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Flapjacks

Flapjacks 1


Die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler hatte neulich Flapjacks im Angebot. Ok, Müsliriegel heißen jetzt Flapjack. Die ursprünglich von den britischen Inseln kommenden Energiebarren sind aber nicht so ganz mit den typischen Müsliriegeln zu vergleichen. Dort werden sie unter anderem auch als Alternative zu Scones und Sandwich zur Tea Time verzehrt.

Das Grundrezept besteht eigentlich nur aus Butter, Zucker und Haferflocken. Je mehr Nüsse oder Früchte man untermischt, desto eher geht es in Richtung Müsliriegel. Angesichts der kurzen Zutatenliste und der einfachen Zubereitung hat der Markgräfler sich mit Unterstützung der Markgräflerin beim Backen versucht. Er entschied sich für das klassische Grundrezept plus das Mark einer Vanilleschote und getrockneten Blaubeeren.

Das Rezept ähnelt etwas meinen beliebten Haferflockenkekse. Das Rezept wird in der Vorweihnachtszeit täglich mehr als fünfhundert Mal aufgerufen!
Flapjacks sind jedoch nicht ganz so knusprig und ähneln von der Konsistenz her mehr den „Chewy Sugar Cookies“.

Idealer Proviant für unsere nächste Winter-Wanderung.


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Flapjacks


Zutaten
• 250 g Butter
• 200 g brauner Zucker
• 1 Prise Salz
• 2 bis 4 Esslöffel Zuckerrübensirup (hell), Ahornsirup oder Honig
• 300 g Haferflocken, zarte oder kernige

Weitere Zutaten nach belieben:
• 100 g gehackte Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Erdnüsse, Pistazien, …), aber auch Kokosflocken, Sonnenblumenkerne oder Leinsamen
• 100 g getrocknete Früchte (Rosinen, Blaubeeren, Cranberries, Himbeeren, Erdbeeren, Aprikosen, Mangos, Pflaumen, Datteln …)
• Mark einer Vanilleschote und eine Prise Zimt
• Zitronen-/Orangenabrieb
• Ingwer
• Kuvertüre (dunkel/weiß) zum Verzieren

Zubereitung
Den Backofen auf 180 °C (Umluft) beziehungsweise 200 °C (Ober- Unterhitze) vorheizen.

Eine eckige Backform (etwa 24 × 24 cm) mit Backpapier auslegen.

Die Butter in Würfel schneiden und mit dem Zucker in einen Topf füllen. Unter Rühren bei schwacher bis mittlerer Hitze erwärmen, bis die Butter flüssig ist. Den Sirup, eine Prise Salz, Haferflocken und nach Wunsch Nüsse, Trockenfrüchte und Gewürze untermischen, die Mischung in der Form verstreichen.

Die Haferflockenmischung im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 15 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. In 3 mal 3 Zentimeter große Stücke schneiden.

Nach Wunsch mit etwas heller oder dunkler Kuvertüre verzieren.


Flapjacks 2


Flapjacks


Ingredients
250 g butter
200 g brown cane sugar
1 pinch of salt
2 to 4 tablespoons golden syrup, maple syrup or honey
300 g oatmeal

Other ingredients of your choice
100 g chopped nuts (whalnuts, hazelnuts, almonds, peanuts, pistachios, . . . ), but also coconut flakes, sunflower seeds or flax seeds
100 g dried fruit (raisins, blueberries, cranberries, raspberries, strawberries, apricots, mangoes, plums, dates . . . )
Vanilla (of 1 pod) and a pinch of cinnamon
grated lemon or orange zest
Ginger
Couverture (dark/white) for decorating

Preparation
Preheat the oven to 180 °C = 356 °F (fan oven) or 200 °C 0 392 °F (top and bottom heat).

Line a square baking dish (about 24 × 24 cm) with baking paper.

Cut the butter into cubes and put it in a pot together with the sugar. Heat over low to medium heat while  stirring, until the butter is liquid.

Mix in the syrup, a pinch of salt, oatmeal and nuts, dried fruit and spices if desired, spread the mixture in the baking dish. Bake on the middle rack of the oven for about 15 minutes.

Remove from the oven and allow to cool. Cut into 3 x 3 cm pieces.

Decorate with a little light or dark chocolate couverture to taste.


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Mascarpone-Quark-Dessert mit Himbeeren (und Heidelbeer-Kompott)

Mascarponecareme Himbeern Meringe 1

Hier ist noch – wie versprochen – das Dessert von unserem Sommerabend auf der Terrasse. Eine Mascarpone-Quark-Creme mit Himbeeren. – Ein perfekter Abschluss für den Grillabend.

Kurz vor dem Servieren werden Meringue-Schalen zerbröselt und zusammen mit geraspelter weißer Schokolade auf der gekühlten Creme verteilt.
Man kann auch andere Beeren oder eine Beerenmischung dafür verwenden oder Rote Grütze. Ich hatte zu Beispiel noch Heidelbeerkompott vom Vortag übrig, den ich auch zwischen die Creme geschichtet habe. Das Rezept dafür findet ihr hier:

https://markgraeflerin.wordpress.com/2018/08/16/griessschnitten-mit-zimtzucker-und-waldheidelbeeren-blaubeeren/


Mascarponecareme Himbeern Meringe 6

Mascarpone-Quark-Dessert


Zutaten
(Für 4 Personen)
• 150 g Mascarpone
• 200 g Magerquark
• 250 Vollmilchjoghurt
• 80 g Zucker
• 100 g Schlagsahne
• 350 g Himbeeren oder eine Mischung aus frischen Himbeeren und Heidelbeer-Kompott
• 50 g weisse Schokolade, geraspelt
• Meringe

Zubereitung
Mascarpone und Magerquark in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen glatt rühren.
Vollmilchjoghurt und Zucker unterrühren. Die steif geschlagene Sahne vorsichtig unterheben.
Die Creme abwechselnd mit den Himbeeren (und Heidelbeerkompott) in eine Schüssel oder Portionsgläser füllen.
Zugedeckt (evtl. Frischhaltefolie verwenden) für mindestens eine Stunde kalt stellen.
Zum Servieren mit zerbröselter Meringe und geraspelter Schokolade bestreuen.



Mascarpone-Quark-Dessert


Ingredients
150 g Mascarpone
200 g low-fat quark
250 full-cream milk yogurt
80 g sugar
100 g whipped cream
350 g raspberries or a mixture of fresh raspberries and blueberry compote
50 g white chocolate, grated
Meringue


Preparation
Put the mascarpone and low-fat quark in a bowl and stir with a whisk
until smooth. Stir in yogurt and sugar. Carefully fold in the whipped cream. Alternately fill the cream with the raspberries (and blueberry compote) in a bowl or serving glasses. Cover and chill for at least an hour (use cling film if necessary). To serve, sprinkle with crumbled meringue and grated chocolate.

