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Aperol-Spritz-Dessert

Aperol Spritz Desert 3


Was für ein herrlicher Spätsommertag! Statt Feierabendcocktail am Freitag gibt es heute mal ein von einem Cocktail inspiriertes Dessert.
Der Markgräfler hatte neulich Lesestoff eingekauft. Er lernt gerade etwas Neues und hat sich dafür ein Fachbuch gekauft, dazu noch den neuen Bretagne-Krimi mit Kommissar Dupin und für die Markgräflerin das „Freiburg Kochbuch“ von Hans-Albert Stechl, illustriert von Peter Gaymann. Die Karrikaturen haben ihm so gut gefallen.


Aperol Spritz Desert 5


Das Rezept für das heutige Dessert stammt aus diesem Buch. Aperol Spritz ist immer noch einer der derzeit angesagten Cocktails – das Topping dieser Nachspeise besteht aus einem Aperol-Gelee Topping auf einer Vanillecreme auf Joghurtbasis mit einem Schuss Limoncello. Letzteren hat der Markgräfler aus dem italienischen Supermercato  „Little Italy“ in Weil am Rhein mitgebracht.

Für die Creme braucht es Vanille-Joghurt mit echter Bourbon-Vanille –  wir haben dafür einen Bio-Joghurt aus Schwarzwälder Milch –  des Freiburger Herstellers mit dem Bollenhut im Logo 🙂  – verwendet.


Aperol Spritz Desert 4


Aperol-Spritz-Dessert


Zutaten
Für die Vanille-Creme
• 500 g Bio Vanille-Joghurt
• 200 g Sahne
• 1 Teelöffel Zucker
• 6 Esslöffel Limoncello (das Zitronen-Aroma ging leider etwas unter, beim nächsten Mal werden wir die Dosis wohl ein wenig erhöhen )
• 3 Blatt Gelatine

Für das Aperol-Gelee
• 150 ml Aperol
• 150 ml Prosecco
• 1 Spritzer Mineralwasser
• 2 Blatt Gelatine
• 1 Bio-Limette

Zubereitung
Vanillecreme
Den Vanille-Joghurt in eine Schüssel geben. Drei Blatt Gelatine fünf Minuten in kaltem Wasser einweichen. Den Limoncello in einem Topf ganz leicht erwärmen. Die Gelatine aus dem Wasser nehmen, ausdrücken und zum Limoncello geben und unter Rühren auflösen.

Die Gelatine Mischung mit dem Schneebesen unter den Joghurt rühren. Die Sahne mit dem Zucker steif schlagen und anschließend unter die Joghurt Masse heben.

Die Creme in Gläser füllen, etwa einen Daumen breit Platz für das Gelee lassen, und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Aperol-Spritz-Gelee
Aperol und Prosecco in eine Topf geben. Ein Spritzer Mineralwasser dazu geben und alles  ganz leicht erwärmen. Zwei Gelatine-Blätter in kaltem Wasser für fünf Minuten einweichen. Aus dem Wasser nehmen, ausdrücken und in der Aperol-Mischung auflösen.

Abkühlen lassen und vorsichtig auf die Vanillecreme in den Gläsern gießen. Das fertige Dessert für mehrere Stunden beziehungsweise über Nacht im Kühlschrank kalt stellen.

Vor dem Servieren mit einer dünnen Limettenscheibe garnieren.


Aperol Spritz Desert 1


Weil nun eine Flasche Prosecco offen war, hat der Markgräfler uns auch noch einen Aperol Spritz gemixt.


Aperol Spritz Desert 2


Aperol Spritz


Zutaten
• 6 cl Aperol
• 9 cl Prosecco
• 3 cl Soda
• 1 Orangenscheibe (Bio-Orange)
• 4 Eiswürfel

Zubereitung
Aperol, Prosecco und Sodwasser in ein großes Rotwein- oder Cocktailglas mit Eiswürfeln geben. Die Orangenscheibe ins Glas geben.


Aperol spritz dessert


Ingredients
For the Vanilla and Limoncello Cream
500 g vanilla yogurt
200 g cream
1 teaspoon sugar
6 tablespoons limoncello
3 leaves of gelatin

For the Aperol Spritz jelly
150 ml Aperol
150 ml Prosecco
1 splash of sparkling mineral water
2 leaves of gelatin
1 organic lime

Preparation

Vanilla cream

Put the vanilla yogurt in a bowl. Soak three leaves of gelatine in cold water for five minutes. In a saucepan, very gently warm the limoncello. Take the gelatine out of the water, squeeze it out and add to the limoncello and dissolve while stirring. Stir the gelatine mixture into the yogurt using a whisk.

