Es gibt ein neues Weihnachts-Plätzchen Rezept im Blog! Diese Kekse, die zu den Klassikern des schwedischen Fika-Gebäcks zählen, machen ihrem Namen (Drömmar = Träume) alle Ehre. Sie sind einfach nur traumhaft köstlich. Ihre einzigartige, sehr zerbrechliche Konsistenz verdanken sie dem Backtriebmittel Hirschhornsalz, das in Deutschland überwiegend in der Weihnachtsbäckerei (z. B. für Springerle) verwendet wird.
Skrädmjölsdrömmar – schwedische Kekse zum EspressoLavendeldrömmar
• 100 g weiche Butter • 90 g Zucker • 1 Teelöffel Bourbon-Vanillezucker • 160 g Mehl • ½ Teelöffel Hirschhornsalz (Ammoniumcarbonat) • 1 kleine Prise Salz
Zubereitung Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig aufschlagen, bis sie eine blasse Farbe haben. Mehl, Hirschhornsalz und Salz darüber sieben und gerade so lange rühren, bis ein glatter Teig entsteht, aber nicht länger. Den Teig mit den Händen zu 20 kleinen Bällen formen und auf das Backblech setzen. 15 Minuten backen. Die Plätzchen sollten sehr blass sein, also nicht oder nur zart bräunen und während des Backens leicht aufbrechen. Die Plätzchen auf dem Backblech komplett auskühlen lassen, da sie sehr zerbrechlich sind, solange sie warm sind.
Swedish Vanilla Dream-Biscuits – Vaniljdrömmar
Ingredients (for 20 biscuits)
100 g soft butter 90 g sugar 1 teaspoon bourbon vanilla sugar 160 g flour ½ teaspoon ammonium carbonate 1 small pinch of salt
Preparation Preheat the oven to 175 °C = 347 °F. Line a baking tray with baking paper. Cream butter, sugar and vanilla sugar until it has a pale colour. Sift the flour, salt and ammonium bicarbonate over it and stir until the dough is smooth, but not any longer. Form the dough into 20 small balls with your hands and place them on the baking tray. Bake for 15 minutes. The biscuits should be very pale, i. e. they should not become brown or only lightly brown and break open slightly while baking. Leave the cookies to cool completely on the baking tray, as they are very fragile as long as they are warm
Zum Luziafest – Sonntag, 13.12.2020 Fotoausschnitt einer Postkarte aus Schweden
Heute habe ich ein ganz besonderes – wenn auch etwas makaberes – Gebäck für euch. Es handelt sich um ein Originalrezept aus der Schweiz aus dem Jahre 1912. Adele Duttweiler, die Gattin von Gottlieb Duttweiler, dem Gründer der Migros. Sie hatte das Rezept damals als 20-jährige an der Kochschule aufgeschrieben.
Das Rezept wurde ab den 1930er Jahren als Vorlage für die Produktion der berühmten Totenbeinli (Bâtonnets aux noisettes) verwendet.
Traditionell hat man früher dieses Gebäck bei Abdankungen den Trauergästen angeboten, und daher soll auch die alte deutsche Bezeichnung „Totenbeinli” stammen.
Das Gebäck ist aber nicht nur in der Schweiz bekannt und äußerst beliebt – bei uns in Deutschland sind Sie am Hochrhein weit verbreitet.
Mich erinnern sie geschmacklich und von der Konsistenz her an italienische Cantuccini und sie eignen sich sehr gut als süße Knabberei zum Kaffee. Ein italienischer Vin Santo oder ein trockener Sherry, aber auch ein trockener Gutedel passen bestimmt hervorragend.
Für das Rezept braucht man ganze, geröstete Haselnüsse (200 g). Hierfür die geknackten Haselnüsse auf ein Backblech geben, im Ofen bei 150 °C Umluft etwa 15-20 Minuten rösten. Dabei aufpassen, dass die Nüsse nicht zu dunkel werden. Wenn die Häutchen aufplatzen, kann man sie aus dem Ofen nehmen. Man gibt sie dann in ein Küchentuch und rubbelt die Nüsse damit aneinander, damit sich die braunen Häutchen lösen. Nach Möglichkeit macht man das irgendwo im Freien – die Häutchen landen dabei nämlich überall!
Originalrezept für Totenbeinli, aufgeschrieben von Adele Duttweiler
Totenbeinli
250 g Zucker
3 Eier
abgeriebene Schale ½ unbehandelten Zitrone
200 g geröstete, ganze Haselnüsse
1 Messerspitze Hirschhornsalz (Triebsalz)
250 g Mehl
Schlage in einer Schüssel ½ Pfund feinen Zucker mit 3 Eiern + einer halben fein gehackten Zitronenschale schaumig, mische hierauf 200 g geröstete, ganze Haselnüsse darunter sowie eine Messerspitze Hirschornsalz und ½ Pfund Mehl. Walle diesen Teig auf dem mit Mehl besträuten Tisch aus zu einem Stück von 1 cm Dicke, schneide dasselbe in 1 cm breite Streifen von ca. 12 cm Länge. Gebe diese Stücke so auf ein Backblech , dass sie einander nicht berühren, bestreiche die Oberfläche mit aufgeschlagenem Ei + backe die Totenbeinli im Ofen langsam braun. Sie lassen sich an einem trockenen Ort lange aufbewahren.
