Leider macht das Wetter gerade nicht das, was wir uns für einen Feierabend am Freitag und im Sommer wünschen würden. Aber – es soll trotzdem einen Feierabend-Cocktail geben.
Und schließlich hat man endlich mal wieder Zeit, sich mit einem guten Buch auf’s Sofa zu setzen, denn im Garten verpasst man ja nichts…
Ich lese gerade den neuen Bretagne-Krimi von Jean-Luc Bannalec: „Bretonische Flut”, der ganz zufällig in unserem Urlaubsort vom vergangenen Jahr spielt, nämlich in Douarnenez, in der westlichsten Ecke Frankreichs.
Beim Lesen habe ich sofort wieder die Stimmung und unsere Erlebnisse vor meinem inneren Auge und es fühlt sich so an, als wäre ich gerade erst dort gewesen.
Aber zurück zum Cocktail…
Dieses Jahr ist ja bekanntlich ein Schaltjahr. Daher gibt’s heute als Feierabendcocktail einen „Leap Year“.
Den Cocktail hat der Barkeeper Harry Craddock übrigens am 29. Februar 1928 im Savoy Hotel in London erfunden – womit die Frage nach der Herkunft des Namens auch geklärt wäre.
Eis und die übrigen Zutaten in einen Shaker geben. Schütteln und anschließend in eine Cocktailschale abseihen.
This year, as you all know, is a leap year.
Therefore, there is a cocktail called „Leap Year“ today, to start the week-end.
The cocktail was invented by bartender Harry Craddock on 29 February 1928 at the Savoy Hotel in London – so this explains the origin of the name.
Leap Year
2 cl Vermouth rosso / Martini rosso 1 cl Grand Marnier 3 cl Gin dash of lemon juice 5 ice cubes
Give ice and the remaining ingredients in a shaker. Shake and then strain into a cocktail glass.
Aus unserem Urlaub in der Bretagne haben wir jede Menge Fischkonserven mitgebracht:
Überwiegend Sardinen, aber auch Makrelen. Die traditionelle Art von Sardinen sind die in Olivenöl. Wir haben aber auch andere Sorten mitgebracht, teils in dekorativen Motivdosen.
Die behalten wir noch ein wenig auf.
Jedenfalls stellten wir fest, dass im Vorratskeller noch ein paar Dosen von einem unserer Einkaufstouren ins benachbarte Elsass vorhanden waren.
Und die sind sogar noch aus Douarnenez! Die sollten natürlich zuerst aufgebraucht werden…
Wir entschieden uns für einen grünen Salat mit einer Auflage aus Tomaten und Sardinen in Olivenöl mit Zitrone.
Für das Dressing habe ich von dem Öl aus der Dose genommen und mit wenig Cidre Essig gemischt. Dazu noch ein wenig Knoblauch, mit Salz und Pfeffer abschmecken und frische, gehackte Petersilie aus dem Garten darüber streuen – das war’s.
Dazu gibt es Baguette und ein bretonisches Bio-Bier.
Ein leckeres Abendessen im Sommer! Und es bringt noch ein wenig Urlaubsstimmung zurück.
Am Nachmittag unseres freien Tages sind wir noch ins Museum von Douarnenez gegangen.
Dort gibt es eine interessante Ausstellung zum Thema Sardinenproduktion, aber vor allem verschiedene Boote. Dazu gehört der Museumshafen auf dem Flüsschen Rhu, den wir uns auch angesehen haben. Danach ging es zum Abendessen in eine Crêperie.
Eigentlich hatte an diesem Abend ein Fischrestaurant im Hafen von Rossmeur auf unserem Programm gestanden. Wir mussten aber feststellen, dass genau an diesem Tag noch Vorsaison-Ruhetag war.
(Restaurant „Le Bord’eau” – 62, rue Anatole France, 29100 Douarnenez).
