An unserem letzten Tag in Mailand, dem 1. Mai war es zunächst nur bewölkt, aber bald, nachdem wir uns auf den Weg in die Innenstadt gemacht hatten, hatte es angefangen in Strömen zu regnen.
Der EATALY Supermarkt in der Nähe der Porta Garibaldi/Porta Nuova hatte geöffnet und so haben wir uns dort ein wenig umgesehen und ein paar köstliche Mitbringsel für uns und die Daheimgebliebenen besorgt.
Bei EATALY werden qualitativ hochwertige, italienische Lebensmittel angeboten und man bekommt natürlich auch die Spezialitäten aus der Region.
Eataly ist weltweit einer der größten Vertreiber von italienischen Konsumgütern.
Eataly kooperiert mit Slow Food.
In Mailand gibt es auch eine kleine Gärtnerabteilung mit Saatgut, mehrere Restaurants, Backwaren, eine Paninoteca und auch eine große Auswahl an Kochbüchern und Küchenzubehör.
Die Markgräflerin hat sich natürlich wieder ein Souvenir in Form eines Kochbuchs (Mailand/Lombardei) mitgebracht und ein Holzklötzchen mit Rillen, mit dem man Gnocci in die richtige Form bringen kann.
Das Buch erfüllt gleich mehrere Zwecke – es sind alle typischen Rezepte aus Mailand und der Lombardei einhalten – zum Beispiel verschiedene Risotti, Ossobuco, Co(s)toletta, Kürbisgnocchi – mit ansprechenden Food Fotos, ausserdem gibt es stimmungsvolle Fotos aus Mailand zu verschiedenen Jahreszeiten und man kann auch noch Sprachen damit lernen.
Weil es nämlich keine Bücher in Deutsch gab, habe ich mir die Version Italienisch mit „Untertiteln” gekauft.
Links auf der Seite steht immer der italienische Originaltext, auf der rechten Seite die Übersetzung auf Englisch.
Ein wunderschönes Buch, das man gerne öfters zur Hand nimmt, um darin zu stöbern und etwas daraus nachzukochen.
Hier sind ein paar Bilder von unserem Besuch bei EATALY:
Am Eingang
Dolci – Süßigkeiten
Salate
Gemüse
Salami
Hier kann man zusehen, wie Mozzarella handgemacht wird
Es war Mittagszeit – und natürlich bekommt man beim Durchschlendern mächtigen Appetit auf all die Köstlichkeiten.
Da wir nicht mehr so viel Zeit übrig hatten, haben wir uns nicht an einer der Schlangen der Restaurants angestellt, sondern haben uns jeder ein Panino bestellt.
Ich hatte ein Panino mit gegrilltem Gemüse und Käse, der Markgräfler eine Vollkorn-Piadine mit Frittata (Omelett) – beides unterm im Grill warm gemacht.
Danach gab’s an der Caffè-Bar noch einen Espresso und was Süßes zum Dessert.
Pizza!Panini, Piadine, Tramezzini & Co.
Für zu Hause haben wir einen Panettone mitgenommen, außerdem eine gute Mailänder Salami, Tartufi, Catalogna Samen, eine Stofftasche mit EATALY-Aufdruck, Basilikum-Pesto (nur mit den Zutaten, die da reingehören), Safran Ravioli mit Ossobuco und Gremolata Füllung…
Und dann mussten wir schon wieder zurück in Richtung Hotel – aber nicht, ohne vorher in einer Bar um die Ecke unseren letzten Apéro in Mailand zu genießen.
In den meisten Bars ist es übrigens so, dass man zuerst an der Kasse bezahlt und mit dem Kassenbon zum Tresen geht.
Übrigens haben wir an der Bar nicht schlecht gestaunt, als der Barmann eine 3 Liter Apérol Flasche hervorgeholt hat – gibt es übrigens auch mit Campari.
Na denn – Prost!
Selbst wenn man seinen Apéro im Stehen an der Bar trinkt – was übrigens meist auch preisgünstiger ist, als wenn man sich hinsetzt und dort bedient wird – bekommt man üppige Snacks dazu.
Nach unserem Besuch im Lumière Museum sind wir also geradewegs zur Markthalle marschiert.