Beat the cream with the sugar until stiff and then fold into the yoghurt mixture. Pour the cream into glasses, leave about a thumb’s breadth space for the jelly, and place in the refrigerator for at least an hour.

Aperol Spritz Jelly
Pour Aperol and Prosecco into a saucepan. Add a splash of mineral water and warm everything up very gently. Soak two gelatine sheets in cold water for five minutes. Take out of the water, squeeze out and dissolve in the Aperol mixture.

Let cool and carefully pour onto the vanilla cream in the glasses. Chill in the refrigerator for several hours or overnight.

Garnish with a thin slice of lime before serving.


Aperol Spritz 1


Aperol spritz


Ingredients
6 cl Aperol
9 cl Prosecco
3 cl soda
1 orange slice (organic orange)
4 ice cubes

Preparation
Pour Aperol, Prosecco and soda water into a large wine or cocktail glass with ice cubes. Put the orange slice in the glass.


Apéro


Wie der Spritz in seiner italienischen Heimat Venedig getrunken wird, könnt  Ihr im Beitrag Bella Italia – Venezia – APEROL SPRITZ und Sarde in saòr nachlesen.

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Feierabend Apéro Cocktail: Campari Spritz – Das Originalrezept aus der Camparino Bar Milano


So, heute gibt es als Feierabend-Cocktail mal ein Rezept aus der Camparino Bar in Mailand!

Statt Apérol Spritz gibt es Campari Spritz!

Der ist nicht so süß wie Apérol Spritz, hat aber etwas mehr Alkoholgehalt. Also vorsichtig genießen – und vergesst auf keinen Fall die wichtigen „Beilagen” wie Oliven, Blätterteighäppchen und Kartoffelchips!!!



Campari Spritz

Ingredienti
3,75 cl. Campari
6 cl. Prosecco D.O.C. Cinzano
1 Splash di soda

Istruzioni
Preparatelo direttamente nel calice da vino con ghiaccio versando in sequenza:

Prosecco D.O.C. Cinzano
uno splash di soda
completate versando Campari
Guarnite con spicchio d’arancia


Campari Spritz


Zutaten
• 3,75 cl. Campari
• 6 cl. Prosecco D.O.C. Cinzano
• 1 Spritzer Sodawasser
• 1 Orangenscheibe

Zubereitung
Die Zutaten in folgender Reihenfolge direkt in ein Weinglas mit Eiswürfeln gießen:

  1. Prosecco D.O.C. Cinzano
  2. ein Spritzer Soda
  3. Campari
  4. mit einer Orangenscheibe garnieren.

Cocktail_Campari_Spritz_022


Campari Spritz


Ingredients
• 3.75 cl. Campari
• 6 cl. Prosecco D.O.C. Cinzano
• 1 splash of soda water
• 1 orange slice

Preparation
Pour the ingredients directly into a wine glass with ice cubes in the following order:

  1. Prosecco D.O.C. Cinzano
  2. A splash of soda
  3. Campari
  4. Garnish with an orange slice

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Mailand am Abend – Apéro und Bummel in Hinterhöfen an den Navigli


Gegen Abend sind wir dann nochmal mit der Metropolitana zu den Navigli, den mittelalterlichen Wasserstraßen gefahren – diesmal nur mit leichtem Gepäck, den Rucksack mit schwerem Fotoapparat hatten wir im Hotel gelassen und nur die kleine, kompakte Kamera mitgenommen.
An den Ständen des Sonntagsflohmarkts wurde langsam zusammengepackt, aber in den kleinen schnuckeligen Hinterhöfen konnte man noch bei den Künstlern und in den kleinen Läden ein wenig bummeln.
Wir haben uns zuerst in einer Bar mit einem reichhaltigen Panino gestärkt und noch einen Espresso getrunken und haben uns noch ein wenig umgesehen, bevor wir in einer Bar zum Apéro eingekehrt sind.




