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Scotch Eggs zum St. Andrew’s Day

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Beinahe hätte ich noch den Andreas-Tag, den St. Andrew’s Day vergessen.
Der 30. November ist ein Lostag und hatte in früheren Zeiten das Ende des (kirchlichen) Jahres bedeutet, in etwa wie Silvester heute.

Von besonders großer Bedeutung war die Andreasnacht, die Nacht vom 29. auf den 30. November, die auch als Losnacht (Losen = Wahrsage, Vorhersage) bezeichnet wird. Vor allem junge Mädchen im heiratsfähigen Alter konnten diese kaum erwarten, da sie in dieser Nacht angeblich einen Blick in ihre Zukunft, besser gesagt auf ihren zukünftigen Ehegatten werfen konnten. Die Andreasnacht galt als die Nacht der Liebesorakel. Dies lässt sich dadurch erklären, dass der Heilige Andreas unter anderem Schutzpatron der Liebenden und des Ehestandes ist. Eine weitere Erklärung könnte darin liegen, dass sein griechischer Name übersetzt soviel wie „der Männliche“ bedeutet.

Bei uns ist dieser Tag nicht mehr von Bedeutung, aber in Großbritannien, vor allem in Schottland wird er gefeiert:

In Schottland wird am 30. November der sogenannte „St. Andrew’s Day“ gefeiert. Im Gegensatz zu Deutschland kommt dem Apostel hier eine besondere Stellung zu. Mit keinem anderen wird die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit des Landes so in Verbindung gebracht wie mit dem Heiligen Andreas, der als schottischer Nationalheiliger gehuldigt wird. Dieser Tag steht ganz im Zeichen des Apostels, die Andreasnacht im Zusammenhang mit Liebesorakeln sind in Schottland nicht bekannt. Dem Tag kommt solch eine Bedeutung entgegen, dass das schottische Parlament im Jahr 2006 den 30. November zum Nationalfeiertag erklärte.

Quelle: Wikipedia

Also, ein wenig teilhaben möchten wir dann doch, und zwar kulinarisch gesehen. Wie wäre es einmal mit Scotch Eggs? Das sind hartgekochte Eier, die eine Art Wursthülle bekommen, paniert und frittiert werden.
Das hört sich nicht nur recht mächtig an, sondern das ist es auch… Also habe ich die Scotch Eggs nicht frittiert, sondern im Backofen gebacken und üppig Kräuter in die Wurstmasse (Brät gemischt mit Hackfleisch) gepackt.
In Großbritannien werden diese Scotch Eggs auch als Savoury Eggs gehandelt und werden bevorzugt zum Picknick verspeist, weil man sie gut aus der Hand essen kann.

Hier ist zunächst mal das Original-Rezept, angepasst für amerikanische Köche (Jane Garmey, Great British Cooking).

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Scotch Eggs

8 small hard-boiled eggs, shells removed
Flour
2 pounds sausage meat
1 ½ cups fresh breadcrumbs
1 tablespoon mace
½ teaspoon salt
½ teasponn freshly ground black pepper
2 beaten eggs
Oil for deep frying

Dust the hard-boiled eggs lightly with a little flour and set them aside.

Roll out the sausage meat on a flat surface with a pastry roller. Mix the breadcrumbs with the mace, salt and pepper and put them in a shallow dish. Take each hard-boiled egg and dip it into the beaten egg, then put it on the sausage meat and, using your finges, wrap the meat over the egg until it is entirely covered. Be generous with the meat  – it should be at least ½ inch thick around the egg.

Once the egg is covered , roll it in the breadcrumb mixture and smooth it back into shape so that it still resembles an egg. When all the eggs have been wrapped this way, heat the oil an deep fry the eggs until they are golden brown.

Allow the eggs to cool at room temperature for at least 2 hours before serving.