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Höchste Zeit – Rumtopf ansetzen

 

Rumtopf Vanilleeis 1


Jetzt ist es aber höchste Zeit, einen Rumtopf für die Advents- und Weihnachtszeit anzusetzen.
Als der Markgräfler gestern am Spargelstand unseres Vertrauens neben Spargeln noch Erdbeeren holen sollte, kam er zusätzlich mit Himbeeren an!
Wir hatten 2020 einen Rumtopf angesetzt und in der Adventzeit immer wieder davon genascht – am liebsten mit Vanille-Eiscreme – und auch einige Gläser verschenkt.


Rumtopf Vanilleeis 2


Erst kürzlich haben wir das letzte Glas zum Dessert aufgebraucht.
Hier ist unser Rezept…


Rumtopf 2


Rumtopf


Zutaten

Früchte/Beeren nach Saison,  z.B.
• 500 g Erdbeeren (Mai bis Juli/August)
• 500 g Himbeeren (Juni bis August)
• 500 g Kirschen (Juni bis August)
• 500 g Johannisbeeren ( Juni bis August)
• 500 g Heidelbeeren (Juni bis September)
• 500 g Brombeeren (Juli bis September)
• 500 g Mirabellen (Juli bis September)
• 500 g Zwetschgen (Juli bis Oktober)
• 500 g Weintrauben (September bis Oktober)
• ca. 2.500 g Zucker
• ca. 2 Flaschen Brauner Rum (54 Vol. %)

Zubereitung
Zur Vorbereitung den Rumtopf mit heißem Wasser ausspülen.
Zu Beginn im Juni 500 g Erdbeeren waschen und putzen, große Früchte gegebenenfalls halbieren oder vierteln. Früchte mit 500 g Zucker in den Topf geben und mit Rum auffüllen, bis die Früchte etwa 1 Zentimeter mit Flüssigkeit bedeckt sind, mit einem großen Kochlöffel umrühren, damit sich der Zucker besser auflöst.  Nur einwandfreie Beeren benutzen. Da die Früchte gerne aufschwimmen, diese mit einem Teller beschweren.

Den Rumtopf in den kühlen und dunklen Keller stellen.

Die weiteren Früchte nach Saison (etwa alle 4 Wochen) hinzugeben. Auch diese zuvor waschen und putzen, die Kirschen gegebenenfalls entsteinen. Ab jetzt nur noch die Hälfte an Zucker – für 500 g Früchte dann 250 g Zucker – dazugeben. Mit Rum auffüllen, bis die Früchte wieder mit 1 Zentimeter Flüssigkeit bedeckt sind, und wieder umrühren.   

Das ganze bis zum Herbst mit den jeweiligen Früchten der Saison wiederholen und dann bis Weihnachten im kühlen und dunklen Keller durchziehen lassen.

Kurz vor Weihnachten einen Teil in Gläser abfülllen (Weckgläser oder Marmeladengläser). Der Rumtopf ist ein ideales Weihnachtsgeschenk.

Den Rumptopf mit ein paar Kugeln Vanilleis genießen – ein idealer Nachtisch fürs Weihnachtsmenü. Er passt aber auch zu Vanillepudding, Milchreis oder Griespudding.


Rumtopf 1


Rum Pot


Ingredients

fruits/berries according to season, e. g.
500 g strawberries (May to July/August)
500 g raspberries (June to August)
500 g cherries (June to August)
500 g currants (June to August)
500 g blueberries (June to September)
500 g blackberries (July to September)
500 g mirabelles (July to September)
500 g plums (July to October)
500 g grapes (September to October)
approx. 2,500 g sugar
approx. 2 bottles of brown rum (54 Vol. %)

Preparation
First rinse the pot with hot water.
At the beginning of June, wash and clean 500 g of strawberries, halve or quarter large fruits if necessary. Put into the pot and add 500 g of sugar and top up with rum until the fruit is covered with it to about 1 centimetre, stir with a large cooking spoon to dissolve the sugar. Use only berries without a blemish. Since the fruits tend to float up, weigh them down with a plate.

Place the pot in a cool and dark cellar.

Add the other fruits according to season (approximately every 4 weeks). Also wash and clean these beforehand (stone the cherries if you like). From now on, add only half of the sugar – for 500 g of fruit add 250 g of sugar. Fill up with rum until the fruits are covered with 1 centimetre of liquid, and stir again.

Repeat until autumn with the fruits of the season and then let stand until Christmas in a cool and dark cellar.

Shortly before Christmas, fill into jam jars (or WECK-jars). Rumpot is an ideal Christmas present.

Enjoy with vanilla ice cream – an ideal dessert for the Christmas menu. It also goes well with vanilla pudding, rice pudding or semolina pudding.


Rumtopf 3

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Griesspudding mit Blåbärssoppa

Griesspudding Blabärsoppa 3


Es war wieder mal soweit – die H-Milch aus der Vorratshaltung hatte das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht, von der Weihnachtsbäckerei waren noch Haselnüsse  da und es gab seit Ewigkeiten keinen Grießpudding mehr. Deshalb gibt es heute Grießpudding mit Haselnüssen und Sultaninen – wer keine Rosinen/Sultaninen mag oder keine im Haus hat, kann diese einfach weglassen.


Griesspudding Blabärsoppa 4


Dazu hatte ich aus den Vorräten noch ein Glas gezuckerte Wildheidelbeeren. Daraus habe ich dann eine Blåbärssoppa (schwedische Heidelbeersuppe) gekocht – die Heidelbeeren mit Saft in einem Topf erwärmen, einen Esslöffel Kartoffelstärke mit kaltem Wasser glattrühren und mit den erwärmten Heidelbeeren  mischen, unter Rühren zum Kochen bringen und leicht eindicken lassen. Nach Belieben mit Zimt würzen. Die Heidelbeersuppe kann man warm oder kalt dazu servieren. Ich habe sie, wie den Pudding im Kühlschrank abkühlen lassen.


