Als heutigen Samstagseintopf habe ich eine leichte Brokkolisuppe gekocht.
Sogar der Markgräfler, der Brokkoli nicht so gerne mag, fand die Suppe wunderbar und sie hat das Prädikat „darfst Du wieder mal kochen” erhalten.
• 1 kg Brokkoli
• 200 g Kartoffeln
• 2 kleine Zwiebeln
• 1 Esslöffel Olivenöl
• 1,5 Liter Bio-Gemüsebrühe
• etwas geriebene Muskatnuss
• Salz
• Pfeffer
• 4 Teelöffel saure Sahne
• Chilifäden
Zubereitung Die Zwiebeln schälen und würfeln. Den Brokkoli putzen, in Röschen teilen und waschen. Den Strunk schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Kartoffeln schälen und ebenfalls in kleine Stücke schneiden.
Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen. Anschließend den Brokkoli und die Kartoffeln hinzufügen und kurz anbraten.
Mit der Gemüsebrühe ablöschen und bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze ca. 15 bis 20 Minuten weichgaren.
Vier Brokkoliröschen zur Dekoration herausnehmen und zur Seite legen.
Die Suppe mit dem Pürierstab fein pürieren. Je nach Konsistenz noch etwas Brühe hinzufügen. Zum Schluss mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Servieren in Bowls verteilen und mit den Brokkoliröschen und nach Belieben mit saurer Sahne und Chilifäden garnieren.
Dazu passt frisches Bauernbrot, Baguette oder – wie in unserem Fall – Basler Faschtewaie.
Broccoli soup
Ingredients
(For 4 people)
1 kg broccoli 200 g potatoes 2 small onions 1 tablespoon olive oil 1.5 litres organic vegetable broth some grated nutmeg salt pepper 4 teaspoons sour cream chilli threads
Preparation Peel and dice the onions. Clean the broccoli, divide into florets and wash. Peel the stalk and cut into small pieces. Peel the potatoes and also cut into small pieces. Heat the oil in a saucepan and sauté the onions in it. Then add the broccoli and the potatoes and sauté briefly. Deglaze with the vegetable stock and, with the lid closed and over medium heat, cook for approx. 15 to 20 minutes until the vegetables are soft. Remove four broccoli florets for decoration and set aside.
Puree the soup with the blender. Depending on the consistency, add a little more stock. Finally, season with nutmeg, salt and pepper. To serve, fill in soup bowls and garnish with broccoli and at will with sour cream and chilli threads. Serve with fresh farmhouse bread, baguette or – as in our case – with Basler Faschtewäije.
Heute gibt es mal kein neues Rezept, denn die Markgräflerin und der Markgräfler sind voll im Fasnachts-Modus….
Aber ich habe die besten Rezepte zur Fasnacht aus meinem Blog für euch zusammengetragen….
Klassische Rezepte zur Fasnacht
Die Klassiker der Fasnacht im Markgräflerland: Narrensuppe und Fasnachtsküchle. Und ein Blick in andere Hochburgen …
An der Umzugstrecke sind die Quarkbällchen oder Fasnachtsküchle sehr beliebt. Bestens als Fingerfood geeignet.
Sie sind nicht gefüllt, wie Berliner aber durch den Quark im Teig locker und leicht …
Die fettgebackenen Striebele gibt’s nicht nur zur Fasnacht, sie sind ein beliebter Snack auch auf Jahr- und Weihnachtsmärkten. Wegen letzterem sind sie in meinem Blog auch schon mal im Adventskalender gelandet.
Mutzenmandeln scheinen eher im Rheinland und Westfalen verbreitet zu sein, ich habe das Rezept aber dennoch in einem Kochbuch badischer Landfrauen entdeckt. Mal eine Abwechslung zu den klassischen Fasnachtsküchle und Berlinern …
Erbarmen – zu spät, die Hessen kommen! …oder: Handkäs mit Musik
Vor vielen Jahren waren wir mal beim Rosenmontagsumzug in Mainz – da flogen neben Bonbons und Konfetti auch Handkäs in die Zuschauermenge … Handkäs aus Hessen. Handkäs mit Musik – das ist nicht etwa Käse mit Musi-Begleitung, (Rodgau Monotones: Erbarmen zu spät, die Hessen kommen) – nein, die Musik ist hierbei die Marinade, mit welcher der Käse beträufelt wird. Sie besteht aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und einem Schuss Hochstädter Schoppepetzer.
Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht – bei uns im Markgräflerland beginnt nach Aschermittwoch den evangelischen Gemeinden die Alte Fasnacht oder Buurefasnacht.
Lumpasupp – zur Buurefasnacht
Ein deftiges Vesper als Stärkung zwischendurch gefällig? Da empfehlen wir Lumpasupp, ein Wurstsalat mit Lyoner und Schwarzwurst.
Ein komplettes Menü mit Mehlsuppe, Zwiebelkuchen und Blutorangen-Panna-Cotta als Dessert. Orangen werfen die Waggis nämlich beim Cortège in Basel reichlich.
Neujahr ist knapp vorbei und schon wieder gibt es Berliner, Fasnachtsküchle und in der Schweiz in Basel die Faschtewaie. Ein wunderbar buttriges Gebäck, am liebsten mit ganz viel Kümmel drauf! Sie sind auch im Markgräflerland bekannt und äußerst beliebt.
Die klassischen Schweizer Fasnachtsküchli sind den Badischen Scherben sehr ähnlich. Man findet sie inzwischen auch in deutschen Supermärkten und Discountern.
Ein weiteres klassisches Fasnachtsrezept aus der Schweiz.
Blätterteigecken, die mit einem ricottaartigen Frischkäse (Ziger) gefüllt sind und dann in heißem Fett ausgebacken werden.
An Fasnacht wird der Schüblig bei uns meist als Imbiss bei Zunftabenden serviert. In der Schweiz hat die Wurst sogar eigene (närrische) Feiertage:
In St. Gallen ist der Schübeldonnerstag (Schmutziger Donnerstag) der eigentlicher Auftakt zur Fastnacht. In Zürich ist es der Schübligziischtig, der Fastnachtsdienstag, der die Fastnachtszeit beendet.
Anders als der Basler Klöpfer (Cervelat) ist der Bauernschüblig (Speckwurst) eher grob. Er besteht aus Rind- und Schweinefleisch, Speck und Gewürzen.
Hier geht’s zum Rezept: Schüblig mit Buurebrot oder Herdöpfelsalat
Rezepte für die Fasnachtsparty
Eine wärmenden deftige Mitternachtssuppe, Fingerfood oder bunte Muffins: Damit übersteht man jede Fasnachtsparty …
Bäckerei Kirschner in Müllheim neben der Martinskirche
Meine Heimatstadt Müllheim hat ihren Namen von den zahlreichen Mühlen, bzw. den Müllern die es hier früher gab.
Wo Korn zu Mehl gemahlen wird, wird auch Brot gebacken. Und so hat auch das Bäckerhandwerk in unserer Stadt eine sehr lange Tradition.
Eine urkundliche Eintragung aus dem Jahre 1428 belegt erstmals die Existenz des Bäckerhandwerks in Müllheim.
Um mehr darüber zu erfahren, habe ich mich vor ein paar Wochen einer Stadtführung angeschlossen.
Bäckermeister Martin Magnus hat während der jahrzehntelangen Ausübung seines Berufes so einiges erlebt, wovon er uns an diesem Nachmittag ausführlich berichtete.
Der Müllheimer Bäckermeister Martin Magnus
Vom Treffpunkt vor der Touristik Info am Markgräfler Platz sind wir zu unserer 1. Station spaziert, dem Markgräfler Museum am Marktplatz.
Auf einem alten Grabstein, der im Durchgang vom Marktplatz zum Museumshof aufgehängt ist, kann man Schießer (Mitte) und Brot (rechts) erkennen.
Nur mit viel Mühe kann man auch noch eine eingravierte Brezel – das Symbol der Bäckerzunft – ausmachen.
Und wie groß oder wie schwer war damals ein Brot?
Tja, das war so eine Sache…
Mancherorts wurde die Größe des Brots anhand einer Art Schablone abgemessen.
Noch heute kann man in Freiburg an der Außenseite des Münsterturms die eingehauenen Maße der Brote von 1320, 1270 und 1370 sehen.
In Krisenzeiten waren die Brote kleiner. Daher kommt wohl auch die Redensart, man müsse nun etwas kleinere Brötchen backen, wenn man knapp bei Kasse ist.