I did some additional seasoning: Herbes de Provence, Parsley, Thyme and Wourcestersauce and baked them in the oven instead of deep-frying (drizzle with clarified butter and bake on a sheet lined with baking paper: 428 °F for 15 minutes then reduce to 392 °f, turn the eggs and bake for another 10 minutes).

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Scotch Eggs

Für 6 Stück:

8 kleine Eier
Kräuter der Provence, Petersilie, Thymian
300 g Schweinehackfleisch
400 g Bratwurstbrät
4 Tl Worcestersauce
4 El Mehl
100 g Semmel-Brösel (Weckmehl, Paniermehl)
3 El Butterschmalz, geschmolzen
Backpapier, Dauerbackfolie oder Gefrierbeutel zum Ausrollen
Zubereitung:

1. 6 Eier anstechen, im Eierkocher hart kochen oder in kaltes Wasser geben und aufkochen. (5 Minuten kochen lassen). Eiskalt abschrecken und abkühlen lassen.

2. Hackfleisch und Brät mischen und mit 2 Tl Worcestersauce und den Kräutern würzen. Masse in 6 Portionen teilen. Eier vorsichtig pellen.

3. Nacheinander je eine Brätportion zwischen Dauerbackfolie flach drücken oder einen Gefrierbeutel aufschneiden, und darin flach drücken und 1 Ei damit umhüllen. Nahtstellen sehr sorgfältig zusammendrücken.

4. Mehl in einen tiefen Teller schütten, restliche Eier in einem tiefen Teller verquirlen, Brösel in einen tiefen Teller geben. Umhüllte Eier nacheinander in Mehl, Eiern und Bröseln panieren und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.

5. Butterschmalz in einer kleinen Pfanne zerlassen. Schmalz gleichmäßig über die Eier träufeln. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad in der Mitte des Backofens 15 Minuten backen. Hitze auf 200 Grad reduzieren, die Eier wenden und weitere 10 Minuten backen. Eier aus dem Ofen nehmen und auf dem Blech vollständig abkühlen lassen.

Mit Senf und nach Belieben mit Mixed Pickles servieren.

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La Chandeleur – Maria Lichtmess – Groundhog Day: … und jährlich grüsst das Murmeltier, diesmal mit Bier Crêpes

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Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit (Lostag)
2. Februar 2013
La Chandeleur – Groundhog Day

Jedes  Jahr am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten ist Maria Lichmess. In Frankreich isst man an diesem Tag immer Crêpes / Pfannkuchen / Eierkuchen, und das in allen möglichen Variationen. Klassiker der französischen Küche sind die Galettes aus der Bretagne, die mit Buchweizenmehl gemacht werden. Sie gibt es süß und salzig.

In Pennsylvania, USA und in Canada feiert man den Groundhog Day, an dem ganz Punxsutawney gespannt ist, welches Wetter das Murmeltier Phil voraussagen wird. Bei uns werden in der Kirche die Kerzen geweiht, sie sollen vor Blitzschlag und Feuersbrunst bewahren….

Mehr Info hier:

https://markgraeflerin.wordpress.com/2011/02/02/maria-lichtmess-la-chandeleur-murmeltiertag-groundhog-day/

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Dieses Jahr habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht: Bier Crêpes (Pfannkuchen) mit Apfelringen und Blutorangen belegt, dann mit Zucker bestreut, der beim Wenden karamellisiert und zum Schluss mit etwas Grand Marnier verfeinert – mmmmh!

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Bier Crêpes

Für 4 Personen

Für den Teig:

150 g helles Dinkelmehl
3 kleine oder 2 große Eier
1 Prise Salz
300 ml helles Bier (Pils)
100 ml Wasser
Butter zum Backen

Für den Belag
2 süße, feste Äpfel
2 Blutorangen
etwas brauner Zucker
nach Belieben etwas Grand Marnier
Puderzucker

Mehl mit einer Prise Salz in eine Schüssel mit Ausguss geben. dann die Eier, 300 ml Bier  und 100 ml Wasser hinzufügen und mit einem Schneebesen glatt rühren.

