Am Mittwoch, den 7. November 2018 findet in Aarau wieder der beliebte Rüeblimärt statt.
Der Aargauer Rüeblimärt, 1981 gegründet, hat sich in den vergangenen Jahren mit seinen 140 Marktfahrern zum Publikumsmagneten entwickelt.
Jedes Jahr strömen bis zu 45 000 Besucher durch den Aargauer Graben, weshalb das Gelände mittlerweile vergrössert werden musste.
Neben Karotten verschiedener Provenienz und dem Aargauer Klassiker schlechthin, der Rüeblitorte, werden noch viele andere Spezialitäten angeboten.
Eingefleischte Rüeblimärt-Fans kommen aber auch nur der schön dekorierten Markstände wegen und geniessen die spezielle Marktambiance ohne Beizchen, die es so eben nur im Rüebliland gibt. rueblimaert.ch
Leider hat die Markgräflerin dieses Jahr keine Zeit, den Rüeblimärt zu besuchen, aber ich habe vor ein paar Jahren schon einmal ausführlich darüber berichtet.
Hier geht es zum Blogbeitrag über den Rüeblimärt.
Ich habe damals auch einige Rezepte zum Thema Rüeblimärt veröffentlicht. Heute gibt es ein weiteres Rezept – Rüebliwaffeln.
Rüebli-Waffeln
Zutaten
(Für 4 Portionen)
• 200 g Bio-Rüebli (Möhren)
• 1 Bio-Orange
• 120 g weiche Butter
• 100 g Zucker
• 1 Päckchen Vanillezucker
• 1 Prise Salz
• 3 Eier (M)
• 250 g helles Dinkelmehl Type 630
• 1 Teelöffel Backpulver
• 2 Esslöffel Milch
• Butterschmalz für das Waffeleisen
Zum Servieren
• nach Belieben Puderzucker zum Bestäuben
• Frischkäse
• Ahornsirup
Zubereitung Rüebli schälen, waschen, abtropfen lassen und mit der Küchenreibe fein raspeln.
Orange heiß abwaschn und abtrocknen. Die Orangenschale fein abreiben.
Orangenabrieb und Butter in einer Rührschüssel mit der Küchenmaschine cremig rühren.
Dann nach und nach Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz unterrühren, anschließend die Eier einzeln unterrühren.
Mehl und Backpulver vermischen und zusammen mit den Möhrenraspeln und der Milch unter die Butter-Eiermasse heben und zügig zu einem glatten Teig verarbeiten.
Den Waffelteig in einem heißen, gefetteten Waffeleisen nacheinander zu ca. 8 knusprigen, saftigen Waffeln ausbacken.
Zum Servieren nach Belieben mit Puderzucker bestäuben oder mit einer Kugel (ich nehme dafür einen Eisportionierer) Frischkäse und Ahornsirup servieren.
Carrot Waffles
Ingredients (For 4 servings) 200 g organic carrots 1 organic orange 120 g soft butter 100 g sugar 1 sachet vanilla sugar 1 pinch of salt 3 eggs (medium sized) 250 g flour 1 teaspoon baking powder 2 tablespoons milk Ghee for the wafflemaker
To serve icing sugar for dusting cream cheese maple syrup
Instructions Peel the carrots, wash, drain and finely grate with the grater. Rins orange with hot water and dry. Grate the orange peel finely. Mix orange zest and butter in a mixing bowl with the food processor until creamy. Gradually add sugar, vanilla sugar and a pinch of salt, then stir in the eggs one at a time. Mix the flour and baking powder and fold into the batter together with the grated carrots and the milk. Then stir until the batter ist smooth. In a hot, buttered waffle iron, bake 8 waffles until crispy on the outside. To serve, dust withicing sugar to tast – or serve with a scoop of cream cheese and maple syrup.
Jeden ersten Mittwoch im November findet in Aarau der Rüeblimärt (Karottenmarkt) statt. Die Markgräflerin hatte sich schon vor einigen Jahren vorgenommen, einmal dorthin zu fahren. Dieses Jahr wurde das Vorhaben endlich umgesetzt.
Das örtliche Bus- und Reiseunternehmen WILL hatte die Fahrt, wie jedes Jahr im Angebot. Leider kam kurz vorher eine Absage – es hätten sich zu wenig Teilnehmer für den Ausflug angemeldet…
Also wurde kurzerhand ein Zug rausgesucht und von Müllheim ging es über den schweizerischen Bahnhof SBB nach Aarau, wo die drei beteiligten Damen dann gegen …Uhr eintrafen.
Der Wetterbericht hatte Regen und kühl vorausgesagt, und so war es dann auch. Aber ich hatte mir ja einen Tag Urlaub genommen, und den wollte ich trotzdem genießen.
Two weeks ago I went to a carrot market in Aarau, Switzerland. This post is all about the Rüebli – this is what carrots are called in Switzerland and what you can do with it….
