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SWR-Essgeschichten am 29. Januar 2015: Hüsinger Torte

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Die Hüsinger Torte hatte ich schon lange nicht mehr gebacken – und für den Fernseh Beitrag im SWR, der morgen gezeigt wird, sollte ich mir auch typische Gerichte aus dem Markgräflerland überlegen, über die man dabei berichten könnte.
Diese Torte ist ausserhalb des Markgräflerlandes nicht sehr bekannt. Sie ähnelt mit ihrem typischen Gittermuster einer Linzertorte, hat aber einen hellen, buttrigen Mürbeteig, ohne Nüsse, so wie eine Mailänder Torte. Eine Mailänder Torte ist meist mit Aprikosenmarmelade gefüllt (manchmal auch mit Sauerkirschen, wie bei der Crostata di visciole).
Die Hüsinger aber wird mit einer Mischung aus gemahlenen Nüssen, Zucker und Rahm und zusätzlich noch mit Marmelade gefüllt. Dreifach lecker!

Huesinger 2

Die Herkunft des Namens ist nicht genau geklärt. Manche bezeichnen sie  als „Hüsiger” – das heißt „hausgemachter” andere als Hüsinger, einem Ort bei Steinen im Wiesental.
Aber auf jeden Fall ist sie eine Markgräflerin!

Deshalb, und weil diese Torte in meiner Blogstatistik, was die Aufrufe angeht ganz weit oben steht, habe ich sie dafür ausgesucht und zum Besuch des SWR Drehteams am Wochenende zuvor gebacken. Die Hüsinger darf nämlich – ähnlich wie bei einer Linzertorte – vor Verzehr etwas ruhen.
Man kann die Torte als Dessert verzehren, zum Kaffee oder Tee servieren oder man trinkt ein Gläschen von unserem guten Markgräfler Wein dazu.

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Und hier ist die Neuauflage fürs Fernsehen:

Huesinger 3

Hüsinger Torte

Zutaten für den Teig:
500 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
etwas geriebene Zitronenschale
250 g Zucker
3 Eier
250 g Butter

Füllung:
250 – 300 g Himbeermarmelade mit Johannisbeermarmelade gemischt
100 g  Haselnüsse, gemahlen
1 Ei
ca. 100 ml Rahm (Sahne) oder Dosenmilch
2 Esslöffel Zucker
etwas Zimt, gemahlen
1 Messerspitze Nelken, gemahlen
etwas Vanille gemahlen (oder Vanillezucker)

etwas Ei zum Bestreichen

Man mischt das Mehl mit dem Backpulver und siebt es auf die Arbeitsfläche. Dann gibt man den Zucker und die Zitronenschale hinzu, drückt eine Mulde in die Mitte, in die man die Eier gibt. Die Eier werden etwas mit der Mehl-Zuckermischung verrührt. Die Butter wird in Stückchen auf den Rand gegeben, etwas mit dem Messer zerhackt und dann zu einem Mürbeteig verarbeitet.

Den Teig etwas bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Den Backofen auf 200 °C vorheizen.

Himbeermarmelade mit Johannisbeermarmelade mischen.
Den Boden einer Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen . Ca. 2/3 des Teigs in Größe der Form auswellen und die Form damit auslegen.
Den Teig mit der Marmeladenmischung bestreichen.
Dann die gemahlenen Nüsse (ich habe einen Teil der Haselnüsse durch Walnüsse ersetzt) mit den Gewürzen, Zucker, Ei und Rahm vermischen, so dass eine breiartige Masse entsteht. Diese auf der Marmelade verteilen und vorsichtig glattstreichen.
Den restlichen Teig auswellen, mit einem Teigrad in Streifen schneiden und gitterförmig auf dem Kuchen verteilen. Mit etwas verquirltem Ei  und Sahne bestreichen.

Den Backofen auf 175 °C zurückschalten und ca. 45 Minuten backen. Dann noch ca. 15 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen lassen. Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.

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Hüsinger Tart

Ingredients for the dough:
500 g flour
1 packet of baking powder
a little grated lemon peel
250 g sugar
3 eggs
250 g butter

For the filling:
250 – 300 g of raspberry jam mixed with currant jam
100 g ground hazelnuts
1 egg
100 ml cream  or canned milk
2 tablespoons sugar
a little ground cinnamon
1 pinch of cloves, crushed
some ground vanilla  (or vanilla sugar)

a little egg for brushing

Mix the flour with the baking powder and sift it on the work surface. Then add the sugar and lemon zest, press a well in the center and pour in the the eggs. Mix the eggs are slightly with the flour-sugar mixture. Add the butter in spmall pieces onto the edge and process it into a pastry by chopping with a knife.

Let stand at room temperature.

Preheat the oven to 200 ° C.

Mix raspberry jam with currant jam.
Line the bottom of a springform pan with 26 cm diameter with baking paper. Roll out approx. 2/3 of the dough in the size of the springform pan and line the springform with it.
Spread the jam mixture onto the dought.
Then mix the the ground nuts (I have replaced some of hazelnuts with walnuts) with the spices, sugar, egg and cream to receive a pulpy mass. Spread onto the jam and carefully smooth out.
Roll out the remaining dough, cut into stripes with a dough cutter and lay like a lattice on the cake. Brush with a little beaten egg and cream.

Turn down the oven temperature to 175 ° C and bake for about 45 minutes. Switch off the oven and leave the tart in for another 15 minutes. Remove and allow to cool completely before getting out of the springform.