Im Spätmittelalter existierten bei oft gleicher Bezeichnung viele voneinander abweichende ortsgebundene Maßeinheiten.
Seit dem 17. Jahrhundert gab es Bestrebungen, das Maß- und Messwesen zu vereinheitlichen. Dies scheiterte zunächst an der Vielzahl von Territorialherren, die auf ihre Unabhängigkeit bedacht waren.
Mit einem Dekret des Markgrafen Karl Friedrich im Jahre 1802 wurde eine Kommission mit der Ausarbeitung eines einheitlichen Maß- und Gewichtssystems für die Markgrafschaft Baden beauftragt.
Hauptperson dieser Kommission war Michael Friedrich Wild, der in Müllheim gelebt hat und nach dem heute eine Grundschule in Müllheim benannt ist.
Zusammen mit einem Mitarbeiter bereiste er das Großherzogtum Baden um von Ort zu Ort die benutzten Maße und Gewichte aufzunehmen.
Die Untersuchungen ergaben, dass es im Großherzogtum Baden über 120 Eichstätten gab, die völlig unterschiedliche Maße verwendeten.
So gab es 112 Ellenmaße, 92 Flächen- oder Feldmaße, 65 Holzmaße, 163 Fruchtmaße (Volumenmaße), 123 Ohm- oder Eimermaße, 63 Wirts- oder Schankmaße und 80 Pfundgewichte.
Als Ergebnis aus seinen Arbeiten schlug Wild in seinem zweibändigen Werk „Ueber allgemeines Maas und Gewicht aus den Forderungen der Natur, des Handels, der Polizey und der gegenwärtig noch üblichen Maase und Gewichte” abgeleitet ein System vor, das die traditionellen Einheiten beibehielt und als Größe jeweils die Mitte der vorgefundenen Maße ansetzte.
Dabei wählte er die neuen Größen so, dass sich zu den metrischen Einheiten einfache Umrechnungsfaktoren ergaben und möglichst viele Einheiten durch Dezimaleinteilung voneinander abhingen.
1810 erging ein auf dem von Wild vorgeschlagenen System basierendes Dekret, welches aber erst 1829 mit Verkündung der Maas-Ordnung für das Großherzogtum Baden praktisch umgesetzt wurde.
Im Mittelalter wurden Bäcker, welche Brot mit zu geringem Gewicht oder von minderwertiger Qualität herstellten, öffentlich an den Pranger gestellt und bestraft.
Auf dem Bild oben sieht man einen Tauchkäfig bzw. Schandkorb. Der zu bestrafende Bäcker wurde in den Korb gesperrt und mittels einer Wippe mehrmals in Wasser oder Unrat getaucht.
Zusätzlich wurde er von den Anwesenden mit Steinen beworfen und gedemütigt.
Oft konnte der Bäcker aber gar nichts für die schlechte Qualität oder ein zu geringes Gewicht des Brotes.
Die Brotqualität ist stark von der Qualität des verwendeten Getreides abhängig.
In regenreichen Jahren passiert es oft, dass die Feuchtigkeit das Korn austreiben lässt. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Backeigenschaften und somit auch auf die Qualität des Brots.
Und wer schon einmal Brot gebacken hat weiß, dass sich durch das Backen und das Abkühlen danach sich immer auch ein Gewichtsverlust ergibt.
Deckelpokal der Müller- und Bäckerzunft Müllheim von 1760
Auf diesen Pokal, der im Markgräfler Museum ausgestellt ist, ist die Bäckerinnung Müllheim/Markgräflerland besonders stolz. Dieser stammt aus dem Jahr 1760.
Das prunkvolle, repräsentative Deckeltrinkgefäß der gemeinsamen Müller- und Bäckerzunft ist eine Arbeit des Basler Silberschmidemeisters Johannes Ulrich III. Fechter.
Symbolisch halten zwei steigende Löwen ein Mühlrad und eine Brezel.
Bei Feierlichen Zeremonien wurde der „Wilkomm” zum Kredenzen eines Trunkes benutzt.
Dann ging es wieder nach draußen auf den Marktplatz, wo uns Martin Magnus ein historisches Bild einer Bäckerfamilie zeigte.
Dort wo sich heute der Friseursalon Veronika befindet war einst eine Bäckerei.
