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18. Dezember: Weihnachtsmarktfutter für Daheim – Raclette

Raclette klassisch
Raclette – klassisch – mit Kartoffeln und Mixed Pickles

Eine kleine Anregung vom Weihnachtsmarkt für’s Wochenende zu Hause:
Macht doch mal wieder Raclette! Ist gesellig, macht kaum Arbeit und schmeckt sooo gut!


Raclette klassisch 1


Raclette isst man in den Monaten mit „R” – die Saison beginnt im Septembe„R” und endet im Ap„R”il.
Natürlich kann man zum Raclette auch andere Zutaten als die oben abgebildeten bereitstellen, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.



Der Klassiker besteht aber nur aus Käse, Pellkartoffeln und/oder Brot, Mixed Pickles, Pfeffer und Paprikapulver zum Würzen.

Bei Käse sollte man auf keinen Fall die vorgeschnittenen Scheiben aus dem Vakuumpack verwenden. Am besten einen guten Raclettekäse am Tag der Verwendung beim Einkauf an der Käsetheke vorbereiten lassen, oder den Käse am Stück kaufen und mit einem speziellen Käsedraht selbst schneiden.
Und die Käserinde? Isst man natürlich mit, vorausgesetzt sie ist nicht mit Anti-Pilzmitteln und ähnlichen Haltbarmachern behandelt!

Getränkeempfehlung: trockener Weißwein oder Schwarztee!

Essen & Trinken, Food, Fotografie, Frankreich, Rezepte, Samstagseintopf

Boeuf Bourguignon – französischer Rindfleischeintopf

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Eigentlich sollte es diesen Eintopf schon am Samstag geben. Aber ich hatte zwei Rezepte, eines aus „1000 RECIPES TO TRY BEFORE YOU DIE” und das andere aus dem Buch: Frankreich von Tanja Dusy. Im ersten Buch war wohl eine Variante für die Schnellkocher abgedruckt – mir hatte das Rezept im Buch von Tanja Dusy von der Zutatenliste her besser gefallen. Leider hatte ich im Eifer des Gefechts überlesen, dass man für dieses Rezept das Fleisch vorher über Nacht in Rotwein mit Zwiebeln, Kräutern und Gewürzen marinieren sollte.

Lange Rede, kurzer Sinn – dieses Wochenende gab es den Samstagseintopf als Sonntagsessen. Boeuf Bourguingnon zählt für mich zu einem der französischsten Gerichte überhaupt.
Spätestens nachdem ich das Buch über das Leben von Julia Child gelesen hatte, wollte ich das unbedingt mal ausprobieren. Neulich kam im Fernsehen dann auch noch der Film „Julie & Julia” und ich wurde wieder daran erinnert. Wir haben allerdings einen Markgräfler Spätburgunder Rotwein verwendet – es sei uns verziehen. Einen 2010er Spätburgunder Rotwein, trocken – Bad Bellinger Sonnenstück von der Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim e.G. Mit 14 Vol. % ein richtiges Schätzchen und einem Bourgogne-Burgunder ebenbürtig.

Fleisch und Speck sind wieder mal vom Metzger unseres Vertrauens.

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Boeuf Bourguignon

Für 4 Personen

Zubereitung:
1 Stunde, 10 Minuten
Garen: 3 Stunden, 30 Minuten
Marinieren: 24 Stunden

1, 2 kg Rindfleisch von Bug oder Schulter
(ich habe nur 1 kg verwendet, vom „Bürgermeisterstück” oder „falsches Filet”)
4 Knoblauchzehen
1/2 Bund Thymian
1-2 Bund krause Petersilie
1/2 Teelöffel schwarze Pfefferkörner
500 ml Burgunder Rotwein (eher mehr…)
je 1 Stück Lauch und Knollensellerie
(je ca. 100 g)
2 große, dicke Möhren
180 g Räucherspeck in ca. 5 mm dicken Scheiben (vom Metzger schneiden lassen)
Salz, Pfeffer
400 ml Rinderfond oder Brühe
4-6 Esslöffel Olivenöl
2-3 Esslöffel Butter
1 1/2 Esslöffel Mehl
1 Lorbeerblatt
2 Esslöffel Marc de Bourgogne oder Cognac
120 g braune Perlzwiebeln
(das war die einzige Zutat, die ich nicht bekommen habe – ich habe stattdessen mit Wasser abgespülte Silberzwiebeln aus dem Glas verwendet)
450 g möglichst kleine braune Champignons

Marinieren, am Vortag:

1) Häutchen, Sehnen und grobes Fett vom Fleisch wegschneiden. Fleisch in große Stücke (à ca. 80 g -meine waren etwas kleiner) schneiden. 1 Zwiebel und 2 Knoblauchzehen  schälen, Zwiebel grob würfeln, Knoblauch in Scheiben schneiden. 4 Zweige Thymian und 2-3 große Stängel Petersilie waschen. Alles in eine Schüssel schichten. Pfeffer grob zerstoßen und darüberstreuen. Fleisch mit Wein bedecken und zugedeckt über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

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Am nächsten Tag:

2)  Lauch waschen, putzen, längs halbieren und in Streifen, diese in feine Stücke schneiden. Sellerie und Möhren schälen und ca. 5 mm groß würfeln. Übrige Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Speck quer in schmale Streifen schneiden und in einer beschichteten Pfenne bei mittlerer Hitze goldbraun braten, dann in ein feines Sieb geben und das Bratfett auffangen.