Von außen sieht die Markthalle eher nüchtern und modern aus, innen aber, findet man immer noch die traditionellen Spezialitäten aus Lyon und aus ganz Frankreich.
An vielen Ständen sieht man Fotos der Produzenten, die hier ihre Erzeugnisse verkaufen, zusammen mit Paul Bocuse und einer handschriftlichen Widmung desselben.
Das Angebot ist vielfältig und reicht von Obst, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchten über halbfertige Erzeugnisse bis hin zu Käse, Wurst, Pasteten und Backwaren.
Es gibt auch ein paar Restraurants und Cafés, wo man die Köstlichkeiten direkt vor Ort genießen kann.
…wo das Produkt König ist…
Quenelles – Eine Spezialität aus Lyon
Schon gleich bei den ersten Ständen findet man bei Giraudet die „Quenelles” de Lyon. Das sind längliche Klöße aus Butter, Mehl und Eiern, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt.
Die tradionellen Quenelles werden mit Hechtfilet gemacht.
Sie werden in einer Sauce Nantua, einer Sauce mit Langusten/Krebsfleisch serviert.
Ich habe das Gericht natürlich am Abend probiert – aber davon berichte ich später – hier ist das Originalrezept:
Quenelles de brochet Ingrédients pour 8 personnes
500 g de filets de brochet crus 20cl de lait 30 g de beurre + 100 g 10 g de sel 2 g de poivre 125 g de farine 6 œufs
Sauce Nantua
12 écrevisses 100 g de beurre + 40 g 40 g de farine 50 cl de lait 10 cl de crème fraîche épaisse + 10cl
Fabrication des quenelles
Hacher ou mixer 500 g de filets crus de brochet, les mettre à égoutter dans une passoire recouverte d’un linge pendant 12 heures au frais.
Porter à ébullition 20 cl de lait, y faire fondre 30 g de beurre, ajouter 10 g de sel, 2 g de poivre et 125 g de farine. Bien mélanger à la spatule jusqu’à l’obtention d’une pâte homogène qui n’adhère plus aux parois. Laisser reposer à couvert.
Mixer cette panade pendant 2 minutes, ajouter la chair de brochet bien égouttée. Mixer à nouveau.
Casser 6 œufs dans un bol ; ajouter 100 g de beurre émietté ; y incorporer la panade et bien mixer. Laisser reposer 4 heures.
Diviser cette pâte en paquets de 120 g chacun ; les rouler à la main sur une table farinée. Les faire pocher pendant 12 minutes dans de l’eau légèrement salée. Disposer dans un plat à gratin et les « noyer » avec la sauce.
Fabrication de la sauce Nantua
Jeter 12 écrevisses dans de l’eau en ébullition, puis laisser cuire 5 minutes. Mles retirer, les décortiquer et réserver la chair.
Piler les carapaces et les têtes au mortier et les mettre dans une casserole avec 100 g de beurre. Lorsque le beurre se clarifie (devient mousseux), mouiller d’un verre d’eau. Laisser bouillir 2 minutes puis passer dans un linge pour en extraire le liquide. Le laisser refroidir et le mettre réfrigérateur pour qu’il durcisse : le beurre surnage alors sur un liquide.
Faire fondre 40 g de beurre dans une casserole, y verser 40 g de farine en remuant pendant 2 minutes, puis verser 50 cl de lait et le liquide du beurre d’écrevisses. Porter à ébullition en fouettant, assaisonner, ajouter 10 cl de crème fraîche épaisse et laisser réduire d’un tiers. Ajouter encore 10 cl de crème, laisser bouillonner 2 minutes puis incorporer le beurre d’écrevisses en noisettes, en fouettant au coin du feu.
Recouvrir les quenelles de cette sauce et mettre au four à 200° (th.7) pendant 15 minutes.
Servir aussitôt avec un riz créole légèrement parfumé en décorant le plat avec les queues d’écrevisses.
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Quenelles de brochet / Hechtklöße
Zutaten für 8 Personen • 500 g rohe Hechtfilets • 20cl Milch • 30 g Butter + 100 g • 10 g Salz • 2 g Pfeffer • 125 g Mehl • 6 Eier
Nantua-Sauce • 12 Langusten • 100 g Butter + 40 g • 40 g Mehl • 500 ml Milch • 100 ml Sahne + 100 ml
Zubereitung
Quenelles
500 g rohe Zanderfilets fein hacken oder im Mixer zerkleinern. In ein Sieb geben und in eine Schüssel hängen. Mit einem Tuch bedecken und 12 Stunden im Kühlschrank abtropfen lassen.