Vor dem Museum
Im Museumshafen
Der Schiffsfriedhof
Bei einigen Schiffen darf man sogar zur Besichtigung an Deck…
Kombüse
Ach ja, in der Kombüse braucht man natürlich auch Kochgeschirr…
À propos „Kombüse”… wäre es nicht langsam mal Zeit für’s Abendessen? Ein letzter Blick von der Brücke oberhalb auf den Port Rhu:
Unterwegs kommen wir an schönen Hortensien vorbei…
Crêperie au Goûter Breton „Chez Tudal”
Über die Crêperie au Goûter Breton „Chez Tudal” steht im Prospekt des Office du Tourisme von Douarnenez geschrieben:
Tuerie de crêpes depuis 1951. Garniture généreuse et beaucoup de beurre. Une des meilleures crêperie de Bretagne.
Ein Gedicht vonPfannkuchenseit 1951. Großzügigbelegt und viel Butter. Eine der bestenCrêperienin der Bretagne.
…das können der Markgräfler und ich nur bestätigen. In dieser Crêperie bleibt, was Crêpes betrifft, kein Wunsch offen.
Als wir kamen, waren die meisten Tische schon besetzt oder reserviert. Ein weiterer Hinweis darauf, dass diese Crêperie absolut hip ist. Die Gäste waren überwiegend Franzosen.
Und wir hatten Glück, denn der Wirt machte uns zwei Plätze an der Theke frei.
Zum Apéritif (Pommeau / Kir lichou = Weißwein oder Cidre mit mûre =Brombeer-Sirup) gab es Salami statt Erdnüsse…
Die Markgräflerin hatte eine Galette mit Kartoffeln, Speck und Käse ausgewählt, der Markgräfler eine mit Andouille (Räucherwurst mit Kutteln).
Dazu eine Flasche Cidre artisanal.
Zum Dessert gab es ein Crêpe mit Rhabarberkompott für den Markgräfler und die Markgräflerin bestellte ein Dessert von der Tafel, die über dem Tisch hing:
Ein Crêpe mit Erdbeeren, flambiert mit Lambig (Bretonischer Apfel-Brand).
Und mit einem Blick über meine rechte Schulter konnte ich dabei zusehen, wie die Crêpes gemacht werden. Und es stimmt – hier ist reichlich Butter im Spiel, man beachte die große Schüssel rechts im Bild.
Zum Abschluss noch einen Café – hier konnte man seinen Kaffee nach Provenienz auswählen – ich habe einen aus Kolumbien probiert (Colombie), der Markgräfler einen aus Äthiopien (Ethiopie).
Satt und zufrieden machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel…
An unserem vierten Tag in der Bretagne hatten wir frei! Es gab weder eine gemeinsame Wanderung noch ein gemeinsames Abendessen.
Der Markgräfler und die Markgräflerin nutzten den Tag, um Douarnenez auf den Spuren der Sardine zu erkunden und erste Mitbringsel in Form von Fleur de Sel, Salzkaramell Bonbons, Sardinen- und Makrelen in Dosen usw. zu kaufen.
Natürlich durfte da die Markthalle mit allerlei Meeresgetier nicht fehlen, und zum Mittagessen gab es…….??? – Natürlich gegrillte Sardinen in einem urigen Restaurant direkt am Meer.
Aber fangen wir von vorne an.
Nachdem es am Morgen geregnet hatte, ging es erst mal gemütlich zum Frühstück im Hotel. Dann machten wir uns auf den Weg zu der kleinen, aber feinen Markthalle von Douarnenez.
Unterwegs kamen wir an der spätgotischen Kapelle Saint Helene vorbei. Sie zeugt von der Blütezeit der Sardinenfischer.
An der Westseite der Kapelle findet man drei Flachreliefs, die ein Fischerboot, einen Basstölpel und einen Fischschwarm (vermutlich Sardinen) darstellen. Man vermutet darin den Hinweis, dass der Kirchenbau teilweise von Fischern finanziert wurde.
Grondin Rouge (KnurrhahnSankt Petersfisch und Seezunge
Seehecht (merlu)
Sardine
Schalotten, Auberginen, Artischocken
pétoncle (Archenkamm Muschel)
Wer in der Bretagne Fisch kaufen möchte, aber die französischen Namen der Fische nicht kennt, dem sei das Bretagne Fisch Wörterbuch empfohlen.