Griesspudding Blabärsoppa 2


Grießpudding mit Rosinen und Nüssen


Zutaten
(für 4 Personen)

• 1 Liter Vollmilch
• 125 g Hartweizengrieß
• Vanille und abgeriebene Schale einer Bio Zitrone
• 60 g Zucker
• 2 Eier, getrennt, Eiweiß zu Schnee geschlagen
• 50 g geriebene Haselnüsse (man kann auch Mandeln nehmen)
• 30 g Sultaninen

Zubereitung
Die Milch aufkochen und den Grieß einlaufen lassen. Vanille, abgeriebene Zitronenschale, Zucker, Nüsse und Sultaninen unterrühren.
Vom Herd nehmen, 2 Eigelb unterziehen, dann das steif geschlagene Eiweiß unterheben und den ausquellen lassen.
In eine Puddingform oder Schüssel mit dem Pudding füllen und im Kühlschrank fest werden lassen.
Dazu passen auch Apfelmus, Zwetschgen-, Mirabellen- oder Sauerkirschkompott.


Griesspudding Blabärsoppa 1


Semolina pudding with raisins and nuts


Ingredients
(for 4 persons)

1 litre milk
125 g durum wheat selmolina
Vanilla and grated zest of an organic lemon
60 g sugar
2 eggs, separated, eggwhites beaten to snow
50g grated hazelnuts (you can also take almonds)
30 g sultanas

Preparation
Bring milk to a boil, then add the semolina while stirring. Stir in vanilla, grated lemon zest, sugar, nuts and sultanas. Remove from the stove, stir in  2 egg yolks, after that fold in the eggwhites and let swell. Fill into a pudding bowl and leave in the refrigerator for a few hours to set.
Serve with Blåbärssoppa (Swedish blueberry soup – can be served hot or cold):
Heat the blueberries with water and sugar in a saucepan (I took a jar of wild blueberries, in its juice – already sweetened), mix a tablespoon of potato starch with cold water
and add to the heated blueberries while stirring. Bring to a boil while stirring and allow to slightly thicken. Season with cinnamon as desired. You can also serve the pudding with applesauce, plum-, mirabelle or morello  cherry compote.


Griesspudding Blabärsoppa 5

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Wanderung vom Haldenhof zum Belchen



Morgen ist es genau ein Jahr her, dass wir im Urlaub daheim eine Wanderung vom Haldenhof zum Belchen und zurück unternommen haben.
Auch in diesem Jahr waren wir schon mehrmals auf heimatlichen Pfaden unterwegs und es warten noch ganz viele Bilder, die in einem Fotobuch verarbeitet werden sollen.
Endlich habe die Bilder mal gesichtet, um sie euch zu zeigen. Hier, bitteschön:



Blick ins Tal, oberhalb des Haldenhofs, wo wir unser Auto abgestellt hatten. Wenn man am Ende der Wanderung nicht mehr bergauf gehen möchte, sollte man noch ein kurzes Stück weiter bis zum nächsten Wanderparkplatz fahren und das Auto dort abstellen.



Erster Fotostop: Die Willibald Strohmeyer Kapelle



Die Kapelle wurde zum Gedenken an Pfarrer und Dekan Willibald Strohmeyer errichtet.
Er war von 1910 bis 1945 Pfarrer in St. Trudpert in Münstertal. darüber hinaus war er von 1924 – 1931 Superior im gleichnamigen Kloster und ab 1939 Dekan im Dekanat Neuenburg.
Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs wurde er am 22. April 1945 ohne ersichtlichen Grund von einem SS-Kommando zunächst Richtung Münsterhalden verschleppt und anschließend durch Genickschüsse umgebracht.
Erst zwei Wochen später fand man seine Leiche in der Nähe der heutigen Kapelle.
Die letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von St. Trudpert. Er wird heute als katholischer Märtyrer verehrt.
Der Grundstein für die Willibald Strohmeyer Kapelle wurde am 22 Oktober 1946 gelegt und am 31. August 1947 wurde die Kapele von Erzbischof Dr. Conrad Gröber geweiht.



Es geht stetig bergauf – Metzg 970



Richtstatt – 1.050 Meter
Wir gönnen uns eine Pause – auf dem Bänkchen hinter der Rasthütte hat man einen schönen Ausblick hinunter ins Tal.



Und weiter gehts in Richtung Belchen-Gipfel…



Und es geht immer noch durch den Wald bergauf, zwischendurch muss man auch an einer Felswand entlang über große Steine klettern.



Alte Grenzmauer



Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Hohkelch.



Roter Fingerhut mit Hummel


Zwischendurch gibt es auch mal einen Aussichtspunkt – in der Ferne sieht man den Blauen.



Hohkelch – 1264 m



Noch 1,2 km bis zum Belchen – und natürlich bergauf!



Heidelbeeren naschen…



Der Weg wird schmaler und unser Ziel ist in Sicht.



Blick nach unten zum Hohkelch.


Wildkräuterwiese kurz vor dem Gipfel


Geschafft – der Gipfel ist erreicht.



1.414 Meter



Auf einer Informationstafel hatte ich dann die Alpine Gebirgsschrecke entdeckt – auf dem Weg zum Gipfel hatte ich nämlich eine gesehen – ich hatte mich über die grellen Farben gewundert – knalliges Gelb und neongrün – und dachte zuerst, dass jemand ein Plastikspielzeug verloren hätte – bis sie sich unter Heidelbeersträuchern verkroch.
Die Alpine Gebirgsschrecke ist übrigens von den Blättern der Heidelbeeren besonders angetan.



Und danach hatten wir uns die Einkehr im Belchenhaus verdient…




Oben auf dem Berg war es windig und kühl – die Windjacke leistete gute Dienste.
Es gab Kartoffelsuppe mit üppiger Wursteinlage für die Markgräflerin, der Markgräfler hielt sich an Wurstsalat und dann haben wir uns noch einen Flammkuchen geteilt….



Und dann ging es wieder bergab zum Haldenhof.




An diesem Tag sind uns ganz viele Schmetterlinge aufgefallen und auf dem Rückweg ist mir dann noch unverhofft dieses schöne Foto von einem Edelfalter – „Kleiner Fuchs“ gelungen.



Einen Schäfer mit seiner Herde haben wir auch noch gesehen:


Wanderung Haldenhof Belchen 71
Zum Dessert wilde Himbeeren naschen…


Nochmal eine kurze Rast und ein Blick ins Tal.


 

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Urlaub in Schweden – Wanderung auf dem Abborrtjärns Rundan

Zitronenfalter auf Rotklee – Värmland, Schweden


Die Schmetterlinge in meinem Garten haben mich daran erinnert, dass ich euch noch weiter von unserem letztjährigen Urlaub in Schweden berichten wollte.
An unserem zwölften Tag im Värmland – es ging also schon dem Ende unseres Urlaubs zu – habe wir nochmal eine etwa 8 Kilometer lange Rundwanderung auf dem „Abborrtjärns Rundan“ rund um unser Feriendomizil unternommen.
Vergangenes Jahr war es im Juli auch sehr trocken und heiß, die Wanderung war deshalb recht anstrengend, verlief aber immer wieder durch Waldgebiete, wo man sich im Schatten etwas ausruhen konnte.

