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Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Vogtsbauernhof 1



In unserem Urlaub daheim hatten wir im vergangenen Jahr das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof im Schwarzwald besucht. Ein lohnendes Ziel auf einem weitläufigen Gelände. Es gibt viel zu sehen und man erfährt viel über das Leben auf den Schwarzwaldhöfen in vergangenen Zeiten. Es finden täglich verschiedene Vorführungen statt – so wird zum Beispiel im Brennhäusle Schnaps gebrannt und Brot gebacken.


Der Hippenseppenhof
1599 Furtwangen-Katzensteig


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Das Longinuskreuz


Vogtsbauernhof 4


An der Stallwand zur Talseite des Hippensepppenhofs ist ein sogenanntes Longinuskreuz angebracht. Das figurenreiche Schnitzwerk zeigt um den gekreuzigten Jesus herum einzelne Gegenstände, wie sie aus den Passionsgeschichten der vier Evanglisten bekannt sind. Die Martererwerkzeuge erfuhren eine volkstümliche Verehrung, da sie die Waffen, die Arma Christi waren, mit denen Jesus den Tod besiegt hatte.
Neben den Leidenswerkzeugen, seitlich vor der Christusfigur ist der Reiter dargestellt, der den Gekreuzigten mit seiner Lanze in die Brust stieß, um dessen endgültigen Tod zu beweisen. Nach den sogenannten (nicht biblischen) Pilatusakten soll dieser Reiter, vom Rang her ein einfacher römischer Soldat, Longinus geheißen haben.
Er soll sich unmittelbar nach dem Tod Jesu den Jüngern Christi angeschlossen haben und schließlich als Bischof von Kappadokien den Märtyrertod gestorben sein. Longinuskreuze sind in der Umgebung des Rohrhardsbergs bei Triberg, Furtwangen, Schönwald sowie im Prech- und Elztal verbreitet. Die Landesherren in diesen ehemals vorderösterreichischen Gebieten, die Habsburger, förderten den Longinuskult, da Legenden zufolge die Splitter der Lanzenspitze in Wien als Reliquien aufbewahrt wurden.
Bei diesem Kreuz handelt es sich nicht um ein Original, sondern um eine Nachbildung eines Kreuzes von einem Bauernhof in Hornberg-Niederwasser, da der dortige Bauer sich weigerte, das Kreuz von katholischem Boden in das Museum Vogtsbauernhof im protestantischen Gutachtal zu geben.


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Blick in die Stube des Hippenseppenhofs

 


Die Stube war der einzig beheizbare, rauchfreie Arbeits- und Aufenthaltsraum des Hauses. An der zur Küche grenzenden Wand steht der Kachelofen mit dem gestuften Anbau, der Kunst.


Vogtsbauernhof 8


In der hellsten Ecke der Stube steht der große Tisch, an dem gegessen und gearbeitet wurde.
Im den meisten Gebieten im Schwarzwald wurde fünfmal am Tag gegessen:

  • z’Morge (Frühstück)
  • z’Nini (Pause um neun Uhr)
  • z’Middag (Mittagessen)
  • z’Vieri (Pause um vier Uhr nachmittags)
  • z’Nacht (Abendessen)

Die Familie und das Gesinde nahmen die Mahlzeiten gemeinsam ein.
Der Bauer saß oben am Tisch, die Bäuerin hatte ihren Platz entweder oben beim Bauern oder als erste links vor ihm auf der Bank.
Rechts von ihm saßen der Oberknecht, der Unterknecht und dann die Buben. Auf der langen lehnenlosen Bank vor dem Tisch saßen die Frauen, die Obermagd, Untermagd und die Mädchen. Vor und nach jeder Mahlzeit wurde gebetet.
Das Essen wurde meist in einer großen Schüssel serviert, aus der sich zuerst der Bauer bediente. Danach ging es der Reihe nach vom Oberknecht bis zu den Mägden. Legte der Bauer seinen Löffel nieder, mussten alle das Essen beenden. Die Löffel wurden an der Kittelschürze sauber gerieben und zurück in den dafür vorgesehenen Lederriemen an der Wand gesteckt.



Hochschwarzwälder Speicher


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Der Schwarzwälder Speicher wurde um 1590 auf dem Winterhalderhof in Schollach erbaut. Er wurde bis zur Umsetzung ins Museum im Jahr 1969 genutzt. Im Museum wurde er dem Hippenseppenhof als Nebengebäude zugeordnet.



Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Schädlingen steht der Speicher auf Pfählen. Die dicken Bohlenwände aus Nadelholz garantieren ein trockenes, kühles Klima im Innern.



Darin aufbewahrt wurden Getreide in Kästen, Brot, Speck, Würste, Schmalz, Sauerkraut, Most und auch Schnaps. Im linken Getreidekasten an der Rückwand des Gebäudes befindet sich ein Einstieg in ein Geheimfach für Dokumente und Wertgegenstände. Speicher standen im Normalfall immer in 20 bis 30 m Abstand vom Hofgebäude. So waren bei einem Brand die Vorräte gesichert.


Die Hofkapelle



Die Hofkapelle wurde 1736 auf dem Simonshof im Jostal erbaut.
Sie wurde bis zur Umsetzung ins Museum (1967) genutzt. Im Museum ist sie dem Hippenseppenhof zugeordnet.



Hofkapellen dienten zur täglichen Andacht der Hofbewohner. Die Glocke wurde regelmäßig zu den Gebetszeiten – im Sommer um fünf, elf und zwanzig Uhr, im Winter um sechs, elf und siebzehn Uhr – geläutet. Sie ersetzte den Bauern auf den Feldern auch den Zeitschlag der Kirchturmgocken, die in den abgelegenen Tälern nicht zu hören waren.