Homard Breton – Bretonischer Hummer
Hummer ist die bekannteste Krebsart. Er zählt zu den Krustentieren und gilt als Delikatesse.
Der dunkle, harte Panzer färbt sich beim Kochen rot. Essbar ist das feste, weiße Fleisch aus dem Schwanzstück und den Scheren.
Der Hummer lebt in bis zu 70 Metern Tiefe auf dem Meeresboden und kann bisher nicht gezüchtet werden.
Vorkommen: an den Felsenküsten der Nordsee, des Atlantiks und des Mittelmeers.
Man kann ihn sowohl lebend als auch gekocht oder tiefgefroren kaufen.
Verwendung: gekocht, sautiert, gebraten oder gratiniert. Heutzutage bereitet man den Hummer auch gerne auf dem Grill zu.
Eine traditionelle Zubereitungsart in der Bretagne ist der Homard à l’armoricaine, benannt nach dem gleichnamigen Küstenabschnitt – oder doch américaine, amerikanisch?
Die Frage ist noch immer ungeklärt.
Man erzählt sich die Geschichte, dass die Zubereitungsart à l’américaine im Jahre 1858 in dem Pariser Restaurant Peter’s entwickelt worden sei.
Pierre Fraisse, der Besitzer hatte zuvor in Chicago gelebt – woher auch der englische Name des Lokals kommt.
Eines Abends, kurz bevor das Lokal schließen sollte, kam noch eine Gruppe von amerikanischen Gästen.
Im Vorratschrank waren nur noch lebende Hummer und der Chef (Koch) musste sich etwas einfallen lassen. Also zerlegte er kurzerhand den Hummer und tauchte ihn zusammen mit Tomaten, Knoblauch, Weißwein, Schalotten und Pfeffer in siedendes Öl.
Die Gäste waren begeistert von seiner Kreation und fragten ihn nach dem Namen des Gerichts. Er soll kurzerhand geantwortet haben: „Diese Hummer sind eigens für Sie gemacht, à l’américaine, Messieurs, dames…”
Später behauptete ein anderer Pariser Restaurantbesitzer, dass er die Idee für diese Zubereitungsart schon viel früher gehabt hätte.
Das Rezept könnte aber – betrachtet man die übrigen Zutaten, wie die aus Südamerika stammenden Tomaten und die Gewürze und das Flambieren der Hummerstücke mit hochprozentigem Alkohol – auch in Florida oder Louisiana seinen Ursprung haben.
Andere bestehen darauf, dass dieses Rezept in irgendeiner Form auf die Bretagne zurückgeht.
Ob amoricaine oder nicht – in der Bretagne erfreut man sich allerdings nach wie vor am klassischen Hummerragout.
Leider hatte das uns empfohlene Fischrestaurant am Port du Rosmeur von Douarnenez (Restaurant „Le Bord’eau”) an diesem Tag Ruhetag – und wir haben deshalb keinen Hummer probiert….
Aber, natürlich habe ich mir ein Rezept für Hummer à l’armoricaine notiert, das ich hier gerne mit euch teilen möchte.
Korb für den Hummerfang
gekochter Hummer
Hummer à l’armoricaine
Zeit für die Vorbereitung: 45 Minuten
Garzeit: 1 Stunde, 10 Minuten
Zutaten für 6 Personen
• 6 lebende bretonische Hummer à 900 g
• 100 g leicht gesalzene Butter
• 5 Schalotten
• 2 Zweige Estragon
• 3 Tomaten
• 100 ml Olivenöl
• 3 Esslöffel Cognac
• 1 bouquet garni (Gewürzsträußchen aus 1 Zweig Thymian, 2 Stängel Petersilie, 1 Lorbeerblattt)
• Salz, Pfeffer
• 2 Esslöffel Mehl
• 4 Esslöffel Tomatenmark
• 250 ml Weißwein
• 250 ml Fischfond
• 250 g Crème fraîche
Zubereitung
Den Hummer 5 Minuten in kochendes Wasser tauchen. Kopf und Schwanz vom Körper abtrennen. Die cremige Substanz vom Kopf (den Corail) mit einem Teelöffel herausnehmen und mit der Butter vermengen.
