Was hat denn dieses alte Gemäuer mit „Lebensart im Markgräflerland” und der Markgräflerin zu tun???
Das ist ganz einfach: Ihr seht Bilder von der Hochburg bei Emmendingen, die einst im Besitz der Markgrafen von Baden-Hachberg war.
In einem kleinen Büchlein über die Hochburg kann man lesen:
Die Ruine Hochburg ist eine der größten Badens. Als Burg „Hachberg” wurde sie im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt; als Gründer und erste Besitzer kommen die Herren von Hachberg infrage.
Seit dem 13. Jahrhundert waren die Markgrafen von Baden mit der Seitenlinie der Hachberger Besitzer und Nutzer der Anlage. (…)
Um 1515 gelangte das Amt Hachberg zusammen mit den 1503 angefallenen Herrschaften Rötteln, Sausenberg und Badenweiler durch Los an Markgraf Ernst (1515 bis 1553), der außerdem auch den nördlichen Landesteil um Pforzheim erhielt.
Die große Zeit der Burg begann im 17. Jahrhundert, als Markgraf Georg Friedrich von Baden sie zur Festung ausbauen ließ. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie jedoch 1636 gründlich zerstört.
Zwar vollendete Markgraf Friedich VI. von Baden 1660 den Wiederaufbau, doch der Pfälzische Erbfolgekrieg führte 1689 zur endgültigen Zerstörung.
Danach blieb die Hochburg Ruine und diente nur noch als Quelle romantischer Impressionen und sagenhafter Geschichten.
Und dass gutes Essen bei den Markgräflern seit jeher einen hohen Stellenwert besaß, beweisen diese Bilder meines Besuchs auf der Hochburg bei Emmendingen vor einigen Wochen.
Gleich mehrere Küchen gab es dort – oben im Bild kann man noch die Überbleibsel eines damaligen gemauerten Koch-Herdes besichtigen.
Die Markgräflerin (rechts) mit Kirsten Ruppel (Mitte) vom SWR Fernsehen und Nachbarin Gertrud (links) beim Dreh für die Sendung „Essgeschichten” im Oktober 2014
Liebe Frau Schindler,
jetzt ist es raus: am 29.1.2015, 18.15 Uhr senden wir den Beitrag über Sie in den Essgeschichten im SWR Fernsehen. (…)
Herzliche Grüße
Kirsten Ruppel
SWR Fernsehen
Dieser Jahresrückblick der Markgräflerin wird ein wenig anders, als die bisherigen – ich beginne nämlich mit einer Vorschau auf ein besonderes Ereignis in meiner Geschichte als Food-Bloggerin.
Eines Abends im September kam ich nach der Arbeit nach Hause und sah, dass das rote Licht vom Anrufbeantworter blinkte – eine Nachricht vom SWR Fernsehen in Stuttgart!
Im Rahmen einer neuen Sendereihe „Essgeschichten” im Vorabendprogramm Baden Württemberg soll unter einer Rubrik über „ Kulinarische Blogger” berichtet werden.
Auf meinen Blog „Lebensart im Markgräflerland ist der SWR unter anderem durch meinen Blogbeitrag „Meine Nachbarin kann…” aufmerksam geworden.
Es folgten mehrere Telefongespräche, in denen grob der Inhalt einer solchen Sendung abgesteckt wurde… Ob ich mir das vorstellen könnte und ob der SWR denn bei mir drehen dürfte?
Die Zeit drängte, denn den Catalogna – der am Kaiserstuhl wegen seines Aussehens unter der Bezeichnung „Vulkanspargel” vermarktet wird, gibt es nur für begrenzte Zeit (etwa Oktober bis Anfang November).
Im Markgräflerland wird diese Zichorienart von der Demeter Gärtnerei Piluweri in Müllheim-Hügelheim angebaut. Im Dezember und Januar folgt dann der Cicorino Rosso, der auch zu dieser Pflanzenfamilie gehört.
Am 17. Oktober war es dann soweit, ich hatte mir einen Tag Urlaub genommen und das Drehteam rückte an mit Kirsten Ruppel, die die Aufnahmen leitete in Begleitung von Kameramann, Licht- und Tontechnikern. War das aufregend.