The market takes place once a year, on the first Wednesday in November.
Nach der Ankunft im hochmodernen, aber zugigen und daher ungemütlichen Bahnhof in Aarau, wurde das erste Café auf dem Weg zum Markt angesteuert.
Erst mal einen Cappuccino und ein Gipfeli….
Breakfast with Cappuccino and croissants (Gipfeli) in a Swiss Café. It was a cold and rainy day and we needed something to start the day on the market a to let us (two friends of mine accompanied me) feel a little more comfortable….
Auf dem Rüeblimärt bekommt man nicht nur verschiedene Rüebli Sorten, sondern auch anderes Wurzelgemüse wie Rote und gelbe Bete, aber auch Zwiebeln und Knoblauch werden angeboten.
Ausserdem gibt es auch schon vorweihnachtliche Stände mit Dekoartikeln oder Zubehör für die Weihnachtsbäckerei.
Typisch: Tannenbäume mit Rüeblischmuck
Und zum Essen und Trinken gibt es allerlei Köstlichkeiten rund um die Rüebli: Rüeblitorten, Rüeblibrot, Rüeblimuffins, Rüebli-Teigwaren, Rüebli-Konfitüre, Rüebli-Senf…
Hier sind ein paar Impressionen:
Halbfett Käse mit Rüebli – sehr lecker, davon habe ich ein Stück mit nach Hause genommen.
Rüebli Waffeln mit Puderzucker oder mit Rüebli Konfitüre:
Das Taurin-haltige Getränk „Red Bull” ist in der Schweiz bei den jungen Leuten angesagt. Im Café und auch andernorts fiel uns auf, dass oft Red Bull konsumiert wird – und das sogar schon zum Frühstücks-Gipfeli.
Es wird stilecht serviert – die Bedienung öffnet die Dose und füllt das Getränk ins Glas…. Die Aargauer Variante aus Rüebli ist aber bestimmt viel gesünder als das Original!
Küttiger Rübli ist eine Sorte, die im Aargau wieder häufiger angebaut wird. Hier im Vordergrund zu sehen:
Baum aus Grünkohl, Salat, und Rüebli, im Vordergrund Küttiger Rüebli / Tree made from cabbage, lettuce and carrots – in front of it you can see a special species cultivated in this region – the Küttiger Rüebli (the white ones)
Küttiger Rüebli‘ sind eine alte, robuste Schweizer Karottensorte, die ursprünglich aus dem Aargauer Dorf Küttigen stammt. Sie gehören zum Sortiment von ProSpecieRara.Küttiger Rüebli sind eher gross, von konischer Form und weisser Farbe. Ihr Geschmack ist aromatisch, erdig und kaum süss.
Geschichte
Das Dorf Küttigen war schon im 19. Jahrhundert für sein Gemüse bekannt, das regelmässig am Aarauer Wochenmarkt verkauft wurde.
Im traditionellen Anbau wurden die Rüebli im Winter über die Wintergerste gesät. Nachdem die Gerste mit der Sense geerntet worden war, wurden die zu diesem Zeitpunkt etwa 15 cm hohen Karottenpflanzen mit der Hacke ausgedünnt und hatten nun bis zur Ernte im Oktober oder November genügend Platz und Licht. Aus dieser Anbauart kamen sie zu ihrem früheren Namen „Gerstenrüebli“.
Nachdem die Küttiger Rüebli im zwanzigsten Jahrhundert fast vergessen gegangen waren, wurden sie in den 1970er Jahren eigenständige Sorte „entdeckt“. Seit 1978 kümmert sich der Küttiger Landfrauenverein sich um die Vermehrung und Erhaltung der Art.
Auch das Schweizer Radio ist da… Swiss Radio interviewing
Hier geht es zum Bericht vom SRF(link to interview in German Swiss language)
Hier ein weißes Rüebli, die Sorte Schneewittchen – sie ist süßer als andere Rüebli und bei Kindern sehr beliebt, wie man mir sagte. Another white carrot, named „Snow White” – it tastes sweeter than the traditional orange coloured ones.
orangefarbene und gelbe (Pfälzer) RüebliRüebli „Bluepower”violette Rüebli – die „Urmöhre” – very old species: purple carrots
Das hier sind Räbe – oder weiße Rüben. Aus diesen Rüben werden in der Schweiz die traditionellen Laternen für den Räbelichtli-Umzug geschnitzt.
Als Räbenlichter bezeichnet man im alemannischen Raum eine traditionelle Laterne, gefertigt aus Herbstrüben (Bezeichnung im alemannischen Sprachraum Räbe). Rüben nahmen im Mittelalter die gleiche Stellung in der Grundernährung ein wie die heutige Kartoffel. Aus Anlass des Einbringens der letzten Feldfrüchte im November stellen die Kinder in verschiedenen Schweizer Kantonen solche Laternen her.