Der Vogtsbauernhof


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Der Vogtsbauernhof wurde 1612 am Standort im Museum im Gutachtal (260 m ü. M. ) erbaut. Der Vogtsbauernhof ist die Keimzelle des Museums, welches 1964 entstand.
Der Besitzer Martin Schumacher war um das Jahr 1650 Talvogt, d.h. Richter und Verwaltungsbeamter, in Gutach.


Gutacher Speicher


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Der Gutacher Speicher wurde beim Lehmeshof in Oberharmersbach laut Inschrift
um 1606/1626 erbaut.
Er besteht aus einem steinernen Untergeschoss, auf das der hölzerne Speicher aufgesetzt ist. Das Mauerwerk des Kellergeschosses ist 50 cm dick.
Im Untergeschoss wurden neben Schmalzhäfen und Sauerkraut Most, Kartoffeln, Gemüse, Eier und Äpfel aufbewahrt.

Das hölzerne Obergeschoss ist in Ständer-Bohlen-Bauweise errichtet. Die Wände sind mit gut 8 cm dicken Bohlen ausgefacht. Ein Gang umläuft das Obergeschoß auf zwei Seiten. Das Dach ist mit Stroh gedeckt. Der vordere Walm reicht schützend über den Außengang und ist in der oberen Hälfte offen, damit Luft und Licht in das Dachgeschoß gelangen.
Im trockenen Klima des Obergeschosses wurden Getreide, Brot, Speck, Schnaps und gedörrtes Obst gelagert, aber auch die Spinnräder, die nur im Winter gebraucht wurden, sowie die Darrbretter, auf denen das Obst zum Trocknen in den Backofen geschoben wurde.


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Stube des Vogtsbauernhofs


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Spinnen, Weben und Schneidern


Typische Schwarzwälder Schilderuhr


Gerätschaften zum Buttermachen



Die Rauchküche



Schwarz von Ruß sind die Wände der Küche, in denen unzählige Male offene Feuer mit Reisig entfacht und Mahlzeiten zubereitet worden sind. Da der Rauch, der in den Herden entsteht, nicht über einen Kamin das Haus verlässt, sondern ungelenkt die Küche durchzieht, spricht man im Schwarzwald von der Rauchküche oder auch einfach von der schwarzen Küche.

In den frühen Morgenstunden hatten Bäuerin und Magd das Herdfeuer zu entfachen. Auf dem Herd, der vormals gemauert und ab dem 19. Jahrhundert mit gusseisernen Platten umschlossen war, wurden alle warmen Mahlzeiten zubereitet. Daneben befeuerte man den Kachelofen in der Stube durch ein Loch in der Küchenwand. Der entstandene Qualm stieg in das Gewölm. Dieses Geflecht aus Haselruten war mit einem Lehm-Stroh-Gemisch verkleidet und als Rauchfang und Funkenschutz über die Feuerstelle gespannt.
Unter der Decke hingen Speck und Würste, die vom aufsteigenden Rauch konserviert wurden. Auf seinem Weg vom Herd durch das Haus bis hinauf in den Dachraum erfüllte der Rauch gleich noch weitere Funktionen. Er vertrieb das Ungeziefer und glich die aufsteigende Feuchtigkeit aus den Viehställen aus.



Das Dachgeschoss des Vogtsbauernhofs


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Das Back- und Brennhaus


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Auf abgelegenen Schwarzwaldhöfen brauchte man eigene Backhäuser, um Brot zu backen. Der Ofen wurde von einem Ofensetzer aufgemauert und mit Lehm ausgeschmiert. Im Backraum hatten bis zu 30 Laibe Brot Platz.

Einmal im Monat war Backtag. Es wurde auf Vorrat gebacken, da der Holzverbrauch und der Arbeitsaufwand groß waren. Mit Reisigwellen wurde der Ofen angefeuert.


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War er heiß genug, wurde die abgebrannte Glut mit einem Tannenreisigbesen herausgekehrt. Danach wurden die geformten Brotlaibe mit einem hölzernen Schieber, dem Schießer in den Ofen geschoben.
Nach einer Stunde Backzeit wurden sie herausgeholt, zum Abkühlen auf Bretter gelegt und anschließend in den Speicher gebracht. Am Backtag wurden oft auch einfache Kuchen gebacken. Die Restwärme des Ofens wurde zum Dören von Äpfeln, Birnen und Zwetschgen genutzt, um sie haltbar zu machen.

Wir hatten Glück – am Tag unseres Besuchs wurde gerade gebacken und Schnaps gebrannt – Rita Vitt zeigte uns, wie man herzhaft belegte Fladenbrote (Flammkuchen) in der ersten Hitze des Ofens bäckt und beantwortete geduldig unsere Fragen rund ums Schnapsbrennen und Backen anno dazumal.
Die Fladenbrote haben wir als verspätetes z’Nini verspeist und kurz bevor wir uns wieder auf den Heimweg gemacht haben, konnten wir noch eines der an diesem Tag gebackenen Brote kaufen und mit nach Hause nehmen.


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Fladen / Flammkuchen vegetarisch (mit Quark/Schmand Kräutern) und mit Quark/Schmand und Speck belegt

Die Brennanlage



In der Brennanlage wurden verschiedene Früchte wie Kirschen, Zwetschgen und Zibarten (wilde Pflaumen) zu Schnaps gebrannt. Das Kernobst wurde in Fässern eingemaischt. Die Maische wurde in den eingemauerten Topf mit dem kupfernen Hut eingefüllt und erhitzt. Der hochsteigende Dampf – Alkohol verdampft bei 78 °C, Wasser bei 100 °C – wurde durch ein Rohr geleitet. Dieses Rohr wurde zur Kühlung durch ein Fass geführt, in das laufend kaltes Wasser floss. Der Dampf kondensierte und tropfte in flüssiger Form in ein Gefäß. Ein zweiter Brand war nötig, um eine bessere Alkoholqualität zu erreichen.