200 ml Milch zum Kochen bringen. 30 g Butter dazu geben und darin schmelzen. 10 Gramm Salz, 2 g Pfeffer und 125 g Mehl hinzufügen. Mit einem Spatel gut mischen, bis ein homogener Masse entsteht, die nicht mehr am Topfrand haften bleibt. Vom Herd nehmen und zugedeckt etwas ruhen lassen. Dann den Topfinhalt 2 Minuten lang durchrühren. Das Hechtfleisch aus dem Kühlschrank nehmen, gut ausdrücken, zu dem Teig geben und damit verrühren.
6 Eier aufschlagen und in eine Schüssel geben. 100 g Butter in Stücke schneiden und hinzufügen und in die vorbereitete Hechtmasse einarbeiten.
4 Stunden ruhen lassen.
Dann den Teig in Portionen von 120 Gramm aufteilen und jede von Hand auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte in Form rollen. Die Klöße 12 Minuten lang in siedendem, leicht gesalzenem Wasser pochieren.
Mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, abtropfen lassen und in eine Auflaufform legen.
Herstellung von Nantua-Sauce
12 Langusten in kochendem Wasser geben und 5 Minuten lang kochen. Köpfe und Schwänze abtrenne, den Krebspanzer aufbrechen und das Krebsfleisch auslösen.
Die Karkassen (Krebsköpfe und -schalen) im Mörser zerschlagen und zusammen mit 100 g Butter in einen Topf geben. Sobald die Butter anfängt zu schäumen, ein Glas Wasser dazugeben. 2 Minuten köchel lassen, dann durch ein mit Tuch ausgeles Sieb geben, dabei die Flüssigkeit auffagen. Abkühlen lassen und im Kühlschrank fest werden lassen. Die Butter schwimmt dann auf der Flüssigkeit.
In einer Pfanne 40g Butter schmelzen, 40 g Mehl dazugeben udn 2 Minuten lang rühren. Dann 50 ml Milch und die Flüssigkeit aus der Krebsbutter hinzufügen.
Unter Rühren zum Kochen bringen, würzen und 100 ml Sahne hinzufügen. Die Sauce um ein Drittel einreduzieren. Nochmals 100 ml Sahne dazugeben, weitere 2 Minuten köcheln lassen, vom Herd nehmen und die Krebsbutter in kleinen Stücken hinzufügen.
Die Klöße in der Auflaufform mit Sauce bedecken und im vorgeheizten Ofen bei 200 °C für 15 Minuten überbacken.
Mit Krebsfleisch garnieren und sofort servieren. Dazu passt Duftreis.
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Quenelles (pike dumplings) Ingredients for 8 servings
500 g raw pike fillets 20cl milk 30 g butter + 100 g 10 g salt 2 g pepper 125 g flour 6 eggs
Nantua Sauce
12 crayfish 100 g butter + 40 g 40 g flour 50 cl of milk 10 cl thick cream + 10cl
Preparation of the dumplings
Chop or mix 500 g of raw pike fillets, drain them in a sieve covered with a cloth in the refrigerator for 12 hours.
In a pot, bring 200 ml milk to a boil, melt 30 g butter in, add 10 g salt, 2 g pepper and 125 g flour.Mix well with a spatula until a homogeneous paste is obtained which no longer sticks to the rim of the pot. Cover and let rest. Mix this panade for 2 minutes. Then add the well drained pike meat and mix again.
Open 6 eggs and give into a bowl. Add 100 g of crumbled butter; then incorporate the panade and mix well. Leave to rest for 4 hours.
Divide this dough into 120 g portions each. Roll them by hand on a floured working surface. Poach for 12 minutes in slightly salted water. Take them out with a slotted spoon and arrange in a gratin dish and cover with the sauce.
Preparation of the Nantua sauce
Plunge 12 crayfish into boiling water and cook for 5 minutes. Remove heads and backs and take out the flesh.