Die Schalotten abziehen und klein hacken. Den Estragon waschen, die Tomaten in größere Stücke schneiden. Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen.
Die Hummerköpfe im heißen Olivenöl anbraten. Mit Cognac flambieren und Schalotten, Tomaten, bouquet garni und Estragon dazugeben.
Salzen und pfeffern. Die Köpfe im Topf mit einem Mörser zerdrücken. Bei schwächerer Hitze 5 Minuten kochen, dabei ständig umrühren.
Mehl und Tomatenmark hinzufügen, untermengen und mit Weißwein ablöschen.
Wenn der Wein zur Hälfte verkocht ist, den Fischfond dazugießen und 30 Minuten leicht kochen lassen. Die Crème fraîche hinzugeben. Unter Rühren 10 Minuten simmern lassen.
Die Sauce durch ein Sieb passieren und in einen anderen Topf füllen. Erneut erhitzen.
Hummerschwänze und -scheren dazugeben und 10 Minuten in der heißen Sauce garen.
Scheren und Schwänze herausnehmen und abtropfen lassen. Die Scheren mit einem Hammer aufschlagen.
Die Schwänze der Länge nach halbieren. Schwänze und Scheren auf einer Platte anrichten.
Die Corailbutter in die heiße Sauce geben und leicht umrühren, bis sie geschmolzen ist. Abschmecken.
Die Hummerstücke mit der Sauce überziehen und sofort servieren.
Tourteau / Taschenkrebs
In einem Fischgeschäft direkt am Hafen entdeckten wir ausserdem noch frische Austern und anderer typische Zutaten für eine „Plâteau de fruits de mer”.
Nett anzusehen – aber weder der Markgräfler noch die Markgräflerin mögen Glibber-Austern, Strandschnecken oder Muscheln jedweder Art. Und so blieb es beim Anschauen.
(…)»Pardon«, Jacqueline kam mit einer bemerkenswert großen Plâteau de fruits de mer an den Tisch – eine der legendären Platten, auf der sich gigantische Berge von Meeeresfrüchten auftaten.
»Nehmen Sie doch auch etwas – Jaqueline, bringen Sie dem Commissaire ein Gedeck.«
Die Küche hatte es gut mit Madame Bandol gemeint, es war ein imposantes Arrangement. Verschiedene Muschelarten – Praires, Clams, Coques, Amandes, Palourdes grises und Palourdes roses -, große und kleine Meeresschnecken, große und kleine Langoustinen, rosa Krevetten, ein halber großer Krebs, eine ganze Seespinne und natürlich: Belon-Austern.
(…) Dazu Zitronen, eine spezielle Vinaigrette, hausgemachte Mayonnaise, dunkles Brot. (…)
Aus: Bretonischer Stolz, Kommissar Dupins vierter Fall von Jean-Luc Bannalec
Wie schmecken Austern? Kenner schlürfen sie ganz frisch aus dem Meer, direkt aus der Schale. Allenfalls beträuftelt man sie noch mit etwas Zitrone oder Vinaigrette.
Naja, das wäre nichts für die Markgräflerin. Allein schon der Anblick der glibbrigen Masse…
In manchen Restaurants werden die Austern auch gratiniert angeboten – da ließe ich noch mit mir reden.
Früher gab es in der Bretagne ausschließlich die heimischen europäischen Austern (Ostrea edulis), die wegen ihrer flachen Form auf Französisch „huîtres plates“ genannt werden.
Nachdem aber vor einigen Jahrzehnten Krankheiten die Bestände der europäischen Auster nahezu vollständig auslöschten, wurden in der Bretagne mit großem Erfolg pazifische Felsenaustern (Crassostrea gigas) – „Huîtres creuses“ auf Französisch- kultiviert. Im Vergleich zu den flachen europäischen Austern haben die Felsenaustern tiefer gewölbten Schalen, die auch einen höheren Fleischanteil haben.