Rechts daneben war noch bis vor kurzem das Café am Markt. Leider steht es derzeit leer. Man sagte mir, die Betreiber hätten ein Café in Badenweiler übernommen.
Schade…
Und dann stand natürlich noch die Frick-Mühle auf dem Programm:
Die Mühlenanlage gehört ursprünglich als Bannmühle zu dem benachbarten Hofgut der Herren von Baden aus Liel. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Mühle 1392. Bartlin Frick übernimmt sie dann 1690. Bis 1912 bleibt die im Besitz der Familie. Dann wird sie aufgelöst und der Besitz nach und nach verkauft.
In diesem Gebäude wurde von der Stadt Müllheim in Erinnerung an die Geschichte der Stadt ein Mühlenmuseum eingerichtet, das die Technik der Mehlgewinnung in früheren Zeiten zeigt
2008 wurde das Museum feierlich eröffnet.
Auch in diesem Haus befand sich einst eine Bäckerei.
Dieser Bäcker war vor allem für seine feinen, fleischgefüllten Pasteten bekannt. Und zum Jahrmarkt gab es – wie ich bereits berichtet habe – immer die traditionellen Jahrmarkt-Weggen.
Die Jahrmarkt-Weggen gibt es auch im Raum Lörrach, Weil und Basel. Das Rezept dafür stammt vermutlich von einem Bäckergesellen, der sein Handwerk in Basel gelernt hat.
In der Schweiz bezeichnet man das Gebäck als „Wurstwecken”, obwohl sie üblicherweise mit Hackfleisch oder Bratenresten gefüllt sind.
Der kleine Weg rechts, welcher zur historischen Martinskirche führt, war allgemein als das „Pastetengässle” bekannt…
Und nach etwa 1 – 2 Stunden waren wir wieder bei unserem Startpunkt an der Touristik-Info angekommen.
Natürlich sprachen wir auch über die typischen Markgräfler Brot- und Gebäckspezialitäten….
Markgräfler Scharwaie
Die Scharwaie ist flacher als normales Brot, besteht aber aus Brotteig. Man ritzt die Oberfläche kreuzweise ein, so dass ein Rautenmuster entsteht.
Dann bepinselt man die Oberseite mit etwas Speiseöl und bestreut die Scharwaie mit Salz und nach Belieben mit Kümmel.
Früher hat man dieses flache Brot aus Teigresten zusammengekratzt (gescharrt). Daher kommt auch der Name. Dann wurde der Scharwaie nach dem eigentlichen Brotbacken in der Resthitze des Ofens gebacken.
Die Scharwaie wird das ganze Jahr über gerne gegessen. Besonders gut schmeckt sie aber an einem lauen Sommerabend zu Gegrilltem oder einfach nur mit einem Gläschen Gutedel. Rezept für Scharwaie
Markgräfler Neujahrsbrezel
Die Neujahrsbrezel wird üblicherweise zum Jahreswechsel gebacken.
Früher wurden noch Geldstücke eingebacken, denn die Neujahrsbrezel war ein beliebtes Mitbringsel von Paten (Gotte = die Patentante oder Götti= der Patenonkel) für ihre Patenkinder (Gotte- oder Göttikind).
Dieser Brauch ist typisch badisch, aber nicht überall in Baden werden die Neujahrsbrezeln nach dem gleichen Rezept gebacken.
Je nördlicher, umso süßer. Im südlichen Teil, dem Markgräflerland bestehen die Neujahrsbrezeln überwiegend aus Milchbrötchenteig. Rezept für Neujahrsbrezel
Neujahrsbrezeln, die als Glücksbringer gelten, gibt es in Baden und im Elsass. In Basel wurden sie früher Neujahrsringe genannt, sind aber in den 1920 er Jahren aus der Mode gekommen.
In der Schweiz war es lange Tradition, vor allem an Weihnachten oder Neujahr einen Hefezopf zu verschenken.
Heute gehört der Butterzopf für viele Schweizer zum Sonntagsfrühstück.
Im Elsass gibt es auch an Neujahr oft Kougelhopf.
Übrigens gibt es innerhalb von Deutschland auch ein Nord-Südgefälle, was Brotteig und Brotsorten betrifft.
In Norddeutschland isst man tradtitionell eher dunkles Brot aus Roggenkorn, das mit einem großen Anteil Sauerteig hergestellt wird.