Mortar the carapaces and the heads. Then put in a saucepan together with 100 g of butter. When the butter is clarified (becomes sparkling), add a glass of water. Let boil for 2 minutes then pass through a cloth to extract the liquid. Let cool and put in teh the refrigerator so that it hardens: the butter then floats on the liquid. Melt 40 g butter in a saucepan, add 40 g flour while stirring, for 2 minutes. Then pour 500 ml of milk and the liquid from the crayfish butter. Bring to a boil while whisking and season with salt and pepper. Add 100 ml of thick cream and reduce by one third.Add another 100 ml cream,boil bubbly for 2 minutes, take off the heat, then incorporate the crayfish butter in knobs.
Cover the dumplings with this sauce and place in the oven at 200 ° C = 392 °F for 15 minutes.
Serve immediately with slightly scented Creole rice, decorating the dish with the crayfish tails.
Aus dem Meer
Wurst, Geflügel und Pasteten
Und dann natürlich noch die berühmte Saucisson Brioché – Wurst im Brioche Mantel
Das Rezept dafür habe ich schon vor ein paar Jahren nachgebacken und hier im Block vorgestellt.
„Pralines” aus Mandeln und ganz viel Zucker und roter Farbe
eine Spezialität von Lyon
Bei den Pralinés handelt es sich um kleine harte Bonbons aus Zucker und gehackten Mandeln, die rot eingefärbt werden. Man verwendet sie für allerlei Gebäck, wie zum Beispiel für diese Tarte
(Mürbeteigboden mit einem Guss aus Butter, Zucker, crème fraîche und zerstoßenen Parlines).
Käse
Wir haben uns für Käse und Baguette entschieden. Zum Dessert haben wir uns bei einem Bäcker Bugnes de Lyon und Cannelés geholt und uns damit in eine Kaffeebar gesetzt.
Bei Bugnes lyonnaises handelt es sich um Fettgebackenes, vergleichbar mit den im Markgräflerland und ganz Baden bekannten „Scherben” oder die Fasnachtschüechli in der Schweiz.
Bugnes lyonnaises
Portrait von Paul Bocuse an einer Hauswand gegenüber des hinteren Eingangs zu Les Halles de Lyon Paul Bocuse
Dann haben wir uns langsam auf den Rückweg ins Hotel gemacht. Unterwegs sind wir noch durch das Kaufhaus Galeries La Fayette geschlendert, was uns aber etwas zu trubelig war.
Hier scheinen am Samstag Nachmittag alle im Shoppingfieber zu sein.
Eigentlich wollten wir noch ein wenig am Saone-Ufer entlangschlendern, hatten die Distanzen aber völlig unterschätzt. Wir sind dann zum Schluss in eine Tram eingestiegen, denn es wurde schon allmählich dunkel draußen.
Und schon bin ich beim letzten Tag meiner Burgund-Reise mit AVANTI angelangt.
Am Morgen wurde erst noch einmal ausgiebig im Hotel Les Marechaux in Auxerre gefrühstückt.
Frühstücksraum im Hotel les Marechaux in Auxerre
Das Frühstück ist reichhaltig mit einer großen Auswahl an regionalen, qualitativ hochwertigen Produkten. So stammt z. B. die Marmelade aus der Umgebung und wird noch traditionell im Kupferkessel zubereitet – ich habe mir an der Rezeption ein Glas von der Cassis-Marmelade (!!! kein Gelee, sondern mit ganzen Früchten drin – sehr lecker!!!) als Souvenir gekauft und bereue es schon, dass ich nicht noch andere Sorten mitgenommen habe.
Auch der köstliche Époisses Käse, Bauerhnof-Joghurt im Gläschen, Wurstwaren und natürlich der Jambon Persillé de Bourgogne dürfen hier auf dem Frühstücksbuffet nicht fehlen.
Das Baguette und die Mini-Viennoiserie in Form von kleinen Pains au Chocolat, Croissants und Pains au Raisins sind noch handwerklich gebacken.
Und – der Kaffee wird noch frisch aufgebrüht und im Kännchen serviert – es gibt keinen der Kaffeeautomaten mit ungenießbarem Pulverkaffee, wie man sie inzwischen leider in vielen Hotels antrifft…
Jambon Persillé
Die Hotelier-Vorgängerin hatte das Haus im britischen Stil eingerichtet. Seit kurzem gibt es einen neuen Besitzer, der dabei ist, das Hotel etwas weniger „plüschig” zu gestalten….