Ich habe den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) eingestellt und die Totenbeinli etwa 20 Minuten gebacken.
Today I have a recipe for very special biscuits for you. The name is a bit macabre – „Totenbeinli” (death men’s bones). This is an original recipe from Switzerland, of the year 1912. Adele Duttweiler, the wife of Gottlieb Duttweiler, founder of Migros had written down this recipe at cooking school, when she was 20 years old The recipe was used in the 1930s as a template for the production of the famous Totenbeinli (Bâtonnets aux noisettes). Traditionally, this pastry was offered to the mourners at funerals, and this is why they were called „Totenbeinli“ in German. The pastry, however, is not only well-known and very popular in Switzerland but also here in Germany. You‘ ll find them all over the Region Hochrhein (Upper Rhine). Taste and in consistency remind me of Italian biscotti and make a very nice sweet snack to serve with coffee. An Italian Vin Santo or a dry sherry, but also a dry Chasselas would match perfectly. For this recipe you’ll need toasted hazelnuts (200 g) which can be prepared as follows:
Put the peeled hazelnuts on a baking sheet, roast for 15-20 minutes in the oven at 150 ° C (302 °F) convection/fan oven. Make sure that the nuts don’t get too dark. When the skins burst, you can take them out of the oven. Put them onto a a kitchen towel and rub the nuts with the cloth, to loosen the brown skin. If possible, do that somewhere outdoors – that makes a lot of mess.
Totenbeinli (Bâtonnets aux noisettes)
250 g of fine sugar 3 eggs Zest of ½ lemon untreated 200 g toasted, whole hazelnuts 1 pinch of
sal volatile (raising agent) 250 g flour
In a bowl, whisk 250 g of fine sugar, 3 eggs + finely chopped lemon zest until fluffy; then fold in 200 g roasted, whole hazelnuts as well as a pinch of sal volatile and 250 g of flour. Roll out this dough on the floured table to a piece of 1 cm thickness, cut stripes with 1 cm in width and about 12 cm in length. Put those pieces on a baking sheet so that they do not touch, brush with with beaten egg. Slowly bake in the oven until golden brown. They can be kept in a dry place for a long time.
I baked it at 180 ° C = 356 °F (top / bottom heat) for about 20 minutes.
Neulich habe ich bei einer Feier meine ehemalige Nachbarin Susanne getroffen. „Duuuuu, Susanne, Du wolltest mir doch mal das Magenbrotrezept von Deiner Tante geben…“
-„Ja, kein Problem – das weiss ich auswendig….“ – Ich hatte natürlich wie fast immer mein kleines Notizbuch mit: „Ja schön, schreibe ich gleich mit, dann kann ich das ja mal zum Jahrmarkt machen…“ – „ Ha noiiiii!!! Des isch doch Weihnachts-Magebrot!!!”
Und dann schwärmte sie noch, dass das Magenbrot eine totale Erholung zwischen den buttrigen Weihnachtsplätzchen sei, total locker und kaum Fett drin.
Und ich musste erst einmal dieses sagenumwobene Lauingen, den Ort, aus dem ihre Tante herkommt, nachsehen. Bayern also, im Regierungsbezirk Schwaben. Wusste gar nicht, dass es in Bayern auch Schwaben gibt…
Also gut, backen wir
Weihnachts-Magenbrot
500 g Mehl
250 g Zucker
10 g Hirschhornsalz
1 Teelöffel Zimt, gemahlen
1 Esslöffel Anis, gemahlen
1 Messerspitze Nelken, gemahlen
3 Esslöffel Kakaopulver
1 Ei
200 ml Vollmilch
Für die Glasur:
125 g Puderzucker
1 Esslöffel Kakaopulver
ca. ¼ Liter Wasser
Zuerst das Mehl mit Zucker, Hirschhornsalz, den Gewürzen und dem Kakaopulver mischen. Dann das Ei einarbeiten und nach und nach die Milch dazugeben.
Zu einem Teig kneten, der in etwa die Konsistenz eines Nudelteigs hat.
Den Teig teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche zu langen Stangen rollen.
Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Bei 175 °C 15-20 Minuten oder bei 200 °C 5-7 Minuten backen.
Aus dem Ofen nehmen und auf dem Blech abkühlen lassen, dann schräg in etwa daumendicke Stücke schneiden.
Für die Glasur 125 g Puderzucker, 1 Esslöffel Kakaopulver mit ca. ¼ Liter Wasser in einem Topf anrühren, zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren und 20 Minuten offen köcheln lassen, bis ein ganz leichter Sirup entsteht. Die Magenbrot-Stücke damit bestreichen und trocknen lassen.
Und ein weiterer Vorteil des Magenbrots zu Weihnachten liegt auf der Hand – es ist auch ganz schnell gebacken. Nur das Trocknen dauert eine Weile.
Aufbewahrt wird da Magenbrot wie Plätzchen: in Dosen.
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