Heute werden fast nur noch pazifischen Felsenaustern gezüchtet (95 % der Austernproduktion). Die europäische Auster ist inzwischen eine Rarität und somit zu einem kostspieligem Luxusprodukt geworden. Besonders geschätzt sind die flachen Europäer als „Belon-Austern“ aus der Flussmündung des Belon südlich von Pont-Aven in der Südbretagne, aber auch in Cancale werden sie erfolgreich gezüchtet.
Felsenaustern werden rund um die bretonische Küste in sogenannten Austernparks produziert und wachsen dort in grobmaschigen Kunststoff-Säcken heran, die praktischerweise bei Ebbe frei zugänglich gepflegt werden können. Die besonders starken Gezeiten an der Bretagne-Küste sind dabei sehr von Vorteil.
Die flachen Boote, die bei Ebbe trockenfallen können, Meerwasserbecken, große Mengen an rostigen Gestellen und Haufen von leeren grobmaschigen Kunststoffsäcken sind sichere Indizien für die Austernzucht. Bei Ebbe werden dann auch gefüllte Säcke mit heranwachsenden oder lagernden Austern sichtbar.
Und überall sind auch der Nahrungskette entwischte, wild lebende Austern zu sehen. Sie bevölkern die Beckenwände und Felsen und das ist auch der Grund, warum sie Felsenaustern genannt werden.
Wer mehr wissen möchte, dem sei an dieser Stelle nocheinmal der vierten Roman von Jean-Luc Bannalec zu empfehlen „Bretonischer Stolz”, in dem es nicht nur um die Austernzucht, sondern nebenbei auch noch um Sandraub an der Bretonischen Küste geht.
Im Fischereihafen – früher und heute
Möwen freuen sich über Fischabfälle
Muschelfischer auf der Suche nach Strandschnecken bei Ebbe
Souvenirkauf im Geschäft gegenüber der Konservenfabrik Chancerelle
Erst später habe ich entdeckt, dass die Firma Alnatura auch bei der Conserverie de Chancerelle einkauft. Die Sardinen aus Douarnenez sind also auch in Deutschland erhältlich.
Hier ist ein interessanter Bericht über die Herstellung der Sardinendosen in Douarnenez mit einem Rezeptvorschlag für Sardinen Rilette.
Reinschauen lohnt sich! Und einkaufen auch, denn die Sardinen aus Douarnenez sind etwas ganz Besonderes.
Fenster mit maritimen Gardinen
Und dann war es Zeit zum Mittagessen. Wir sind in dem kleinen, urigen Restaurant oberhalb des Strands „Les Dames” eingekehrt Le Bigorneau Amoureux
Hier dreht sich alles um die Kartoffel, und so gab es zu unseren gegrillten Sardinen mit Olivenöl und Zitrone (Sardiens grillées, Huile d’olives et citron) eine Backkartoffelhälfte mit Knoblauch-Salzbutter, die andere mit Kräuter Crème faîche.
Dann hat sich noch jeder ein Dessert ausgesucht und hinterher gab es für jeden un petit café.
Cidre un die obligatorische carafe d#eau
Gegrillte Sardinen mit Zitrone, Salat und Backofenkartoffeln
Tarte Tatin
Eisbecher „Les Dames”
Am Nachmittag sind wir dann noch ins Museum gegangen und anschließend zum Abendessen in eine Crêperie.
– Fortsetzung folgt –
Die Sonne geht hinter der Île Tristan unter und färbt den Himmel orange – die orange Stunde…
(…) „Jede einzelne Baumspitze zeichnete sich scharf vor dem Himmel ab. Eine perfekte Inzenierung der Natur. Dahinter begann das gewaltige Meer. Dupin blickte Richtung Westen, die Sonne stand noch deutlich über dem Horizont, hatte aber bereits angefangen, den Himmel um sie herum einzufärben. Die orange Stunde hatte begonnen. Der Kommisar seufzte.”(…)
aus: Bretonischer Stolz, Kommisar Dupins vierter Fall von Jean-Luc Bannalec
Hier sind noch ein paar stimmungsvolle Bilder von einem abendlichen Spaziergang am Fischereihafen und dem Port Rosmeur in Douarnenez.