Erstes Ziel auf unserem Heimweg war dann der malerisch gelegenen Ort Semur-en-Auxois (ca. 5.000 Einwohner), der Hauptort des fruchtbaren Landstrichs Auxois, wo man Ackerbau und Viehzucht betreibt.
Hier grasen unter anderem auch die für ihr saftiges Fleisch bekannten Charolais-Rinder, welches unter anderem im bekannten Gericht der Boeuf Bourguignon verarbeitet wird.
Leider bot sich keine Gelegenheit ein entsprechendes Foto zu machen – eigentlich nur aus der Ferne, vom Bus aus….
Besonders wenn man von Westen oder Norden kommt, bieten sich schöne Blicke auf den Ort. Auch auf der abschüssigen Strecke vor der Brücke über den Armançon (Pont Joly) hat man eine reizvolle Aussicht auf das Städtchen und seine Befestigung.
Die hellen Häuser und viele kleine Terrassengärten bedecken den steilen Felsen aus rosafarbenem Granit, an dessen Fuß der Armançon seine Schleifen zieht.
Ein mächtiger Bergfried und der schlanke Kirchturm von Notre-Dame beherrschen das Ortsbild.
Die Zitadelle
Als man im 14. Jahrhundert das bereits bestehende Kastell mit einer Mauer und 18 Türmen sicherte, wurde Semur zur stärksten Festung des Herzotums Burgund.
Damals bestand der Ort aus drei jeweils durch eine eigene Ringmauer geschützen Vierteln.
Das mittlere Viertel um den Bergfried nahm die ganze Breite des an der Nord- und Südseite steil abfallenden Felsens ein und galt daher als uneinnehmbar.
Vier mächtige Rundtürme sicherten die Ecken (Tour de l’Orle d’Or, Tour de la Gehenne, Tour de la Pirson und Tour Margot).
Das bei der Burg gelegene Viertel im Westen war der höchste Ortsteil. Am dichtesten besiedelt war das Notre-Dame-Viertel im Osten und dies ist auch heute noch so, obwohl sich Semur seitdem auch auf das linke Flußufer ausgedehnt hat.
Notre-Dame
Die Kirche erhebt sich auf dem von alten Häusern umgebenen Place Notre-Dame.
Sie wurde im 11. Jahrhundert gestiftet, im 13. und 14. Jahrhundert wiederaufgebaut und im 15. un 16. Jahrundert mehrmals umgestaltet und vergößert (Kapellen der Seitenschiffe).
Mitte des 19. Jahrhunderts restaurierte sie Viollet-le-Duc.
Vor die von Vierecktürmen eingerahmte Fassade aus dem 14. Jahrhundert wurde im 15. Jahrhundert eine hohe, offene Vorhalle gesetzt.
Hier hat es ziemlich viele Tauben – und alles ist voller Taubendreck. Deshalb sind wir nicht lange stehengeblieben um uns die Bogenreliefs anzusehen….
Abgesehen von den kleinen Flachreliefs in der Türlaibung wurde das dreitorige Kirchenportal in der Französischen Revolution sowiso seines Skulpturenschmucks beraubt.
Innenraum
Die großartige Höhenwirkung des von schlanken Wandsäulen getragenen Gewölbes wird durch die geringe Breite des Mittelschiffs (13. und 14. Jahrhundert) noch verstärkt.
Ich habe nur einen Schnelldurchgang gemacht, weil ich noch durch den Ort spazieren wollte.
Und wer wollte, konnte sich noch mit Souvenirs eindecken….
Und dann ging es weiter ins den pittoresken Ort „Flavigny”, wo die bekannten Anis de Flavigny hergestellt werden und außerdem wurde dort der Film Chocolat mit Juliette Binoche und Johnny Depp gedreht. Etwas zum Mittagessen sollte es auch noch geben – lasst euch überraschen, was ich dort noch entdeckt habe.