Je weiter südlich man kommt, umso heller werden die Brotsorten.
Bäckermeister Magnus hat dafür eine ganz einfache Erklärung:
Bei uns im Süden gibt es viele Reben und somit auch Wein. Und zu Wein passt die Säure des dunklen Brots nicht.
Im Norden wächst der Wein nicht so gut, dort gibt es eher Bier. Und dazu passt das dunkle Brot geschmacklich einfach besser.
Klingt logisch, oder?
Die früheste Erwähnung der Fastenwähe findet man in den Ratsbüchern der Stadt Rheinfelden aus dem Jahr 1554.
In Basel taucht sie erst Mitte des 17. Jarhunderts auf, als die Stadt schon reformiert ist.
Die Fastenwähe ist keine Fastenspeise im kirchlich-religiösen Sinn, sondern ein traditionellse Luxusgebäck.
In Notzeiten verbot der Rat von Basel die Herstellung von Fastenwähen und jeglichem Ankenzeug (Buttergebäck). Die Herstellung und der Verkauf wurden aus zunft- und gewerbepolitischen Gründen auf die Fatenzeit eingeschränkt.
Die Verbreitung der Basler Fastenwähe beschränkt sich auf die Stadt, ihre Umgebung und die unmittelbare badische Nachbarschaft.
Zur rationellen Herstellung der Fastenwähen im Kleinbetrieb wurde ein handliches Abstecheisen, das Faschtewaaie -Yseli konstruiert.
Großbäckereien arbeiten mit Stanzschablonen.
Über die Herkunft und Geschichte des von Kindern wie auch von Erwachsenen heißgeliebten St.-Nikolaus-Gebäcks tappen selbst die Historiker im Dunkeln. Die Teigform in Menschengestalt ist erst vom letzten Jahrhundert an in Österreich, Deutschland, der Schweiz und im Elsass nachweisbar. Über das genaue Alter weiß man nichts Bestimmtes; lediglich die Form des solothurnischen Grittibänzen (die Zweispitzhutform erinnert an die damalige Ambassadorenzeit), gibt einen Hinweis, dass er dort schon im 18. Jahrhundert üblich gewesen sein könnte.
Früher wurden sie aus gewöhnlichem Brotteig hergestellt, später mit aufkommendem Wohlstand aus Zopf- oder Süßteig.
Wissenswertes rund ums Brot:
St. Honoré (Honorius von Amiens) ist der Schutzpatron der Bäcker in Frankreich – Gedenktag ist der 16. Mai
Elisabeth von Thüringen ist die Schutzpatronin der Bäcker in Deutschland – Gedenktag ist der 17. November
1924 kostete ein Brötchen 5 Markt – zum Ende der Inflation 25 Millionen Mark.
Vor Einführung der Kartoffel lag der tägliche Brotverbrauch eines Deutschen bei etwa 2 Kilogramm pro Tag.
Um 1430 waren es nur noch 1,6 Kilogramm pro Tag,
1528: 700 – 900 g pro Tag
1770: 330 g pro Tag
und heute wird – nicht nur aufgrund des gestiegenen Angebots an anderen Lebensmitteln sondern auch wegen veränderten Ernährungsgewohnheiten und Überzeugungen wie der Low Carb Bewegung- immer weniger Brot gegessen….
Die Fußball-WM 2014 in Brasilien kulinarisch bei der Markgräflerin
Kommen wir zur Schweiz. Linzertorte oder Linzerkuchen mit Rhabarber ist jetzt nicht unbedingt eine typische schweizer Spezialität, aber die Anregung dafür kam aus einem schweizer Kochbuch und deshalb wollen wir es mal so gut sein lassen – ausserdem eignet er sich hervorragend als Sonntagskuchen. Wichtig ist hierbei:
weißes Kreuz auf rotem Grund – zugegeben, etwas schräg angeordnet aber erkennbar.
Wenn ihr in der Suchmaske „Schweiz” eingebt, findet ihr bestimmt noch mehr.
Noch Fragen? Also wenn ihr lieber was anderes aus der Schweiz zum Fussballspiel nachkochen wollt, sucht euch was aus 😉
(wobei nicht alles in die Jahreszeit passt!)