Als die Kelten beschlossen, sich hier anzusiedeln, erstreckten sich in der Poebene weite Sumpfgebiete, in denen sich mehrere Handelswege kreuzten.
Bald stellte sich heraus, dass diese sehr lohnenswert waren und man mit dem Handel ein gutes Auskommen hatte.
Man begann deshalb darüber nachzudenken, wie man den Handel noch effizienter gestalten könnte und kam zu dem Schluss, das Gebiet trockenzulegen und mit einem Netz von Kanälen zu durchziehen.
Im 12. Jahrhundert wurde ein ausgetüfteltes System von Wasserstraßen geschaffen, die Mailand mit den Flüssen Ticino, Adda und Po und somit mit der Adria und den oberitalienischen Seen verbanden.
Sämtliche Waren konnten nun über den leichteren Wasserweg transportiert werden – auch die unzähligen Tonnen Marmor, die für den Bau des Mailänder Doms benötigt wurden, erreichten Mailand über die Navigli. Gleich neben der Baustellle befand sich eine Mole, an der die Schiffe anlegen konnte.
Der Handel boomte und auch Leonardo da Vinci wollte seinen Beitrag dazu leisten – er beschäftigte sich nämlich damit, das Schleusensystem zu verbessern, damit noch mehr Schiffe die Kanäle passieren konnten.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eisenbahnen und Straßen die Rolle der Kanäle als Transportwege übernommen.
Als die Navigli immer mehr zu Kloaken verkamen, schüttete man die meisten in den 1920er Jahren kurzerhand zu.
Als Mussolini dann große corsi brauchte, verschwanden die letzten Wasserstraßen unter den Paradestraßen des Stadtrings.


Darsena Hafenbecken – ein beliebter Treffpunkt am Abend


Übrig geblieben ist das Hafenbecken (Darsena), welches ab 1603 unter der spanischen Herrschaft angelegt wurde. Das sichelförmige Hafenbecken markiert den Endpunkt der beiden übriggebliebenen Kanäle Naviglio Grande und Naviglio Pavese.


Verwunschene Hinterhöfe, in denen man so manche Entdeckung machen kann



Das alte Waschhaus



Ein verwittertes Waschhaus erinnert an die alten Zeiten des Navigli-Viertels:
Holzbalken halten ein krummes Ziegeldach und es ist gar nicht so lange her, da knieten hier noch Hausfrauen, schrubbten Schlafanzüge und Blaumänner und spülten sie mit Wasser, das sie aus dem Naviglio Grande abzweigten.


Apéro in der UGO BAR BISTRO



Die Markgräflerin hatte einen Apérol Spritz (hier mit Olive im Glas serviert) der Markgräfler einen Campari Soda.
Und wieder gab es eine reichhaltige Platte mit Häppchen – Brot mit Olivenpaste, geröstetes Brot mit Olivenöl, Oliven, Karottensticks, Brot mit rohem Schinken, Mortadella, Taralli (Knabbergebäck) Spießchen mit Tomate und Mozzarella und natürlich die obligatorischen leicht gesalzenen Kartoffelchips.
Nach dem Panino am späten Nachmittag und diesen Apéro Happen waren wir eigentlich satt und kurzerhand haben wir den ursprünglichen Plan, noch Essen zu gehen,verworfen.



Unterwegs gesehen…



Mit der Tram sind wir dann bis zum Domplatz gefahren und haben uns im Edel-Kaufhaus La Rinascente, das am Sonntagabend noch geöffnet hatte ein wenig umgesehen.



Süßes im Kaufhaus La Rinascente



Dann ging’s zurück in Richtung Hotel…



Unterwegs haben wir uns dann noch ein Eis bei GROM – derzeit die angesagteste Gelateria in Italien – gegönnt. Denn ein Trip nach Italien ist kein richtiges Erlebnis ohne Eiscreme!!!
GROM wirbt mit dem Slogan „Il gelato come una volta” – Ein Eis wie früher.
Nur mit natürlichen, qualitativ hochwertigen Zutaten und ganz ohne Zusatzstoffe!
Sowas hat natürlich seinen Preis – 2,60 € für die kleine Portion = eine große Kugel im Becher. Aber es lohnt sich wirklich.



Fortsetzung folgt…

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It’s Partytime – Apérol Muffins / Cupcakes

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Dem miesen Wetter zum Trotz möchte ich heute trotzdem ein wenig Partylaune verbreiten. Mit Apérol Muffins oder Cupcakes, wie man’s sieht. Die einfachere und schnellere Variante für das Topping wäre Puderzucker, mit etwas Apérol verrührt gewesen. Die Mini Geleefrüchte sind aus dem Hause Dr. Oetker – sie stammen noch aus dem Paket, welches ich im Februar bekommen habe. Vielen Dank nochmals an Dr. Oetker für die freundliche Unterstützung.

Geleefruechte Deko

Die Creme, die ich auf den Muffin gesetzt habe, besteht aus Butter, Puderzucker, Frischkäse, Apérol Spritz und Vanillepudding.

Aperol Muffins6

Apérol Muffins oder Cupcakes

12 Papierförmchen für die Backform
1 unbehandelte Orange
1 Orange
200 ml Apérol Spritz, fertig gemixt
250 g Mehl (Dinkelmehl Type 1050)
2 Teelöffel Backpulver
1/2 Teelöffel Natron
1/2 Teelöffel gemahlener Zimt
2 Eier
100 Rohrzucker
80 ml neutrales Öl (z. B. Sojaöl)

1. Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Papierförmchen in die Vertiefungen des Muffinblechs setzen.