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Die Äpfel waschen, schälen, das Kerngehäuse ausstechen und in feine Scheiben hobeln. Die Schale von einer Blutorange mit einem Messer samt weisser Haut rundum abschneiden, dann filetieren. Dabei den Saft auffangen. Von der zweiten Blutorange den Saft auspressen und über die Apfelscheiben träufeln.

Dann die Pfannkuchen backen:

Teig nochmals kurz mit dem Schneebesen durchrühren, dann in einer Crêpe-Pfanne etwas Butter zerlassen, dann etwas Teig hineingeben, so dass der Boden bedeckt ist. Dann Apfelscheiben darauf verteilen, etwas von den Orangenfilets dazugeben und leicht mit braunem Zucker bestreuen.

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Sobalde der Teig auf der Oberseite nicht mehr flüssig ist, mit Hilfe eines Tellers den Pfannkuchen wenden und wieder vorsichtig in die Pfanne gleiten lassen. Bei Bedarf vorher noch ein wenig Butter in die Pfanne geben. Einige Minuten bei reduzierter Hitze weitergaren, dann auf einen Teller stürzen.

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Nach Belieben mit etwas Grand Marnier beträufeln und mit Puderzucker bestreuen. Ahornsirup passt auch wunderbar dazu.

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….kleiner Nachtrag:

Annual-Groundhog-s-Day-Ritual-Held-In-Punxsutawney-Pennsylvania
Murmeltier Phil – Foto: Die Welt

http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article113334930/Murmeltier-sagt-baldiges-Ende-des-Winters-voraus.html

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Luciatag, 13. Dezember

Schwedische Lussekatter

In Schweden gibt es das leckere Luciagebäck, eine Art Hefebrötchen mit Safran und Rosinen.

Nach dem bäuerlichen Kalender galt die Luzianacht vielerorts als Losnacht. Wer an diesem Tag Weichselzweige schnitt und zu Hause ins Wasser stellte und diese nach vier Wochen blühten, hatte besonderes Glück. Im Mittelalter wurden am Luziatag die Kinder beschert, da der Weihnachtstag erst nach 1500 als Kinderfest gefeiert wurde. Wenn es in der Luzianacht schneite, stand ein strenger Winter bevor.

Luciagebäck (Lussekatter)

Zutaten für 12 Stück:

150 g Butter
500 ml Milch
3 Briefchen Safran, gemahlen (375 mg)
125 g Zucker
50 g Hefe
½ TL Salz
850 g Mehl
100 g Rosinen
80 g gehackte Mandeln
1 Eigelb

  1. Die Butter in einem Topf schmelzen lassen. Die Milch in einem anderen Topf leicht erwärmen.
  2. Den Safran und 1 Prise Zucker in etwas erwärmte Milch geben und unter Rühren auflösen.
  3. Die Hefe in einer Schüssel mit der restlichen Milch verrühren, bis die Hefe gelöst ist. Nun zerlassene Butter sowie Safranlösung zugeben und alles gut verrühren. Zucker und Salz zugeben. Das Mehl dazu sieben. Den Teig gut durchkneten, bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst. Die Rosinen heiß abspülen.
  4. Mandeln in den Teig kneten und ihn abgedeckt etwa 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
  5. Den Backofen auf 230 °C (Umluft 210 °C) vorheizen. Teig nochmals gut durchkneten. Zu einem Laib formen und davon Stücke abschneiden. Die Teigstücke zu einem „S“ formen. Je zwei „S“ kreuzweise aufeinanderlegen und die Enden andrücken.
  6. In die Mulden Rosinen geben und mit Eigelb bepinseln. Auf ein gefettetes und mit Mehl bestäubtes Backblech legen und im Ofen 7-10 Minuten backen.
    Abkühlen lassen.