Ich habe euch noch gar nichts von meiner fantastischen Neuerwerbung aus Frankreich erzählt…
Bei meinem Besuch in Colmar im Oktober wurde ich magisch von diesem kleinen Laden mit allerlei Spezialitäten aus dem Elsass angezogen. Salami aus Eguisheim, Käse und Wein:
I haven’t told you anything of my awesome new acquisition from France, yet … During my visit to Colmar in October I was magically attrackted by this little shop with all kinds of specialties from Alsace. Eguisheim salami, cheese and wine:
Viele verschiedene Salami-Sorten, auch ungewöhnliches, mit Berawecka (Birnenwecken = Hutzelbrot / Früchtebrot) – sehr würzig und schon etwas weihnachtlich, verschiedene Wild-Salamis (Hirsch – cerf, Reh – chevreuil-, Wildschwein -sanglier-), Geflügel: Fasan – faisan- mit Cognac, Ente – canard- oder in Heidelbeeren -myrtilles- eingelegt – die schmeckt etwas süßlich und ist aussen ganz dunkelviolett… ich habe mich ausgiebig durchprobiert und konnte mich wieder mal nicht entscheiden. Dann sah ich noch die Aufbewahrungs-Box mit speziellem Messer, die sollte alleine 22 € kosten, mit einer Salami 30 €. Zum Schluss ging ich dann mit einem Schnäppchen nach Hause – 4 veschiedene Salamis plus Saucibox und Messer für 40 €. Voller Stolz habe ich sie dann samt Salami dem Markgräfler präsentiert – er fand sie auch super -nicht nur die Salami ;-).
Many different salami varieties, some very unusual with Berawecka (pear bread = Hutzelbrot / fruit bread) – very spicy and a bit Christmassy, various game salamis (stag – cerf, deer – chevreuil, wild boar -sanglier), poultry: pheasant – faisan-with cognac, duck – canard or soaked in blueberries -myrtilles- a salami that tastes sweet and has a very dark purple outside … I have tried them extensively and could not decide, once again. Then I saw the storage box with a special knife, which on its own would have cost € 22, € 30 with one salami. Finally, I went home with a bargain – 4 varieties of salami plus the Saucibox and knife for 40 €. Coming home I proudly presented it to the Markgräfler – he also liked it very much (not only the salami).
Die Salami bewahrt man in der Box im Keller auf, dort trocknet sie nicht so schnell aus und wird nicht hart. Das Loch zur Belüftung ist mit einem Gitter verschlossen, damit keine Insekten daran kommen können.
Die Salami legt man zum Anschneiden in die Vertiefung, die auf dem Deckel eingelassen ist. Praktisch: beim Schneiden rollt die Salami nicht weg, ausserdem ist eine Kerbe eingelassen, dadurch erhält man Salamischeiben in gleichmäßiger Dicke. – Ich bin immer noch ganz begeistert.
The salami is to be stored in the box in the basement/cellar, there it does not dry out and becomes not hard. The hole for ventilation is closed with a grid, so that insects can not reach the salami. In order to cut the salami, it is placed on top of the box where there is a cavity, which is embedded in the lid. Practical: This way the salami does not roll away while cutting and there is also a notch inserted which enables you to make salami slices in a uniform thickness. – I’m still enthusiastic about it.
Auf dem Bild ganz oben beachte man die typische Biene auf dem Messerrücken – Markenzeichen des Ortes Laguiole in Südfrankreich. Dieses Messer stammt von Pradel, Thiers/Auvergne auch einer der Orte, in dem diese Qualitätsmesser hergestellt werden.
Schneiden tut es die Salami wie Butter….
Damit man lange Freude an solch einem Messer hat, sollte man es nach Gebrauch nur kurz von Hand spülen. Spülmaschine ist bäh – dadurch werden scharfe Messer schnell stumpf!
Zur Aufbewahrung ruht das Messer auf einem kleinen Holzstift in dem Schaft aus Holz.
You should have a closer look at the typical bee on the back of the knife in the picture above: a trademark of Laguiole in Southern France. This knife comes from Pradel, Thiers / Auvergne also one of the places where these quality knives are made. The knife cuts the salami as if it was butter…. To enjoy such a knife for a very long time, you should only rinse it briefly by hand after using it. Dishwasher is yuck – this will make your sharp knives very quickly dull! Easy storage of the knife: it rests on a small wooden pin in the wooden shaft.