2. Von der unbehandelten Orange mit dem Zestenreißer einige Schalenstreifen zum Verzieren abreißen, die übrige Schale abreiben und beide Früchte auspressen (sollte etwa 100 ml Orangensaft ergeben) mit Apérol auf 200 ml auffüllen.

3.  Mehl und Backpulver mischen und in eine Schüssel sieben. Mit Natron, geriebenen Orangenschalen und Zimt mischen.

4. Die Eier leicht verquirlen, mit Zucker, Öl und Orangensaft/Apérol verschlagen. Die Mehlmischung unterheben und den Teig in die Förmchen füllen. 20 bis 25 Minuten backen, etwas abkühlen lassen, aus der Form lösen.

5. Für eine einfache Puderzuckerglasur 100 g Puderzucker mit 3 Esslöffel Apérol verrühren und auf die Muffins streichen. Mit Orangenschalenstreifen und Geleefrüchten dekorieren.

Genaue Mengenangaben für das Topping mit Frischkäse habe ich leider nicht, da ich das einfach so zusammengerührt habe:

Weiche Butter (etwa 100 g) in eine Schüssel geben, etwa 200-300 g Puderzucker mit 2-3 Esslöffeln Apérol verrühren und mit der Butter schaumig rühren. 150 – 200 g Frischkäse unterrühren und kühl stellen. Pudding nach Packungsanweisung zubereiten. Ich hatte ein kleines Fläschchen Apérol, schon fertig gemixt à 200 ml. Nach dem Backen der Muffins hatte ich davon etwa die Hälfte übrig. Nach Anrühren des Puderzuckers habe ich einfach das Puddingpulver mit dem Rest angerührt, dafür etwas weniger Milch genommen.
Den Pudding abkühlen lassen, wenn er kalt und fest ist, etwa die Hälfte davon nach und nach unter die Buttercreme rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Wieder kühl stellen. Dann in einen Spritzbeutel füllen und auf die abgekühlten Muffins spritzen. Mit Orangenschalen und Geleefrüchten verzieren.

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Bella Italia – Venezia – APEROL SPRITZ und Sarde in saòr

Sarde in Saor

Nun kommen wir mal zum Genuß auf unserer Venedig-Reise. Nach einem Apéro – in Venedig ist es natürlich Aperol Spritz, dort nur kurz als Spritz bezeichnet…
Zuhause hatte mir der gar nicht geschmeckt, ich fand ihn in Deutschland supersüß… und ich hatte mich immer gewundert, dass alle so darauf abfahren. Aber in Venedig kann man wirklich auf den Geschmack kommen! Ein wenig bitter schmeckt das Apéritif-Getränk und hat ein feines Orangenaroma. Auf den Flaschen im italienischen Supermarkt stand der Alkoholgehalt: 11 % Vol.

Apéro

Als Aperitif besteht der Sprizz meist aus Weißwein aus dem Veneto (40 %), Sodawasser (30 %) und einem Schuss (correzioneAperol (all’Aperol).  Man kann stattdessen auch Campari (al bitter), Cynar, oder Select dazugeben. Häufig wird er auf Eis mit einer Zitronen- oder Orangenscheibe, aber oft auch mit einer großen grünen Olive mit Kern serviert. (In einer Trattoria bekamen wir den Aperol tatsächlich mit Olive). Manche verwenden auch einen 70% igen Anteil von  Prosecco (70 %), und lassen das Mineralwasser dann weg. Es kann auch sein, dass Gin, Rotwein oder anderen Spirituosen hinzugefügt werden, das ist regional unterschiedlich. Was ich vorher auch nicht wusste: In der Gegend um Mailand kennt man Apérol Sprizz unter dem Namen bicicletta (Fahrrad).