Zuerst wurde die Küche inspiziert, auf Lichtverhältnisse geprüft, ich wurde mit einem Mikrofon verkabelt und dann ging es erst mal an mein -neben der Küche – wichtigstes Blogger-Werkzeug: den Computer, an dem Bilder bearbeitet und die Texte verfasst werden.
Und was macht mein Laptop? Schaltet nicht auf den externen Bildschirm, den vor Wochen schon mit dem Laptop verbunden hatte, weil der Laptop Bildschirm nicht mehr wollte (Panik!). Naja, nach einiger Zeit, mehrmaligem Neustart und gutem Zureden ging er dann doch.
Zu Weihnachten gab es nun endlich einen neuen Laptop…. 😉
Und ich wurde dabei gefilmt, wie ich Bilder bearbeite und blogge – und auch wo und wie ich meine Fotos mache.
Neben dem Catalogna sollten auch noch typische Markgräfler Rezepte im Fernsehbeitrag vorkommen. Hierzu hatte ich eine „Hüsinger Torte” vorbereitet, die dann als durch mich zu fotografierendes Objekt auf meiner Terrasse genutzt wurde.
Dann ging es weiter nach Hügelheim zur Demeter Gärtnerei Piluweri, wo uns Herr Christ zuerst mit Gummistiefeln ausstattete- denn es hatte am Vortag noch stark geregnet – und dann aufs Feld zum Catalogna führte. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und das Markgräflerland zeigte sich von seiner besten Seite.
Catalogna „italienische Spezialität”
ist eine Blattzichorienart und eng mit Chicoree,
Endivie und Radicchio verwandt. Catalogna wurde ursprünglich von italienischen
Gastarbeitern in unsere
Breiten eingeführt, hat viele Bitterstoffe und
wirkt sich sehr positiv auf die
Verdauung und die Blutgefäße aus. Catalogna kann ganz einfach in leicht
gesalzenem Wasser gekocht werden.
Gut abtropfen lassen, mit etwas geriebenem
Parmesan bestreuen, wenig Olivenöl beträufeln,
dazu Ciabatta-Brötchen, einfach lekcer!
Es kann aber auch jedes Spinat- oder Mangold Rezept verwendet werden.
Ach ja, Mangold gab es auf dem Feld auch:
Zurück zum Catalogna, hier sind ein paar Fotos von der Ernte für den kommenden 2. Drehtag…
Blüte des Catalogna
Die Blüte des Catalogna ist wunderschön – dann kann man ihn allerdings nicht mehr ernten….
Die Dreharbeiten auf dem Feld waren beendet und für die Markgräflerin ging es in Nordic Walking Klamotten noch in die Rebberge bei Müllheim, wo unsere schöne Gegend gefilmt wurde …. und wie ich mit meinen Nordic Walking Stöcken den Berg hoch laufe, mit Blick auf den Schwarzwald im Osten und die Vogesen im Westen rund um das „Jägerhäusle”.
Tag 2: Es wird gekocht!
Am nächsten Morgen wurde dann gekocht – zuerst alleine, später mit Unterstützung meiner Nachbarin Gertrud, die ein Jahr zuvor den Catalogna vom Müllheimer Markt auf den Tisch der Markgräflerin gebracht hatte und somit ein bißchen mit dafür sorgte, dass die Markgräflerin jetzt auch im Fernsehen kocht.
Auch das war eine Premiere in meiner Küche – meine Nachbarin Gertrud und ich haben das erste Mal zusammen gekocht – und das als perfektes Team. Das wird mit Sicherheit mal wiederholt!
2. Catalogna – eine neue Variante mit Trauben und „Weisser Gutedel”!
Und zum Schluss wurde alles gemeinsam verspeist und ein Gläschen Gutedel dazu getrunken. Schön war’s…
Ich habe den Film selbst noch nicht gesehen und bin ganz gespannt, wie der Film geschnitten wurde – denn von den fast 2 Tagen bleiben nur etwa 6 Minuten übrig.
Das neue Rezept – Catalogna mit Trauben und Weißer Gutedel, sowie die Rezepte für Suuri Erdäpfel und Hüsinger Torte erscheinen nochmal gesammelt zur Sendung am 29. Januar 2015.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut.
Hier ist noch der link zu den Zeitungsartikeln, die am 29. Oktober zu meinem Geburtstag erschienen sind:
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