Ein Brennrecht besitzten die meisten Schwarzwaldhöfe heute noch. Das Brennrecht legt die maximale Menge fest, die der Besitzer brennen darf. Vor dem Brennen müssen Zeitpunkt, Brennmaterial und Menge beim Zollamt gemeldet werden. Die Einhaltung wird kontrolliert. Schwarzbrennen kam immer schon teuer zu stehen.



Der Bauern- und Kräutergarten



Oberhalb des Vogtsbauernhofs sind im Heilkräutergarten des Freilichtmuseums über 130 Arten von Heilkräutern versammelt. Die Anlage ist unterteilt in sieben Beete, die jeweils einem Anwendungsgebiet entsprechen: Verdauung, Entwässerung, Kreislau , Nerven, Verletzungen, Hautkrankheiten, Erkältungen.

Die bei Bauernhöfen angelegten Gärten lieferten lebensnotwendige Beiträge für das Leben auf dem Hof. Mit dem Haus untrennbar zu einer Einheit verwachsen, lieferte das gut behütete Stück Land vor dem Haus Gemüse, Gewürze und Heilkräuter. Der Gartenboden war zu kostbar für etwas, das nicht von Nutzen war. Selbst ungenießbare Blumen wuchsen weniger ihrer Schönheit wegen, sondern weil sie vom Taufkranz bis zum Grabschmuck und vom Oster-bis zum Palmssrauß ihren festen Platz im Leben sowie im christlichen Jahresverlauf hatten.

Die Bauerngärten im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof sind nach historischen Vorbildern aus den Herkunftsregionen der Häuser angelegt. Neben vielerlei Kräuter- und Salatarten sind eine Reihe alter Gemüsearten wie Pastinaken, Gartenmelde, Mangold und Markstammkohl angepflanzt.



Die Klopf- und Plötzsäge



Bienenfreiständer



Die Hausmahlmühle / Getreidemühle


Das Mahlwerk der Getreidemühle

 


Der Lorenzhof



Milchhäusle



Der Brunnen, die Wasserversorgung der Schwarzwaldhöfe für Mensch und Tier, befindet sich außerhalb der Wohnräume. Das Wasser wird von der Quelle durch Deucheln (Holzstammrohre) zum Brunnestock geleitet. Das Wasser fließt unter dem Milchäusle durch in einen langen Brunnentrog, der auch als Viehtränke genutzt wird.



Das Milchhäusle ist direkt neben dem Brunnenstock über dem Brunnentrog aufgebaut. Durch das beständig fließende kühle Wasser (Quellwasser hat eine nahezu konstante Temperatur von 3 bis 4 °C ) werden die darin aufbewahrten Nahrungsmittel (Milch, Käse, Butter, Most…) auch an heißen Sommertagen frisch gehalten.
Die Behältnisse stehen direkt im Wasser oder auf Regalbrettern.



Kinzigtäler Speicher



Bildstöcke


Bildstock am Kinzigtäler Speicher

 


Dieser Bildstock erinnert an ein tragisches Ereignis im jahr 1835. Die Inschrift lautet:

HIER AN DIESER TRAUERSTÄTTE FAND MICHAEL MATT, KNECHT DES PHILIPP HARTER, AM 25TEN OKTOBER 1835 ABENS ZWISCHEN 6 UND 7 UHR BEIM NACHHAUSGEHEN VON EINER KUGEL UNSCHULDIG GETROFFEN IN EINEM ALTER VON 26 JAHREN SEINEN TOD DIE TRAUERNDEN ELTERN JOSEPH MATT.

Ein bisschen abgesetzt erscheint ein zusätzlicher Name FRAN. KELLER.  Auf der rechten Seite des Steins findet er sich ausgeschrieben eingemeißelt: FRANZISKA KELLER AUS DEM BEHRENBACH. Schriftliche Quellen über das Unglück liegen nicht vor. Nach mündlichen Aussagen handelt es sich um einen Mord aus Eifersucht. Der getötete Knecht soll ein Verhältnis mit einer Magd des Hofes gehabt haben und von einem Nebenbuhler erschossen worden sein.



Der sogenannte Moser-Bildstock stand ursprünglich am alten Weg zur Kreuzbergkapelle oberhalb Hausachs. Er ist aus Sandstein und reich verziert:
Ein Engelskopf mit Flügeln, Zopfstab und Lilien sind zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich ein Hinweis auf den Beruf des Schumachers, ein Flößerstiefel mit hohem Schaft.
Der Schuhmacher Conrad Moser (1694-1768), der zeitweise auch Lehrer und einer der beiden Amtsbürgermeister von Hausach war, stiftete ihn zum Gedächtnis an seine verstorbene Frau Magdalena Schmider (gest. 1747).



Mittagspause im Museumsrestaurant Hofengel
Salat mit gebratenen Pfifferlingen und reich garnierter Wurstsalat.



Das Effringer Schlössle



Das Effringer Schlössle stammt aus Effingen, heute ein Stadtteil von Wildberg, Kreis Calw. Nach archäologischem Befund wurden die Grundmauern vermutlich bereits im 11. Jahrhundert erbaut. Nach Verfall des ursprünglichen Gebäudes erfolgte ab 1379 der Ausbau zum herrschaftlichen dreistöckigen Landsitz mit Turm. In der Bevölkerung wie in den archivalischen Akten seitdem als „Schlössle” bezeichnet. Der Turm besteht heute nicht mehr, da dieser bei Umbaumaßnahmen – vermutlich um 1860 – entfernt wurde.



Alte Küche im Effringer Schlössle



In der neuen Küche – im 1960er Jahre Stil



Wäschekammer auf dem Dachboden



Die Hanfreibe



Die Hanfreibe gehörte zur oberen Mühle in Steinach Kinzigtal. Sie wurde bis 1928/29 genutzt. 1966 wurde sie ins Museum umgesetzt.