Die Sonne ging etwa eine Stunde später unter, als zu Hause im Markgräflerland.
Erst gegen 23 Uhr wurde es hier in der Bretagne dunkel – logisch, in der Nähe des westlichsten Punktes von Frankreich.
Dennoch fanden wir den Vergleich faszinierend. Und erst dieses fantastische Licht. Seht selbst.
Abends sind am Fischereihafen nur wenige Leute unterwegs – ein paar einsame Angler, Spaziergänger und Sonnenuntergangs-Beobachter, wie wir und eine handvoll LKW-Fahrer, die darauf warten, dass die ersten Fischer vom Fang zurückkommen und sie ihre Fischladung entgegennehmen können.
Ich wünsche euch eine gute Nacht – schlaft schön.
Fortsetzung folgt.
An unserem dritten Reisetag, dem zweiten in der Bretagne, machten wir uns nach dem Frühstück auf zur ersten Wanderung. Der Plan:
In vier Tagen von Douarnenez bis zur Pointe du Raz, dem westlichsten Zipfel Frankreichs – sozusagen das Pendant zum britischen Land’s End in Cornwall.
Dort waren die Markgräflerin und der Markgräfler übrigens auch schon mal vor einigen Jahren.
Das Gebiet, in dem wir unterwegs waren, liegt im Département Finistère (Bretonisch: Penn Ar Bed), das kommt aus dem Lateinischen von finis terrae = das Ende der Welt / oder auch der Anfang, je nachdem von welcher Seite man kommt 😉
Man bezeichnet die Gegend auch als „La Cornouaille”, das heißt auf Englisch Cornwall…
Die Cornouaille reicht von der Pointe du Raz im äußerten Nordwesten bis nach Quimperlé im Südosten. Im Norden grenzt sie an das Hinterland von Brest, im Süden an den Atlantik
Nach dem Frühstück wurden erst einmal die Einkäufe für’s Picknick auf alle Rucksäcke verteilt.
Dann ging es vom Hotel aus los, zu unserer ersten Wanderung.
Unser Busfahrer Gerhard hatte am Vorabend den Bus an unserem Zielort in Poullan s. Mer abgestellt und war mit dem mitgebrachten Fahrrad nach Douarnenez zurückgefahren.
Zuerst mussten wir über zwei Brücken und durch ein Wohngebiet gehen, um auf den Küstenpfad zu gelangen.
Die Markgräflerin hat sich natürlich in den Gärten umgeschaut, an denen wir vorbeigegangen sind. Prächtige Hortensien, Balkan Bärenklau und auch Walderdbeeren an einer Mauer…
Der Weg an der Küste ist geprägt von riesigen Farnen, Waldrebe (Geissblatt), wilder Möhre und wilder Engelwurz, Heidekraut, Ginster, Fingerhut und einigen anderen zarten Pflänzchen, die man beim aufmerksamen Hinsehen entdecken kann.
…die Wellen rauschen und enden mit einem lauten Knall am Felsen
Nach diesem Anstieg hatten wir uns eine Pause verdient – und es wurde Zeit für unser erstes AVANTI-Picknick.
Zuerst wird alles vorbereitet, dann wird fotografiert und erst dann wird gefuttert. Immer mit dabei: das eine oder andere Fläschchen Wein.
Danach fiel es allen schwer, wieder aufzustehen und weiterzulaufen…
Durch ein kleines Wäldchen ging es weiter, dann wieder an der Küste entlang.
Fingerhut / Digitalis
Der Stechginster war leider schon größtenteils verblüht – hier ein paar Überreste.
Und dann mussten wir noch noch etwa 2 Kilometer an der Straße entlang, bis wir in Poullan sur Mer endlich in einem Café einkehren konnten.
