Essen & Trinken, Food, Rezepte

Zwiebacktorte – eine Vorahnung von Advent

Dieses Rezept habe ich vor etwa zwei Jahren im Kochbuch von Paula Horn entdeckt, ausprobiert und war begeistert. Eine Art Brottorte, aber mit Zwieback. Wein und feinen Gewürzen, welche die nahende Adventszeit ankündigen… Im neuen „alten Schätzchen“, dem Koch- und Haushaltsbuch vom Flohmarkt, habe ich das Rezept wiedergefunden, aber mit anderen Mengenangaben, als bei Paula Horn:

Zwiebacktorte

Zutaten nach Paula Horn:
5 Eier, getrennt
200 g Zucker
50 g Zitronat
50 g Orangeat
2 Teelöffel Zimtpulver
1 Messerspitze Nelkenpulver
1 Schnapsgläschen Kirschwasser
150 g Zwieback
1 Glas Wein und evtl. etwas Orangenlikör

Den Zwieback zerbröckeln und mit dem Wein (Rot- oder Weißwein, ich habe Gutedel verwendet)  übergießen. Die Eier trennen, das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen.
Das Eigelb mit dem Zucker cremig rühren. Das Zitronat und Orangeat mit dem Wiegemesser fein würfeln und zusammen mit den Gewürzen unter die Eiercreme rühren.

Dann den eingeweichten Zwieback und das Kirschwasser untermengen und zum Schluss den Eischnee vorsichtig unterheben. Den Teig in eine gefettete Sprinform mit 26 cm Ø füllen.
Bei Umluft 160 °C im Backofen auf mittlerer Schiene ca. 45 Minuten backen.

Und jetzt kommt der Knüller. Die Glasur ist variabel. Ich habe die noch heisse Torte zuerst mit etwas Orangenlikör (Grand Marnier) beträufelt, dann ca. 2 Esslöffel bittere Orangenmarmelade in einem kleinen Topf erhitzt und die Torte damit bestrichen.

Statt Orangenlikör kann man zum Beträufeln auch eine Mischung aus 1 Esslöffel Arrak und Wein oder wenn Kinder mitessen, Orangensaft und Zitronensaft verwenden.
Keine Angst beim Wein und Kirschwasser im Teig, der Alkohol verflüchtigt sich beim Backen.

Etwas abkühlen lassen und anschliessend aus 100 g Puderzucker und 2 Esslöffel Wasser (oder Kirschwasser und Wasser) einen Zuckerguss rühren und auf dem Kuchen verstreichen.

Mit gold- und silberfarbenen Zuckerperlen bestreuen.

Hier ist zur Ergänzung noch das zweite Rezept aus dem Koch- und Haushaltungsbuch von Wundt/Rothmund/Künzeler:

Fotografie, Garten, Natur & Garten, Wandern

Wanderung mit Geologie und Bergbaugeschichte – Badenweiler

Gestern war Wandertag – ganz in unserer Nähe, in Badenweiler bei Sehringen, startet der „Geologische und bergbaugeschichtliche Wanderweg Badenweiler-Sehringen“, der erst vorm kurzem eröffnet wurde. Der Weg ist sehr abwechslungsreich – natürlich mit Steigungen und Gefälle und variabel von knapp 6 km bis etwa 8 km und verläuft unterhalb unseres „Hausbergs“, des „Blauen“.
Ein Infoblatt mit Plan kann man in Badenweiler oder in Müllheim bei der Info (Fremdenverkehrsbüro) erhalten.

„(…) Nach Meinung von Experten hat der Bergbau bei Badenweiler in der keltischen Zeit begonnen. Im Laufe der Zeit wurde Blei, Silber und Eisenerz abgebaut. Der Abbau von Gips wurde bis in die 1960er Jahre betrieben. Das reiche Erzvorkommen in der Region basiert auf dem Einbruch des Oberrheingrabens, der sich im Tertiär zwischen Schwarzwald und Vogesen vollzogen hat. Das an den Bruchstufen der stärksten Bewegung, der sog. Hauptverwerfung entstandene Quarzriff, erstreckt sich mit seinen dabei aufgerissenen Spaltungshohlräumen und Erzgängen als Hartsteinsrippe deutlich sichtbar im Geländer von Sulzburg über Badenweiler bis nach Schloss Bürgeln. (…)

Man kann entweder in Badenweiler beim Inhalatorium einsteigen, oder direkt vom Info-Pavillon an der L123 (Sehringer Straße) starten. Dort kann man sich in den Schaukästen verschiedene Gesteinsproben ansehen und mehr über die Geschichte des Bergbaus und die geologischen Besonderheiten der Gegend erfahren.
Dort hat es auch einen Parkplatz, wo man sein Auto abstellen kann.


…beim Aussichtspunkt Sophienruhe (mit Schutzhütte)-
ist ein schöner Rastplatz in etwa der Hälfte der Wanderung

Am Weg unterhalb der Sophienruhe gibt es eine Stelle, die ich noch aus meiner Schulzeit kenne.
Dort waren wir mit dem Geologie Grundkurs, um allerlei Gesteinsproben zu entnehmen, bewaffnet mit einem Hammer und gutem Schuhwerk – „Steineklopfen“
Der Platz ist bei Interessierten bekannt, früher dafür, dass man mit viel Geklopfe und ein wenig Glück Amethyste finden konnte. Ob man heute noch welche finden kann?!

Zwischen den Steinen wächst dort jede Menge wilder Thymian – sogar einen weißen Thymian habe ich dort gefunden. Das duftet…!

…vorbei an eindrucksvollen Felsen…


…über Felsspalten, entstanden durch eingefallene, ausgebeutete Gruben (die werden „Alter Mann“ genannt),
bis zur alten Bergschmiede, deren Gebäude schon beginnen, zusammen zu fallen:


Einst soll es hier einen geheimnisvollen Waldsee gegeben haben, wo Kobolde und Hexen gehaust haben sollen.
Die Narrencliquen „Blauenkobolde“ haben hier z. B. ihren Namen gefunden.

Man kann anhand des feuchten Waldbodens und dem üppigen Moosbewuchs noch den See erahnen.

Wenn ich sowas sehe denke ich immer: schade – dass es niemanden gibt, der solche Dinge instandhält und pflegt…

Einkehrmöglichkeiten:
Landgasthof Grüner Baum/Sehringen, Cafeteria Reha-Klinik Hausbaden, Café Mondweide/Sehringen – oder die zahlreichen Gastronomiebetriebe direkt in Badenweiler
(wir haben uns für’s Café Mondweide mit seinem herrlichen Garten entschieden, siehe folgender Post