Hanf war –  wie auch Flachs (Lein), dessen Verarbeitung sehr ähnlich verlief – in den mittleren Regionen des Schwarzwalds verbreitet. Aus den Fasern wurden Stoffe, Säcke und Seile hergestellt, die in großer Zahl für die Wald- und Feldarbeit benötigt wurden.
Hanfreiben wurden von Kundenmahlmühlen betrieben. Für einen Bauernhof allein hätte sich der bauliche Aufwand nicht gelohnt.

Die Hanfpflanzen wurden auf den Höfen verarbeitet. Bei der Ernte riss man die Pflanzen mitsamt der Wurzel aus dem Boden. Die Hanfstängel wurden nach der Ernte zur Verrottung in einen Weiher oder auf eine Feuchtwiese gelegt, die sogenannte Reeze. Nach drei Wochen waren die holzigen Innenteile der Stängel angefault und wurden auf die Hanfdarre gebracht, die aus zwei Bruchsteinmauern und einem darüberliegenden Rost bestand.

Unter dem Rost wurde ein Feuer angzündet. Die Hanfstängel wurden darauf gelegt und gedarrt. Das machte den inneren Holzkern der Stängel spröde und brüchig. Ziel der Hanfbearbeitung war, die äußeren Fasern vom inneren Holzkern der Stängel zu trennen. Anschließend wurden die Stängel auf der groben Hanfbreche mit einer Längsrippe geborchen. Die spröden Holzteile zersplitterten und lösten sich. Hölzerne Restteile blieben in den Fasern hängen. Sollte der Hanf zu Stoffen verarbeitet werden, wurde er zusätzlich auf Brechen mit mehreren Längsrippen gebrochen.

Aus den Faserbündeln drehten die Frauen Zöpfe und gingen damit zur Hanfreibe. Die Zöpfe wurden in zwei Reihen nebeneinander mit dem dickeren Ende nach unten in das runde, aus Sandstein bestehende Reibebett gelegt. Der aus Granit bestehende Umläufer, auch Pudelstein genannt, rollte darüber, zerquetschte die restlichen Holzteilchen und rieb die Hanffasern weich. Der Müller erhielt von jedem gewalzten Bett einen Hanfzopf und ein festgelegtes Entgelt.

Nach dem Reiben wurden die Fasern zuerst durch die Grobhechel und anschließend durch die Feinhechel gezogen. Die hölzernen Teilchen und die kürzeren Fasern, das Werg, kämmte man aus. Die gehechelten Fasern wurden zu Fäden gesponnen und zur Weiteverarbeitung zum Weber oder Seiler gepbracht


Hanfdarre gegenüber der Hanfreibe

Das Leibgedinghaus



Das Gebäude wurde 1652 auf dem Neubauernhof in Gutach (300 m ü. M.) als Altenteil errichtet und wurde im Laufe der Jahre sowohl als solches genutzt als auch an verschiedene Parteien, Tagelöhner und Handwerker verpachtet.  Es wurde bis 1929 von einem Schuhmacher bewohnt. 1964 erfolgte die Umsetzung ins Museum.


Die Gutacher Tracht mit Bollenhut



Alte Postkarten aus dem Schwarzwald



Bei den Postkarten hat die Markgräflerin auch ihre Tracht entdeckt:



Taglöhnerhaus und Innenräume des Falkenhofs



Das Hotzenwaldhaus



Am späten Nachmittag, noch immer bei sommerlicher Hitze und nach einem eindruchsvollen Tag (es gäbe noch viel mehr zu zeigen und zu berichten) machten wir uns wieder auf dem Heimweg.


Ein Schäferwagen auf der Wiese vor dem Vogtsbauernhof

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Freitagsfisch: Gebratene Sardinen und Garnelen mit Salat und Rote Bete Hummus


Noch mehr Urlaubsfeeling  – So lässt sich der Freitagabend auf der heimischen Terrasse genießen:

  • Grüner Salat mit Tomaten und Rote Bete Hummus.
  • In Olivenöl gebratene Sardinen:
    Die küchenfertig vorbereiteten Sardinen salzen, mit Zitronensaft beträufeln, mit Mehl bestäuben oder darin wenden, dann in Olivenöl anbraten.


  • Gebratene Garnelen:
    Garnelen (ohne Kopf) mit gepresstem oder fein gehacktem Knoblauch kurz in Olivenöl anbraten. Wer es scharf mag, kann die Garnelen mit Chiliflocken aus der Mühle würzen.


Zum Servieren auf einer Platte mit Zitronenspalten zum Beträufeln anrichten, mit gehackter glatter Petersilie bestreuen und genießen.
Dazu passt knackiges Baguette oder Fladenbrot und ein Glas gekühlter Weisswein (z. B. Gutedel oder Muscadet) oder Roséwein.



Das Rezept für Rote Bete Hummus findet ihr hier.


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Sommer in Schweden: Eine Bootstour und jeden Tag ein erfrischendes Bad im See

Idyllischer Badestrand am Kymmen-See


Während unseres Urlaubs in Schweden hatten wir zwei Wochen lang wunderschönes Sommerwetter.
In der Tat ist es in diesem Sommer für diese Gegend ungewöhnlich warm und viel zu trocken….
Da wir einen kleinen See fast direkt vor der Haustüre hatten, sind wir auch jeden Tag an den Badestrand gegangen – im Badeanzug und meist nur mit einem Badetuch zum Abtrocknen, manchmal mit einem Buch zum Lesen, oder auf einen abendlichen Fotospaziergang.

Es gibt einen kleinen Sandstrand mit Liegewiese, Picknickbänken, Feuerstelle, Kinderschaukel und in der Nähe Toilettenhäuschen und sogar eine Boccia/Boule-Bahn.
Drumherum Wald mit Kiefern und Birken.



Auf einem Platz dem Strand kann man auch für eine Nacht campieren – diese Möglichkeit wurde recht häufig genutzt, ob mit Wohnmobil, Campingbus oder einfach nur mit Auto und Zelt – wir haben jeden Abend andere Kennzeichen gesehen, darunter auch viele Deutsche.