Schatten, Orangina und „un petit café”, um wieder munter zu werden.
Im Hinterland von Poullan sur Mer soll es ein paar „überwältigende Megalithensteine”geben, d. h. Hinkelsteine, Menhire und Steintische.
Gerhard, unser Busfahrer hatte versucht, auf dem Rückweg welche davon aufzustöbern, leider haben wir keinen Hinweis darauf gefunden.
So waren wir gegen 16 Uhr wieder zurück beim Hotel.
Und weil gegen 17 Uhr auflaufendes Wasser (marée haute) und somit beste Zeit war, baden zu gehen, sind wir noch zum Strand „Les Dames” gegangen, um uns vor dem Abendessen ein wenig abzukühlen.
Und um 19:30 Uhr zum Abendessen!!!
Chouchen, vorne mit Kirsche und hinten Chouchen pur
Zum Apéritif hatten wir diesmal einen Chouchen probiert. Das ist ein Honigwein/eine Art Met.
Die Markgräflerin hat sich ein Glas mit Kirsche (vermutlich Sirup) bestellt, der Markgräfler hat den Chouchen pur probiert.
Im Hintergrund sieht man eine Flasche Wein in einer durchsichtigen Kühltasche aus Plastik – der „letzte Schrei” hier in Frankreich in diesem Sommer.
Die Vorspeise
Bunter Blattsalat mit Avocado, Tomaten und Crevetten an Balsamico Vinaigrette
Hauptgericht
Kalbfleisch in Currysauce mit Pommes
Dazu gab es ein bretonisches Bier
Bretonisches Bier Sant Erwann
Das Dessert
Crème Brulée mit Amaretto aromatisiert
Das war unser zweiter Tag in der Bretagne – Fortsetzung folgt.
Am zweiten Tag unserer Reise mit AVANTI in die Bretagne fuhren wir um 9 Uhr von Orleans über Le Mans – das ist dort, wo das berühmte 24-Stunden Rennen (Autorennen) stattfindet – und Rennes, der heutigen Hauptstadt der Bretagne an unseren Zielort Douarnenez.
Während unserer Mittagspause bei Rennes gab es schon die erste bretonische Köstlichkeit. Wir haben uns zur Einstimmung auf die kommenden Tage einen Himbeer-Cidre gegönnt…
Gegen 17 Uhr kamen wir in Douarnenez an.
Nachdem wir unsere Zimmer in dem kleinen, familiengeführten „Hotel Le Bretagne” mit maritimem Charakter bezogen hatten, ging es zu einem ersten Spaziergang durch Douarnenez.
Le Bolomig („Kleiner Mann”) / ägyptisch inspirierte Statue
Douarnenez ist vor allem für seinen Fischereihafen und die Erfindung der Sardinenbüchse bekannt.
Kein Wunder also, dass wir – kaum angekommen – schon am ersten Geschäft mit allerlei Sardinenbüchsen vorbeikamen.
Die ersten Sardinen hatten wir übrigens schon in Orléans entdeckt. Jedes Jahr werden Sammeldosen mit einem neuen Motiv herausgegeben.
Und natürlich gibt es nicht nur die klassischen Sardinen in Olivenöl mit Zitrone, sondern auch mit Muscadet (Wein aus dem Loiretal), Tapenade (Olivenpaste), mit getrockneten Tomaten, Chilies, Kräutern, Oliven, Senf, in Sonnenblumen- oder Erdnussöl…
Und dann wollen wir alle zuerst einmal das Meer sehen, das sich schon auf dem Weg dorthin durch maritime Farben an den Häusern ankündigt…
Und endlich….
Die Konservenfabrik für Sardinen, Makrelen und Thunfisch Spezialitäten
Blick auf den Strand und Île Tristan – wo die Geschichte der Sardinenbüchse begann
Nach diesem Spaziergang hatten wir alle Hunger und es war auch schon Zeit für’s Abendessen.