Unsere Wanderung beginnt in Timbonäs und führt über Kammesmack vorbei am Abborrtjörnet-See, Kampängen, Kullen, Kvarnen und Fabron zurück nach Timbonäs.



Zu sehen gibt es viel Natur und man begegnet unterwegs kaum einem Menschen.
Da man über Stock und Stein und oft auch im Gestrüpp unterwegs ist, sollte man seine Beine mit einem guten Anti-Zeckenmittel behandeln und unbedingt lange, helle Hosen tragen – die Hosenbeine möglichst in die Socken stecken. Auf heller Kleidung sieht man die Zecken besser. Ausserdem sind in der Nähe von Seen / Moorgebieten zahlreiche Stechmücken unterwegs.
Im vergangenen Jahr waren es weniger die Schnaken oder Moskitos sondern eher die Pferdebremsen, die an manchen Tagen sehr lästig sein konnten.
Festes Schuhwerk und Sonnenschutz in Form von Sonnencreme und Mütze und auch ein Vesper und reichlich Wasser und Tee sind, wie zu Hause, selbstverständlich auch mit dabei!
Ausserdem empfiehlt sich, Kartenmaterial der Gegend mitzunehmen. Die Wege sind zwar ausgeschildert, aber man sollte sich nicht auf sein Mobil Telefon verlassen, denn im Wald hat man in dieser Gegend nicht überall Empfang bzw. ein GPS-Signal.
Wir hatten ausserdem noch unsere Wanderstöcke dabei!



Überreste von Maiglöckchen.



Wegweiser – alle Wege sind orange gekennzeichnet…



Heidelbeersträucher – diesmal hatten wir den Sammelbehälter vergessen mitzunehmen, haben aber direkt vom Strauch genascht.


Überrest eines Hauses


Über Stock und Stein….


 


Mitten im Wald  ab und zu mal ein Häuschen und ein alter Holzfäller ? – Truck…



Oder Elch-Spuren unter Beerensträuchern – die scheinen sie zu mögen…


Elch-Spuren

Elchköttel


Brücke am Abborrtjärnet-See



Hier war wohl mal eine Steinbrücke die vermutlich eingestürzt ist – überall liegen Steine und die Holzbrücke sieht recht neu aus.



Am See haben wir auch eine Schar Wildgänse fliegen sehen – musste unwillkürlich an Nils Holgersson denken….



Pause im Schatten mit Vaniljdrömmar-Keksen und Tee


Dieses Häuschen kann man mieten, daneben befindet sich ein Grillplatz


Und weiter geht’s



Blick auf ein Moorgebiet – ziemlich trocken


 


Blick auf den Kymmen See



Wäre da nich tein Schwedenhäuschen im Bild, könnte man fast meinen, man wäre nicht im hohen Norden sondern irgendwo in südlicheren Gefilden.



Zurück am Kymmen See


Da es an diesem Tag wieder sehr heiß war – gegen 17:30 Uhr noch 28 °C – haben wir uns wie jeden Abend bei einem Bad im See erfrischt.


Wanderung Timbonäs 1


Fortsetzung folgt…

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Der 7-Torpsleden – Eine Wanderung auf den Spuren der Waldfinnen in Schweden und Norwegen


Und jetzt geht es weiter zur Wanderung auf den Spuren der Waldfinnen in Schweden und in Norwegen.
Ihr habt richtig gelesen, während der Wanderung überqueren wir die Grenze, um uns zwei Finnenhöfe anzusehen, die in Norwegen liegen und dann kehren wir wieder zurück nach Schweden.
Vor ein paar Tagen hatte ich euch bereits von KVARNTORP , einem Hof der Waldfinnen in Schweden, erzählt – dies ist die versprochene Fortsetzung.

Unterhalb des Finnenhofs RITAMÄKI befindet sich im Wald ein kleiner Parkplatz am Lomsen See, wo der gut ausgeschilderte Weg auf einer Tafel beschrieben ist.
Auf den Schildern steht zwar überall, dass der Weg 7,9 km lang ist, aber meine Fitnessuhr hatte mehr angezeigt, etwa 9 km, auf dem Schild hat sogar jemand die Strecke auf 10 km geändert.



Die Kolonisation der Finnen – Hintergrund


Die Besiedlung der Waldgebiete im Värmland begann Ende des 16. Jahrhunderts, als die aus Savo stammenden Brandrodungsfinnen, die sogenannten Waldfinnen, in Gebiete im skandinavischen Nadelwaldgürtel umsiedelten.

Vom 13. Jahrhundert bis 1809 war Finnland Teil des schwedischen Königreichs, was bedeutete, dass die Waldfinnen schwedische Staatsbürger waren, deren kultureller Hintergrund sich aber von der traditonellen schwedischen und westfinnischen unterschied. Daher wurden Sie auch als Waldfinnen bezeichnet.

Darüber hinaus war die Verbindung zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil Schwedens während der gesamten Zeit als ein Königreich  in Bezug auf Handel, Innovationen, Arbeit und Kultur sehr stark. Im Mittelalter war Finnland nur dünn besiedelt, wobei sich die Besiedelung mit Menschen an den Küsten und großen Flüssen konzentrierte.
Die großen unbewohnten Waldgebiete wurden zum Jagen und Fischen sowie zur Landbewirtschaftung genutzt. Dieses extensiv genutzte Land wurde auf Finnisch erämaa genannt (schwedisch: erämark).

Gustav Vasa (König 1523-60) war derjenige, der ernsthaft eine politische Kolonisationspolitik initiierte, um sowohl schwedische als auch finnische Bauern zu ermutigen, neue Gehöfte in diesen Randgebieten zu errichten. Er und seine Söhne versuchten, sie mit Angeboten, wie 6-15 Jahren Steuerbefreiung und neuen Gebieten zur Kolonisierung, anzulocken. Die Bauern und ihre Kinder, sowohl in Schweden als auch in Westfinnland, zeigten wenig Interesse an der Idee. Die fruchtbaren Küstengebiete und größeren Flüsse waren bereits besiedelt und die tiefen Wälder zogen die etablierte Bauernpopulation nicht an. Die Brandrodungs-Finnen aus Savo sahen diese Angebote jedoch als Chance an.

Mit ihrer sehr effektiven Brandrodungs-Methode (finnisch: huuhta), um neues Land für den Anbau zu gewinnen, konnten sie im 16. Jahrhundert die großen Eramaa-Gebiete in Finnland relativ schnell besiedeln. Die Hauptgebiete, die kolonisiert wurden, waren die im Norden Tavastlands, darunter die neue große Gemeinde Rautalampi, einige Teile der angrenzenden Region Österbotten und das Gebiet Ruovesi. Die Kolonisation selbst reichte jedoch nicht weiter nach Westfinnland, da diese Teile bereits von Bauernsiedlungen besetzt waren.