3)  Fleisch aus der Marinade fischen, mit Küchenpapier trocken tupfen, salzen. Marinade durch ein Sieb gießen, den Wein auffangen, Kräuter und Knoblauch wegwerfen, die Zwiebel behalten. Rinderfond in einem offenen Topf bei großer Hitze um gut ein Viertel einkochen.

4)  Backofen auf 180 °C vorheizen. In einem großen Bräter 2 Esslöffel Öl erhitzen, darin das Fleisch in zwei Portionen rundum anbraten. Nach dem ersten Wenden je ein Teelöffel Butter dazugeben. Fleisch herausnehmen, pfeffern. Bräter vom Herd nehmen, 2-3 Esslöffel Speckfett hineingeben. Die Hitze reduzieren, Bräter wieder auf den Herd stellen und darin bei mittlerer Hitze Zwiebeln und Knoblauch andünsten. Gemüse dazugeben, salzen, pfeffern und unter Rühren 3-5 Minuten dünsten. Zwiebeln aus der Marinade 1-2 Minuten mitbraten.

5)  Mehl darüber stäuben und unter Rühren hellbraun anschwitzen (nicht anbrennen lassen!), Fond und Marinade unterrühren. Fleisch, Lorbeer, Marc oder Cognac, je 3-4 Zweige Thymian und Petersilie unterrühren. Den Topf zugedeckt in den Ofen (unten, Umluft 160 °C) stellen. Das Fleisch ca. 3 Stunden garen, bis es richtig schön weich ist. Evtl. zwischendurch ein wenig Wein nachgießen.

6)  Inzwischen die Perlzwiebeln schälen (vorher mit heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen) – oder, ersatzweise mit Wasser abgespülte, abgetropfte Silberzwiebeln verwenden.
Pilze putzen, große vierteln. 1 Esslöffel Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, darin die Pilze bei großer Hitze rundum braun braten. 1 Teelöffel Butter dazugeben, Pilze salzen, pfeffern und 1-2 Minuten schwenken, dann herausnehmen. Pfanne mit Küchenpapier sauber wischen. Wenig Öl hineingeben und die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitez goldgelb anbraten. Etwas Butter dazugeben, Zwiebeln schwenken und herausnehmen.

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7)  Speck, Zwiebeln, Champignons (falls sie Saft gezogen haben, den auch verwenden) und 1-2 Stängel Petersilie unter das Fleisch rühren, zugedeckt im Ofen ca. 30 Minuten weiterschmoren. Kurz vor dem Servieren restliche Petersilie fein hacken. Bräter aus dem Ofen nehmen, Kräuter herausfischen und das Fleisch mit Petersilie bestreuen.

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Es schmeckt, ganz schlicht mit frischen Weissbrot, Kartoffelpüree passt auch sehr gut. Wir hatten Weissbrot und breite Bandnudeln dazu.

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Bon appétit!

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Raclette mal anders – herbstlich mit Trauben, Speck und Walnüssen

Die Raclette Monate (nämlich die mit R) sind wieder da!!! Grund genug, gestern das Raclettegerät auszupacken und den feinen Schweizer Raclettekäse (den vom Block, ohne Farb- und Konservierungstoffe in der Rinde! – manch ein Discounter hier in Deutschland bietet das nämlich an, mit dem Vermerk, dass geraten wird, die Rinde vor Verzehr abzuschneiden… Hallo??? Die Rinde gehört doch zum Raclette!!! Ausserdem, was bleibt noch vom Käse übrig, wenn ich die Hälfte wegschneiden muss?).

Auf jeden Fall kam mir beim Blick in den gestrigen Kühlschrank (Ebbe) die Idee, ein herbstliches Raclette zu kreieren. Von den Walnüssen, die ich für den Walnuss Pie gebraucht hatte, war noch was übrig. Dazu  Zwiebelwürfelchen und Silberzwiebeln und Spätburgunder Trauben – und ein paar Speckstreifen. Genial.
Vergangenes Jahr hatte ich auch schon dünne Apfelscheiben mit Speck und Zwiebel auf dem Käse. Und war begeistert.

Das schmeckt nach Herbst!

Der Markgräfler hat Brot geröstet und seinen Raclette-Käse auf Brot gegessen, ich bevorzuge lieber die Kartoffel-Variante. Möglichst kleine Kartoffeln in Wasser kochen (ca. 20 Minuten).
Übrigens sagt man, dass ein Tee zum Raclette ganz gut ist (soll gegen einen Käseklumpen im Bauch helfen)…