Das Schwedische Allemansrätt
Nicht stören, nichts zerstören – so lautet die Grundregel des Allemansrätt, des schwedischen Rechts auf freien Zugang und zur Nutzung der Natur.
In Schweden ist es erlaubt, ohne Einwilligung des Grundbesitzers für eine Nacht zu campieren – mit gewissen Einschränkungen:
Das Recht gilt nicht auf landwirtschaftlichen Nutzflächen oder in der Nähe eines Wohn- oder Ferienhauses.

Pilze und Beerensammeln und Blumen pflücken ist erlaubt, aber keine geschützten Arten! In den Naturreservaten gelten besondere Regeln – hier immer auf die Hinweisschilder achten!

Holz darf gesammelt, aber lebende Bäume nicht gefällt oder Äste abgebrochen werden.

Feuermachen ist wegen der großen Waldbrandgefahr im Hochsommer manchmal wochenlang untersagt, Warnungen werden im Wetterbericht durchgegeben und derzeit herrscht in Schweden gerade große Trockenheit – einige Waldbrände sind sogar schon außer Kontrolle geraten.Wir haben an einem Abend am See auch deutlichen Brandgeruch wahrgenommen und auch Flugzeuge sind über den Wäldern geflogen – es gab einen Waldbrand nur etwa 50 km von unserem Ferienort entfernt!


Idyllischer Windfang mit Sitzplatz, Picknickbank und Feuerstelle


Zum Grillen sollte man sich nur an die öffentlich eingerichteten Feuerstellen halten. Hier am Strand gibt es gleich zwei Feuerstellen, und ein kleines Stück weiter noch 2 weitere Feuerstellen mit toller Aussicht auf den See. Diese Plätze eignen sich auch hervorragend für ein Picknick.



Kopfsprünge verboten! Am Strand geht es ganz flach ins Wasser und es gibt einige Felsen im Wasser.


 


Am See hatten wir auch ein Ruderboot liegen – damit hat uns der Markgräfler bis zu einer etwa 2,5 km entfernten Insel gerudert…


 

Entspannung pur – am Abend ist es hier wunderschön ruhig

 

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Feierabend-Cocktail: Lillet Reine und Kommissar Dupins sechster Fall

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Es ist wieder Freitagabend und wir freuen uns, dass endlich Wochenende ist.
Leider ist es nicht so schön sonnig und warm, dass man ewig auf der Terrasse sitzen könnte, ohne sich nicht irgendwann in eine Decke einzuwickeln oder einen Pulli überzuziehen.
Umso mehr ein Grund, mit dem passenden Drink ein wenig Sommerlaune zu verbreiten!

Heute gibt es einen leichten Apéritif mit Lillet Blanc, Sodawasser, Eis und einem erfrischenden Minzezweig.
Die dazu servierten Snacks sind dem entsprechend mediterran: Octopussalat (hierfür habe ich heute kein Rezept für euch, der ist gekauft), grüne Oliven mit Anchovispaste gefüllt und Maischips.



Übrigens, ich lese gerade den neuen Krimi von Jean-Luc Bannalec: Bretonisches Leuchten – Kommissar Dupins sechster Fall
Dupin befindet sich mit seiner Lebensgefährtin Claire im Urlaub an der Côte de Granit Rose und hat strengste Verordnung, sich zu erholen.

„Seit Claire und Dupin vorgestern Abend angekommen waren, herrschte fabelhafter Hochsommer. Tagsüber stetig um die dreißig Grad, dazu ein grandios blauer Himmel. Keine Wolke, kein Dunst. Die Luft war glasklar, was der leichten atlantischen Brise zu verdanken war. Die vorherrschenden Farben ergaben ein exquisites Zusammenspiel: das strahlende Blau des Himmels, das Türkisgrünblau des Meeres und das Rosa des Sandes und der Felsen.
Es war atemberaubend schön. Surreal schön.
»La douceur de vivre«, beschrieb man die Stimmung an leichtfüßigen, unbeschwerten Sommertagen wie diesen, die „milde Süße des Lebens”. Oder wie es auf Bretonisch hieß: »La vie en roz« – das Leben in Rosa.

Aber leider ist die himmlische Ruhe und das süße Nichtstun nichts für den umtriebigen Kommissar:

„Die reine Hölle.
Nichts war Dupin unerträglicher als Müßiggang. Nichts vermochte den Kommissar nervöser zu machen als vorsätzliche Entspannung. Dupin musste in Bewegung sein, sich  beschäftigen. Die beständige Aktivität war sein Element, alles andere eine Qual.”



Und ihr werdet es schon ahnen – in seiner Umgebung passieren mysteriöse Dinge und schon nach wenigen Tagen ist er  heimlich damit beschäftigt, in einem Mordfall zu ermitteln.
Natürlich – und ganz besonders im Urlaub – geht es auch immer wieder ums Essen und Trinken.

Das perfekte Buch für solch ein Wochenende, an dem man nicht so recht weiß, wie sich das Wetter entwickeln wird und mit dem man sich dank der wundervollen Beschreibungen von Landschaft und Stimmung an einen anderen Ort träumen kann – findet ihr das nicht auch?



Lillet Reine


Zutaten:

• 5 cl Lillet Blanc
• 4 cl Grapefruitsaft
• Sodawasser
• 3-4 Eiswürfel
• Minzezweig

Zubereitung

Lillet Blanc in ein Glas mit Eiswürfeln geben. Grapfruitsaft hinzufügen, mit Sodawasser auffüllen. Mit dem Minzezweig garnieren.


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Lillet Reine


Ingredients:

5 cl Lillet Blanc
4 cl grapefruit juice
Soda water
3-4 ice cubes
1 Mint sprig

Preparation

Pour Lillet blanc in a glass with ice cubes. Add grapefruit juice, fill up with soda water. Garnish with the mint sprig.
Seve with green olives, filled with anchovi-paste, octopus salad and corn chips.


