen aus geröstetem Hafermehl – Motti & Fläsk.
Da noch nicht Mittagszeit war, und wir aber trotzdem eine Kleinigkeit probieren wollten, haben wir uns für Waffeln mit Marmelade und Sahne mit Kaffee – als zweites Frühstück – entschieden.

Ein Vesper hätten wir also nicht gebraucht, denn ein Teil der Finnenhöfe wird im Sommer bewirtschaftet und man bekommt dort traditionelle Speisen oder zumindest Kaffee und Kuchen.


Die Wohnstube


7 Torpsleden 9 KVANTORP_


Die Rauchstube


Waffeln mit Marmelade und Sahne

Die Rauchstube dient heute als Gaststube.

Hier geht es zum

Rezept für Skrädmjölsvaffla (Waffeln mit geröstetem Hafermehl)


 


Die Nebengebäude


 


Das stille Örtchen



Und dann haben wir uns von KVARNTORP verabschiedet und sind zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gefahren.



Im folgenden Teil erzähle ich euch mehr über die Geschichte der Waldfinnen und nehme euch mit auf unsere Wanderung.
Fortsetzung folgt…


 

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Das Heimatmuseum Kollsberg in Torsby – Schweden

Storstugan – Das Hauptgebäude des Heimatmuseums Kollsberg in Torsby, Schweden

Der Heimathof Kollsberg in Torsby mit seiner atemberaubenden Aussicht über den Fryken See bietet dem Besucher eine ruhige, entspannte und harmonische Atmosphäre.


Aussicht vom Kollsberg über den Fryken See

Es gibt Dutzende von alten Hofgebäuden, die nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigt werden können.
Vor elf Jahren, bei unserem ersten Urlaub in Schweden, waren wir schon einmal hier.

Im ehemaligen Hauptgebäude des Bauernhofs, dem Storstugan, befindet sich das Café des Heimatmuseums.
Hier kann man eine traditionelle Mehlspeise der Waldfinnen probieren, die ganz typisch für die Gegend ist – Motti (sprich: mutti) med fläsk und natürlich gibt es auch Kaffee, Gebäck und köstliche Waffeln. Aber hierzu kommen wir später…

Als wir gegen 11 Uhr vormittags eintrafen, war das Museum noch geschlossen. Wir konnten uns aber schon die Häuser von außen ansehen, sind noch ein wenig durch den Wald spaziert und haben die Aussicht auf den See genossen.



Kollsberg Heritage Center, located with a breathtaking view over lake Fryken, is a „living“ traditional homestead with a peaceful and harmonic atmosphere. The center presents a coherent farm settlement with some ten houses open for vistors. The catering service in the main building „storstugan“ is open all summer and the country store offers traditional souvenirs and candy.

Das Museum ist in der Sommerzeit (2018: 11 Juni -19 August) täglich von 12.00-17.00 Uhr geöffnet.


Magasinet – ein ehemaliges Getreidelager

Wir waren wenige Tage nach der Midsommarfeier dort und konnten so noch den prächtig geschmückten Midsommarbaum sehen. Leider war der Blumenschmuck durch die Sommerhitze schon ein wenig eingetrocknet, aber trotzdem schön anzusehen.


Torsby Hembygdsgarden Kollsberg 25


In diesem Freilichtmuseum gibt es eine große Anzahl von alten Holzhäusern mit traditionellen Möbeln zu sehen. Alle Häuser und Gebäude sind Originale und standen einmal in oder in der Nähe von Torsby.

The museum gathers a large number of original wooden houses with traditional furnishings. All houses and buildings stood once in or near Torsby. From the museum grounds, you can enjoy a great view of the lake and the surrounding countryside.



Eines der Gebäude ist ein traditionelles finnisches Rauchhaus. Rauchhäuser wurden ohne Schornstein gebaut, so dass der Rauch und die Wärme des Kamins unter dem Dach blieben.
Es gibt auch einen Laden aus dem 18. Jahrhundert, wo man traditionelle Süßigkeiten kaufen und auch sonst allerhand Dinge aus Omas Zeiten entdecken kann.

One of the buildings is a traditional Finnish smoke house. Smoke houses were built without a chimney, so that the smoke and warmth from the fireplace would stay under the roof.


Skansboa, Landhandel anno 1885 – Rekonstruktion in Kollsberg 1996, Die authentische Einrichtung stammt aus dem Jahr 1897

Der Laden war an diesem Tag leider geschlossen, aber wir haben ihn schon bei unserem ersten Besuch gesehen, deshalb habe ich auch ein paar alte Fotos mit „eingeschmuggelt”.
In dem alten Lagerhaus „Magagsinet” (Foto siehe oben) gegenüber dem Laden ist eine Ausstellung untergebracht, in der man mehr über die Entwicklung des Ortes Torsby von einer steinzeitlichen Siedlung bis zum heutigen regionalen Zentrum erfahren kann.

