Das Rezept für die Torte stammt vermutlich aus dem Ort Hüsingen, bei Steinen. Sie ist vor allem im Kandertal und in der Lörracher Gegend bekannt.
Der Kuchen wird manchmal auch als Hüsiger = Hausgemachter bezeichnet.
Meine Mutter hat diese Torte eigentlich immer nur zu Ostern gebacken, zu Weihnachten gab es Linzertorte.
Sie besteht aus einem hellen Mürbeteig mit einem Belag aus Marmelade und Nüssen.
Manch einer kennt sie als Brüsseler Torte (nur mit Nuss-Belag), oder Mailänder Torte (nur mit Marmelade oder Pflaumenmus).
Und hier ist das Rezept:
Hüsinger Torte
Zutaten für den Teig:
500 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
etwas geriebene Zitronenschale
250 g Zucker
3 Eier
250 g Butter
Füllung:
250 – 300 g Himbeermarmelade mit Johannisbeermarmelade gemischt
100 g Haselnüsse, gemahlen
1 Ei
ca. 100 ml Rahm (Sahne) oder Dosenmilch
2 Esslöffel Zucker
etwas Zimt, gemahlen
1 Messerspitze Nelken, gemahlen
etwas Vanille gemahlen (oder Vanillezucker)
etwas Ei zum Bestreichen
Man mischt das Mehl mit dem Backpulver und siebt es auf die Arbeitsfläche. Dann gibt man den Zucker und die Zitronenschale hinzu, drückt eine Mulde in die Mitte, in die man die Eier gibt. Die Eier werden etwas mit der Mehl-Zuckermischung verrührt. Die Butter wird in Stückchen auf den Rand gegeben, etwas mit dem Messer zerhackt und dann zu einem Mürbeteig verarbeitet.
Den Teig etwas bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
Himbeermarmelade mit Johannisbeermarmelade mischen.
Den Boden einer Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen . Ca. 2/3 des Teigs in Größe der Form auswellen und die Form damit auslegen.
Den Teig mit der Marmeladenmischung bestreichen.
Dann die gemahlenen Nüsse (ich habe einen Teil der Haselnüsse durch Walnüsse ersetzt) mit den Gewürzen, Zucker, Ei und Rahm vermischen, so dass eine breiartige Masse entsteht. Diese auf der Marmelade verteilen und vorsichtig glattstreichen.
Den restlichen Teig auswellen, mit einem Teigrad in Streifen schneiden und gitterförmig auf dem Kuchen verteilen. Mit etwas verquirltem Ei und Sahne bestreichen.
Den Backofen auf 175 °C zurückschalten und ca. 45 Minuten backen. Dann noch ca. 15 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen lassen. Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.
Wie bei der Linzertorte lohnt es sich, die Torte erst einmal ein wenig zu lagern, damit sich der Geschmack intensiviert. Schmeckt aber natürlich auch frisch!
Kürzlich habe ich den „Hüsiger“ im dem Buch „Badische Kaffeehäuser & Kuchenrezepte“ entdeckt. Sie wird in der Schloßwirtschaft Bürgeln (Gemeinde Schliengen) angeboten.

Hier sind zum Vergleich die Zutaten:
Für den Mürbeteig:
300 g Mehl, Type 405 gesiebt
100 g Zucker, fein
1 Prise Salz
150 g Butter, kalt und in kleine Würfel zerteilt
1 Ei (M)
2 Esslöffel Wasser, kalt
1 unbehandelte Zitrone: 1/4 Schalenabrieb
Nußfüllung:
250 g Walnußkerne
150 g Zucker
20 g Blüten- oder Tannenhonig
200 g Sahne (1 Becher)
40 g Johannisbeergelee
evtl. Puderzucker zum Bestäuben
(Die Walnußkerne grob hacken. Den Zucker in einem Edelstahltopf bei mittlerer Hitze zu hellblondem Karamell schmelzen. Die Walnüsse und den Honig zugeben und alles gut vermischen. Die Sahne zugießen und solange rühren, bis sich Sahne und Karamell verbunden haben. Die Masse unter gelegentlichem Rühren eindicken lassen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.)
Außerdem:
Mehl zum Arbeiten
Butter für die Form
Backen bei 180 °C, 40 – 45 Minuten.
Das Rezept erinnert mich an einen Walnuss-Pie, die Torte ist auch eher flach, so wie eine Linzertorte.