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Ein kulinarischer Kurzurlaub in der Lorraine- Teil 9: Restaurant – LE PETIT COMPTOIR – in Lunéville (1)

Urlaub Lorraine Restaurant 1


Am Abend, nach unserem Ausflug nach Nancy, haben wir ein Tisch im Restaurant „Le Petit Comptoir”, das zum Hotel „Les Pages” gehört reserviert, um einmal wie „Gott in Frankreich” zu schlemmen.
Was soll ich sagen – wir waren am Abend vor unserer Abreise noch einmal dort – denn das Essen war einfach nur super gut.
Es stehen täglich zwei Menüs mit Fisch und Fleisch und ein vegetarisches Menü zur Auswahl. Daneben gibt es nur eine kleine, aber erlesene Karte, aus der man noch weitere Gerichte auswählen kann. Die Küche ist überwiegend regional geprägt – und das war es ja auch, was wir wollten – die Spezialitäten der Lorraine kennenlernen und es uns gut gehen lassen.


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Zu einem perfekten Abendessen gehört auch ein Apéritif. Da wir nur wenige Schritte über den Hof bis zu unserem Hotelzimmer hatten und keiner von uns beiden mehr am Straßenverkehr teilnehmen musste, gab es etwas Alkoholisches – es hätte aber auch alkoholfreie Apéritifs gegeben…

Und zwar:
„Le petit Stanislas“ (Bergamotte Sirup, grapefruitsaft, Limonade)

„Le petit Valentin“ (Veilchensirup, weißer Traubensaft, Limonade)

„Jus de Fruits“ (Fruchtsaft aus: Orange, Tomate, weiße Traube, Apfel, Ananas, Grapefruit)

Bei uns gab es einen Kir Lorrain oder auch Kir à la mirabelle genannt…
Man gibt ein wenig Mirabellenlikör in ein Sektglas und füllt mit perlendem Weißwein oder Sekt auf.


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Kir Lorrain / Kir à la mirabelle


Dans une flûte, verser de la liqueur de mirabelle. Ajouter ensuite un vin pétillant.
A déguster en apéritif.

Pour some mirabelle liqueur into a flute glass, fill with sparkling white wine.
Serve as an aperitif.



Als Amuse-Gueule (Gaumenfreude; franz. – ausgesprochen: [amyz ˈgœl]) oder „Gruß aus der Küche” gab es zum Apéritif Blinis mit einer Frischkäsemousse (Château Blamont – ein Käse aus der Region), dekoriert mit Schnittlauchröllchen.


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Der Markgräfler und die Markgräflerin haben wie üblich verschiedene Menüs bestellt, um einen möglichst großen Überblick der Spezialitäten der Region zu bekommen und neue geschmackliche Eindrücke zu sammeln.
Zum Essen haben wir einen „Gris de Toul“ – einen Weißwein der Region – ausgewählt.


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Die Vorspeise/Entrée der Markgräflerin: Mousse de Château Blamont et saumon fumé (Frischkäsemousse mit Räucherlachs und Salatgarnitur.
Bei den Orangefarbenen Tupfern handelt es sich um Mirabellennsauce, bei den grünen Tupfen um Wasabi, der feine Strich ist eine Balsamicoreduktion.


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Die Vorspeise des Markgräflers: Foie Gras de canard, mi-cuit, compotée de Rhubarbe (Entenleberpastete, rosé = nicht ganz durchgegart, mit getoastetem Brioche und Rhabarberkompott bzw. Mus)



Der Hauptgang der Markgräflerin: Magret de Canard aux Mirabelles (rosa gebratene Entenbrust mit Mirabellen, dazu Karotten-Zucchini-Gemüse und Bratkartöffelchen)



Die Hauptspeise des Markgräflers: Filet de boeuf aux bluets des Vosges (Rinderfiletsteak mit Bluets=Heidelbeeren aus den Vogesen)


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Das Dessert der Markgräflerin: Baba Lorrain (Hefegebäck mit Mirabellenschnaps getränkt, Vanilleeis)


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Das Dessert des Markgräflers: Parfait glacé à la bergamote (Bergamotte-Parfait mit Madeleine)


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Zum Abschluss gab es noch für jeden eine pétit café (Espresso) und dann verzogen wir uns satt, zufrieden und müde in unser Hotelzimmer.

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Ein kulinarischer Kurzurlaub in der Lorraine- Teil 1: Von St. Dié nach Lunéville

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EM-Fußball Finale 2016 / Frankreich gegen Portugal am 10. Juli in einem Café in Lunéville, Frankreich: Ronaldo liegt gerade am Boden


Es ist schon wieder drei Wochen her, als der Markgräfler und die Markgräflerin sich aufmachten, für ein paar Tage auszuspannen und ein wenig Urlaub zu genießen.
Am späten Sonntagvormittag ging es los.
Ursprünglich war eine Reise nach Belgien mit AVANTI geplant, die aber ein paar Wochen vorher mangels Beteiligung abgesagt wurde.
Kurzfristig hatten wir uns dann für ein etwas näher gelegenes Ziel in Frankreich entschieden.

Unser erster Stop war in St. Dié in den Vogesen, wo wir uns die Kathedrale mit dem „unvollendeten Kreuzgang” angesehen haben.
Außerdem soll man dort noch die einzige von Le Corbusier entworfene Fabrikanlage ansehen können, aber weil es an diesem Tag so heiß war, haben wir diese ausgelassen.

St. Dié kann auf eine lange Geschichte zurückblicken – sie beruht auf einer 4.000 Jahre alten vorkeltischen Siedlung, die sich etwa 7 km entfernt befindet.
Und noch eine Besonderheit: Im Jahr 1507 veröffentlichte Martin Waldseemüller hier seine Weltkarte, auf der erstmals die Bezeichnung „Amerika” zu lesen ist.
Er wurde übrigens in Wolfenweiler bei Freiburg im Breisgau geboren und hat an der Universität in Freiburg Mathematik und Geografie studiert.