Älplermagronen
Solothurner Leberspiesse
Capuns
Ghackets und Hörnli
Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti
Chäsfondue
Ramequin
Gschwelldi und Chäs
Suuri Leberle
Basler Mehlsuppe
Zwieblewaie
Gersauer Käsekuchen
Basler Faschtewaie
Apéro Gebäck: Sunnereedli
Osterflädli
Kirschcreme mit Caramel
Basler Läckerli
Basler Läckerli Parfait
Torta die Pane – Tessiner Brottorte
Marroni-Suppe
Luganighe mit Safranrisotto
Neben der Spargelzeit scheint auch die Rhabarberzeit langsam auf das Ende zuzugehen. Ich musste auf dem Markt schon danach suchen.
Rhabarber-Linzer (für 2 Bleche à 15×20 cm)
Belag:
600 g Rhabarber
(dünner, rotstieliger)
100 g Zucker
Linzerteig:
200 g gemahlene Haselnüsse
200 g helles Dinkelmehl (Type 630)
150 g Zucker
1 Prise Salz
150 g kalte Butter
2 Eier
Für den Teig die Haselnüsse mit Mehl, Zucker und Salz mischen. Die Butter in Würfeln dazugeben. Zwischen den Händen zu einer bröseligen Masse reiben (geriebener Teig). Die Eier hinzufügen und alles rasch zu einem Teig zusammenfügen. Zugedeckt 30 Minuten kühl stellen.
Für den Belag den Rhabarber waschen, putzen und falls nötig, die Haut abziehen. Mit dem Zucker in einen Topf geben und etwa 2 Minuten kochen. Abkühlen lassen.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen, die Bleche mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig halbieren und jeweils ¾ davon in den Backformen verteilen und am Rand etwas hochdrücken.
Den Rhabarber durch ein Sieb abgießen und gut abtropfen lassen. Den abgetropften Rhabarber auf dem Teig verteilen. Den restlichen Teig auf bemehlter Arbeitsfläche ausrollen, in Streifen schneiden und als Gittermuster auf den Rhabarber legen. Den Teig am Rand mit einer Gabel andrücken.
Die Kuchen auf der mittleren Schiene des Backofens ca. 30-35 Minuten backen. In der Form abkühlen lassen.
Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben und in Schnitten schneiden.
Today the Swiss soccer team is going to play…. Here is a tart with rhubarb from a Swiss cookbook. I’ve already posted so many Swiss recipes – so this is something new here. For the typical Swiss dishes see the images and links above.
Linzer Tart with Rhubarb
(For 2 baking small sheets – 15×20 cm)
Topping: 600 g rhubarb (thin, red stems) 100 g of sugar
Linzer dough/pastry: 200 g ground hazelnuts 200 g of flour (spelt) 150 g of sugar 1 pinch of salt 150 g cold butter 2 eggs
For the dough, mix the hazelnuts with flour, sugar and salt. Add the butter in cubes. Rub between your hands into a crumbly mass. Add the eggs and put everything toghether and form quickly into a dough. Cover and cool in the refrigerator for about 30 minutes .
For the topping, wash the rhubarb, clean and if necessary, remove the skin. Put in a saucepan together with the sugar ind cook for about 2 minutes. Allow to cool.
Preheat the oven to 180 °C (356 °F). Grease the baking sheets/moulds with butter and dust with flour. Half the dough and distribute ¾ of each in the baking moulds, push up slightly on the edge. Drain the rhubarb through a sieve, drain well. Spread the drained rhubarb on the dough. Roll out the remaining dough on a floured surface, cut into stripes and place crosswise on the rhubarb to form a grid. Press the dough on the edge down with a fork. Bake the cakes on the middle rack of the oven for about 30-35 minutes. Allow to cool in the mould.
Before serving, dust with icing sugar and cut into pieces.
Neujahr ist knapp vorbei und schon wieder gibt es Berliner, Fasnachtsküchle und in der Schweiz in Basel die Faschtewaie. Ein wunderbar buttriges Gebäck, am liebsten mit ganz viel Kümmel drauf! Sie sind auch im Markgräflerland bekannt und äußerst beliebt.
Hier ist das Rezept:
Basler Faschtewäije
Die Basler Faschtewaije ist eine Art Brezel und schon Wochen vor der Fasnacht in den Bäckereien erhältlich. Dort verwendet man für die Formgebung „Yseli“ (Stempeleisen):
Man kann Faschtewaije auch von Hand zubereiten, was aber gar nicht so einfach ist und etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Ganz frisch gebacken schmecken sie am besten.