Apero Spritz
APEROL Spritz, hier eindeutig die Weißwein mit Zitronenscheibe – Variante, das Original

Der Alkoholgehalt im Aperol, den es in Deutschland gibt, ist etwas höher als in Italien. Wird der dann noch mit 70 % Anteil Prosecco gemischt ohne Zugabe von Sodawasser, könnt ihr Euch vorstellen, dass man ganz schnell davon genug haben kann. 😉

Deutschland:
Aperol, Apéritif / Alkoholgehalt: 15 % Vol / Inhalt: 1 Liter / Aroma: Kräuter / Herkunftsland: Italien / hergestellt aus Rhabarber, Chinarinde, Enzian, Bitterorangen und vielen anderen Kräutern / Geschmack: fruchtig, bitter

Apero Sprizz1

Eine typische Vorspeise aus Venedig sind die Sarde in saòr, gebratene und sauer eingelegte Sardinen. Superlecker. Ab 8.30 Uhr morgens kann man sich die frischen Fische auf dem Mercato, dem Markt bei Rialto ansehen:

Sarde
frische, kleine Sardinen

Für die Sarde in saòr verwendet man die ganz kleinen Sardinen, die muss man nämlich nicht so wie die größeren entgräten. Man entfernt nur Kopf und evtl. Schwanzflossen und kann die Gräten einfach mitessen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor etwa 30 Jahren mit meinen Eltern in den Ferien an der Adria war. Man konnte vom Strand aus organisierte Ausflugsfahrten mit dem Fischkutter mit machen. Unterwegs wurden die frisch gefangenen Sardinen mit Mehl bestäubt und in Fett ausgebacken. Dazu gab’s herrliche Weißbrötchen.

Sarde in saor1
Sarde in saòr

Sarde in saòr
für vier Personen

1 Handvoll Rosinen
500 ml trockener Weißwein (Veneto)
600 g möglichst kleine Sardinen
etwas Mehl zum Wenden
100 ml Pflanzenöl, zum Braten
Salz
4 weiße Zwiebeln
3 Esslöffel Olivenöl
1 Handvoll Pinienkerne
1 keine rote Chilischote (Peperoncino)
500 ml Aceto Bianco
(Weißweinessig)

Etwas Rucola, schwarze Oliven, Balsamico und Olivenöl zum Verzieren.

Die Rosinen in einer kleinen Schüssel in etwas Weißwein einweichen. Die Zwiebeln mit einem Messer in ganz dünne Ringe schneiden oder fein hobeln.
Die Sardinen säubern, Kopf und Schwanzflossen abschneiden. In Mehl wenden und im erhitzten Pflanzenöl portionsweise goldbraun braten. Salzen, aus der Pfanne nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Das Öl aus der Pfanne abgießen. Dann das Olivenöl mit 6 Esslöffel Weißwein in der Pfanne langsam erhitzen. Darin die Zwiebeln bei niedriger Hitze weichdünsten.
Die Chilischote aufschneiden und die Kerne und Stiel entfernen. Dann in feine Würfelchen schneiden.

Die eingeweichten Rosinen, die Pinienkerne und die Chilischote/Peperoncino dazugeben, mit dem restlichen Wein und dem Essig aufkochen, leicht salzen und einige Minuten köcheln lassen. Die Pfanne vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

In einer flachen Keramik- oder Glasschale abwechseln Sardinen und Zwiebeln einschichten, mit einer Lage Zwiebeln abschließen. Mit einem Soßenschöpfer so viel Marinade darüber verteilen, dass alles bedeckt ist. Kühl stellen und mindestens  24 Stunden marinieren.

Auf einem Teller mit Rucola und schwarzen Oliven anrichten. Den Tellerrand mit etwas Olivenöl cremig gerührtem Balsamico verzieren.

Mit Weißbrot und einem Glas Weißwein servieren.

Trattoria Bella Venezia1

Trattoria Bella Venezia (Lista di Spagna)- nicht ganz billig aber sehr gut. Das Tagesmenu am Mittag ist etwas günstiger, die Portionen sind etwas kleiner. Der Italiener isst mittags meist nur eine Kleinigkeit. Gegessen wird abends dann ausgiebig und immer in meheren Gängen. Da Menu beginnt mit einem Apéritif Antipasti, z. B. die Sarde in saòr, gegrilltem Gemüse, Bruscetta oder ähnliches. Dann kommt die Pasta (Nudeln oder Risotto) oder eine Suppe (Minestra). Das typische Reisgerich Risi e Bisi, das in Venedig als ausgesprochenes Frühlingsgericht gilt, haben wir nicht probiert. Puristen bestehen darauf, dass die Erbsen ausschließlich aus den Gärten der Lagune stammen, sie werden hauptsächlich auf der Insel Burano angebaut. Dann kommt das Hauptgericht, das aus Fisch (pesce) oder Fleisch (carne) besteht. Dazu wählt man Beilagen wie Salat, oder den Radiccio di Treviso vom Grill, oder anderes Gemüse. Wer dann noch mag, kann ein feines Dessert essen, z. B. das aus Venedig stammende Tiramisu, und den Abschluss bildet ein Espresso – evtl. ein corretto (Espresso mit Grappa oder Sambuca).

Trattoria Bella Venezia