Sommer 2016 Urlaub 2 StDie
Cathédrale St-Dié-des-Vosges, Lothringen


Die Linde, die links im Bild zu sehen ist, soll etwa 800 Jahre alt sein…


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Sommer 2016 Urlaub 15 StDie
rechts im Bild: der unvollendete Kreuzgang


An der oberen Meurthe


Sommer 2016 Urlaub 26 StDieSommer 2016 Urlaub 27 StDie


Und weiter ging es nach Lunéville, wo wir unser Hotel für die nächsten Tage gebucht hatten.



Das Hotel Les Pages befindet sich direkt gegenüber vom Schloss von Lunéville.
Das Schloss ließ Herzog Leopold von Lothringen zwischen 1703 und 1720 von den Baumeistern Pierre Bourdict, Nicolas Dorbay und vor allem Germain Boffrand errichten.

Das Meisterwerk der Architektur des 18. Jahrhunderts wird auch als „lothringisches Versailles“ bezeichnet und wurde im Jahr 1901 als „monument historique“ klassifiziert.
Der letzte Herzog von Lothringen, Stanislaus I. Leszczyński, starb hier 1766 an den Verletzungen, die er durch einen Brand in seinem Zimmer erlitt. Dieses Datum markiert die Annexion des Herzogtums Lothringen durch Frankreich. Die ehemals fürstlichen Räume gehören heute dem Verteidigungsministerium und der Rest des Gebäudes dem Conseil Général de la Meurthe-et-Moselle.

Leider wurde das Schloss im Januar 2003 bei einem Brand schwer beschädigt.
Der Conseil Général de la Meurthe-et-Moselle in Nancy sammelt Spenden zur Wiederherstellung der durch den Brand zerstörten Teile des Schlosses.

Von unserem Hotelzimmer konnten wir auf einen Teil des Schlosses schauen.


Sommer 2016 Urlaub 30 Luneville


Zum Hotel gehört auch ein Restaurant „Le Petit Comptoir”, wo man sehr fein Essen kann.
Da das Restaurant am Sonntagabend geschlossen hat, und wir sowieso keinen großen Hunger hatten, weil es draußen so heiß war, haben wir uns mit unseren belegten Broten, die wir vom Reiseproviant noch übrig hatten, begnügt.
Das Zimmer war übrigens mit Klimaanlage ausgestattet, außerdem Wi-Fi zum kostenlosen Surfen im Internet, Fernseher, Heißwasserkocher und Tablett mit Tee, Kaffee und Keksen, breites französisches Bett, großzügige Dusche und separates WC.
Als erstes haben wir dann einen kleinen Spaziergang in den Schlosspark unternommen.
Dort gab es einen sonntäglichen Tanztee beim Musikpavillon mit Bewirtung…


Sommer 2016 Urlaub 31 Luneville

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Sommer 2016 Urlaub 42 Luneville


Und den Abend haben wir dann in einem kleinen Café, in dem man – typisch für Frankreich – auch Sportwetten abschließen kann, haben wir unseren ersten Urlaubstag bei Bier und Pastis und dem Fußball EM Finale ausklingen lassen…


Sommer 2016 Urlaub 43 Luneville

Cocktails, Essen & Trinken, Fotografie, Italien, Markgraeflerland, Rezepte, Wein

Feierabend-Cocktailzeit: Campari Champagner

Campari-Champagner-Cocktail


Jetzt kann man abends oft wieder draußen sitzen und die Sonne genießen. Das heißt, Freitagabend ist Cocktailzeit!
Es darf gechillt werden…


Campari2


Das Markgräflerland ist die Toskana Deutschlands, warum also nicht mit einem italienisch anmutenden Cocktail zur Einstimmung auf das Wochenende: Campari Champagner.
Statt Champagner haben wir jedoch einen badischen Winzersekt in Glas gemogelt.


Campari Champagner


Zutaten:
• 3-4 cl Campari
• 1 Spritzer Grand Marnier (oder Cointreau)
• Spritzer von einer Zitronenscheibe
• Winzersekt

Campari und Grand Marnier in einen Sektkelch geben, mit Zitronenscheibe abspritzen und mit Winzersekt/Champagner auffüllen.


Campari Cocktail 2


Campari Champagne


Ingredients
3-4 cl Campari
1 dash of Grand Marnier (or Cointreau)
 1 slice of lemon
Winzersekt

Give Campari and Grand Marnier  in a champagne glass, slightly squeze lemon slice and add to the glass. Fill up with sparkling wine / champagne.

 

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#Skrädmjöl – Mårbackakaka (Rezept aus Schweden) mit Blaubeeren und Sahne

Skraedmjoel Blaubeer Kuchen 1


Das Originalrezept für den Mårbackakaka habe ich vor vielen Jahren aus einem Urlaub in Schweden mitgebracht und seither wird es immer wieder mal gebacken – mit verschiedenen Varianten.
Das Skrädmjöl (geröstetes Hafermehl) bekomme ich immer von einer lieben Bekannten aus Schweden mitgebracht.
Man kann daraus auch feine Waffeln oder Drömmar (schwedische Kekse) backen – hier geht’s zu den bisher veröffentlichten Rezepten mit Skrädmjöl.


Skraedmjoel Blaubeer Kuchen 3


Mårbackakaka mit Blaubeeren und Sahne
(Kuchen mit geröstetem Hafermehl) aus Schweden


Zutaten für einen quadradischen Kuchen
(Springform 24 x 24 cm)

• 200 g Butter
• 250 ml Zucker (im IKEA Metallmessbecher abgemessen)
• 3 Eier
• 200 g geröstetes Hafermehl
(„Skrädmjöl” von der Stöpafors Mühle in Sunne)
• 1 gehäufter Teelöffel Backpulver
• 1 Esslöffel Wasser
• 3 Tropfen Bittermandelöl oder einen Teelöffel Mandelextrakt
• 250 – 300 g Blaubeeren/Heidelbeeren

In einer Schüssel die Butter mit Zucker schaumig rühren, die Eier nach und nach hinzufügen. Rühren bis eine cremige Masse entsteht.