You can also visit an 18th-century country store, where you can buy old-fashioned candy.
Skansboa is a reconstructed country shop, or general store. The interior, which is authentic, dates back to 1897; the exterior, however, is somewhat older (1885). This store was erected at Kollsberg in 1996.
In the old storehouse (Magasinet, see image above), a collection of original artefacts will tell you more about the development of Torsby from a stone age settlement to the regional centre that it is now.


Skansboa – Landhandel
(Bilder von unserem Besuch in 2007)



Dammbråtsstugan


Dammbråtsstugan

Dammbråtsstugan ist ein sogenanntes Nachtstubenhaus aus dem Jahre 1852. Ein solches Bauernhaus hat eine Küche und ein kleines Zimmer im Erdgeschoss. Im Obergeschoss befindet sich die Nachtstube, die aber, außer als Gästezimmer auch als Festsaal zu Hochzeiten und bei Begräbnissen verwendet wurde.
Es steht seit 1949 im Heimatmuseum Kollsberg.

Dammbråtsstugan, built in 1852, is a farmer’s house allowing guests to stay overnight on the upper floor, e.g. at big parties and other social events, like weddings and funerals. Today the ground floor of Dammbråtsstugan is furnished like a farmhouse from the late 19th century. This house was erected at Kollsberg in 1949.



Kärråsstugan



Kärråsstugan wurde 1846 von einem Schmied gebaut. Nach seinem Tod wurde es bis 1916 als Heim für Alte und Arme  verwendet.
1924 wurde es hierher gebracht und es war das erste Gebäude in Kollsberg.
Diese Häuschen hat zwei Zimmer mit Feuerstelle. Das eine Zimmer ist als Schmiedeunterkunft möbliert und das andere ist als ein sehr einfacher Schulsaal gestaltet.
Früher war es in dieser Gegend üblich, aus Mangel an Schulen in irgendeinem Zimmer zu unterrichten.

Kärråsstugan was built in 1846 by a blacksmith. After his death it became a home for the elderly, whereupon it was uninhabitated. It was then moved to Kollsberg in 1924. This was the first building to be erected here. Today one room ist furnished as a blacksmith’s dwelling, and the other room has been turned into a village school.



Die Finnische Rauchstube – Rökstugan



Rökstugan wurde 1815 von Nachkommen der Waldfinnen gebaut. Diese Rauchstube oder Pörte, die einzige aus der Fryksände Gemeinde, folgt der Bautradition der alten Finnen mit dem charakteristischen Grausteinofen. Diese Öfen können die Wärme mehrere Tage speichern und haben keinen Schornstein. Rauch und Wärme kommen vorne durch ein Loch im Ofen und legen sich wie eine Wolke unter die Stubendecke.

Rökstugan was originally built by Finnish descendants about 1815. The heating of a rökstuga is very special as the stove can keep warm for several days. As there is no chimney, smoke finds its way through a hole in the front of the stove and spreads like a cloud (thermal insulation) under the ceiling.


Typisches Korbgeflecht der Waldfinnen aus Birkenrinde
Rökstugan – die Decke ist komplett schwarz vom Rauch


Timmerkojan



Timmerkojan wurde um 1920 gebaut. In solchen Holzhütten verbrachten die Holzfäller den Winter, wenn das Holz aus dem Wald mit Pferd und Schlitten zu den grössern Wegen gezogen wurden.
In diesen Hütten lag man nahe beieinander, mit den Füßen zur Feuerstelle und dem Kopf zur Wand. Statt Matratzen verwendete man Tannenreisig. Über der Feuerstelle wurde das Essen für die ganze Mannschaft gekocht.

Timmerkojan dates back to 1920, although its architectural style is considerably older. In winter, while logging, lumberjacks lived in log cabins such as this one. They did their own cooking over an open fire and they slept on fresh spruce twigs, while keeping their feet close to the fireplace. This log cabin was donated to Kollsberg in 1958.



Gravröse – Ein Hügelgrab im Wald



Hügelgräber kommen an den langgestreckten Gewässern im südlichen und mittleren Värmland häufig vor. Sie liegen entweder allein, oft Denkmälern gleich auf Hügeln oder anderen Anhöhen, oder nebeneinander in kleineren Gräberfeldern. Sie haben meistens eine runde Form, können aber auch länglich oder quadratisch sein. Dieses für sich allein liegende Hügelgrab misst neun Meter im Durchmesser.