Der kleine Laden befindet sich im Petite Venise, in der Nähe der Markthalle (Marché Couvert): You will find the small shop at Colmar, Petite Venise, in vicinity of the market hall:
Bayrische Spezialität zum Oktoberfest – Bavarian Speciality for the Oktoberfest „Fleischpflanzerl”
Was unterscheidet denn das Fleischpflanzerl aus Bayern von der Berliner Bulette??? Ist doch beides das Gleiche, wird manch einer denken, Fleischklopse oder Frikadellen…. Aber der entscheidende Unterschied in den bayrischen Pflanzl ist das üppige Grün in Form von Petersilie im Fleischküchle (so werden die im Markgräflerland genannt und auch auf die gleiche Weise zubereitet).
Dazu gibt es einen deftigen Kartoffelsalat mit Salatgurke, nach Belieben Senf und auf jeden Fall ein kühles Bier. Brot oder Brezn muss nicht, aber darf sein… 🙂
What’s the difference between a „Fleischpflanzerl“ from Bavaria and a „Bulette“ from Berlin??? Most people would think it is the same, meatballs or „Frikadellen“ in German. But there is an essential difference – it’s the green bits of parsley in it that make the difference. In my area the „Fleischpflanzerl“ are called „Fleischküchle“ (which means „small meat cakes“) an they are prepared in the same way as the Bavarians do. Theres’s a tasty potato salad with cucumber with it, mustard to taste and of course a cold beer. There’s no must have for bread or pretzels but it’s nice to have… 🙂
Fleischpflanzerl – Fleischküchle / Bavarian Meatballs with Parsley
4 Portionen / 4 servings
1 Semmel (Brötchen, Weckle) vom Vortag / 1 bread roll from the day before
1 Zwiebel / 1 onion
1 Bund Petersilie / 1 bunch of parsley
500 g gemischtes Hackfleisch / 500 g minced meat (250 g pork + 250 g beef)
2 Eier / 2 eggs
Salz / salt
Pfeffer, frisch gemahlen / pepper from the mill
1 Messerspitze getrockneter Majoran / 1 knife point of marjoram
Zum Braten: / for frying
2 Esslöffel Butter / 2 tablespoons butter
Die Semmel in Wasser einweichen und wieder ausdrücken. Die Zwiebel schälen, fein hacken. Die Petersilie waschen, trockenschleudern und ebenfalls fein hacken.
Das Hackfleisch mit der Brötchenmasse, der gehackten Zwiebel und der Petersilie, den Eiern sowie den Gewürzen verarbeiten.
Aus dem Teig runde, nicht zu dicke Pflanzerl (Fleischküchle) formen
und diese in der heißen Butter langsam braun braten, so dass sie gut durchgebraten sind (pro Seite etwa 6 Minuten).
Für den Kartoffelsalat:
Kartoffeln in etwa 20 Minuten als Pellkartoffeln kochen. Abkühlen lassen, pellen.
Die Kartoffeln in Scheiben schneiden. Eine Handvoll Radieschen waschen, in dünne Scheiben schneiden. Ein Stück Salatgurke waschen, in feine Scheiben hobeln.
Eine Zwiebel abziehen und fein hacken. Kartoffelscheiben, Zwiebeln, Radieschen und Gurke in eine Schüssel geben. Einen Teelöffel Senf, Melfor-Essig, Sonnenblumen- oder Sojaöl Salz, Pfeffer etwas heisse Rinderbrühe und Maggi darauf geben und alles gut mischen. Schnittlauchröllchen dazugeben. Gut durchziehen lassen (nicht im Kühlschrank!!!)
Soak the bread roll in water and then squeeze it out. Peel the onion and chop finely. Wash, spin dry and also finely chop the parsley.
Mix the minced/ground meat with the bread mass, the chopped onion and parsley, eggs and spices. Shape round cakes/meatballs (Pflanzl) from the dough – not too big – and roast these slowly in a pan with hot butter until brown, so that they are well-done (about 6 minutes each side).
For the potato salad:
Cook some potatoes (in water) in about 20 minutes. Let cool and peel.
Cut the potatoes into slices. Wash a handful of radishes, cut into thin slices. Wash a piece of cucumber cut into thin slices.