Das Mehl mit dem Backpulver mischen, über die Eiermasse sieben, Aroma und Wasser zugeben und unterheben.
Eine Springform 24 x 24 cm einfetten, die Teigmasse einfüllen. Die Blaubeeren darauf verteilen.

Den Kuchen 50-55 Minuten bei 175°C backen. Abkühlen lassen, aus der Form nehmen.

Mit Schlagsahne servieren.


Skraedmjoel Blaubeer Kuchen 2

Swedish cake with skrädmjöl and blueberries

Ingredients for a square springform 24 x 24 cm):

200 g butter
250 ml sugar (IKEA metal measuring jug)
3 eggs
200 g skrädmjöl (toasted oatmeal flour, Stöpafors Kvarn, Sunne, Sweden)
1 teaspoon baking powder
1 tablespoon water
3 drops oil of bitter almonds or 1 teaspoon almond extract
250  – 300 g blueberries

Prepare batter with “KitchenAid”: Stir butter and sugar until soft, add the eggs one by one. Stir until creamy. Mix flour with baking powder and  sift over the creamy mass. Add flavouring and water and fold in.
Butter springform, fill in the batter and decorate with blueberries.

Bake at 175°C for 50-55 minutes. Allow to cool then take out of the springform.

Serve with whipped cream.

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Erfrischender Wassermelonen-Smoothie

Melonen Smoothie 1


Wassermelonen  – der geschmackliche Inbegriff von Sommer, Sonne Strand und Meer.
Kindheitserinnerungen von den Sommerferien an der Adria werden wach, als man mit Genuss ein Stück Melone vertilgte und vorher die großen braunen Kerne herauspulen musste.
Der Saft sabberte über’s Kinn – aber uns hat es damals nicht gestört, denn wir waren sowieso den ganzen Tag im und um’s Wasser herum unterwegs.

Inzwischen gibt es kernarme Wassermelone-Sorten, die längst nicht mehr so schmecken, wie damals. Kommt euch das auch so vor?
Mit diesem Wassermelonen Smoothie kann man jedenfalls die Erinnerungen von früher wieder hervorholen und dabei noch gepflegt aus dem Glas trinken.
Melone für Fortgeschrittene mit Zitrone und Minze!


Melonen Smoothie 2


Wassermelonen Smoothie


 Zutaten

• ½ Wassermelone
• Saft einer halben Zitrone
• zwei Esslöffel Honig (alternativ auch zwei Esslöffel Rohrzucker)
• Blätter von 1 Zweig Minze und ein paar Blätter für die Deko
• 12 Eiswürfel


Zubereitung:

Das Fruchtfleisch von einer halben Wassermelone in kleine Würfel schneiden, zusammen mit dem Zitronensaft, dem Honig, den Minzeblättern und den Eiswürfeln in den Mixer/Blender geben und pürieren. Anschließend in ein Glas geben, mit Minzeblättern dekorieren und servieren.


Watermelons – the taste of summer, sun, beach and sea.
Childhood memories of the summer holidays on the Adriatic become awake:
…when you were eating a piece of melon with pleasure and previously had to pick out the large brown seeds.

The juice dribbled over your chin – but you didn’t care, because you were out all day – in and around the sea.

Meanwhile, there are seedless watermelon varieties that no longer taste as back then. Same with you?
Anyway, this watermelon smoothie can bring back the memories of times gone by and after all you can drink it out of a glass without having the juice dripping and sticking all over.


Melonen Smoothie 3

Watermelon smoothie

Ingredients

½ watermelon
Juice of half a lemon
two tablespoons of honey
leaves from 1 sprig of mint and a few leaves for decoration
12 ice cubes

Preparation:
Cut the flesh of half a watermelon into small cubes.Put in a blender, together with lemon juice,  honey, mint leaves and ice cubes and puree.
Then pour into a glass, garnish with some mint leaves and serve.

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Bellini – aus Venedig mitgebracht

Bellini Venedig1
…. und neulich hatten wir dann auch mal den Bellini, den wir als Souvenir aus Venedig mitgebracht hatten kalt gestellt und probiert.

Bellini Venedig2

Bellini Venedig3
Bellini ist ein Cocktail-Aperitif mit Saft und Fruchtfleisch aus weißen italienischen Pfirsichen. Kaloriengehalt 57 kcal/100 g, Alkoholgehalt 5% Vol. Gut gekühlt servieren.

Wer den Bellini selber machen möchte, findet hier das Rezept (es gibt ja noch italienische, weißfleischige Pfirsiche….)

Wir haben den Bellini diesmal in einem Martini-Glas mit Zuckerrand serviert, dazu italienisches Knabber- bzw. Aperitifgebäck (Taralli). Für den Zuckerrand schneidet man eine Zitrone in der Mitte durch und presst den Saft aus. Dann streut man etwas Zucker auf einen flachen Teller, taucht den Glasrand zuerst in den Zitronensaft, dann in den Zucker – fertig ist der Zuckerrand.

Bellini Venedig5

Nochmal zur Erinnerung – so sah der Bellini in Harrys Bar in Venedig aus:

Harrys Bar 3

So sah der frische, selbstgemachte Bellini aus – der dem Original mindestens ebenbürtig ist:

Bellini7Und hier der in Venedig gekaufte Bellini:

Bellini Venedig6

Und welcher jetzt am besten geschmeckt hat? Es waren alle gut, auf jeden Fall haben alle nach Sommer und Sonne geschmeckt – bevorzugen würde ich natürlich den preisgünstigen, selbst gemachten.