Die Huuhta-Brandrodung hatte viele Vorteile, vor allem die großen Ernten.
Ein Nebeneffekt war jedoch, dass für jedes Gehöft riesige Mengen an Land benötigt wurden. So kam es in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einer Überbevölkerung oder zumindest zu einer Sättigung des Expansionsfeldes. Diejenigen, die bereit waren, neue eigene Gehöfte zu bauen, mussten noch weiter nach Westen gehen, über den Golf von Bothania (Bottnischer Meerbusen) bis ins Värmland und nach Norwegen.



7-Torpsleden Wanderung


Der Lomsen See


Vom Parkplatz am Lomsen See aus geht man nach Süden, ein kurzes Stück über den Schotterweg bis zum Hof Lomstorp hinauf.

Auf dem Bild oben sieht man deutlich, dass der See am Rand sehr trocken ist. Auch in Schweden gab es im vergangenen Sommer viel zu wenig Regen und überall wo wir hinkamen klagten die Leute über die große Trockenheit und dass die Vorräte in den Trinkwasserspeichen langsam knapp würden.



Kurz bevor man den  Bauernhof erreicht, sieht man links eine kleine graue Hütte. Sie ist offen und kann kostenlos zur Übernachtung genutzt werden.



1. Hof – Lomstorp



Lomstorp hat eine schöne Lage mit Blick über den See.




Der Platz war seit Ende des 18. Jahrhunderts besiedelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte Hier Harald Andersson und betrieb im Haus ein kleines Geschäft. Seit 1970 ist der Hof ein privates Ferienhaus. Bis etwa 1930 hatten viele Waldfinnen-Höfe eine „rökstuga“, ein Rauchhaus, auf ihrem Grund – heute sind fast alle nicht mehr da. Auf Lomstorp stand das Rauchhaus nördlich vom heutigen Wohnhaus.
Ganz oben auf dem Acker, wo der 7-Höfe-Weg in den Wald Richtung Svartbäcken führt, liegen die Ruinen einer Rauchsauna. Sie war bis zum Spätwinter 2009 intakt, als sie bis auf die Grundmauern abbrannte.



2. Hof – Svartbäcken / Mustaporro



Svartbäcken liegt auf einer kleinen Erhebung, die zum See weist. Seit 1995 wurden die Gebäude umfangreich instand gesetzt und ein Teil des Waldes rings um die Häuser wurde entfernt.



Der finnische Vokskundler Carl Axel Gottlund kam 1821 auf seiner Reise hier vorbei und machte sorgfältige Aufzeichnungen.
Gottland notierte, dass vier Generationen im selben Haus lebten. Im Jahr 1900 waren eine Witwe und ihre vier Töchter als Bewohner des Bauernhofs eingetragen. Sie hatten drei Kühe und ein Pferd auf dem Hof. Heute ist der Hof ein Ferienhaus in Privatbesitz und die Eigentümerfamilie ist im Sommer oft hier, seien Sie also sehr rücksichtsvoll.
Das Rauchhaus, in dem Gottlund war, ist ein Teil des heutigen Hauptgebäudes, jetzt aber völlig umgebaut.



Wasser war in Schweden im Sommer 2018 Mangelware. Entlang des 7-Torpsleden kamen wir mehrmals durch Moorgebiete, durch die man normalerweise nur über Holzstege mit trockenen Füßen durchkommt. Dort, wo sonst im Frühsommer üppig Wollgras und Knabenkräuter wachsen, findet man nur vereinzelt welche.
Und auch hier, wo ein aus Birkenrinde und Holz eine Schöpfkeller bereitsteht, damit man seine Trinkflaschen füllen kann, haben wir nichts gefunden.



Wir gehen weiter nach Nordwesten in Richtung Norwegen.



Wenn Sie die Landesgrenze überqueren, beachten Sie die breite Grenzstraße.

Bevor wir die letzen 300 m ab Landesgrenze bis nach Österby gehen, werfen Sie gleich hinter der Grenze einen Blick nach links. Hier verläuft ein alter, schöner Karrenweg seitwärts hinauf zur Grenze, – auch dieser ist ein wichtiges Kulturdenkmal.


Die Grenze zwischen Schweden und Norwegen



Die Grenze ein breiter Saum, der mit Heidelbeeren bedeckt ist.



3. Hof – Österby



Österby wurde um 1730 von Ole Larsen Passio gerodet und war für die Verhältnisse des Finnskogens ein ziemlich großer Bauernhof. Das heutige Wohnhaus wurde in der Zeit zwischen den Weltkriegen gebaut.
Die Scheune ist ebenfalls jüngeren Datums. Das  hiesige Rauchhaus wurde in das Glomsdalsmuseum in Elverum verlagert. Auf dem Hof wurde bis zum Wegzug in den 1970er Jahren Landwirtschaft betrieben.



Österby ist heute in Privatbesitz. Der finnische Name für Österby ist „Autiomäki”, was „Berg des verlassenen Hofs” oder „Hügel des verlassenen Hofs” bedeutet.


Heidelbeeren

Krähenbeeren

unreife Preiselbeeren


Dann ist es noch knapp ein Kilometer nach Norden bis Lebiko, zuerst über den Grund und Boden von Österby, dann durch offenen Kiefernwald, bevor sich die alten Felder auf Lebiko vor uns öffnen.



4. Hof – Lebiko



Lebiko ist einer der letzten Finnen-Höfe, die im Finnskogen gebaut wurden. Hier gab es, als Gottlund vorbeikam keine Besiedlung, aber 1865 wurde der Hof bei der damals durchgeführten großen Bauernhofzählung aufgeführt.
Vermutlich war Lebiko ab 1840 bewohnt, es ist ein typischer Bauernhof aus jener Zeit. Die Höfe waren klein und zahlreich, weshalb viele Menschen sich neue Plätze suchten.



Eine schwedische Deutung ist, dass Lebiko auf Schwedisch „Alhult” auf Norwegisch „Oderholtet” auf Deutsch „Erlenwäldchen” bedeutet. „Lebi” ist eine Abwandlung von „leppie”, das auf Finnisch die Holzart Erle bezeichnet. Die Nachsilbe „ko” ist eine finnische Endung, die Wäldchen oder Gehölz bedeutet.



Heute befindet sich Lebiko; ebenso wie der Großteil des Waldes Varaldskogen, in Besitz von Statskogä.