Wir sind ins Restaurant „Ty Port Rhu” gegangen, das sich in der Nähe des Freizeithafens am Fluss Rhu befindet. Dort war für uns an 5 Tagen Abendessen gebucht.
Ein Tag, an dem keine Wanderung stattfand, stand zu unserer freien Verfügung und an diesem Tag sind der Markgräfler und die Markgräflerin auch mal woanders zum Essen ausgegangen.
Bericht folgt…
Zum Apéro gab es einen „Kir Breton”, der uns vom Hotel als Begrüßung spendiert wurde.
Ein Kir Breton besteht aus Cidre mit einem Schuss Crème de Cassis (Likör aus schwarzen Johannisbeeren).
Unser Busfahrer Gerhard hatte prompt noch die passende Geschichte zum Kir:
Félix Kir (1876–1968), ehemals Bürgermeister von Dijon, machte das bei den Weinbauern in der Region beliebte Getränk „Blanc-Cassis” zum offiziellen Getränk der Region, das bei Empfängen im Rathaus ausgeschenkt wurde, denn die Côte d’Or ist ein wichtiges Anbaugebiet für die Schwarze Johannisbeere, die Grundlage für den Cassis.
Der klassische Kir besteht aus Bourgogne Aligoté, einem trockenen, milden Weißwein von der Côte-d’Or, dem etwas Crème de Cassis beigefügt wird (1 Glas = 90-100 ml Bourgogne Aligoté und 10 ml Crème de Cassis).
Wenn man den Likör vorsichtig in das Glas gleiten lässt, hat er am Boden eine höhere Konzentration, so dass sich ein ansprechender Farbverlauf ergibt und das Getränk umso süßer wird, je weiter man es austrinkt.
Für „Kir Royal” wird ein Teil Crème de Cassis in ein Sektglas bzw. Champagnerschale gegeben und mit neun Teilen Champagner aufgefüllt.
Cidre de presson (Cidre vom Fass), serviert in einem Krug (pichet)
Zum Essen bekommt man in Frankreich immer stilles Wasser mit auf den Tisch gestellt. Die obligatorische „caraffe d’eau” – was nicht heißen soll, dass man sich nur damit begnügen sollte.
Man bestellt entweder ein Glas Wein oder teilt sich eine Flasche (zum Beispiel einen Muscadet, der hierzulande sehr gerne getrunken wird), Bier oder Cidre.
Alkohol gehört hier scheinbar einfach dazu.
Als mögliche Erklärung dafür möchte ich an dieser Stelle eine Passage aus dem neusten Roman von Jean-Luc Bannalec, Kommisar Dupins vierter Fall (Bretonischer Stolz) , den ich gerade lese, zitieren 😉
Der Kellner brachte eine kleine Flasche Wasser, die Dupin nur aus schierer Verzweiflung darüber bestellt hatte, keinen weiteren Kaffee trinken zu dürfen.
Auch der Kellner hatte komisch geguckt – und es zunächst wenig überraschend vergessen; Wasser zum Trinken hatte keinen guten Ruf in der Bretagne, aus gesundheitlichen Gründen.
Es verursachte Rost, sagten die Bretonen – »l’eau ça fait rouiller, l’alcool ça conserve!«
Die Vorspeise
Terrine de Saumon (Lachsterrine) mit Dill-Sahne-Sauce
Das Hauptgericht
Fischfilet mit Chili-Sauce, Butterreis
Das Dessert
Far aux pommes
Das Dessert bestand aus einem typisch bretonischen Auflauf aus Eiern, Zucker, Milch, Mehl, Vanille und Rum, „Far” oder „Far Breton” genannt.
Oft werden entsteinte Dörrpflaumen/Backpflaumen (pruneaux) oder Äpfel hinzugefügt.
Den Far Breton mit Pflaumen habe ich hier im Blog schon einmal mit Rezept vorgestellt. Das Rezept stammt noch aus dem Französischunterricht in meiner Schulzeit.
Die Rezepte für Far, welche ich jetzt neu aus dem Urlaub in der Bretagne mitgebracht habe, erscheinen demnächst in einem separaten Beitrag.
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