Die Bezeichnung Faschtewäie täuscht etwas, denn der der Teig enthält doch etwas viel Fett. Das erklärt vielleicht, dass es das Gebäck, wie anderes Fettgebackenes, wie zum Beispiel die Fasnachtsküchle, schon vor der Fastenzeit gibt. Kümmel verleiht ihnen den typischen Geschmack und macht sie bekömmlich.
Ich habe Irische Butter verwendet. Das Urteil meiner Nachbarin, Frau Müller:
„Wunderbar, der Geschmack hat mich so an Früher erinnert“
Das Originalrezept aus der „Basler Kochschule“
„Fir ebbe 15 Faschtewaaie nimmt me“:
400 gr Wyssmääl oder Zopfmääl
1 Teeleffel Salz
1 Teeleffel Malzpulver uss em Reformhuus oder Drogerie
25 gr Heefi
ungfoor 2,5 dl lauwarmi Milch
150 gr Angge
2 Aigääl
e paar Drepfli Halbnyydle (Kaffirahm)
Kimmi
Zutaten für 15 Stück:
400 g Weißmehl oder Zopfmehl
150 g Butter
25 Gramm Hefe
1 TL Salz
1 TL Malzpulver
2 1/2 dl Milch
1-2 Eigelb
etwas Kaffeerahm
etwas Kümmel
Määl, Salz und Malzpulver in e Schissle lääre und mischle. In ere Mulde mit dr Heefi und e weeneli lauwarmem Wasser e Voordaigli aamache. Wenn’s uffgange isch, alles mit dr lauwarme Milch zemm e Daig gnädde. Erscht dernoo dr flissig Angge drunder gnädde und e Stund in Yyskaschte stelle.
Us em Daig ebbe 15 Laibli forme und uff emm Blääch noonemool e Stund in d’Kieli leege.
Dernoo d’Laibli e weeneli in d’Braiti drugge. Mit em Faschtewaaiestämpfel drystäche oder mit em Kuchimässer vier Schlitzli mache. D’Waaie uusenander zie und uff em Blääch mit Aigääl und Nyydle wo scho underenander gschlage sinn, aastryche und vyyl Kimmi driiber straie.
Ebben e Viertelstund im 200 Graad haisse Oofe uff halber Hechi bache loo.
Zubereitung:
Das Mehl (ich habe Dinkelmehl Typ 630 verwendet) in eine Schüssel sieben und mit Salz und Malzpulver gut durchmischen.
Mit einem Löffel in der Mitte eine Vertiefung drücken, die zerbröckelte Hefe hinzugeben und mit lauwarmem Wasser und etwas Mehl zu einen glatten Vorteig anrühren
Den Vorteig an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich etwa verdoppelt hat.
Unter Zugabe der lauwarmen Milch in der Küchenmaschine zu einem Teig kneten.
Erst danach die zerlassene Butter einarbeiten. Den Teig 1 Stunde an einem kühlen Ort eine Stunde ruhen lassen.
Den Teig in 12-15 Stücke teilen und aus jedem Teigstück ein längliches Brötchen formen.
Dieses von Hand flach drücken und mit einem Messer vier Einschnitte (je zwei nebeneinander) anbringen. Nun die Stücke etwas in die Breite ziehen, so dass vier Löcher entstehen.
Eigelb mit Kaffeerahm verdünnen und damit die Oberfläche bestreichen.
Nach Belieben mit Kümmel bestreuen.
Im 200 °C heißen Ofen 15 Minuten backen, bis die Faschtewaije schön knusprig sind.
Den Faschtewaiestempel oder auch Yse genannt bekommt man im Küchenladen La Cucina (im Gerbergässli, Basel), das Malzpulver in der Drogerie oder im Chrüterhüsli in der Gerbergasse. Das Malzpulver ist länger haltbar, wenn man es in einem Schraubdeckelglas aufbewahrt.
Schmiedeeisernes Schild an einer Häuserecke zum Gerbergässlein
Mit einem etwas kleineren Yyse macht man die „Sunnereedli“, das bekannte Basler Apéro-Gebäck.
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