Die letzten, die auf dem Hof gelebt haben, waren Ole und Lina Lebiko, die 1969 nach Varaldgrenda gezogen sind.
Lebiko wird heute vom Verein Finnskogen Turistforening bewirtschaftet. Der Verein versucht, den Besitz instand zu halten, indem die Wiesen jedes Jahr Anfang August gemäht werden.
Dann findet das Lebiko-Wochenende statt, mit Tag der offenen Tür und mit einfacher Bewirtschaftung. Manchmal ist auf Lebiko auch am Wochenende geöffnet und es gibt eine Kleinigkeit zu essen, Verkauf und Gelegenheit, Informationen über den Wanderverein und den Finnskogen zu erhalten.

Sie können auf Lebiko übernachten, benötigen aber einen Schlüssel. Wenden Sie sich an das Touristenbüro Torsby oder an Finnskogen Turistforening.



Wir hatten Glück und es war jemand vor Ort, der die vorbeikommenden Wanderer begrüßt und Auskunft gegeben hat.
Wir konnten uns dann im Haus umsehen, bekamen einen Kaffee angeboten und haben uns ins Gästebuch eingetragen.


Im Aufenthaltsraum des Wandererheims

Übernachtungsmöglichkeiten für müde Wanderer unterm Dach


Dann ging es weiter in Richtung Kissalamp.




5. Hof – Kissalamp



Kissalamp war ein relativ großer Bauernhof im Finnskogen



Die Reste von Scheune und Stall sind deutlich zu sehen und der gemauerte Erdkeller ist erhalten. Falls Sie Wasser benötigen, gibt es welches im Brunnen hinter dem Haus.
Hier kann man sich bei Unwetter sowohl im Haus (es ist offen) als auch in der Braustube unterstellen.



Kissalamp war ursprünglich in der zweiten Hälfte der 1780 er Jahre von zwei Brüdern aus Norwegen bewohnt. 1964 sin die letzten Bewohner weggezogen. Haus und Grund sind in Privatbesitz.
Kissalamp war im zweiten Weltkrieg ein wichtiger Hof. Hier kamen viele Flüchtlinge durch.



Ein paarmal am Tag kam ein Norweger mit Pferdewagen und hatte Flüchtlinge dabei. Auf Kissalamp kümmerte man sich um sie, bevor sie in ein Militärquartier gebracht wurden.
Damals wohnte hier Hjalmar Mattson Orainen (1905-1980), der später für seinen Einsatz während des Krieges die Freiheitsmedaille König Haakons erhielt.
Von der Anhöhe auf Kissalamp, so erzählte Hjalmars Sohn Gunnar, sah man nachts auf der norwegischen Seite die die Feuerbälle der Bomben und bei klarem Wetter sah man die Festung Kongsvinger.
Der Name des Hofes bedeutet „Katzen-Wald-See. Die letzte Silbe „lamp” oder „lampi” bedeutet Waldsee und „Kissa” bedeutet Katze. Der See Kissalamp liegt einige hundert Meter weiter nördlich.



Hier wachsen im Sommer wilde Feuerlilien. Das Haus ist inzwischen ziemlich verfallen und leider mussten wir feststellen, dass nicht jeder vorbeikommende seinen Müll mitnimmt…

Wir wenden uns nach Süden und wandern weiter. Beachten Sie das zusammengesunkene kleine Haus auf der rechten Seite, wenn Sie vom Hofplatz aus den Hügel hinuntergehen. Es ist eine Rauchsauna, die Saunaform der Waldfinnen. Es ist ein kleines, gezimmertes Haus mit einem ohne Mörtel gemauerten Steinofen.
Die Rauchsauna hat, ebenso wie das Rauchhaus, keinen Schornstein.



Weiter geht es durch den Wald. Uns wird bewusst, was für ein ärmliches und hartes Leben das früher hier sein musste. Und im Winter dann noch mit Schnee.
Kein Wunder, dass die Höfe verlassen wurden.



6. Hof – Valli


Valli ist die nächste Station. Hier gibt es zwei Sehenswürdigkeiten: einen hervorragenden Erdkeller und Reste des Rauchhauses. Die verbreitete Erklärung für den Namen „Valli” ist, dass es eine ins Finnische übertragene Variante vom schwedischen Wort „vall” ist, – Weide.

Das Haus wurde um 1800 bezogen, aber die Siedlungsgeschichte blieb kurz.
Bereits 1905 wurde es verlassen, es waren harte Zeiten. Von sechs Familien, die in hundert Jahren auf dem Hof gelebt haben, wanderten drei nach Amerika aus. Zwei Familien wurden von schweren Krankheiten getroffen, jede verlor drei Kinder, die eine Geschwisterschar durch Dysenterie, die andere durch Diphterie. Sigfrid und Maria verloren die Kinder Henrik, Johan und Sigfrid innerhalb gut einer Woche im Herbst 1857.

Östlich des Pfads befindet sich ein großer Steinhaufen, der mit einem Pfosten markiert ist. Das sind die sichtbaren Überreste des Rauchhauses mit dem Rauchofen.
Westlich des Pfads befindet sich der Erdkeller. Nehmen Sie sich die Zeit, in das wundervolle, gemauerte Kellergewölbe hineinzugehen.
Schauen Sie, wie schön die Steine den ganzen Keller tragen, obwohl mehrere Bäume im Dach Wurzeln geschlagen haben.



Gehen Sie ein Stück weit an den Resten des Rauchhauses vorbei und Sie haben eine fantastische Aussicht nach Osten zum Kronhalla-Hof. Wenn die Leute auf Valli nach Lekvattnet mussten, z. B. zur Kirchen, kamen Sie an Kronhalla vorbei und hatten dann knapp die halbe Strecke hinter sich.

Unsere Tour geht jetzt weiter nach Ritamäki.



7. Hof – Ritamäki



Nehmen Sie sich Zeit, dort wo der Pfad durch den Holzzaun verläuft, stehen zu bleiben. Die offenen Flächen sind vermutlich dieselben, die Sie vor 150 Jahren gesehen hätten. Vernehmen Sie das Muhen der Kühe und den Klang der Glocken, riechen Sie den Duft von frisch gemähtem Heu…


Der Boden ist von Maiglöckchen bedeckt – wie muss das hier während der Blütezeit duften….


Das gesamte Hofensemble mit Umgebung steht heute unter Schutz. – und ist als Gebäudedenkmal und Naturschutzgebiet eingestuft.
Der Hof ist in Besitz des Heimatvereins Lekvattnets Hembygdsförening, der Gebäude und Grund pflegt. Ritamäki ist im Sommer geöffnet und es gibt eine einfache Bewirtschaftung.