Sie sind of solide gebaut und enthalten manchmal trocken gemauerte Wände und Steinkisten. Bei Ausgrabungen kann man Gegenständ aus Bronze finden – Rasiermesser, Pinzetten, Waffen – die den Toten als Beigaben mit ins Grab gelegt wurden.

Ein Grab gibt durch seine Lage, seinen Inhalt und seine Bauweise Auskunft über die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit. Aufgrund dessen glauben wir zu wissen, dass die Wirtschaft der Bronzezeit sich vor allem auf Viehzucht, Jagd und Fischerei gründete. Aus der Lage der Gräber geht auch die Ausbreitung der damaligen Bebauung hervor. Gemeinsam für die geographische Lage der Bronzezeitgräber ist, dass für sie kein eigentlicher Zusammenhang mit in heutiger Zeit entwickelten Ackerbaugegenden und Siedlungen besteht.



Stimmung im  Wald



Skvaltkvarnen



Skvaltkvarnen ist eine Art von Mühle, die seit der Ankunft der Finnen Ende des 17 Jhd. im Gebrauch war. Diese typische Art von Mühlen wurden meistens bei kleinen und mittelgroßen Waldbächen angelegt. Diese Mühle wurde1885 gebaut und war bis 1905 in Betrieb.
Skvaltkvarnen, once situated by a stream in Östmark, was in operation from about 1885 until 1905. Small water-mills of this kind were built where the flow of water was limited and the falls considerable. Skvaltkvarnen was erected at Kollsberg in 1927.


Badstugan



Badstugan ist eine typische alte finnische Sauna. Außer zum Sauna-Baden wurde diese Art von Badestube auch zur Leinenherstellung/Bearbeitung von Flachs benutzt.

Badstugan is a typical old Finnish-style sauna. These buildings were regularly used for taking a sauna and for flax-dressing. It was brought to Kollsberg in 1928.



Kölnan



Kölnan ist eien Art von Trockengebäude um 1800. Hier wurde Malz für die Herstellung von Bier und Alkohol getrocknet. Während 24 Stunden unter ständigem Feuer im Grausteinofen trocknete man das im Obergeschoss liegende Malz.

Kölnan was built about 1800. This kind of building, a drying kiln, was commonly used to dry barley for home-distilling and brewing. It was moved to Kollsberg from Rådom in 1949.



Storstugan wurde um 1800 gebaut. Das Gebäude weist die typische Art des sogenannten Paarhauses auf – es hat je einen großen Raum zu beiden Seiten des Eingangs.
Der westliche Raum ist die Küche und der östliche Raum wurde nur für feierliche Anlässe genutzt. In diesem Zimmer wurden die Wände gestrichen und dann schön bemalt.

Storstugan was the main building of an old homestead. Originally built about 1800, this beautiful farmhouse is characteristic of the time. The building itself (parstuga) is characterized by two big rooms on either side of the entrance. The room to the left is the kitchen. The walls of the „best room“ (to the right of the entrance) were given a coat of clay and then painted from a stencil. This room was used only at celebrations and big parties.

Und dann wurde es Zeit für eine Stärkung. Zum Mittagessen (lunch) sind wir im Café eingekehrt und wir haben die Spezialität „Motti med fläsk“, verbreitet auch als „Nävgröt“ bezeichnet,  probiert.



Bei unserem ersten Besuch hatten wir damals wunderbare Waffeln mit Schlagsahne und Konfitüre, dazu Kaffee…


Innenraum, für Festtage
Gastraum mit Küche

Motti med fläsk, oder auch „Nävgröt“

Motti med fläsk (Nävgröt)


„Eine finnische Mehlspeise mit ausgelassenem Speck und Preiselbeeren” – Man bezahlt am Eingang und man darf sich dann selbst am Buffet aus den großen Schüssel bedienen.
Dazu gibt es Wasser, Preiselbeersaft (Sirup mit Wasser verdünnt) und danach noch Kaffee und hausgemachte Kekse.
Aus was Motti med fläsk besteht, und wie man das Gericht genau zubereitet, erzähle ich euch in einem weiteren Artikel.
Ich sage nur soviel – es hat so gut geschmeckt, dass der Markgäfler und die Markgräflerin sich nochmal Nachschlag geholt haben….


Motti (Nävgröt) med fläsk – eine traditionelle Speise aus dem Värmland  / a traditional meal originating from the forest Finns


Fortsetzung folgt…