 

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SWR-Essgeschichten am 29. Januar 2015: Suuri (H)Erdäpfel – Saure Kartoffeln mit Fleischwurst

suuri Herdäpfel 2

Am Donnerstag, 29. Januar  ist es also soweit: Die Markgräflerin kommt im Fernsehen. Um 18.15 Uhr in der Reihe Essgeschichten im SWR:

Donnerstag, 29. Januar 2015

Essgeschichten

Teige – Tinte – Tellergerichte

18:15 – 18:45 Uhr | Auch in der vierten Folge der neuen „Essgeschichten“ dreht sich alles um kulinarisch Begeisterte und ihre Genüsse. Diesmal unter anderem um die Bloggerin Karin Schindler aus Müllheim. Sie nennt sich „Markgräflerin“ und kocht mit wiederentdeckten alten Gemüsesorten wie etwa Vulkanspargel.
– Die Beckers aus Edenkoben betreiben eine Familienbäckerei, in der viel mit Kastanien gebacken wird und das auch noch ganz transparent: Mit einer „Gläsernen Bäckerei“ hat sich Claus Becker einen Traum verwirklicht.
– Eva Hartmann aus Ravensburg ist die „Pasta-Queen“. Sie hat ein Restaurant mit Manufaktur, in der sie ihre selbst hergestellte Pasta mit besonderen Namen serviert, zum Beispiel „James Bond“.
– Jörg Zink aus Ahorn-Eubigheim, Metzger und Fleischversteher, löst ein „Bürgermeisterstück“ aus.
– Mit dem Landgasthof Lamm in Bad Liebenzell haben sich Gudrun Rembold-Kast und Raimond Kast einen Lebenstraum erfüllt. Zu essen gibt’s viel Gemüse und Geschmortes. Eine Besonderheit, die es wahrscheinlich nur im Lamm gibt: Eine Woche lang bedient er und sie steht in der Küche. In der anderen Woche ist es umgekehrt.

Falls ihr die Gerichte nachkochen bzw. nachbacken wollt, die in der Sendung vorkommen, werde ich hier nochmal alle Rezepte veröffentlichen.
Heute gibt es also „Suuri Herdäpfel” – saure Kartoffeln, ein Rezept, das ich von meiner Mutter und Großmutter kenne.
Wer keine Fleischwurst mag, kann diese selbstverständlich auch weglassen. Stattdessen kann man einen Klecks Sauerrahm oben aufsetzen – oder auch beides zusammen.

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Suuri Herdäpfel – Saure Kartoffeln


Zutaten
Für 2 Personen

1 Zwiebel
20 g Butter
30 g gebranntes Mehl
(Mehl in einer beschichteten Pfanne ohne Fett braun rösten)
½ Liter Fleischbrühe
1-2 Esslöffel Essig: Apfelmost (Cidre) oder Apfelessig
1 Nelke
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
½ kg = 500 g Kartoffeln
Liebstöckel (oder Maggi)
Fleischwurst und/oder Sauerrahm nach Belieben

Die Zwiebel schälen, kleinschneiden. In einem Topf die Butter zerlassen und die Zwiebeln darin anrösten. Das gebrannte Mehl dazugeben und die Fleischbrühe unter ständigem Rühren langsam dazugeben. Die Gewürze ebenfalls hinzugeben und das Ganze ½ Stunde köcheln lassen.

Währenddessen die Kartoffeln waschen, schälen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einen zweiten Topf geben, mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Etwa 1 Teelöffel Salz dazugeben und die Kartoffelscheiben etwa 10 Minuten kochen, in ein Sieb abschütten und abtropfen lassen.

Nelke und das Lorbeerblatt aus der Sauce nehmen, die Kartoffelscheiben hineingeben. Mit Salz, Pfeffer und Essig und nach Belieben mit Maggi abschmecken. Nochmals aufkochen lassen. Wer mag, kann ein Stück Fleischwurst dazu servieren.
Wer im Früjahr frischen Liebstöckel hat, kann diesen als Deko nehmen oder kleinhacken und darüber streuen.

Alternativ können die Kartoffeln auch roh, in Scheiben geschnitten verwendet werden – dafür die rohen, mehligkochenden Kartoffelscheiben direkt nach Zugabe der Gewürze mit in den Topf geben.

***

This is a typical dish from my area – I learnt it from my mother and grandmother.

suuri Herdäpfel 1

Sour Potatoes with Meat Sausage

For 2 people:

1 onion
20 g butter
30 g of toasted flour
(toast flour in a pan, without fat, until browned)
½ litre of broth

1-2 tablespoons of vinegar: Cider or cider vinegar

500 g potatoes

1 clove
1 bay leaf
salt and pepper

lovage (or Maggi)

sour cream and/or meat sausage to taste

Peel the onion, then cut into small pieces. In a saucepan, melt the butter and sauté the onions. Add the toasted flour and pour the broth slowly while stirring constantly. Also add the spices let the simmer for 30 minutes.

Meanwhile, wash and peel the potatoes then cut the potatoes into 1 cm thick slices. Put the potatoes in a second saucepan, cover with water and bring to a boil. Add about 1 teaspoon of salt and cook the potatoes for about 10 minutes, drain in a colander.

Remove clove and bay leaf from the sauce, add the potato slices to the saue. Season with salt, pepper and vinegar and to taste with Maggi. Bring to a boil again. You might want to serve a piece of meat sausage to it. If you don’t like sausage you can also serve it with some sour cream.

Those who have fresh lovage in their garden in spring, can take this as a decoration or chop it and sprinkle the potatoes with it.

Altenatively, the peeled and sliced potatoes can also be used without cooking in a separate pot  – use floury potatoes and add to the sauce immediately after the addition of spices.