Die schützenswerten Pflanzen auf dem 7-Torpsleden



Feuerlilien – gesehen beim 5. Hof – Kissalamp



Katzenpfötchen – gesehen vor Ritamäki



Geflecktes Knabenkraut – Ritamäki
(auch gesehen im Wald zwischen Svartbäcken (2. Hof) und Österby (3. Hof)



Sumpfherzblatt – Ritamäki



Sumpf-Blutauge  – Ritamäki



Wollgras – Ritamäki



Was bedeutet der Name Ritamäki?
Auf Karten wird manchmal der Name Ritaberg oder Ritamakk verwendet. Die letzte Silbe „mäki” bedeutet „Berg”, was aber bedeutet „Rita”?
Die Antwort liegt vielleicht im finnischen „riita”, das Streit oder Twist bedeutet. Den Quellen zufolge haben wir es mit einem Berg zu tun, um den es Besitzstreitigkeiten gab.



Der westliche Teil des Wohnhauses ist ein intaktes Rauchhaus. Im östlichen Teil befinden sich die Küche, Feuerstelle mit Schornstein sowie Kammer. Hier können Sie sehen, wie der Rauchofen aufgebaut ist. Der Ofen speichert die Wärme und spendet den ganzen Tag über eine angenehme Temperatur im Raum. Meistens brauchte man nur einmal am Tag Feuer zu machen, auch wenn es draußen richtig kalt war.



Olof Jansson Uotinen hat auf Ritamäki ein hartes Leben gelebt. Er verlor seine vier Kinder und seine Ehefrau Annika zwischen dem 17. August und 12. September 1587 durch die schwere Durchfall-Erkrankung Dysenterie. Es war dasselbe Schicksal, das die Familie auf Valli traf.
Olaf Jansson gründete eine neue Familie und wurde Großvater der Geschwister Beda und Henning, die bis 1964 auf Ritamäki lebten.



Das westliche Värmland wurde schon früh von finnischen Siedlern besiedelt. Hier sollen Finnenhöfe und -katen schon ab etwa 1610 gebaut worden sein.
Ritamäki stammt wahrscheinlich vom Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts.

Die erste Bebauung von Ritamäki lag etwa 200 m höher am Abhang als die jetzige. Um 1840 wurde an dem südlicheren Platz ein neues Wohnhaus gebaut und irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die nördliche Siedlerstelle ganz aufgegeben. Heute sind nur noch einzelne Mauerreste dieser Gebäude vorhanden. Einige der Wirtschaftsgebäude, die wir heute hier sehen, könnten von der nördlichen Siedlerstelle nach der südlichen verlegt worden sein.



Im Mittelpunkt des Finnenhofes liegt die Rauchkate, ein spezieller Wohnhaustyp, den die Finnen aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. In der Rauchkate liegt der Rauchofen, ein grosser Ofen ohne Rauchfang. Die Finesse dabei ist, dass der warme Rauch vom Ofen sich in der Kate verbreitet und nach und nach durch eine Lüftungsklappe im Katendach abzieht. Auf diese Weise wird die Wärme der Rauchgase besser ausgenutzt.



Draussen bei den Äckern und Wiesen gab es auch Wiesenscheunen, wo die Ernte aufbewahrt wurde, bis es möglich war, sie nach dem Hof zu verfrachten. Der Transport erfolgte im Winter, wenn der Boden hartgefroren war und man mit Schlitten über die Wiesen und Sumpfwiesen fahren konnte. Zu jedem Hof gehörte meist auch ein Stall für die Tiere, eine Sauna, ein Vorratshaus sowie manchmal auch eine Mühle, ein Kochhaus und eine Säge.



Die Umgebung des Hofes ist Naturschutzgebiet. Die Vegetation ist hier von regelmässiger Heuernte geprägt, d. h. von Pflanzen, die zu ihrem Überleben eine jährliche Heuernte brauchen. Unter den ausgeprägteren und seltenen Arten findet man Sumpfherzblatt und Ferkelkraut.



Der Hof wurde bis 1964 von den Geschwistern Henning und Beda Jansson bewirtschaftet. Ritamäki war damit der letzte ständig bewohnte Finnenhof in Schweden.
Ritamäki gehört heute dem Heimatverein Lekvattnet und steht seit 1967 unter Denkmalschutz.



Wir haben uns mit der Frau, die im Sommer den Hof mit einfacher Bewirtung betreibt unterhalten – nachdem wir in Englisch angefangen hatte und sie uns gefragt hatte, woher wir kommen, hat sie sich mit uns in Deutsch unterhalten.
Sie erzählte uns, dass sie eine solche Dürre in dieser Gegend noch nie erlebt hätte und dass es langsam kritisch für die Natur werden würde.
Da Ritamäki nur über einen schmalen Weg zu Fuß zu erreichen ist, müsse sie jeden Tag Wasser auf den Berg tragen.
Sie entschuldigte sich vielmals, dass es den angebotenen Kuchen auf Papptellern und den Kaffee aus Pappbechern gab. Nicht sehr umwelfreundlich, aber da in der Zisterne auf dem Hof kein Wasser mehr war, könnte das Geschirr auch nicht vor Ort gespült werden.
Es gab an diesem Tag übrigens Apfel- und Rhabarberkuchen zum Kaffee. Wir haben uns dann draußen auf eine Bank gesetzt.



Von Ritamäki ist es noch gut ein Kilometer auf dem Karrenweg den Berg hinab zum Parkplatz am Lomsen.
Es war schon später Nachmittag und wir fahren über Lekvattnet und Gräsmark zurück zum Ferienhäuschen.
Unterwegs sehen wir am Straßenrand wunderschöne Lupinen.


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Zimteis-Gugelhöpfli mit weihnachtlich gewürzter Sauerkirschgrütze


Diese Zimteis-Gugelhöpfli sind sooo fein, dass es sie neulich gleich zweimal innerhalb von wenigen Tagen zum Dessert gab.

Allerdings mit zwei verschiedenen Beilagen – am zweiten Weihnachtsfeiertag mit weihnachtlich gewürzter Sauerkirschgrütze und am Silvesterabend mit Vanille-Heidelbeer-Kompott.
Spekulatius-Kekse (als winterliche Alternative zu Eiswaffeln) passen auch wunderbar.

Man benötigt nur ein Glas Sauerkirschen bzw. Heidelbeeren in Saft, Gewürze und etwas Speisestärke, nach Belieben ein wenig Zucker und einen Schuss Kirschwasser.