Peel an onion and chop finely. Give potatoes, onions, radishes and cucumber in a bowl. Add a teaspoon of mustard, mild vinegar, sunflower or soybean oil salt, pepper some hot beef broth and ”Maggi” and mix well. Then add chopped chives. Leave it about an hour to infuse (not in the fridge!)
Heute möchte ich Euch mal ein wenig von dem Ort zeigen, wo ich zu Hause bin. Am Freitag hatte ich einen freien Tag und konnte einen wunderschönen „Goldenen Oktober“-Tag genießen. Dazu passt ein Besuch auf dem Markt und der Einkauf von Herbstgemüse.
Wirsing. Ich liebe Rahmwirsing, der besonders gut zu Kurzgebratenem und Kartoffelbrei passt. Ich habe aber ein anderes Rezept aus meiner Sammlung gekramt, das ich schon immer mal ausprobieren wollte.
Hier beim Bio-Gemüse Stand Piluweri habe ich dann einen wunderschönen Wirsing-Kohl gekauft.
Dann bin ich noch ein wenig über den Markt und durch die Fußgängerzone spaziert.
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Wirsingwaie
Für den Waieteig: 200 g Dinkelmehl Type 630 1 Ei Salz 125 g kalte Butter Butter für die Form Mehl zum Ausrollen
Für den Belag: 1 kg Wirsing 2 Zwiebeln 100 g Schwarzwälder Speckwürfel 2 Eier 200 g süße Sahne 1 Teelöffel Kümmel Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Das Mehl auf die Arbeitsplatte sieben. Mit einem Löffel in die Mitte eine Vertiefung drücken. Das Ei, eine Prise Salz und 1 Esslöffel kaltes Wasser hineingeben. Die Butter in kleine Stückchen auf den Mehlrand setzen. Alle Zutaten schnell zu einem glatten Teig verkneten, den Teig mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Wirsing putzen, vierteln und den Strunk entfernen. Die Blätter in Streifen schneiden und waschen. Die Zwiebeln pellen und hacken. Das Öl in einer Pfanne erhitzen, die Speckwürfel darin auslassen und die Zwiebeln glasig dünsten.
Den Wirsing zugeben und mit etwas Wasser 5-10 Minuten andünsten.
Den Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. Eine Waieform/Tarteform (oder Springform) 28-32 cm Ø mit etwas Butter einfetten. Die Eier mit der Sahne in einer Schale gut verquirlen, mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen.
Den Teig auf leicht bemehlter Fläche ausrollen und Boden und Rand der Springform damit belegen. Die angedünsteten Wirsingstreifen darauf verteilen,
die Eiersahne gleichmäßig darüber verteilen. Die Wirsingwaie auf der zweiten Schiebeleiste von unten 35 Minuten im Ofen backen.
Viele Jahre waren wir nicht mehr in Colmar. Am Samstag bekamen wir die Gelegenheit, mit dem neuen Schiff der Breisacher Fahrgastschifffahrt „Napoléon“ eine kleine Reise zu unternehmen. Auf dem Weg nach Colmar durften wir mit dem Firmenbus mitfahren und zurück gings dann mit dem Schiff (Bericht folgt).
Aber zuerst hatten wir ein wenig Zeit, die Stadt neu zu erkunden. Es hat sich viel getan, seit wir das letzte Mal hier waren. Ein richtiges Schmuckstückchen. Das damals renovierungsbedürftige Marktgebäude im „Petite Venise“ – klein Venedig erstrahlt nun in neuem Glanz.
Auch das Innerste kann sich sehen lassen: ein heller und moderner Marktplatz mit allerlei Köstlichkeiten.
Man bekommt all die Produkte, die wir aus Frankreich so lieben, z. B. Käse
…und dabei ganz viel „Bio“:
Frisches, pralles Gemüse:
…allerlei Meeresgetier:
…freundliche und sachkundige Bedienung inklusive.
und natürlich ein Stand mit Bretzels de Colmar (auch mit verschiedenen Sorten überbacken „gratiné“, süße Bretzels aus Hefeteig, in Öl gebacken – wie Berliner) und Kugelhopf.
Mini-Kugelhopf
Der Gugelhupf ist gut für unsere Reise verpackt und war ausserdem noch zwei Euro günstiger, als der, den wir mitten in der Stadt gesehen haben:
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