Heute hat die Räbe ihre Bedeutung als Grundnahrungsmittel verloren. Die Lichter werden aus der Rübe geschnitzt. Dazu werden sie zuerst mit einem Löffel ausgehöhlt und dann mit einem spitzen Messer aus der violetten Haut Sujets herausgelöst. Als Sujets dienen traditionell hauptsächlich die auch in den Liedern besungenen Sonne, Mond und Sterne.
Während diese Arbeit früher vor allem zu Hause im Kreise der Familie verrichtet wurde, hat sie sich – wie auch die Umzüge – stark in örtliche Jugendvereine, Schule und Kindergarten verlagert. Die Räben werden oft von der Schule oder örtlichen Verkehrs- oder Gewerbevereinen der Jugend zur Verfügung gestellt.
An drei Schnüren aufgehängt und an einem Stock getragen, werden die mit einem Kerzchen bestückten Räbenlichter von den Kindern durch die dunklen Strassen getragen, wobei das Licht vor allem bei den Sujets durch die dünnen Wände scheint. Bei der heute üblichen Strassenbeleuchtung wird oft ein Abend im November für einen Räbenlichterumzug reserviert, an welchem die Strassenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Nach den Umzügen werden die Räbenlichter ins Fenster gestellt, bis die Kerze heruntergebrannt ist. Oft werden die Umzüge in der Familie oder Nachbarschaft allabendlich wiederholt, bis die Lichter verschrumpelt sind und kompostiert werden.
Zu den Umzügen gehören auch die entsprechenden Lieder, wie etwa Ich geh mit meiner Laterne, das ebenfalls schriftdeutsche Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne oder auf alemannisch Rääbeliechtli, wo gasch hii?.
Quelle: Wikipedia
Das erinnert an die St. Martins-Umzüge, die es in Deutschland gibt, aber auch an den Halloween-Brauch, ihr erinnert euch an die Sage von „Jack ‚O Lantern”?
Ja, und Kürbisse gibt es hier auch – aber nur ganz wenige….
Grünkohl, Lauch, Weiß- und Rotkabis (Kohl) und was man sonst noch so braucht….)
An diesem Stand von Ernst Lässer-Teuscher aus Bottenwil habe ich dann um die 2 Kilo verschiedene Rüebli gekauft…..
Der Gemüsegartner ist schon viele Jahre mit dabei….
Uns was es sonst noch zu sehen gab:
Ein Rüebli-Kürbis Igel
Rüben und rote Bete
Bataten und weiße Rüben
Pariser Möhrchen
Rübli-Nudeln
Zwiebel- und Knoblauchzöpfe:
Der Stand einer Pferdemetzgerei:
Spezialitäten aus dem Tessin und Italien:
Pecorino Fantasia mit Oliven
Taleggio
Gruyère
Käse mit Kastanienblätten
Taleggio mit Rotwein
Antipasti:
Pasta:
Und der Marroni-Mann an der Ecke darf nicht fehlen (der hat wenigstens schön warm…)
Aarau ist auch ohne den Rüeblimärt einen Besuch wert – das werden wir bestimmt einmal bei etwas besserem Wetter nachholen.
Eine Suppe aus Großmutters Küche wäre zwar köstlich gewesen und war auch verlockend, aber wir wollten endlich ins Warme.
Und so suchten wir nach einem Restaurant um eine Kleinigkeit zu essen, uns hinzusetzen und uns aufzuwärmen. Aber den Gedanken hatten wohl alle und in den Restaurants, wo es Gerichte passend zum Rüebli Markt gab, waren alle Tische belegt oder reserviert. In einem kleinen, etwas alternativen Café bekamen wir Platz an der Theke.
Es standen verschiedene Salate und eine Sellerie-Birnen Suppe zur Auswahl. Bis zur Suppe hat mein Fotoapparat noch mitgespielt – beim leckeren Salat Mondial mit Ziegenkäsle („die Frau, die den Ziegenkäse macht, sitzt hier auch gerade”), Hummus und Guacamole hat er dann gestreikt – zu feucht und kalt draussen – die Linse war beschlagen und so sind das die letzten Bilder aus Aarau.
Sellerie-Birnen Suppe mit Croutons aus BaumnussbrotSalat Mondial mit Ziegenkäsle – und beschlagener Linse….
Ich hatte in weiser Voraussicht ein Handtuch aus Mikrofaser eingepackt und den Fotoapparat auf der Heimfahrt im Zug schonmal notdürftig getrocknet. Zu Hause wurde er dann auf einem Tischchen mit ausreichend Abstand zur Heizung platziert und vollständig trockengelegt. Danach war alles wieder gut.
Was ich vom Rüeblimärt alles mitgebracht habe, und wie die ganzen Rüebli verarbeitet wurden, folgt in weiteren, separaten Beiträgen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.