– geht ganz schnell und einfach:
1-2 Teelöffel Speisestärke mit etwas kaltem Kirschsaft (nach Belieben Kirschwasser) – oder Heidelbeersaft verrühren. Die Kirschen mit 1 Sternanis, 1 Zimtstange, 1 Nelke würzen/Heidelbeeren mit gemahlener Vanille würzen  und mit dem übrigen Saft in einen Topf geben, nach Belieben noch 1-2 Esslöffel Zucker dazu geben, erhitzen, die angerührte Speisestärke (Mais- oder Kartoffelstärke) dazugeben und unter Rühren kurz aufkochen und den Saft etwas eindicken lassen.
Das schmeck besonders fein, wenn die Grütze beim Servieren noch etwas warm ist.



Zimteis (ohne Eismaschine)


Zutaten
(Für 4 Portionen)

• 3 Eigelb
• 75 g Zucker
• 3 Teelöffel Zimt
• 200 g Sahne

Zubereitung
3 Eigelb mit 75 g Zucker über dem heißen Wassebad weißcremig aufschlagen, 3 Teelöffel Zimt unterrühren. Abkühlen lassen.
Die Sahne steif schlagen und vorsichtig unter die Eiermasse heben. In 6 Mini-Gugelhupfformen oder Muffinförmchen aus Silikon gießen.
Ca. 4 Stunden im Eisschrank gefrieren lassen.
Zum Servieren aus der Silikonform drücken und auf Tellern zusammen mit Sauerkirschgrütze und Schlagsahne anrichten.



Cinnamon ice cream


Ingredients
(For 4 portions)

3 egg yolks
75 g sugar
3 teaspoons cinnamon
200 g cream

Instructions
Whip 3 egg yolks with 75 g sugar over the hot water bath (bain marie) until creamy, add 3 teaspoons of cinnamon and stir in. Allow to cool a little. 
Whip the cream until stiff and carefully fold into the egg mixture. Pour into 6 miniature silicone bundtcake moulds or muffin cups.
Leave to freeze in the fridge for about 4 hours.
To serve, press out of the silicone mould and arrange on plates together with a compote of sour cherries or blueberries, speculoos and whipped cream.

All you need for the compote is a glass of sour cherries or blueberries in its juice, spices, some cornstarch and a little sugar.

It’s done very quickly and easily:
Mix 1-2 teaspoons of cornstarch with some of the cold cherry or blueberry juice. Season the cherries with 1 star anise, 1 cinnamon stick, 1 clove / season blueberries with ground vanilla and put into a pot together with the remaining juice, add 1-2 tablespoons sugar if desired, heat, add the dissoved cornflour and bring to the boil while stirring and allow the juice to thicken slightly.

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Heidelbeer-Basilikum-Shake

Heidelbeer-Basilikum-Drink_025


Hej, hej – Die Markgräflerin meldet sich zurück aus zwei Wochen traumhaftem Midsommar-Urlaub in Schweden.


Karin Midsommar Schweden
Die Markgräflerin am Midsommartag 2018 an einem See im Värmland – Schweden


Zur Einstimmung auf die demnächst folgende Berichte unserer Erlebnisse gibt es einen Heidelbeer (Blåbär) – Basilikum – Shake.

Der Markgräfler hat das Rezept ein wenig illustriert:


Heidelbeer Basilikum Shake Rezept


Der Shake wurde zu Hause mit Kulturheidelbeeren zubereitet.


Beeren03

Blaubeeren Schweden
schwedische Wildheidelbeeren, selbst gesammelt (erster Schweden-Urlaub 2007)


Heidelbeer-Basilikum-Shake


Zutaten
(für 2 Portionen)

• 100 g Heidelbeeren
• 300 ml Milch
• Zitronenzesten / abgeriebene Zitronenschale von ¼ Zitrone
• ein paar Blätter Basilikum

Zubereitung
Alle Zutaten in den Mixer geben. Solange mixen bis eine schaumige Konsistenz erreicht ist.


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Blueberry Basil Shake


Ingredients
(for 2 servings)

100 g blueberries
300 ml milk
Lemon zest / grated lemon peel of ¼ lemon
A few basil leaves

Preparation
Put all the ingredients into the blender. Mix until frothy.


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wilde Blaubeeren 2018

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Hirsemuffins mit Heidelbeeren

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Nachdem ich in der vergangenen Woche Hirsepudding gemacht hatte und euch ausführlich über das besondere Getreide berichtet habe, hatte ich noch Hirse übrig.
Auf der Packung war ein Rezept für Hirsemuffins mit Heidelbeeren abgedruckt. Am Wochenende habe ich die dann für’s Sonntagsfrühstück gebacken.
Die Hirsekörner bleiben knusprig und so sorgen sie mit der Fruchtigkeit der Heidelbeeren für ein angenehmes, crunchiges Frühstückserlebnis.


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Hirsemuffins mit Heidelbeeren


Zutaten
(für 12 Stück)

• 125 g weiche Butter
• 125 g Zucker
• 1 Prise Salz
• 2 Eier
• 150 g Mehl (Dinkelmehl Type 630)
• 1 Teelöffel Backpulver
• 150 g Hirse
• 50-100 ml Milch
• 100 g tiefgekühlte Heidelbeeren
• 12 Papierbackförmchen, Muffinblech
• Puderzucker zum Bestreuen

Zubereitung
Backofen auf 180 °C vorheizen.
Butter Zucker und Salz zu einer hellen Masse rühren.
Ein Ei nach dem anderen dazugeben.
Weitere 3 Minuten zu einer schaumigen Masse schlagen.
Mehl und Backpulver mischen. Zusammen mit Hirse und Milch beigeben. Zu einem zähflüssigen Teig verrühren.
Heidelbeeren sorgfältig darunterheben.
Papierbackförmchen im Muffinblech verteilen. Teig einfüllen.
In der Mitte des Backofens ca. 30 Minuten backen. Auskühlen lassen.
Mit Puderzucker bestreut servieren.



Muffins with millet and blueberries

Ingredients
(For 12 muffins)

125 g soft butter
125 g sugar
1 pinch of salt
2 eggs
150 g flour (spelled flour type 630)
1 teaspoon baking powder
150 g millet
50-100 ml milk
100 g frozen blueberries
Icing sugar for sprinkling

Preparation
Preheat oven to 180 °C = 356 °F.
Whisk butter with sugar and salt until light and creamy. Add one egg after another.
Beat another 3 minutes until frothy.
Mix flour and baking powder. Add together with millet and milk. Mix to receive a viscous dough.
Carefully fold in the blueberries.
Line muffin tin with paper baking cups. Fill in the dough.
Bake on the middle rack of the preheated oven for about 30 minutes. Take out and let cool.
To serve, sprinkle with icing sugar.